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Interview

Interview mit Withering Surface (17.11.2001)

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Interview mit Allan Tvedebrink, dem Gitarristen der dänischen Melodic-Deather Withering Surface

HH: Hallo, Allan, erzähl mir doch bitte mal, wer sich hinter Withering Surface verbirgt und wer für welches Instrument verantwortlich ist, da dies in euerem CD-Booklet nicht vermerkt ist.

Allan: Ich bin Allan, der Gitarrist und Hauptsongwriter. Michael H. Andersen singt und ist für die Lyrics zuständig. Am Bass ist Kaspar Boye Larsen und wir sind die einzigen vom Originallin-up verbliebenen. Nikolaj Borg ist unser Schlagzeuger, Morten Lybecker Keyboarder und Jacob Krogholt, der vor einem Jahr zur Band gestoßen ist, ist an der Leadaxt.

HH: Welche Bands würdest du zu eueren größten Einflüssen zählen?

Allan: Das ist etwas schwierig zu sagen, da wir sehr verschiedene Einflüsse haben. Der eine mag brutalen Death Metal, der andere bevorzugt eher elektronische Micke, der andere wiederum 70er Heavy Rock. Ich selbst in vor allem von den schwedenbands aus Göteborg beeinflußt, was man auch in unserer Musik hören dürfte. Zur Zeit finde ich in fast jeder Art von Musik meine Inspiration, egal ob in Klassik oder extremen Metal. Es ist etwas schwer für mich, ein paar Bands zu nenen, aber zu meinen Favoriten zälen sicher Dark Tranquility, Opeth, Spiritual Beggars, Entombed und Arch Enemy, um nur einige zu nennen.

HH: Ich habe gehört, daß IN FLAMES-Sänger Anders Friden bei der Produktion eueres "The Nude Ballet"-Albums dabei war. Habt ihr engen Kontakt zur schwedischen Death Metal-Szene? Gibt es auch in Dänemark irgendwo eine derartig konzentrierte, agile Musikszene wie in Göteborg? Betrachtet ihr die schwedischen Bands als "Rivalen" zu euerem Sound?

Allan: Anders arbeitet im Studio Fredman als CO-Producer und deshalb war er an den Aufnahmen zu "The Nude Ballet" beteiligt. Wir kennen einige der Jungs aus Göteborg (Teatre, In Flames, Dark tranquility, The Haunted) schon eine lange Zeit. Wir haben bei einigen von ihnen zuhause gepennt, während wir die ersten zwei Alben im Fredman-Studio eingespielt haben und wir hängen miteinander rum, wenn wir die auf Festivals treffen oder in Göteborg sind, aber so ist es nun auch wieder nicht, daß sie total enge Freunde von uns sind, ok? Eine ähnliche Szene haben wir hier in Dänemark nicht. Alles in allem glaube ich, daß es in ganz Göteborg mehr gute Bands als in ganz Dänemark gibt! Das ist schon traurig. Von den ganzen Bands glaube ich, daß wir die einzigen sind, die in gewisser Weise Kontakt zu den Schweden haben. Grundsätzlich gibt es sehr gute Vibes zwischen uns und den schwedischen Bands. Man geht auf ein paar Bier und quatscht über Musik und anderes Metal-Zeug. Beweis für das gute Verhältnis sind die ganzen unterschiedlichen Projektbands, die es gibt, wenn die Leute neben ihrer Hauptband mal was neues ausprobieren wollen und mit neuen Leuten zusammenspielen wollen.

HH: Hast du schon mal einige der dänischen Metal-/ Rock-Institutionen wie King Diamond, Pretty Maids, D.A.D. oder Artillery getroffen? Lebt die Rockszene in Dänemark eigentlich noch?

Allan: King Diamond ist mein Opa, Mann! Nee, ernsthaft - die einzigen, die ich mal getroffen habe, sind die Jungs von Artillery. Sie waren eine meiner Lieblingsbands las ich jünger war und Thrash vergötterte. Ich denke, die meisten der von dir genannten Bands sind etwas zu alt für unsere Generation. Man trifft sie nie, oder sie zeigen sich kaum auf Events, die etwas mit Metal zu tun haben. Ich fürchte, es ist nicht allzuviel los hier bei uns. Wir haben schon ein paar gute Metalbands, die auf dem richtigen Weg sind: sie haben Plattenverträge im Ausland, spielen in anderen Ländern und tun ganz einfach was, damit sie bekannt werden. Bands wie F. ex. Raunchy (Hä? Na, wer denn sonst... - Red.), Iniquity und HateSphere sind coole Truppen, die man mal antesten sollte. Im großen und ganzen sieht es aber so aus, als wären die Underground Bands hier im frühneunziger Death Metal-Sumpf steckengeblieben. Ich hab die dänische Metalszene jetzt aber ziemlich runtergemacht - ich denke, es wird schon wieder etwas besser jetzt.

HH: Geht ihr demnächst auf Tour und kommt ihr eventuell auch nach Deutschland?

