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Interview

English VersionInterview mit Watchmaker (19.09.2005)

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Kill.Fucking.Everyone, so der kontroverse Titel des aktuellen Watchmaker Albums. Genauso kontrovers wie der Titel ist auch die Musik, die die Amis auf Plastik gepresst haben, entweder man liebt sie oder man hasst sie, dazwischen bleibt nicht viel Platz. Darüber und einiges andere sprach Sänger Brian Livoti.

HH: Kill.Fucking.Everyone ist euer zweites Album, aber in Europa dürftet ihr trotzdem nicht sonderlich bekannt sein. Kannst du Watchmaker und seine Mitglieder bitte kurz vorstellen?

Brian: Ich will ja kein Arschloch sein, aber mal im Ernst, was tut das zur Sache? Unsere Namen stehen auf der CD und ich kann dir wirklich nichts von uns erzählen, das irgendwer, der noch nie von uns gehört hat, interessant finden könnte. Es ist ja nicht so, dass wir Mitglieder von Converge in unserer Band hätten oder sowas. Wir sind einfach nur fünf alte Thrasher, die versuchen auf die einzige uns bekannte Art und Weise mit ihrer ständig wachsenden und beschwerlichen Erwachsenenverantwortung fertig zu werden: Thrashing.

HH: Kannst du uns dann sagen, warum die Band "Watchmaker" heißt?

Brian: Ich habe den Namen aus einem berühmten Einstein-Zitat gestohlen, das in Alan Moores The Watchmen vorkam. Die Passage lautete folgendermaßen:
"The release of atompower has changed everything except our way of thinking... The solution to the problem lies in the heart of mankind. If only I had known, I should have become a watchmaker."
Es wurde passender Weise benutzt, um ein Kapitel abzuschließen, das von einem Typen handelte, der mit seiner vorgefertigten Existenz nicht zufrieden war, sich in einem selbst inszenierten Unfall zerstörte, nur um sich neu zu erschaffen, als ein Wesen, von dem er immer geträumt hatte - er wollte ein Gott auf Erden werden. Als ich Watchmaker gründete, hasste ich die Person, die ich bis zu diesem Zeitpunkt geworden war, über alles. Ich zerstörte einfach dieses verhasste Selbst und fing nochmal ganz von vorn an in dem vergeblichen Versuch, mein Glück zu finden. Der Name symbolisiert also Erschaffung durch Zerstörung, was auch ganz gut dazu passt, wie wir uns anhören. Bis vor kurzem dachte ich, dass meine Mühen erfolgreich wären und ich war sehr glücklich mit meinem neu erschaffenen Leben. Aber ich werde inzwischen erneut mit Selbstzweifeln und Selbstabscheu geplagt, die ich wohl nicht abschütteln kann. Der Name bedeutet mir also nicht mehr so viel, wie er es schon einmal getan hat, weil ich inzwischen denke, dass die Theorie dahinter ziemlicher Quatsch ist.

HH: Die Musik auf Kill.Fucking.Everyone ist voller Hass und Aggressionen, was macht dich so wütend, dass ihr so aggressive Songs schreibt?

