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Festival-Bericht

Way Of Darkness VI

mit Syphor, Bleeding Red, Sterbhaus, Abysmal Torment, Hellish Crossfire, Malignant Tumour, Milking The Goatmachine, Eure Erben, Fleshcrawl, Obscura, Sinister, Artillery, Benediction, Morgoth, Sodom, Absent/Minded, Soul Demise, Avulsed, Thanatos, Disbelief, Severe Torture, Houwitser, Benighted, Cephalic Carnage, Hail Of Bullets, Protector, Exhumed, Destruction, Dying Fetus, Legion Of The Damned & Entombed

Stadthalle Lichtenfels, Lichtenfels 06. - 07.10.2011

(Fotogalerien: Wayofdarkness2011 )

Freitag, 06.10.2011

Es ist wie verhext...
Nun bin ich schon zum dritten Mal in Folge Gast beim Way Of Darkness Festival, aber noch nie ist es mir gelungen, die ersten Bands zu sehen. Jedes Mal hatte mein Dienstherr etwas dagegen, so auch 2011. Scheiß Job...
Okay, ein weiterer Grund, warum der Anfang für mich eigentlich gar nicht möglich war, bestand im Auftritt von Milking The Goatmachine, denn auch diese Band entzieht sich meiner Anwesenheit auf gar magische, wenn auch nicht sonderlich erhebende Art und Weise, irgendwann werde ich es den Ziegenköpfen aber schon noch zeigen, irgendwann werde ich sie sehen!

So begann für den Berichterstatter das Festival also erst mit der zweiten Hälfte des ersten Tages, genauer gesagt mit den letzten drei Songs von Fleshcrawl, die mit diesem Auftritt ihr 20-jähriges Bestehen feiern wollten. Aber nicht nur die Band wollte anscheinend feiern, der Menge im Saal war wohl genauso zumute, denn die Bude war rappelvoll, die Stimmung bestens und ein Großteil des Publikums war damit beschäftigt, den Auftritt der deutschen Todesblei-Kapelle mit gehöriger Bewegung Tribut zu zollen. Auch wenn ich diesen Gig nur zum Teil mitbekommen habe, war er für mich der perfekte Einstieg, denn die Stimmung im Saal nahm mich sofort gefangen.

Ganz an dieses Stimmungshoch konnten die Jungs von Obscura nicht anknüpfen, schon alleine wegen der deutlich leereren Halle während ihres Auftritts. Die Menge war wohl eher auf Old School eingestellt, die Frickelfans eher in der Minderzahl. Das tat der Qualität des Gigs aber überhaupt keinen Abbruch, denn Obscura ist auch live eine Bank. Bei Songs wie "Anticosmic Overload" oder "Centric Flow" ist das aber auch nicht überraschend und so kamen die Anwesenden in den Genuss einer sehr stimmigen Show, die alleine schon wegen der technischen Fähigkeiten der Protagonisten eine Wucht war. Nur schade, dass nicht mehr Leute das zu schätzen wussten...

Etwas traditioneller und geradliniger ging es dann mit Sinister weiter, die relativ kurzfristig für Grave eingesprungen waren. Aber auch wenn ein paar Leute mehr vor die Bühne kamen als noch bei Obscura, so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Möglicherweise war die Enttäuschung über die Absage von Grave mit verantwortlich dafür, aber auch der Auftritt der Niederländer war nicht so überzeugend, mir Jubelstürme zu entlocken. Solide, aber auch etwas austauschbar, knackig, aber nicht mitreißend, kann man die Performance als halbwegs solide bezeichnen, zu mehr aber langte es an diesem frühen Abend leider nicht. Schade, denn diese Band sieht man nicht sonderlich häufig hierzulande.

Das kann man aber auch über Artillery sagen, die als nächstes dran waren. Und sie nutzen die Gunst der Stunde, ein Old School-Set vom Feinsten brach über die mittlerweile wieder anständig gefüllte Halle herein. Beim Publikum rannten die Dänen mit ihren Thrash offene Türen ein, was man auch deutlich an der Reaktion der Menge merkte. Viel Bewegung vor der Bühne begleitete selbige auf der Bühne. Allen voran gab Shouter Adamsen den Bühnenderwisch, auch wenn sein Outfit eher ungewöhnlich war für ein derartiges Festival alter Schule. Zugegeben, ein bisschen habe ich schon die Stimme von Flemming Rönsdorf vermisst, aber Adamsen machten seinen Job zumindest ordentlich, wodurch der Auftritt absolut in Ordnung ging.

