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Konzert-Bericht

W.A.S.P., Alpha Tiger & Dark At Dawn

Backstage, München 16.11.2012

(Fotogalerie)

Ja, Freunde der Sonne - in diesem Fall mit dem Zusatz "Black sun, rain on me! - (ob Stefan Effenberg je die Still Not Black Enough gehört hat?), dieses war dann wohl jenes W.A.S.P.-Konzert, auf das ich seit der The Crimson Idol-Tour 1992, also geschlagene 20 Jährchen, gewartet habe! Ausgelassen wurde seitdem kein einziges Stell-Dich-Ein mit Blackie Lawless und versammelter Mannschaft, an die Klasse der damaligen Show in der Augsburger Rofa reichte aber erst dieser sehr spezielle Gig am letzten Freitag den 16. November im Backstage hin. 30 Years Of Thunder - unter diesem Motto ziehen W.A.S.P. nun schon seit geraumer Zeit durch aller Herren Länder und man hatte sich vor allem für alle Die Hard-Fans einiges einfallen lassen.

Doch als wir im Werk aufschlugen, durften zunächst einmal die ursprünglich aus Osterode (im schönen Harz gelegen) stammenden Dark At Dawn auf die Bretter, die sich nach fünfjähriger Abstinenz erst kürzlich wieder zusammen gefunden haben und ruck-zuck die EP Noneternal auf den Markt brachten. Den bis dato Anwesenden schien der Stilmix aus rigidem Power Metal der Marke Powermad und Querverweisen in Richtung Sabaton recht gut zu taugen. Sänger Thorsten Kohlrausch versuchte immer wieder mit launigen Ansagen, das Publikum zu animieren, was letztendlich zu mehr als Höflichkeitskundtuungen führte. Auch im Nachher-Gespräch vor den Pforten des Werks hörte sich der allgemeine Tenor positiv an und so lassen wir das nun einfach mal so stehen, wenn mir selbst der Sound von Dark At Dawn durchaus an Eigenständigkeit mangelte. Sei's drum: das finale Cover "Don't Pay The Ferryman" (im Original von Chris de Burgh) ließ einen zumindest ein wenig ins Grinsen geraten.

Station gemacht beim Merchandiser und da ich für die kalten Tage unbedingt noch eine passende Kopfbedeckung benötigte, bot es sich an, die W.A.S.P. 1982-2012 Tour-Mütze zu kaufen. Kostete zwar 20 Euronen, aber wer friert schon gern... Auch die Shirts zeigten recht ansprechende Motive, vor allem auch die schlicht gehaltenen von der nächsten Band auf dem Billing Alpha Tiger, aber noch mal 25 € zu löhnen, war denn schlichtweg zu dekadent. (Damn, dass ich vergessen habe, mir den coolen Alpha Tiger-Patch am Ende noch zu besorgen.)

Im Gegensatz zu Dark At Dawn war der Gesamtsound bei Alpha Tiger deutlich dünner, was sehr schade war, halte ich die Jungs rund um Sänger Stefan "Heiko" Dietrich und das Twin-Gitarren-Tagteam Peter Langforth/Alexander Backasch vielleicht für DIE Nachwuchshoffnung schlechthin im traditionellen Metalbereich, wenn wir über Combos aus deutschen Landen sprechen. Technisch perfekt bewegen sich Alpha Tiger irgendwo zwischen alten Helloween, Fates Warning und Savage Grace. An diesem Abend gab es dann vornehmlich einen echten Vorgeschmack auf das kommende zweite Studioalbum Beneath The Surface, wobei sich vor allem der Titeltrack als absolute Granate heraus stellte, aber auch "Land Of The Rising Sun" und "From Outer Space" machten ohne jeden Zweifel Lust auf mehr, was da auf uns demnächst zukommen wird. Natürlich zockten die in 80er-Spandex und viel, viel Nieten-Accessoires gekleideten Tiger mit "Starrider", "When Autumn Leaves Fall" und einer vollauf gelungenen Version von "Against The Time" auch Material vom Debut Man Or Machine, aber letztlich waren es tatsächlich die neuen Nummern, die hängen blieben, was für deren Klasse spricht.

Doch ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: all dies war vergessen in jenem Moment als Mike Dupkes Schlagzeug-Set mit dem altbekannten Kreissägen-Logo enthüllt wurde und das das Intro-Medley ertönte, das 30 Jahre W.A.S.P. soundtechnisch wie visuell auf den beiden rechts und links postierten Leinwänden zusammen fasste. Und dann legten Doug Blair, Dupke, Mike Duda und der Meister himself Blackie Lawless auch schon los.

W.A.S.P.

