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Konzert-Bericht

Edguy, Unisonic & Starchild

Backstage, München 30.09.2014

(Fotogalerie)

Lang, lang ist's her, dass Toby Sammet mit Edguy einen Abstecher in die bayrische Landeshauptstadt machte, obwohl doch München seine ausgewiesene Lieblingsstadt ist. Wie sehr bei den Einheimischen Bedarf da war, konnte man unschwer daran erkennen, dass das Backstage Werk so gut als ausverkauft war an diesem 30. September, heißt proppenvoll.
Anfangs sorgte noch der FC Bayern, der sich zu einem 1:0 beim Geisterspiel in Moskau durchmogelte, dafür, dass sich viele Anwesende im Vorgarten, auf die Leinwand starrend, aufhielten, und so zumindest beim Opener Starchild ein wenig Bewegungsfreiheit herrschte. 34 Euronen für das Triple-Package aus besagten Starchild, Unisonic und Edguy schienen angemessen, wobei 25 für die zugegebenermaßen recht schicken Edguy-Shirts dann doch den Budgetrahmen sprengten. Es ist kein Geheimnis, dass Edguy längst zum Mainstream-Phänomen avanciert sind, was sich in der Zusammensetzung des Publikums eins zu eins widerspiegelte. Anzugträger waren da auszumachen, Kiddies im In Extremo-Look, jede Menge Baseballkappen und die obligatorischen Gothic-Girls, die man im Eigentlichen bei jedem Besuch im Backstage antrifft. Kuttenträger und sogar Langhaarige musste man mit der Lupe suchen, was jedoch der Stimmung keinen Abbruch tat und auch sonst nicht störte, denn letztlich entwickelte sich der Abend zum astreinen Metal-Happening.

Starchild

Den Startschuss lieferten, wie erwähnt, Starchild, die Band um Frontman Sandro Giampietro, seines Zeichens Gitarrist in der Helge Schneider-Band (!), der sich nebenbei als exzellenter Sänger heraus stellte. Melodic Metal der Sorte Metalium oder Gloryful mit einem guten Tropfen Grave Digger wurde da geboten, der locker den Abend einleitete. Starchild setzen ohrenscheinlich auf memorable Melodien, die gute Laune versprühen, ohne dass der Power-Faktor darunter zu leiden hätte. Letzteres schon eher durch den Umstand, dass Giampetros Gitarre, die zu Solozwecken gezückt wurde, bei den ersten drei Songs nicht zu hören war. Trotzdem hinterließ das Trio mit Nummern wie "Eyes Of History", der Hymne "Starchild" und dem superben "Reaching The Land" einen sehr guten Eindruck. Das selbstbetitelte Debutalbum darf man von daher gern antesten; sind eine ganze Menge guter Stücke drauf und Helge bzw. Michael Kiske geben sich die Ehre als Gäste.

Unisonic

Damit wären wir qua Überleitung beim zweiten Act angelangt: Unisonic. Nachdem es nach dem diesjährigen Auftritt in Balingen Kritik hagelte - an der scheinbar gelangweilten Performance von Michael Kiske - hatten Kai Hansen, besagter Kiske und Co. etwas an Boden gut zu machen, was in allen Belangen ganz vortrefflich gelang. Angefangen bei Kiske selbst, der nicht nur alles, was ich dieses Jahr gesehen habe, in Grund und Boden sang - phantastisch, wie von einem anderen Stern - sondern den ganzen Gig über das Publikum miteinbezog, sich in die Menge lehnte, die vorderen Reihen abklatschte, witzelte und ständig in Bewegung war. In dieser Form ist Michael Kiske einer der fünf besten Frontmänner des Planeten, als Metal-Sänger schier unschlagbar. Kai Hansen, dessen alter Mitstreiter aus glorreichen Helloween-Zeiten, gab sich betont lässig, schlürfte sicher drei Bier während des Konzerts, rauchte auf der Bühne und genoss es in vollen Zügen, sich auf's Gitarre Spielen konzentrieren zu können.