Und schon wieder war eine Band danach am Start, die in unseren Breiten eher selten anzutreffen ist: Benediction. Neues Material ist bei den Briten zwar schon länger Mangelware, aber gerade bei solch einem Event stört das eh keine Sau und so gaben die nach Bolt Thrower wohl bekanntesten Insel-Deather dem Publikum genau das, wonach es verlangte. Dafür, dass sie mit einem Ersatzdrummer auftreten mussten, boten die Briten eine verdammt tighte, vor Spielfreude nur so strotzende Performance, die dafür sorgte, dass das Publikum ziemlich aus dem Häuschen geriet. Viel Bewegung war zu verzeichnen und das war der Leistung der Band auch angemessen, der Gig war schon eine ganz feine Sache.

Das sah bei den wiedervereinigten Morgoth meiner Meinung nach ein ganz klein wenig anders aus. Natürlich war es klasse, eine Band zu erleben, die zu sehen ich noch vor kurzem nicht zu hoffen gewagt hätte, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dieser Auftritt für die Band eher einer unter mehreren war als dass es sich hier um etwas ganz Besonderes handeln würde. Ich will nicht behaupten der Gig wäre schlecht gewesen, nein, solide bis gutklassig wäre schon die richtige Bezeichnung, aber eine Sternstunde war's dann auch wieder nicht. Der Sound war gut, das Material ebenfalls, die Truppe zockte ihr Set routiniert herunter, an sich gab's keinen großen Grund zum Lamentieren, aber der magische Moment, den ich mir erhofft hatte, blieb auch aus. Nun, unterhaltsam war es dennoch und auch die Anwesenden hatten größtenteils ihren Spaß mit den deutschen Todesblei-Veteranen.

Spaß ist dann auch die passende Überleitung, um den Auftritt des Headliners zu beschreiben, denn Onkel Toms Truppe hatte an diesem Abend jede Menge davon. In gewohnt überzeugender Spiellaune mit dem gewohnt erzsympathischen Auftreten eroberte sich Sodom das Wohlwollen des Auditoriums im Sturm. Wie immer war die Performance alles andere als fehlerfrei, aber genau das macht ja auch einen Teil des Charmes aus, den das Trio auf der Bühne verströmt. Hier ist alles noch grundehrliche Handwerksarbeit von Musikern, die einfach das tun, was ihnen Spaß macht. Und so etwas honoriert das Publikum natürlich. Wenn dann noch Gassenhauer der Marke "Outbreak Of Evil" oder "Ausgebombt" dazukommen, kann gar nichts mehr schief gehen und so wurde die Nacht zu einem einzigen Triumphzug für die Thrash-Legende, die sich als würdiger Headliner erwies und definitiv den Höhepunkt des Abends markierte.

Und was macht man nach einem Höhepunkt? Richtig, man gönnt sich noch nen Absacker und macht sich dann auf, Energie in Form von Schlaf für den nächsten Tag zu tanken. Auf dem Weg in die Heia, die sich in Form des Busses auf dem immer wieder gern verwendeten Edeka-Parkplatz befand, war ich schon froh, nicht im Zelt nächtigen zu müssen, recht frisch war da doch die Umgebungstemperatur. Ein Hoch auf das Campingmobil!

Samstag, 07.10.2011

Ausgeruht und nicht ansatzweise verfroren begrüßte das Redaktions-Team den nächsten Tag, stellte allerdings mit Bedauern fest, dass die heimelige Atmosphäre im eigenen Domizil dazu führte, dass der um elf Uhr angesetzte Gig von Absent Minded leider schon vorbei war.

Folglich begann der musikalische Teil des Tages mit Soul Demise. Die Melodeather legten sich gehörig ins Zeug, allen voran Frontsau Roman Zimmerhackel, aber die Personaldecke in der Halle war noch ziemlich dünn, wodurch recht wenig Konzertstimmung aufkam. Außerdem war den Anwesenden das Gekreische des Shouters wohl ein wenig suspekt und so kamen die Bayern über ein wenig Höflichkeitsapplaus leider nicht hinaus. Zu so früher Stunde ist das aber auch schwer...