Brian: Das Erwachsensein. Ganz einfach. Ich bin 32 Jahre alt und ich war der jüngste in der Band bis unser zweiter Gitarrist in die Band kam. Mark ist Anfang 20 und muss sich um nichts scheren, weißt du? Jede Menge Alkohol und Drogen ohne Fesseln und Auswirkungen. Aber der Rest von uns hat jede Menge Verantwortungen, die von Tag zu Tag intensiver werden. Unser Schlagzeuger ist Feuerwehrmann, der so viel arbeitet, dass wir ihn manchmal monatelang nicht sehen. Manchmal taucht er in voller Montur auf wie einer der Village People, weil er keine Zeit hatte, das Zeug abzulegen, weil er unbedingt mit Leng Tche oder sowas spielen wollte. Ihr kleinen Scheißer, die denken, in einer Band zu spielen sei so hart, ihr solltet mal versuchen, eine Band auf unserem Level zusammen zu halten, während ihr eurem Job nachgeht, eine Hypothek zu stemmen und eine Familie zu versorgen habt. Ich bin wie euer Vater mit dem Unterschied, dass er nach Feierabend hinter seiner Zeitung ein Nickerchen hält während ich musikalisch mein Gehirn vermöble.
Aber wie auch immer, ich sage ja nicht, dass ich es nicht mag, erwachsen zu sein. Ganz im Gegenteil. Ich weiß aber, dass es besser sein könnte als im Moment und ich fühle mich immer, als ob eine unsichtbare Macht mich daran hindert, dorthin zu kommen.
Kill.Fucking.Everyone wurde vor zwei Jahren geschrieben und aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war ich in einer Laufbahn gefangen, die ich hasste. Viel Hass entlud sich an ganz banalen Dingen, aber es waren eben banale Sachen, mit denen ich mich täglich rumschlagen musste. Daher stammen auch Songtitel wie "Multitask Suicide" und "Conference Call Immolation". Der meiste Ärger kommt im Moment von der Versorgung meiner Familie - die einzigen anderen Menschen, die ich mehr liebe als mich und um die ich mich mehr kümmere als um mich selbst - in diesem verrückten und kapitalistischen Alptraum zu dem Amerika geworden ist und von der Angst, dass ich sie aus irgendwelchen Gründen nicht mehr versorgen kann. Der Druck, die Rechnungen zu bezahlen, dass meine Tochter ein Heim hat, ist unermesslich. Du musst jeden Tag mehr und mehr von dir an diese Maschine opfern, damit dein Kind ihr vielleicht entkommen kann und dort erfolgreich sein kann, wo du versagt hast. Und nichts, was ich tue, auch wenn ich einen College Abschluss und ein bescheidenes Einkommen habe, hinterlässt einen Kratzer. Ich bin im Moment öfter pleite als zu der Zeit, als ich ein Teenager war. Metal zahlt immer noch keine Rechnungen. Für mich ist es zu spät, ich stecke schon zu tief im Dreck. Deshalb setze ich alles daran, meinem kleinen Mädchen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, in der sie hoffentlich wirklich glücklich sein kann. Scheiße, ich schweife ab und ich weiß nicht mal, ob ich deine Frage beantwortet habe. Aber es nieder zu schreiben, war auf seltsame Weise erlösend, deshalb danke!

HH: Wie würdest du jemanden die Musik von Watchmaker beschreiben, der euch nicht kennt?

Brian: Eine von Rückkopplungen durchdrungene Wand von erlösendem Hass.

HH: Im Promozettel wird eure Musik als "High-Energy-Hate-Noise-Grind" beschrieben, wer hat sich das ausgedacht?

Brian: Ich habe das weder geschrieben noch würde ich das unterschreiben. Wenn ich ehrlich bin, ist das das erste Mal, dass ich das höre. Du solltest die Frage also jemandem im Earache Büro stellen, jemandem, der uns noch nie zu Gesicht bekommen oder live gesehen hat und das Album an dem Tag wahrscheinlich zum ersten Mal gehört hat. Ich habe mit Promozetteln oder Eigenwerbung nichts am Hut. Ich kann mit solchen Sachen einfach nichts anfangen. Wir sind eine Undergroundband und haben noch Ideale. Ich kümmere mich einen Dreck darum, Fließbandarbeit, oder wie viele Einheiten wir verkaufen oder ob überhaupt irgendjemand das hier liest oder auch nicht. Marketing Phrasen, die nur dafür erfunden wurden, um mein Album an Kunden zu verkaufen, sind für mich völlig belanglos. Watchmaker existieren einzig und allein für unsere emotionale Freisetzung und ich wäre genauso glücklich, in einer Garage vor niemandem zu spielen, genauso wie ich es wäre, wenn ich auf dem Dynamo spielen würde. Wir touren nicht, wir verkaufen nirgendwo Merchandise - scheiße, wir haben nicht mal Merchandise, das wir verkaufen könnten. Wir sind nur dabei um zu thrashen, das ist alles. Wir hatten einfach das Glück, dass einige gute Labels uns Angebote in den Schoß legten. Und wenn bei Earache zu sein bedeutet - ein Label mit solch einer unglaublichen musikalischen Geschichte - dass ich einige bescheuerte Beschreibungen meiner Band ertragen muss, dann scheiß drauf! Das ist nur ein kleiner Preis, den ich da zahlen muss. Ich bin ehrlich gesagt, sehr aufgeregt und stolz, ihr Logo auf etwas zu haben, das ich gemacht habe. Aber erwarte nicht, dass ich so eine Beschreibung jemals schreiben würde.

