Notice: Undefined variable: descriptiontitle in /home/m1uxu5d5fxn2/public_html/webseiten/include/include_titledescription.php on line 365
Heavyhardes.de
10 Headbänga online
Suche:
05.12.2025 Fiddlers Green
05.12.2025 Battle Beast
05.12.2025 Fiddlers Green
05.12.2025 J.b.o.
05.12.2025 Vulvarine
06.12.2025 Nazareth
Reviews (10499)
Navigation
Artikel des Tages
RSS RSS
Atom Atom
 

Notice: Undefined variable: zaehl in /home/m1uxu5d5fxn2/public_html/webseiten/include/include_livefest.php on line 177

Notice: Undefined variable: zaehl in /home/m1uxu5d5fxn2/public_html/webseiten/include/include_livefest.php on line 300

Festival-Bericht

Hammer Of Doom

mit Saint Vitus, Trouble, Avatarium, Orange Goblin, Ruins Of Beverast, Hamferd, Kadavar, Jess And The Ancient Ones, Hamferd, Mount Salem, Epitaph (ITA), Doomocracy, Wolvespirit, Wucan & Mist

Posthalle, Würzburg 14. & 15.11.2014

(Fotogalerien: Hammerofdoom2014 )

Nachdem das Doom Shall Rise und die sagenumwobene Chapel in Göppingen ja 2013 ihre Pforten für immer schlossen, darf das Hammer Of Doom in den Würzburger Posthallen, organisiert von den Keep It True-Machern, als DAS Doom-Festival schlechthin in deutschen Landen ein Alleinstellungsmerkmal beanspruchen: nämlich diejenigen unter den Metal-Fans explizit aus ihren Löchern zu treiben, um ins wunderschöne Würzburg zu pilgern, denen jene Spielart des Metals ans Herz gewachsen ist, die nie vom Mainstream geschluckt wurde und die zu spielen oder abzufeiern, echte Passion und Herzblut verlangt. Die Rede ist eben vom Doom! Doch muss schon anfangs erwähnt werden, dass sich beim diesjährigen Hammer Of Doom nicht nur Bands tummelten, die man auf den ersten Blick oder Höreindruck dem Doom-Genre, so facettenreich es auch sein mag, zuordnen würde. Der eine oder andere mochte oder mag demzufolge von Verwässerung sprechen, mein persönlicher Eindruck trifft eher das Gegenteil. Denn: die Diversität der einzelnen Acts untereinander machte das Festival spannend und, wenn man dieses Adjektiv im Doom-Kontext vielleicht auch vermeiden sollte, bunt. Die Öffnung nach mehreren Seiten hin (Black-, Psychedelic-, Stoner-Metal etc.) fiel schlussendlich auch nicht unverhältnismäßig eklatant aus, da für alle Bands galt, die auf dem Hammer Of Doom auftraten, dass sie spürbar ihre Wurzeln im Doom-Bereich haben... und außerdem gab es keinen Einzelgig, der als Totalausfall zu bezeichnen wäre, ganz im Gegenteil.

Freitag, 14. November 2014

Blumen für 6,66

"Blame it on Deutsche Bahn", dass wir den ersten Freitags-Act Wolvespirit verpassten! Ein paar Schweizer Bekannte stellten den Würzburger Local Heroes, deren Sound sich auf Platte maßgeblich von den 60er- und 70er-Heavyrock-Größen beeinflusst zeigt, ein ordentliches Zeugnis aus. Für uns machten infolgedessen Reino Ermitano (was übersetzt so viel wie "das Reich des Eremiten" bedeutet) den Opener. Aus Lima, Peru stammend hatte das Quartett mit Sicherheit die längste Anreise - als wir am folgenden Sonntag die Band am Bahnhof sichteten, mussten wir entsprechend daran denken, welche Reisestrapazen Sängerin Tania Duarte, Gitarrist Eloy Arturo und Co. auf sich nahmen, um in Würzburg dabei zu sein. Da ist sie wieder, diese Passion! Schwere Riffs und die charakteristische Stimme von Frau Duarte, umgesetzt in klassische Doom-Songstrukturen, machten den Auftritt zum Gewinner. Dass alle Tracks mit spanisch-sprachigen Lyrics aufwarteten, gab dem Ganzen einen zusätzlichen mystisch-geheimnisvollen Anstrich. Eine von mehreren Combos, die aufgrund ihres tollen Eindrucks, sicher Fans dazu gewonnen hat und deren Songs (bspw. "Sobra Las Ruinas", "Calendula" oder "Sangre India") ein Anchecken wert ist!