Deutlich mehr Anklang fand da der Auftritt der Deathgrinder Avulsed. Hier übertrug sich die Energie von der Bühne nahtlos aufs Publikum und sorgte für nicht wenig Bewegung in der Menge. Diese Show machte Spaß, riss mit und fand ihren Höhepunkt im Crowdsurfen von Sänger Dave Rotten, der selbst während dieser Aktion seine Gesangs-Performance nicht unterbrach. Reife Leistung! So sah das wohl auch der Rest der Anwesenden und die 25 Minuten vergingen nicht nur wie im Fluge, sondern hinterließen auch eine gutgelaunte Hörerschaft.

Weiter ging die musikalische Reise gen Norden, genauer gesagt in die Niederlande. Thanatos enterten die Bühne, verschwendeten wegen der kurzen Spielzeit nicht viel Zeit mit Gelaber und machten das, was sie können: verdammt guten Metal. Beängstigend präzise prügelten einem die Käsköpp da eine Granate nach der anderen um die Ohren, die musikalische Darbietung war nahezu perfekt. Dazu kam noch der bisher beste Sound des noch jungen Tages und eine Zuhörerschaft, die von den Spaniern zuvor noch richtig angeheizt war. Thanatos mögen nicht die bekannteste Extrem-Kapelle aus dem Land der Tulpen sein, aber mit Sicherheit spielen sie qualitativ in einer Liga mit Asphyx und Hail Of Bullets. Okay, wenn man sich die Besetzung der Band anschaut, verwundert das auch nicht...

Nicht wenige wunderten sich über den frühen und dadurch relativ kurzen Auftritt von Disbelief, ist das doch ein Name mit Klang. Aber die Band machte das Beste aus dem zeitigen Einsatz und servierte einen Gig voller Spielfreude, der ganz im Zeichen der dominanten Figur von Karsten Jäger stand, der die Bühne schon alleine durch seine Anwesenheit beherrschte, von der Performance her ganz zu schweigen. Bis zu diesem Auftritt hatte ich noch nicht wirklich zum Sound der Band gefunden, aber was die Hessen da ablieferten, war ganz großes Damentennis. So gewinnt man neue Fans, zumindest ich zähle seitdem zu dieser Gruppe.

Bei Severe Torture gehörte ich bisher nicht zu selbiger. Zwar ist mein letzter Live-Kontakt mit dieser Band schon gute vier Jahre her, aber der war dafür so mies, dass er dauerhaft Eindruck hinterlassen hat. Nun ja, immerhin hatten die Herren hier die Chance, dieses Manko wieder auszubügeln, auch wenn ich mir sicher bin, dass es die Holländer nicht wirklich interessiert, was ich persönlich denke. Aber auch so machten sie an diesem Tag bei mir einiges an verlorenem Boden wieder gut, denn der Gig war gar nicht mal schlecht. Zwar strotzt die Mucke der Niederländer immer noch nicht vor Originalität oder Wiedererkennungswert, aber sie zeigten Einsatz auf der Bühne, präsentierten sich ziemlich tight und boten eine Show, die man durchaus als gelungen bezeichnen konnte. Na bitte, geht doch!

Was nicht geht, ist die lächerliche Verkleidung und das Rumgehampel von Houwitsers Frontkapser Stan. Ich habe mich wirklich auf die Band gefreut wie ein Schnitzel, aber das kindische Getue kann einem schon den Spaß am Auftritt der Band vermiesen. Na gut, blenden wir die optischen Eindrücke halt aus und versuchen uns, auf die Musik zu konzentrieren. Das war knüppelharter Death Metal, der aber irgendwie blutleer wirkte. Vielleicht kann ich die Optik ja doch nicht ganz ausblenden, ist schon schade, aber für mich gehört zu einem gelungenen Auftritt das Gesamtpaket und da passte einiges nicht. Möglicherweise lag es auch daran, dass die Halle bei diesem Gig nur spärlich bevölkert war, auf jeden Fall war ich doch deutlich enttäuscht, da hatte ich mir mehr erwartet.

Erwartet hatte ich mir auch von Benighted eine Menge, denn irgendwie ist es mir bisher gelungen, jedes Konzert der Franzmänner zu verpassen und das, obwohl alle so schwärmen von der Knüppelcombo. Im Gegensatz zu Houwitser konnten die Schneckenfresser meine Erwartungshaltung aber mehr als erfüllen, denn sie entfesselten vom ersten Ton an einen grindigen Death Metal-Orkan, der seinesgleichen suchte. Hier traf alles zusammen: technische Fähigkeiten, ungezügelte Energie, astreiner Sound und ein gieriges Publikum. In der Halle war die Hölle los, Circle Pits allerorten, so hat ein gelungener Gig auszusehen.