Allan: Im Moment nicht. Im Winter spielen wir in ganz Dänemark aber sicherlich werden wir auch in Deutschland und woanders in Europa auch spielen. Deutschland ist ein tolles Land für Konzerte. Ihr habt wirklich die richtige Einstellung zum Metal. Bei euch haben wir nur viermal live gespielt und zwar mit Night in Gales, aber es war großartig und wir hatten eine absolut geniale Zeit! Unsere Plattenfirma, Copro, haben uns angeboten, eine größere Band auf Tour zu supporten und wir warten sozusagen auf das richtige Angebot. Und wir hoffen natürlich, auch mal in Wacken auftreten zu können.

HH: Euere neue Scheibe hört sich ziemlich professionell an, die Musik ist ziemlich tight. Wie lange spielt ihr euere Instrumente schon? Gab es Vorgängerbands von Withering Surface?

Allan: Dankeschön! Ich haben schon vor 16 Jahren, als ich 10 war, damit bekonnen ein paar Akkorde auf der Akustischen Gitarre zu spielen, nur so zum Spaß. So vor 10 bis 12 Jahren haben wir galub ich alle angefangen, ernsthaft Musik zu spielen. Wir haben vor Withering Surface alle in anderen Bands gespielt, aber es hat nur zu ein paar mehr oder weniger erfolgreichen Demos in den frühen Neunzigern gereicht. Ich war in einer Band namens Mortifere, Michael war in einer Band namens Crawcell und Jacob in Cyanotic, die 1996 eine ziemlich coole Scheibe veröffentlicht haben, kurz nachdem wir "Scarlet Silhouettes" rausbrachten.

HH: Gibt es ein besonderes textliches Konzept hinter "Walking on Phantom Ice", der neuen Scheibe? Irgendwelche Themen, die euch besonders inspiriert haben?

Allan: Nun, Titel und Themensuche ist nicht unbedingt meine Aufgabe, aber Micheal, der für die Texte verantwortlich ist, zog seine Inspiration daraus, seinen Themen, über die er früher schreib, wie die Erotik, Liebe und Beziehungen, eine zusätzliche Dimension hinzuzufügen. So basiert sein textliches Konzept heute eher mehr auf Alltagsthemen, wie zum Beispiel die Manipulation durch die Medien, die in "Feed the Wolves" angesprochen wird, oder die Überbevölkerung in "Breed What you Kill", oder Situationen im Leben, die nicht immer so sicher sind, wie sie scheinen in "Walking on Phantom Ice".

HH: Eine Frage brennt mir schon länger unter den Nägeln: warum gibt es in Skandinavien so viele talentierte Bands, so auch Withering Surface? Ich denke nicht, daß in Deutschland so viele gibt. Ist das vererbt? Saugt ihr euer Gespür für tolle Melodien mit der Muttermilch auf oder ist das Leben bei euch oben so langweilig, daß ihr gar nicht anders könnt, als den lieben langen Tag zu hause zu sitzen und zu versuchen, die besten Melodien überhaupt zu schreiben?

Allan: darüber hab ich mir schon auch so meine Gedanken gemacht.Ich weiß es wirklich nicht. Ich denke nicht unbedingt, daß das von dir angesprochene Phänomen in Dänemark so ausgeprägt ist, aber Bands aus Schweden und Finnland haben erwiesenermaßen diesen speziellen Riecher für tolle Melodien. Ich kann dir den Grund dafür auch nicht sagen!

HH: Das tolle Cover-Artwork von "Walking..." sieht aus, als ob es vom düsteren Oeuvre des exzentrischen Schweizer Künstlers H.R. Giger (dessen werke auch schon für Bands wie Danzig oder Celtic Frost verwendet wurden) beeinflußt wurde. Zufall, oder seid ihr Fans seiner apokalypischen Leinwandvisionen?

Allan: Vielen dank für die Blumen! Ich weiß nicht, ob man für die Coverwahl Giger im Hinterkopf hatte. Irgendwie trafen wir diesen polen namens Jacek Wiesniewski, oder so ähnlich. Wir haben uns einige Kostpoben seines Könnens angeschaut und Micheal dachte, daß die Arbeit, die wir für unser Cover verwendet haben, genau zu unserer Musik paßt und auch edn textlichen Inhalt gut widerspiegelt. Wir haben das Cover schon vor langer Zeit gekauft, zu der Zeit, als wir uns schon für den Albumtitel entschlossen hatten. Der Rest des Booklets wurde von Nikolaj und mir gestaltet, dawir beide Grafikdesign studieren.

HH: Eins noch zum Schluß: Nimm's mir nicht übel, Allan, aber so ein unleserliches Bandlogo wie das eurige hab ich ja noch nie gesehen, das scheint mir eher ein Zeichen, oder sowas zu sein. Wie kömmt's?

Allan: Ähh, ich schätz mal du meinst unser WS-Symbol? Wir konnten nur unser altes Withering Surface-Logo nicht mehr sehen. Wir waren der Ansicht, daß es nicht mehr zu unserer Musik paßt und so haben wir uns entschlossen, es wegzulassen und nur noch die Initialien "WS" als eine Art Erkennungssymbol zuverwenden und dann unseren Namen in herkömmlichen Buchstaben auszuschreiben. Auf der CD wird der Name gut leserlich im Cleartray auftauchen!

HH: Allan, das war's, danke für das Interview und viel Erfolg weiterhin!

Thorsten

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