Female-Fronted schien dieses Jahr eines der Motti des Hammer Of Doom zu sein, denn gleich sieben Bands wurden von Sängerinnen angeführt, die ohne Ausnahme einen exzellenten Job ablieferten. So auch im Falle von Jess And The Ancient Ones, deren Show sicher als eines der Highlights des diesjährigen Happenings in die Annalen eingeht. Wenn auch "nur" sechs Stücke gespielt wurden, stellte sich gleich beim Opener "Prayer For Death And Fire" und der anschließenden Singleauskoppelung "Astral Sabbat" sogleich eine Wechselwirkung zwischen der Band, Gesangswunder Jess und dem Publikum ein. Die Songs rissen mit, da war es letzten Endes egal, ob einer auf Funeral Doom oder 70‘s Rock stand, denn spurlos dürfte diese Darbietung an keinem der Anwesenden vorbei gegangen sein. Zum Höhepunkt avancierten die beiden Longtracks "Sulphur Giants" (herausragend!) und das abschließende "Come Crimson Death". Nicht umsonst hat kein Geringerer als King Diamond himself die Band als Support für die anstehende US-Tour ausgewählt.

Trouble

Danach wurde es Zeit für Trouble - yeah, die Trouble, die mit Psalm 9 und The Skull Mitte der 80er das Doom-Genre mit definierten und trotz vieler, vieler Besetzungswechsel bis heute am Start sind und neue Alben veröffentlichen. Seit dem Ausstieg von Kory Clarke 2012 schwingt Kyle Thomas für Trouble den Mikroständer und der Sänger machte seine Sache ganz hervorragend, indem sowohl die Klassiker von Psalm 9, etwa "The Tempter", "Assassin", "Psalm 9" oder "Bastards Will Pay", auf die das Publikum zuvorderst gewartet hatte, als auch diverse andere Kompositionen aus dem Trouble-Backkatalog ("Wickedness Of Man" von The Skull, das ruhigere "Flowers", das neue "Paranoia Conspiracy" oder "Hunters Of Doom" von The Distortion Field) gesanglich veredelt wurden. Das legendäre Gitarristen-Duo Bruce Franklin und Rick Wartell ist eh eine Klasse für sich ... vielleicht hätte es zu diesem Anlass noch die eine oder andere The Skull-Perle mehr sein können, alles in allem zeigten sich Trouble jedoch bärenstark und auf der Höhe der Zeit.

Kadavar

Danach, so könnte man meinen, wurde es für die Berliner Senkrechtstarter Kadavar schwierig, das Energielevel hoch zu halten, doch weit gefehlt. Christoph "Lupus" Lindemann (Voc., Git.), Christoph "Tiger" Bartelt (Drums) und (neu-)Bassist Simon "Dragon" Bouteloup sprühten geradezu vor Spielfreude, wobei gerade Drummer Bartelt am Ende des Sets sicher jeden Tropfen Schweiß, der in ihm steckte, versprüht hatte. Zwar sind Kadavar auch für ihre Endlos-Jams bei Konzerten berüchtigt, beim Hammer Of Doom-Auftritt hielt sich dies jedoch in Grenzen, sodass eine ganze Menge Kadavar-Tunes Eingang in die Setlist fanden. Absolute Highlights waren dabei die Hits "Doomsday Machine" und "Black Sun", aber auch Songs wie "Living In Your Head", das mächtige "Creature Of The Demon", der mit einem 60s-Touch versehene Roadrocker "Come Back Life", der Stampfer "Eye Of The Storm" oder das an The Doors erinnernde "Black Snake". Kurz: Kadavar zeigten sich des Headliner-Spots in allen Belangen würdig und wurden anschließend und auch am Ende des Festivals von vielen, mit denen wir sprachen, als DIE Band des Festivals bezeichnet. Mördershow!!