Weiter ging es mit etwas ganz Speziellem, denn Cephalic Carnage sind keine Band, die leichtverdauliche Musik macht. Die Mucke fordert den Hörer, lässt ihn manchmal etwas ratlos zurück, nur um im nächsten Moment total ins Bein zu fahren. Dass bei solch einem Programm etwas weniger vor der Bühne los sein würde, war abzusehen, aber das tat der Qualität des Gigs keinerlei Abbruch. Die Amis schienen viel Spaß an ihrem Auftritt zu haben, auch wenn ein Teil der guten Laune sicherlich einigen bewusstseinserweiternden Substanzen geschuldet war. So herrschte auf der Bühne eine recht entspannte Stimmung, die aber immer wieder von Energieausbrüchen unterbrochen wurde. Ein Farbklecks im Billing, der seine Berechtigung hatte.

Weiter ging die "Invasion aus den Niederlanden" mit Hail Of Bullets, bei denen man einige Gesichter wiedererkennen konnte, immerhin zeichnen sich holländische Extrem-Combos anscheinend dadurch aus, dass sie lustig ihre Mitglieder untereinander tauschen. Macht aber nix, kann der Spielpraxis ja nur förderlich sein. Angeführt von einer der sympathischsten Erscheinungen im Krawall-Gewerbe, boten Hail Of Bullets einen Gig vom Allerfeinsten. Wie keine zweite Band versteht es die Truppe um Ed Warby, Epik und Brutalität zu mischen und hat mit Martin van Drunen einen der charismatischsten Sänger zu bieten, der im Moment zu finden ist. Der gute Mann war zwar anscheinend "ein ganz klein wenig" angeheitert, aber das tat seiner Leistung keinerlei Abbruch, es machte seine Ansagen allenfalls noch unterhaltsamer. Eigentlich war an diesem Gig nur zu bemängeln, das "Berlin" den Weg in die Setlist nicht gefunden hat, ansonsten gab es hieran überhaupt nichts auszusetzen.

Protector ist oder war eine Band, über deren Namen ich zwar hin und wieder gestolpert bin, die ich aber nie richtig beachtet hatte. Hier beim Way Of Darkness bot sich somit die Gelegenheit, Verpasstes nachzuholen, auch wenn offiziell "Martin Missy And The Protectors" als Coverband am Start waren. Bleibt irgendwie die Frage im Raum, warum man einer Cover-Band einen solch guten Platz im Billing einräumte, denn so richtig in der Oberliga zockten die Niedersachsen nicht. Und auch der Gig in Lichtenfels verdient eher das Prädikat "ganz nett" als höhere Weihen. Recht authentisch, aber auch ein wenig altbacken, damit konnten zwar Fans der Band glücklich gemacht werden, aber eine echte Duftmarke sieht anders aus. Bleibt noch anzumerken, dass sich die Combo an diesem Abend mit einem Vier-Track-Demo als "echte" Band zurückgemeldet und ihren alten Namen wieder angenommen hat.

Den Namen nie geändert haben Exhumed, auch wenn die Band fünf Jahre auf Eis lag. Diese Pause merkt man der Kapelle aber an keiner Stelle an, die Jungs harmonieren auf der Bühne einzigartig. Und mit dem Publikum auch, denn die Laune im Saal erreicht fast aus dem Stand Party-Niveau, die Gore Metaller aus Kalifornien rannten hier offene Türen ein. Spaß pur auf und vor der Bühne, verdammt geile Songs, verdammt tighte Performance und für diese Art Musik ein verdammt hohes technisches Level. Neue Songs wurden genauso abgefeiert wie Klassiker, das Publikum ging steil und die Band hatte sichtlich Spaß am Gig, so und nicht anders hat ein Festival-Höhepunkt auszusehen!

Dermaßen angeheizt, war die Meute schon bei den ersten Tönen des Intros Feuer und Flamme für die Haudegen von Destruction. Die boten dem Way Of Darkness eine gewohnt solide, wenn auch ein wenig berechenbare Setlist, waren zwar nicht wahnsinnig viel in Bewegung, glichen dies aber durch schiere Bühnenpräsenz aus und zockten sich durch fast die gesamte Bandgeschichte. Überraschungen gab's wenig, dafür aber eine verlässliche Performance, die natürlich auch den obligatorischen "Mad Butcher" beinhaltete. Nicht ganz so überzeugend wie Sodom am Vortag, aber immer noch ziemlich gut und mitreißend. Da konnte auch ein Getränkebecher, der aus dem Publikum kam und in Schmiers Gesicht landete, nicht viel ändern, der Mann ist lange genug im Geschäft, um sich dadurch nicht großartig aus der Bahn werfen zu lassen.

