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Interview mit Domain (13.05.2005)

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Bei Domain tut sich ja einiges. Jochen Mayer (Bassist, Ex-Casanova) ist bei der Band eingestiegen. Das neue Album Last Days of Utopia ist erschienen und schon sind die Jungs auf Tour. Ich hatte die Gelegenheit kurz vor dem Konzert in München ein paar Worte mit Axel Ritt und Carsten Schulz zu wechseln.

HH: Wie läuft die Tour bisher? Seid Ihr zufrieden?

Axel: Im Prinzip sind wir sehr zufrieden. Die Stimmung im Tourtross ist sehr gut. Die Bands passen sehr gut zueinander. Es gibt keinerlei Konkurrenz und das macht sehr viel Spaß. Ich hab auch schon ganz andere Sachen kennen gelernt. Wo jede Menge Stress herrschte und sich Leute sich gegenseitig Steine in den Weg gelegt haben.

HH: Sind die Bands (Lunatica, Mob Rules und Domain) von der Plattenfirma zusammengewürfelt worden? Oder habt ich euch in dieser Konstellation selbst zusammengerottet?

Axel: Das ist auf unserem bzw. meinem Mist gewachsen. Der Gitarrist von Mob Rules - Matthias rief mich eines Tages an, nachdem ich ihn schon vor ein paar Jahren zuvor kontaktiert hatte, ob wir nicht gemeinsam eine Tour machen wollen. Damals hat es aber von den Releasezeiten nicht gepasst. Diesmal war es wirklich so, dass unser neues Album gerade erschienen ist und Rob Rules ihre DVD auf den Markt bringen möchten. Die sollte eigentlich schon längst draußen sein, aber es ist noch mal verschoben worden. Deshalb passt das sehr gut. Anschließend suchten wir, wer zu uns vom Support passen würde. Es lagen verschiedene Angebote von Bands auf dem Tisch, darunter auch Lunatica. Wir dachten, dass sie vom Sound ganz gut zu uns passen. Ich glaube, dass war ein ganz guter Griff.

HH: Waren die Bands, die ihr zur Auswahl hattet mit euch befreundet?

Axel: Nein, wir kannten die Bands alle noch nicht. Teilweise sind auch Kollegen von der eigenen Plattenfirma darunter gewesen. Lunatica sind uns von einem Bekannten von mir empfohlen worden, der bei denen das Management gemacht hat. Er stellte dann den Kontakt her. Uns wurde Material geschickt, für uns war das ok und so kam der Deal zustande.

HH: Die nächsten Tourdaten sind neben Frankfurt und Heidelberg, zwei Auftritte in der Schweiz und ein Gig in Frankreich. Wart ihr schon dort und freut ihr euch darauf?

Axel: Ja, klar! Wir freuen uns schon sehr auf Frankreich. Domain hat noch nie in Frankreich gespielt, das wird sicherlich auch sehr schön.

HH: Dieses Jahr steht auch noch ein Festival ins Haus - Wildside Festival in Bremen. Ist das euer erstes Festival?

Axel: Nein, wir haben früher schon einmal Festivals gespielt, allerdings ist das schon ein paar Jahre her. Wir haben z.B. mal in Böblingen auf dem Metal Forever Festival gespielt. Und dieses Jahr eben in Bremen. Ich habe gehört, dass dies ganz gut beworben wird und die Aktionen laufen auch ganz gut. Wir lassen uns da einfach mal überraschen.

HH: Lass uns doch mal über euer derzeitiges Album - Last Days Of Utopia sprechen. Es ist ja ein reines Konzeptalbum geworden. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Axel: Ja, das ist eine ganz einfache Geschichte. Carsten liegt mir seit zwei Jahren in den Ohren. Axel lass uns ein Konzeptalbum machen, lass uns ein Konzeptalbum machen. Allerdings bin ich kein großer Freund von Konzeptalben. Und ich sagte zu Carsten, das ist immer so eine Sache - ich bin da nicht so der Freund davon. Schließlich habe ich mal drüber geschlafen und mich damit auseinander gesetzt. Letztendlich habe ich mich doch damit angefreundet, aber zwei Dinge mussten unbedingt berücksichtigt werden. Das erste war, dass jeder Song für sich alleine stehen kann, ohne dass er innerhalb eines Kontextes wahrgenommen wird - also nur innerhalb der Geschichte funktioniert. Das andere war, dass deutlich das Orchestrale kräftiger herauskommt, da ich das schon immer umsetzen wollte. Somit hat sich das wirklich angeboten, als Aufhänger die Orchestersache mit einzubauen. Carsten fand das gut und wollte so ein Projekt schon immer machen. Ja, dann haben wir uns hingesetzt und erstmal vorab die Dinge durchgesprochen. Carsten rückte mit seiner Geschichte an, die er geschrieben hatte. Wir uns überlegten uns in welche verschiedenen Chapter wir die unterteilen und dementsprechend gestalten.