Samstag, 15. November 2014

Wucan

Nach einem morgendlichen Spaziergang durch Würzburg, inklusive höchst lohnenswertem Sightseeing (u.a. Residenz), kamen wir am Samstag relativ früh an der Halle an, sodass genügend Zeit war, sich die Merchandise-Stände näher anzuschauen (hab einen echt coolen Mercyful Fate-Patch ergattern können) oder im durch einen Vorhang abgetrennten Ausspannbereich abzuhängen und so bestens gelaunt auf den Opener Wucan zu warten. Im Übrigen wurde überhaupt für genügend Sitzmöglichkeiten gesorgt, da zwölf Stunden zu stehen sicher nicht jedermanns Sache ist. Angereist aus Dresden zelebrierten also als Start-Up Frontdame, Gitarristin und Flötistin in Personalunion Francis und ihre Mannen ihren selbst betitelten Topsy-Turvy Higgledy-Piggledy Folk-Blues-Psych-Stoner-ProtoMetal-Soul und riefen zumindest bei den noch wenigen Umherstehenden Mitwippen und mehr als Höflichkeitsapplaus hervor. Songs wie "Big Red Bun" oder "Franis Vikarma" erinnern nicht selten an Jethro Tull, natürlich aufgrund der Querflöte, machten aber Laune, wenn auch der Flöteneinsatz einigen im Publikum zu viel wurde. Doch gerade dies scheint den Sound von Wucan ja auszumachen, die sich summa summarum als guter Opener präsentierten.

Relativ früh im Billing stand danach die slowenische (fast) Allgirl-Band (vier Mädels, plus Gitarrist Blaz Tansek) auf den Brettern; vielleicht, um auch hinterher alle folgenden Bands schön abfeiern zu können... Als Geheimtipp von Stallions Frontman Paul nach Würzburg gelotst, wussten Mist mit einer Mischung aus klassischem Doom, mal mit mehr, mal mit weniger epischer Couleur, durchaus zu gefallen. Sängerin Nina Spruks Stimme zeigte sich live mit viel mehr Power und Volumen ausgestattet, als auf den vorab gehörten Aufnahmen der Band und der gecoverte Candlemass-Alltimeclassic "Bewitched" tat sein Übriges, um sich den Namen Mist für die Zukunft zu merken. Sympathischer Auftritt!

Epitaph

Doomocracy haben wir im Anschluss leider verpasst, da es zwecks Mittagessen zum am Bahnhof um die Ecke liegenden Asia-Restaurant ging, und so liefen wir erst wieder zu den Italo-Doomern Epitaph (ITA) ein. Diese setzten als einzige Band im Billing auf einige Side-Showeffekte, wie zum Beispiel, dass Sänger Emiliano Cioffi anfangs quasi unerkannt am Bühnenrand kauerte, um dann wie der sprichwörtliche Kai aus der Kiste zu springen, oder die in Mönchskutten gekleideten Stage-Mädels. Vor allem die Songs der bis 1994 veröffentlichten Demos wussten dabei zu überzeugen, das Material der erst jüngst erschienenen ersten (!) Studioplatte Crawling Out Of The Crypt hat zwar seine Stärken, konnte beim Publikum jedoch nicht so recht zünden. Am Vortrag des Frontmans schieden sich derweil die Geister: natürlich sollten seine Verrenkungen, seine irre Mimik so wirken, als sei er vom sprichwörtlichen Teufel besessen, das kontinuierliche Erwärmen einer nicht zu identifizierenden Flüssigkeit in einem Reagenzglas mittels Feuerzeug schien jedoch gelinde gesagt etwas übertrieben. Musikalisch ein solider Auftritt, die Show blieb zwar zwiespältig, aber immerhin im Gedächtnis hängen.

Mount Salem

Anders die darauf folgenden Mount Salem aus Chicago, die da in gewissem Sinne authentischer wirkten. Zwar ist der Sound der Formation um Sängerin/Keyboarderin (diese Zusammenstellung erinnerte sogleich an Jex Thoth) Emily eher im psychedelischen Stoner Rock angesiedelt, die einzelnen Stücke wurden jedoch mit einer gehörigen Portion Energie und, wieder, viel Leidenschaft vorgetragen, sodass Mount Salem auch bei Die-Hard-Doomern Anklang gefunden haben könnten. Lediglich eine EP hat die Band bis dato auf dem Markt, welche auf den Namen Endless hört. Davon gab's dann auch Songs wie "Full Moon", "Good Times" oder das, Youtube macht's möglich, bekanntere "Lucid", welches in Komposition und Overall-Ausrichtung mit Stücken von Kadavar verglichen werden kann - wäre da nicht die schier unglaubliche Stimme von Sängerin Emily. Sagenhaft, was diese eher schmächtige Frau aus sich heraus holen konnte. Tolle Band, tolle Songs und hoffentlich bald eine Langrille im Kasten - noch eine der Entdeckungen des Events.