HH: Die Reaktionen auf Watchmaker hier in Deutschland sind ziemlich zwiespältig. Einige Leute mögen eure Musik, andere wiederum hassen jeden einzelnen Song. Wie reagieren die Leute in Amerika auf eure Musik?

Brian: Bei uns ist es genauso und so war es auch schon immer. Es ist immer wieder lustig mit an zu sehen, wie sich die Lager mit jedem neuen Schwung an Reviews teilen. Bei den meisten "Metal Experten" sind wir eine musikalische Katastrophe. Aber wir haben niemals gesagt, dass wir etwas anderes sind als das, was wir sind, weshalb ich auch nicht verstehe, warum die Leute uns so hassen. Wenn ihr uns nicht mögt, hört unsere Musik nicht an. Was erwarten die Leute denn bitte, wenn etwas den Titel Kill.Fucking.Everyone trägt? Dream Theater? Die Leute, die uns hassen, denken wahrscheinlich, dass wir ihnen etwas vorgegaukelt haben, damit sie unsere CD anhören oder irgendwie sowas. Wie ich schon gesagt habe, schreiben wir unsere Songs aus unseren Gefühlen heraus und denken gar nicht daran, ob wir davon eine Album verkaufen könnten. Was dabei raus kommt, kommt eben dabei raus. Wir haben das letzte Album an diesem einen Tag im Studio geschrieben, wir haben einfach drauf los geprügelt, bis wir völlig erschöpft waren, während nebenbei der Rekorder lief. Wir tauchen einfach auf, stöpseln die Instrumente ein und zerstören alles. Es ist völlig egal, ob unsere Instrumente nicht gestimmt sind, ob der eine schneller oder langsamer spielt oder ob wir nicht genug Melodien für jemanden zum mitsingen haben. Dazu braucht es einigen Mut und Eier, was viele Bands und Kritiker nicht haben, uns deswegen nicht verstehen und uns dafür hassen. Würde auch nur eine ihrer verehrten Bands ihr komplettes Aufnahmebudget für ein improvisiertes Thrash-Fest ohne schon vorher geschriebene Songs verpulvern? Nein, natürlich nicht. Wir haben in einem Bereich Erfolg, wo die sich nicht mal ran wagen würden und dafür werden wir gehasst, bis wir eines Tages "Kult" oder sowas werden. Fuck you "metal community"!

HH: Wie wichtig sind dann Reviews für dich?

Brian: Gute oder schlechte, ich hasse Reviews. Und auch wenn ich alle lese, die man mir zuschickt, sie haben alle keinen Effekt auf das was und wie wir es tun. Kein Review in irgendeiner Veröffentlichung, und sei es auch in einem französischen Teenager Webzine, kann mich dazu bringen, meine Vorgehensweise zu überdenken oder zu ändern. Wenn ein Review deine Musik beeinflusst, bist du eine verdammte Hure und solltest einer Barband oder sowas beitreten.

HH: Auf Kill.Fucking.Everyone stehen 19 Lieder, was zeigt, dass ihre es schnell und kurz mögt. Gibt es einen Grund dafür, dass alle Lieder so kurz sind?

Brian: Keinen bewussten Grund. So haben wir uns eben gefühlt, als wir die Songs geschrieben haben, so sind sie auch auf Platte. Unser erstes Album hat längere Songs, weil uns einfach danach war, als wir sie aufgenommen haben. Wir planen nicht und diskutieren über sowas nicht, deswegen kann ich die Frage nicht wirklich beantworten. Es passiert einfach so.