Unisonic

Mit Light Of Dawn haben Unisonic ein bärenstarkes Album am Start und so bot es sich an, das Set mit zwei Tracks davon zu beginnen. "For The Kingdom" und "Exceptional" erinnern nicht selten an die Helloween-Vergangenheit der beiden Protagonisten und zündeten sofort. Noch bevor die Band die Bühne überhaupt betreten hatte, wurden laute "Kiske, Kiske!"-Rufe laut, was sich insofern fortsetzte, als dass das Publikum den gesamten Auftritt nach allen Regeln der Kunst abfeierte. Sowohl die Stücke älteren Datums ("Starrider", "King For A Day" und das abschließende "Unisonic") als auch die jüngeren ("Your Time Has Come", "When The Deed Is Done", "Throne Of Dawn") funktionierten bestens. Natürlich auch der fast schon unvermeidliche Helloween-Klassiker "I Want Out", wobei hierbei das noch in Balingen gezockte "March Of Time" oder Songs der Marke "Dr. Stein" oder "How Many Tears" die bessere, weil originellere Wahl gewesen wären. Dennoch: Unisonic lieferten an diesem Abend eine Weltklasse-Performance ab. Würden sich die Herren Hansen und Kiske nur auf diese Band konzentrieren, würden Unisonic mittlerweile bereits in einer ganz anderen Liga spielen.

Edguy

Nach kurzer Umbaupause wurde es dann auch schon Zeit für den Headliner des Abends. Edguy hatten keine Kosten und Mühen gescheut und warteten mit einer opulenten Lightshow und Seiteffekten wie einem aufblasbaren, dem Konterfei des Space-Marshalls von der neuen Platte nachempfundenen, überdimensionalen Kopf auf. Nachdem auf allen letzten Tourneen, soweit ich mich erinnern kann, immer der Opener des aktuellen Albums auch den Opener der jeweiligen Toursetlist darstellte, überraschte uns Tobias diesmal anfangs mit der Hitsingle "Love Tyger", an das sich nahtlos "Space Police" anschloss, einer der beiden (!) Titeltracks des neuen Albums. Später im Set gab es davon auch noch den zweiten: "Defenders Of The Crown" (wobei hier die Mitsingspielchen wirklich, wirklich bis zum Zenit ausgereizt wurden...) und das Falco-Cover "Rock Me Amadeus". Klar hätten sich auch andere Stücke von Space Police - Defenders Of The Crown als eben dieses zwiespältige Cover angeboten, aber so isser halt, der Toby und vielen im Publikum schien's zu gefallen. Ansonsten gab's an der Setlist aber überhaupt nichts zu meckern, ganz im Gegenteil. Die Oldschool-Fans kamen mit "Babylon", "Vain Glory Opera" und "Tears Of A Mandrake" auf ihre Kosten, die Hardliner mit "Ministry Of Saints" (vom weithin gefloppten Tinnitus Sanctus-Album) und die Kiddies und Teilzeitfans durften sich über "King Of Fools" und "Superheroes" freuen.

Edguy

Mr. Sammet zeigte sich stimmlich voll auf der Höhe und wie immer durchgehend zu Späßen aufgelegt. Drummer Tobias Exxel, der Soundmann Achim und der eine und andere Roadie bekamen dabei ihr Fett weg, wobei der Unterhaltungsfaktor von Toby, auch weil er sich gern selbst auf die Schippe nimmt und alle Ansagen in den meisten Fällen spontan und improvisiert sind, hoch wie eh und je ist. Was den Auftritt jedoch zu etwas Besonderem machte, war letztlich der Umstand, dass sich mit "Out Of Vogue" und allen voran einem der besten Edguy-Songs ever "Land Of The Miracle" zwei Nummern ins Set geschlichen hatten, die so nicht erwartet wurden. Da hat er sich gefreut, der Rezensent!

Was bleibt nun denn? Starchild waren deutlich mehr als der 0815-Opener, Unisonic zeigten sich, wie ausführlich besprochen, in einer ganz hervorragenden Verfassung und Edguy liefern immer ab. So auch bei diesem Stell-Dich-Ein im Backstage. Tobias Sammet ist jetzt gerade mal 36 Jahre alt und hat sowohl mit Avantasia als auch mit seiner Stammband so viele vorzügliche Platten heraus gebracht, dass zehn Finger nicht mehr reichen. Sollte sich dies so fortsetzen, muss niemand um den Metal bang sein.

Setlist Unisonic:
Venite 2.0
For The Kingdom
Exceptional
Starrider
Your Time Has Come
King For A Day
When The Deed Is Done
Throne Of The Dawn
I Want Out
Unisonic

Setlist Edguy:
Love Tyger
Space Police
Out Of Vogue
Superheroes
Defenders Of The Crown
Vain Glory Opera
Ministry Of Saints
Rock Me Amadeus
Babylon
Land Of The Miracle
Tears Of A Mandrake
---
Lavatory Love Machine
King Of Fools

Fuxx


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