Hamferd

Danach oblag es Hamferd, erneut für einen Kontrastpunkt im Billing zu sorgen. Death Doom mit faröischen Texten (denn von den Faröer Inseln stammt das Sextett) wird dem sphärisch angelegten Brachialsound von Hamferd nur bedingt gerecht. Stücke wie "Vid Teimum Kvirru Grau" oder "Vrain" sind mit meisterhaft angelegter inhärenter Dynamik und Überlänge Mini-Epen voller Lavaströme und urplötzlicher Eruptionen oder Streifzüge durch die eigenartigen Landschaften, wo die Herren herkommen. Muss man gehört oder gesehen haben, um es vollends zu verstehen. Sänger Jon Aldara ist mit einem für diese Musik exakt passenden Organ ausgestattet und wechselte fast spielerisch von tiefsten Growls zu choralisch anmutenden Gesangspassagen. Der ganze Auftritt erschien dabei zwar wie ein einziger langer Song, aber ich denke, dies war auch der intentionale Gedanke - einzutauchen in die Welt von Hamferd. Klasse!!

Ruins Of Beverast

Mit den Ruins Of Beverast und ihrem schwarzmetallisch ausgerichteten Doom stand danach erneut ein weiterer Schwenk in Richtung einer anderen Musikrichtung an, wobei auch hier Longtracks, die in sich Spannung aufbauen, ins Rund gefeuert wurden. Ex-Nagelfarer Alexander von Meilenwald, Erfinder der Ruins Of Beverast, Mastermind hinter dem (eigentlich) Ein-Mann-Projekt und Komponist der Songs hatte also erneut einige Musiker um sich geschart, um die schweren und teilweise vor Eiseskälte klirrenden Stücke dem versammelten Doom-Volk live zu präsentieren. Leicht verdaulich geht selbstredend anders und man wurde alles in allem das Gefühl nicht los, dass diese Band entweder auf Platte oder in einem kleinen Club besser funktioniert. Dennoch gab es mit "Daemon" oder "Between Bronze Walls" Kunstwerke zu hören, die in ihrem Sektor schlicht einzigartig sind und dem Festival einen weiteren Farbtupfer, wenn dieser auch tiefschwarz ausfiel, hinzu setzte.

Candlemass scheinen Geschichte zu sein. Long live Avatarium, die neue Band bzw. das neue Projekt von Doom-Legende Leif Edling. Der Mix aus schweren Doom-Riffs und Classic-Rock der 70er, manchmal fast poppigen Melodie-Versatzstücken und Progressiv-Metal-Einsprengseln funktionierte auch beim Hammer Of Doom ganz großartig. Mit einigen Vorschusslorbeeren ausgestattet schaffte es vor allem die Ausnahmesängerin Jennie-Ann Smith quasi ab der ersten Nummer, Drähte zum Publikum auszubauen und so entwickelte sich die Show mehr und mehr zum Triumphzug. Dargeboten wurden Stücke vom bis dato einzigen Album Avatarium wie der Doom-Brocken "Tides Of Telepathy", das bekanntere "Bone Flower", "Moonhorse", in welchem alle Facetten der Band zum Tragen kamen, oder das mit einem Sammelsurium an heavy Riffs auskomponierte "Bird Of Prey". Smith leitete auf sympathische Art und Weise durchs Programm und begeisterte ein ums andere Mal mit ihrer bluesig angehauchten Stimmfarbe, wobei insgesamt viel Betrieb auf der Bühne herrschte, heißt, die ganze Band in die Stageshow involviert war. Am Ende gab's dann die Bandhymne "Avatarium" und frenetischen Applaus für eine exzellente Vorstellung. Ende dieses Jahres sind Avatarium mit Amorphis unterwegs - ein Package, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Orange Goblin