HH: Wie kommt man zu der Idee solch eine Geschichte zu schreiben?

Carsten: Ich lag in Kroatien am Strand. Und dann kam mir so die Idee eine Geschichte zu schreiben. Daran hab ich zwei Jahre rumgebastelt und so richtig fertig geschrieben habe ich sie für's Album.

HH: Wollt ihr mit der Geschichte den Leuten etwas übermitteln oder ist das eine reine Phantasiegeschichte?

Axel: Ich gebe zu, wenn es eine reine Phantasiegeschichte wäre, was sie auf dem ersten Blick durchaus ist, fände ich es langweilig. Aber der eigentliche Aufhänger ist natürlich schon die philosophische Aussage die dahinter steckt. Wenn man das Ganze sieht und sich die Story durchliest, dann kommt man doch letztendlich zu dem Schluss, dass der Mensch in seiner momentanen Evolutionsstufe nicht mehr in der Lage ist, selbst wenn er das absolute Paradies geboten bekommt - was wir ja letztendlich haben - das entsprechend zu würdigen. In einem Satz gesagt, man zerstört das, was man am meisten liebt. Es liegt in der menschlichen Natur und ist eine große Unreife. So lange das so gegeben ist, haben wir die ganze Problematik von z.B. Kriegen aufgefasst. Dies ist der ganze Grundtenor der dahinter steckt. Man muss sich natürlich damit auseinandersetzen. Wenn man das Ganze auf eine reine Phantasiegeschichte reduzieren möchte ist das auch ok. Aber für uns steckt da hauptsächlich diese philosophische Aussage drin und ist nicht einfach nur eine "normale" Geschichte.

HH: Bist du denn jetzt wirklich mit dem Ergebnis selbst zufrieden?

Axel: Und ob! (grinst)

HH: Gibt es irgendetwas Spezielles, was du den Fans sagen möchtest?

Axel: Ja, es gibt da so Weltanschauungsdinger, aber ob man die nun eine halbe Stunde besprechen möchte und letztendlich jemanden damit erreicht ist eine andere Geschichte. Ich würde einfach sagen es sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden und sich nicht von Journalisten, Medien oder anderen Leuten beeinflussen lassen.

HH: Was plant ihr für die Zukunft?

Axel: Wir sind bereits schon mitten in der Planung. Sobald die Tour beendet ist, wird direkt mit dem Songwriting angefangen. Es wird mit der musikalischen Ausrichtung wieder sehr opulent und episch bleiben, aber es wird kein Konzeptalbum in der Hinsicht werden. Wir werden wahrscheinlich eine sehr lange Nummer um die 20 Minuten haben, die eine kleine Konzeptgeschichte in sich beinhaltet. Der Rest wird ein absolut normales Album sein. Musikalisch bleibt es im Symphonic-Epic-Metal. Das gefällt uns allen sehr gut und mir besonders.

HH: Was macht ihr in der Freizeit?

Axel: Was ist das noch mal? Mein letzter Urlaub liegt 21 Jahre zurück.

HH: Arbeitet ihr noch richtig - oder lebt ihr nur von der Musik?

Axel: Jeder verdient so und so viel mit der Musik. Stefan und ich leben zu 100% von der Musik. Die anderen je nachdem zu 50 bis 80%. Aber jeder von uns ist im kulturellen bzw. künstlerischen Bereich tätig. Erdi zum Beispiel ist ein Geschäftsführer in einem Kinokomplex.

HH: Ist noch jemand von euch zu haben?

Axel: Dazu möchte ich mich jetzt nicht näher äußern, will niemanden an den Karren fahren! (grinst)

HH: Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

Tine

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