HH: Gibt es auf dem nächsten Album dann vielleicht längere Songs?

Brian: Das nächste Album ist schon fertig. Die Songs sind einen Tick länger, aber keiner über zwei Minuten lang. Aber es ist das beste, was wir bisher gemacht haben, was vor allem auf Mark zurück zu führen ist. Es ist genauso grob, wütend und lärmig wie das letzte Album, aber dieses mal haben wir eine leichte Discharge Schlagseite, die letztes Mal noch nicht dabei war.

HH: Wäre es grundsätzlich nicht einfacher, weniger und dafür längere Songs zu schreiben, dann müsste man sich nicht so viele Songtitel ausdenken?

Brian: Nein. Nichts was wir mit der Band machen bedeutet Stress. Ich brauche nicht noch mehr Stress. Diese Band ist dazu da, Stress ab zu bauen. In der Minute, in der die Band mehr zu einer Bürde wird als zu einer Erleichterung wird, werde ich die Band verlassen. Deshalb sollte es eine einfache Entscheidung sein, wenn man zwischen ein paar Songtiteln mehr und der Möglichkeit, aufgrund konzentriertem Ärger absolut verrückt zu werden, auswählen kann.

HH: Kannst du uns bitte etwas über die Texte sagen? Schreibt ihre die typischen Grindtexte mit zerschundenen Leichen und Blutvergießen oder wollt ihr den Leuten auch etwas mitteilen.

Brian: Weil ich ja schon ein wenig älter bin, hat traditioneller Grind für mich was mit Politik zu tun. So Zeug wie Seige, alte Napalm, Concrete Sox, Doom, Hellbastard, etc. Ich liebe Carcass und mag auch Goregrind, wenn er gut gemacht ist, aber für mich sieht das alles gefaked aus, und genau das wollen wir nicht sein. Wenn diese Leute auch nur einer dieser unbeschreiblichen Szenen beigewohnt hätten, über die sie da singen, würden sie sich in ein Häufchen zitterndes und heulendes Elend verwandeln. Ihr seid keine Serienkiller. Ihr seid gelangweilte Vorstadtkids, die über Sachen singen, die ihr nie erlebt habt oder jemals erleben wollt. Alle meine Texte stammen aus dem wahren Leben, tägliche Probleme und persönliche Ängste, denen ich ins Auge blicken muss. Lies die Songtitel mal genau. Sie scheinen auf den ersten Blick blutig zu sein, aber dahinter steckt immer ein Hinweis auf die Realität, der sie fest im persönlichen Bereich verankert. Nichts was wir mit der Band machen ist Fantasie.

HH: Woher habt ihr eure musikalischen Einflüsse?

Brian: Aus all dem, was wir seit unserem dreizehnten Lebensjahr gehört haben. Ich persönlich mag Helloween genauso wie ich Bold und Prophecy Of Doom mag, wenn dir das hilft. Die anderen Jungs in der Band haben einen mindestens genauso unterschiedlichen Musikgeschmack. Ich liebe alten Thrash! Ich kann nicht genug von dem 80er Combat/Noise/Megaforce Zeug bekommen. Sogar die unterdurchschnittlichen Bands wie Sacrifice oder Powermad sind verdammt geil! Wir haben einen großen Ghettoblaster, den wir zusammen mit einer stetig wachsenden Box voller Kassetten überall mit hin nehmen. In Amerika sind Kassetten heutzutage nichts mehr wert, also kaufen wir ganze Sammlungen für einen Apfel und ein Ei auf und headbangen und singen bis wir auf die Bühne müssen. Die 80er Jahre haben uns von Anfang an beeinflusst.

HH: Wie lange habt ihr insgesamt gebraucht, bis ihr die Songs für Kill.Fucking.Everyone zusammen hattet?

Brian: Ungefähr zwei bis drei gnadenlose Stunden einer Thrash Session.

HH: Gefällt dir das Ergebnis immer noch?