Mit Orange Goblin stand im Anschluss wohl die Combo mit den meisten Uptempo-Songs auf dem Programm. Mittlerweile kann man die Stoner Rock-Vorreiter ja fast als Szeneveteranen bezeichnen, treiben sie doch nun schon seit fast zwanzig Jahren ihr Unwesen auf den Bühnen dieser Welt. Ben Ward, Joe Hoare und Co. boten an diesem Abend einen Querschnitt durch ihre Bandhistorie, der von manchen wie eine Offenbarung abgefeiert wurde, von manchen nickend beobachtet, von manchen lediglich registriert. Tracks wie "Acid Trial", "Some You Win, Some You Lose" oder die Brecher "Devil's Whip" und "The Fog" wurzeln sicher auch im Doom Metal, doch haben Orange Goblin längst ihren ureigenen Stilmix aus Stoner Rock, Motörhead und eben Doom gefunden - entsprechend selbstbewusst und energetisch fiel die Show aus. An deren Ende wurde mit "Red Tide Rising" noch einer der Bandhits abgefeuert, sodass Orange Goblin sicher ein paar Anhänger hinzu gewonnen haben.

Saint Vitus

Was folgte, war der Moment, die Band oder der Auftritt, auf den wohl 80 Prozent der Zuschauer (allein der Shirts und Patches nach zu schließen) gewartet hatten: die Doom-Urväter Saint Vitus gaben sich die Ehre. Doch sollte dieser Abend ein ganz spezieller werden, wie Riff-Legende Dave Chandler gleich zu Anfang des Sets zu erklären versuchte. Denn Wino, Sänger und selbst legendär für sein Gesamtwerk im Genre, war drei Tage zuvor am Flughafen verhaftet worden, da er diverse illegale Substanzen mit sich führte, was ja bekanntlich fast überall verboten ist. So durfte der gute Wino erst gar nicht einreisen und wurde prompt in die Staaten zurück verschifft. Dies führte schließlich dazu, dass Chandler selbst bei den meisten Stücken hinter dem Micro stand und ab und an Schlagzeuger Henry Vasquez, Gerrit von Dawn Of Winter oder gar Tourmanager John Perez die Vocals übernahmen. Eine recht exklusive Geschichte also in jedem Fall. An der Songauswahl kann aber auch gar nichts herum gekrittelt werden: "White Stallions", "Living Backwards" und "I Bleed Black", sogar "The Troll" und "H.A.A.G." sowie die Übersongs "War Is Our Destiny", "Dying Inside" und "Clear Windowpane" wurden alle gespielt. Die Festivalhymne "Born Too Late" zierte das Ende des regulären Sets und "Saint Vitus" gab's noch obendrauf. Mr. Chandler ließ sich von den Unwägbarkeiten nicht ablenken und krächzte und schrie die Vocals ins Mikro, gewandet in ein EC f***in W-Shirt (Extreme Championship Wrestling), was ihm dazu noch den Extra-Award für den lässigsten Auftritt am ganzen Wochenende einbrachte. Dennoch wurde Wino hier und da vermisst. Viele Vitus-Stücke funktionieren einfach nur mit der unverkennbaren Stimme des Herrn Weinrich. Aber Saint Vitus haben es ohne mit der Wimper zu zucken auch ohne ihn durchgezogen - für die Fans! Denn von ihrer Streetcredibility und Bodenständigkeit hat diese Band über die vielen, vielen, oft nicht einfachen Karriere-Jahre nix, aber auch gar nix verloren.

Fan auf dem Hammer of Doom

So ging es also zu Ende, das diesjährige Hammer Of Doom. Ein vielleicht im Vorfeld gewagtes Billing hat alle Zweifler an diesen zwei Tagen verstummen lassen. Die Organisation ließ meines Erachtens keine Wünsche übrig: Sound und Lightshow waren im Eigentlichen durchweg optimal, die Security war hilfsbereit und schlicht gut drauf, die Preise waren angemessen und die Stimmung war zwei Tage lang sehr gut, wenn auch nicht party-like ausgelassen. Aber wir waren ja auch nicht in Wacken, sondern auf einem Festival, wo man der Musik, der tollen Gesamt-Atmosphäre wegen hingeht und, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen - auf dem Hammer Of Doom. Nächstes Jahr zu 100 Prozent auf ein Neues!! "Peace ... if ya like it!" (Dave Chandler zum Abschied)


© www.heavyhardes.de