Guter Sound von Anfang an (aber das ist man aus dem Werk mittlerweile gewohnt; so viel Lob darf schon mal sein), tolle Lightshow, die optimal abgestimmt war auf die zig verschiedenen Videosequenzen auf den beiden Screens UND: eine Band, bei der sich nun zur Gänze zeigte, dass man seit vielen Jahren in der gleichen Besetzung spielt. Selbstredend richteten sich wohl alle Augen während des Gigs das Gros der Zeit auf Lawless, aber was Blair und Duda (wie immer in Topform) heutzutage zum Stageacting beitragen, kann kaum überbewertet werden. Viel, viel Bewegung auf der Bühne, ein ständiges Kreuzen und Posen, sodass der Energiefunke vom ersten Augenblick an aufs so gut wie ausverkaufte Rund übersprang. Allerdings (zunächst) keine Überraschung beim Opener: hier blieb es wie all die Jahre bei "On Your Knees", aber dann: nie hätte ich erwartet, dass "The Torture Never Stops" vom ersten W.A.S.P.-Album noch mal zu Live-Ehren gelangen würde, und gleich danach gab es die nächste Variation zur letzten Gastspielreise, indem das The Who-Cover "The Real Me" wieder ins Set aufgenommen wurde. Das schlug ein! Das war so nicht vorhersehbar und schürte Hoffnungen en masse auf den Rest des Sets.

W.A.S.P.

In 30 Jahren haben Lawless und Co. wohl über 100 Songs geschrieben, die man sich zu jedem Zeitpunkt anhören kann, aber zwei Alltime-Klassiker dürfen natürlich bei keinem Auftritt fehlen. Wer "L.O.V.E. Machine" und "Wild Child" schon zu solch einem frühen Zeitpunkt abfeuern und dann noch locker über 70 Minuten weiter spielen kann, ohne dass es zu einer Sekunde je langweilig wird, der hat in seiner Karriere viel richtig gemacht.
Ein Wort zu Blackie Lawless: es hat sich in den letzten fünf Jahren bereits angedeutet, dass sich der Fitness-Zustand und allem voran diese unverwechselbare Stimme, nach einer "schwächeren" Phase mehr als verbesserten. An diesem Abend zeigte sich der Gesetzlose in einer absolut herausragenden Form. Ich selbst habe ihn bei insgesamt nun 13 Gigs nur 1992 noch mal so stark erlebt. Hut ab!

W.A.S.P.

All die "kranken" Schreie bei den erwähnten beiden Klassikern saßen. Das mach mal einer nach. Dazwischen klärte er uns darüber auf, dass die Show quasi aus drei Teilen bestehen würde, wobei der Mittelpart ein Potpourri aus The Crimson Idol sein sollte. Bis dorthin war es aber noch ein wenig hin. Es folgte ein weiterer, völlig unerwarteter und kaum schlagbarer Höhepunkt des Abends: Blackie zauberte "Sleeping In The Fire" aus dem Köcher und kombinierte dies dazu noch mit "Forver Free"!!!!! Ging es noch besser? Die Antwort lautet ja: nach einem verqueren Interlude ertönte nach acht Jahren wieder eines der besten Metalriffs ever von der Bühne, das von "The Headlees Children". Dies war die Nummer, die ich mir vorher gewünscht hatte, das wurde nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Das war schlicht der Überhammer! Dankeschön!
Dieses Level zu halten ging nur mit einem Song, dessen Platzierung zunächst verwunderte, sich jedoch im Fortgang als logisch erwies: "I Wanna Be Somebody" und das Backstage tickte völlig aus.
Nun stand das The Crimson Idol-Set auf der Agenda und auch hier wartete Lawless mit mehr als einer Überraschung auf: angefangen mit "The Invisible Boy" (nach "The Titanic Overture") über Sequenzen von "I Am One" (mit den klasse Singalong-Chören) hin zu "The Gypsy Meets The Boy". Alles (diesmal) auf den Punkt genau gezockt und vor allem auch hervorragend stimmlich präsentiert. "The Idol" geht immer - eine der Metalballaden überhaupt, inklusive Blair-Solo auf der Kreissägen-Sixstring.

W.A.S.P.

Aber hätte einer im Vorfeld gedacht, dass die Band "The Great Misconceptions Of Me" - diese Metaloper im Kleinen - in voller Länge bringt? Wohl kaum. Sagenhaft! Brilliant!
Kurzer Break und Erholungsphase für Lawless, Duda und Blair während eines Solos von Dupke, bevor das Finale mit "Heaven's Hung In Black" vom Dominator-Album eingeläutet wurde - letztlich das einzige Stück der beiden letzten, richtig starken Alben. Noch mal gaben W.A.S.P. alles. Einer fehlte noch: der Partykracher schlechthin "Blind In Texas". Und, Freunde der Sonne, die Party war definitiv am Dampfen. Danach verabschiedeten sich die vier nach einem denkwürdigen Auftritt vom Münchner Publikum.

W.A.S.P.

Vollbedienung auf der ganzen Linie. Value for money. W.A.S.P. in der besten Form seit zwanzig Jahren und Erinnerungen, die bleiben werden. What more can I say? Ach ja: "Long Live The King Of Mercy"!!!!! Das war das Konzert des Jahres!

W.A.S.P.

Setlist W.A.S.P.:
On Your Knees
The Torture Never Stops
The Real Me
L.O.V.E. Machine
Wild Child
Sleeping In The Fire/Forever Free
The Headless Children
I Wann Be Somebody
The Titanic Overture
The Invisible Boy
I Am One/The Gypsy Meets The Boy
The Idol
The Great Misconceptions Of Me
Drum-Solo Dupke
Heaven's Hung In Black
Blind In Texas

Fuxx


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