Nun aber war es an der Zeit, den Härte- und Technikgrad noch mal deutlich anzuheben, denn mit Dying Fetus stand ein Trio in den Startlöchern, das ein heißer Kandidat um die Knüppelkrone des Festivals war. Und auch wenn hier genauso wenig Bewegung auf der Bühne zu verzeichnen war wie bei Destruction, passte das wie Ar*** auf Eimer und machte die grandiose Darbietung eigentlich nur noch intensiver. Spaß war hier keiner angesagt, aber dafür gibt es ja andere Bands, hier gab es vor allem eines: Voll in die Fresse! Und das in beängstigend präziser Manier, dieses spielerische Niveau können wirklich nur ganz wenige Kapellen bieten, im absoluten Grobhorst-Bereich wohl gar keine. Das wirkte von vorn bis hinten zielgerichtet, hier hatte man den Eindruck von einer Band, die weiß, was sie kann und dies auch perfekt umsetzt. Was für ein Pfund, der Brutalo-Thron war den drei Amis an diesem Abend nicht zu nehmen und das sah die breite Masse wohl genauso, wenn ich die Reaktionen in der Halle richtig beurteile.

Die Intensität der Amis konnten Legion Of The Damned nicht ganz halten, aber das machte den Anwesenden anscheinend so gut wie gar nichts, denn auch hier brodelte des Saal durchgehend. Die Band selbst bot eine saubere Leistung, strahlte Engagement und Spielfreude aus und hatte vor allem genug starkes Liedgut im Gepäck, um die ganzen 70 Minuten ohne Durchhänger ausfüllen zu können. Vor allem das Bandnamen gebende "Legion Of The Damned" und "Werewolf Corpse" müssen hier genannt werden, aber auch der Rest der Setlist stellt die Meute mehr als zufrieden. Ich persönlich fand Dying Fetus zwar beeindruckender, aber die spielen ja auch etwas andere Musik, insofern geht der Gig der Niederländer völlig in Ordnung.

Völlig in Ordnung wäre aber DIE Untertreibung des Jahre für den nun folgenden Auftritt der Elchtodgötter Entombed, die eine Special Show angekündigt hatten, worin sie nur Songs der ersten beiden Alben spielen wollten. Nun, dem alten Mann sollte das recht sein, ist "Left Hand Path" doch eines der ersten Death Metal-Alben gewesen, die sich der damals noch nicht ganz so... äh... erfahrene Berichterstatter käuflicherweise zugelegt hatte. Gut, Leprosy steht noch etwas länger in meinem Regal, aber das schmälert den Einfluss des Entombed-Debüts in keinster Weise. Und so nahm ein Auftritt seinen Lauf, der eine ganz eigene Dynamik entwickeln sollte, denn das Publikum und die Band schaukelten sich an diesem Abend gegenseitig in ein Stimmungshoch nach dem anderen. Und das hatte nicht nur Auswirkungen auf die Atmosphäre in der Stadthalle, sondern sogar auf die Länge des Gigs, denn nach dem regulären Set, das mit "Left Hand Path" zu Ende war, gab es nach der "regulären" Zugabe von zwei Tracks nach einer kurzen Pause noch eine Dreingabe, die fünf (!) Songs umfasste. Das war eine Sternstunde und definitiv der absolute Höhepunkt eines mit nicht wenig Krachern gespickten Festivals.

Tja, und dann war's auch schon vorbei, das Way Of Darkness 2011. Viel zu früh für meinen Geschmack, aber so ein 2-Tage Festival dauert halt bloß... äh... zwei Tage. Aber ich bin halt gerne auf dem Way Of Darkness zu Gast, für mich bietet das Festival alles, was ich mir von solch einer Veranstaltung wünsche: Exzellente Organisation und dadurch einen reibungslosen Ablauf, ein Musikangebot, das meinen Geschmack voll und ganz trifft, erträgliche Preispolitik, sowohl den Eintritt als auch die laufenden Kosten betreffend und nicht zuletzt die besten Klos der ganzen Szene. Lichtenfels wird mich auch 2012 wieder sehen wenn es denn heißt: Willkommen zum Way Of Darkness VII!


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