Brian: Sehr sogar. Es ist eine ziemlich passende Zustandsbeschreibung meiner dunkelsten Emotionen in dieser Zeit. Ich bin rundherum damit zufrieden, vor allem mit meinem Cover Artwork.

HH: Stell dir vor, Kill.Fucking.Everyone wäre eine Waffe. Welche wäre das und warum?

Brian: Eine bloße Faust. Weil die Scheibe eine ungeplante Frustexplosion ist. Es ist wie mit dem Büroangestellten, der sich seinen Boss schnappt und ihn anfällt. Also eine bloße menschliche Faust.

HH: Was war das Beste, das dir 2005 bisher widerfahren ist?

Brian: Genügend freiberufliche Arbeit bekommen zu haben, um meinen Job aufzugeben, damit ich den ganzen Tag bei meiner Tochter sein kann. Mit an zu sehen, wie sich eine Person vor deinen Augen entwickelt ist eine unbeschreibliche Sache, und ich fand es schon immer aufregend, zu sehen, wie sie lernt und neue Dinge zustande bringt. Andererseits werden wir mit Sabbath im September spielen, das gehört sicherlich auch zu den tollen Dingen!

HH: Besteht die Möglichkeit, euch auch mal in Europa live zu sehen?

Brian: HA! Nicht solange keiner die Rechnungen bezahlt. Weißt du, wie viel wir an diesem ganzen Willowtip/Earache Deal verdient haben? $0.00! Wir verdienen nie mehr als $100 an den vereinzelten Abenden, an denen wir spielen, wenn wir überhaupt etwas bekommen. Und Merchandise verkaufen wir auch nicht. Außerdem glaube ich nicht, dass wir soviel Urlaub bekommen würden. Obwohl, meine Frau hat gerade mit ihrer Band eine zehn Tage lange Tour durch die Schweiz gemacht, es fliegt mir also auf gewisse Weise zu. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Ich verlange ja gar nicht, dass für mich was dabei raus springt, aber eine Nullrunde muss es schon sein, sonst können wir es nicht machen.

HH: Was kann man von einer Watchmaker Show erwarten? Habt ihr irgendwelche Bühnendekorationen oder sowas?

Brian: Nach unserer letzten Show hat uns ein Typ aus Ohio, der gerade in Boston zu Besuch war, gesagt, dass er so eine intensive Show seit Sadus nicht mehr gesehen hat. Wir gehen einfach auf die Bühne und thrashen los, bis uns einer den Stecker zieht oder wir uns völlig verausgabt haben. Wir unterhalten uns auch nicht mit dem Publikum oder erzählen, was für einen Song wir spielen und die Hälfte der Zeit spielen wir die Songs sofort. Ich habe mir einen Mikroständer aus einer alten Baumsäge gebastelt, total krank! Die Säge und mein Panzerhandschuh sind die einzigen beständigen Bühnendekorationen, wie du sie nennst. Ansonsten tragen wir das, was wir tagsüber auch schon an hatten. Das verprellt viele Metalheads. Paul, einer der Gründer und Chef-Songwriter ist ein großer fetter Typ, dem es scheißegal ist, wie er aussieht. Das regt die Leute ganz schön auf. Als wir in New York mit Mortician gespielt haben, hat er Gummistiefel getragen, weil er an dem Tag seine Hofeinfahrt repariert hat, als wir ihn abgeholt haben. Die meisten Bands stecken viel Zeit in die Auswahl des richtigen Bandshirts, und er kümmert sich ehrlich einen Scheißdreck darum. Wieder etwas für das wir entweder geliebt oder gehasst werden. Aber abgesehen davon sind wir live eine gnadenlose Tötungsmaschine. Wir scheren uns weder ums Publikum noch um uns selber. Solange wir unseren Schuss Thrash bekommen sind wir glücklich.

HH: Mit welchen Band würdest du gerne auf Tour gehen?

Brian: Rammer aus Toronto.

HH: Dann vielen Dank für das aufschlussreiche Interview! Ein Wort zum Schluss?

Brian: Nö.

Lord Obirah

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