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Interview mit Xandria (07.11.2005)

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Vielleicht hören die endlosen Vergleiche jetzt auf, nachdem Frontgrazie Tarja raus ist bei Nightwish? Egal, Xandria-Chef Marco nimmt's mit Humor und gibt interessante Einblicke in die Ideen hinter dem neuen Werk seiner Truppe, der Scheibe India, die kein Konzeptalbum, sondern eher eine Reise ist.

HH: Eure neue CD India steht in den Regalen, wie seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?

Marco: Ja, das Album ist so geworden, wie wir uns das vorgestellt hatten: Abwechslungsreich, mit ein paar schönen Überraschungen, und doch typisch Xandria... also Melodien und Atmosphäre ohne Ende...

HH: Und wie waren die Reaktionen bislang?

Marco: Ziemlich klasse, wir können uns nicht beklagen! Witzig fand ich nur ein bekanntes Magazin, das Ravenheart damals noch zu wenig "metal" fand, und uns jetzt, wo wir definitiv mehr "metal" sind und die Gitarren aufgedreht haben, weniger Punkte gegeben hat. Aber die Mehrheit ist zum Glück konsequenter... am wichtigsten ist uns eh die Meinung der Fans, der Leute draussen, die ihre CDs für teuer Geld kaufen müssen und mit uns auf den Konzerten feiern - für die machen wir das, und das haben wohl auch viele gespürt und uns deshalb ein sehr gutes Feedback gegeben. Danke an Euch alle an dieser Stelle!
HH: Was ist eurer Meinung nach der Hauptunterschied zum Vorgänger Ravenheart?

Marco: Ich habe es ja bereits angedeutet - wir haben die Gitarren lauter gemacht, und generell ein wenig mehr Power rausgeholt, um unseren raueren Livesound zu betonen, den die Fans im Gegensatz zur doch etwas zu weichen Produktion von Ravenheart sehr geschätzt haben. Ausserdem kann man sagen, haben wir einige typische Xandria-Zutaten stark verfeinert und auch einige neue benutzt, wir mögen die Abwechslung und das Ausprobieren.

HH: Die Scheibe kreist, zumindest am Anfang und am Ende, um das Thema Indien. Wie kommt ihr auf dieses Motiv? Gibt's hier eine tiefere Bedeutung?

Marco: Vorweg muss gesagt werden, dass dies kein Konzeptalbum über die indische Kultur oder Religion ist. Es geht vielmehr darum, dass Indien als das Land, das Kolumbus auf seiner Reise erreichen wollte, das für ein Ziel steht, das man sich im Leben setzt. Aber genau wie Kolumbus etwas ganz anderes, aber weitaus faszinierenderes fand als nur den Seeweg nach Westen zum indischen Subkontinent, finden wir im Leben auf der Suche nach dem großen Ziel oft Dinge am Wegesrand, die für uns viel interessanter und erfüllender werden. In vielen Songs auf dem Album geht es um diese Reise durchs Leben und verschiedene Punkte auf dieser Reise, wie menschliche Beziehungen, Kämpfe und Entscheidungen, daher passt diese Symbolik, die wir mit den einrahmenden Songs "India" und "Return To India" aufbauen, auch sehr schön.

HH: Anstelle von Klassik aus der Konserve habt ihr mit einem kompletten klassischen Orchester, dem Babelsberger Orchester, aufgenommen. Wie kam diese Zusammenarbeit zu Stande, und wie war diese Erfahrung?

Marco: Es war natürlich grandios, zu erleben, wie ein Orchester unsere Songs spielt. Die Zusammenarbeit kam zu Stande, nachdem wir beschlossen haben, dass diesmal mehr "echt" sein soll auf der Platte, und nicht nicht mehr soviel aus dem Synthesizer kommen soll. Das schafft klanglich ganz neue Räume auf der Platte, und das wird auch jeder hören, glaube ich.

HH: Ihr habt außerdem mit einer Folk-Rock-Truppe gearbeitet, wie kommt ihr auf so was?

Marco: Dasselbe Argument - warum Keyboards verwenden, wenn man mit echten Instrumenten - und zudem noch mit der Erfahrung und Ausstrahlung von authentischen Musikern, doch eine viel faszinierendere Atmosphäre erzeugen kann. Wir haben bereits auf Ravenheart solche Folkklänge gehabt, aber da kamen sie nur aus der Konserve. Diesmal kann man sich gedanklich wirklich nach Irland oder in eine Fantasy-Landschaft versetzen, wenn man möchte. Das ist der Effekt, den wir erzielen wollten!

HH: In einigen Interviews habt ihr gesagt, der erste Song "India" sei absichtlich in Richtung Nightwish gedreht, um dann in der Folge zu zeigen, dass ihr eigentlich anders klingt. Stimmt das, und können die ständigen Vergleiche überhaupt noch nerviger werden?

Marco: Ach, wir machen einfach, was uns Spaß macht. Wir mögen auch diese Bands, also finden wir es spaßig, mal etwas in dieser Richtung auszuprobieren, einfach just for fun. Wem das nicht passt, der muss sich das ja nicht anhören. Für alle anderen sind unsere Songs durchaus auch eine Reise durch unsere persönlichen Vorlieben, ohne Rücksicht auf Verluste und Vergleiche. Eigentlich sollte der Song vor allem ein klassischer Metal-Song werden, aber mit Sängerin und Orchester klingt er halt ein wenig nach Nightwish...

HH: Das Video zu "Ravenheart" war recht aufwändig inszeniert. Gibt es auch zu India wieder visuelles Material?

Marco: Nachdem MTV/VIVA ihre Sendungen für alternative Musik komplett eingestellt haben, lohnt sich das kaum noch. Einfach nur aus Lust und Laune macht ein Label so was ja nicht, dafür ist es doch ein wenig zu teuer. Aber wir machen evtl. demnächst aus eigener Initiative etwas mit ein paar engagierten Künstlern. Mal schauen, vielleicht kriegt ihr das dann mal zu sehen *g*

HH: Habt ihr Tourpläne für dieses Jahr?

Marco: Wenig, leider. Aber nächstes Jahr wird alles besser!

HH: Danke! Wenn ihr in München spielt, sagt Bescheid, dann bin ich wieder dabei.

Marco: Wir freuen uns drauf, auch auf alle anderen, die das hier lesen! Bis dann!

Holgi

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