Notice: Undefined variable: descriptiontitle in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_titledescription.php on line 365
Heavyhardes.de
8 Headbänga online
Suche:
28.04.2024 Nanowar Of Steel
28.04.2024 Hell Boulevard
02.05.2024 Glenn Hughes
03.05.2024 Fiddlers Green
04.05.2024 Eridu
04.05.2024 Zsk
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Abydos

Interview:
Cataract

Live-Bericht:
Behemoth

Video:
In This Moment
RSS RSS
Atom Atom
 

Notice: Undefined variable: zaehl in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_livefest.php on line 177

Notice: Undefined variable: zaehl in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_livefest.php on line 300

Festival-Bericht

Walpurgis Metal Days IX

mit Vital Remains, Tankard, Vader, Grave, Enthroned, Sinister, Debauchery, Wolfchant, In Slumber, Fjoergyn, Artas, Scarecrow N.W.A., Scars Remain, Grailknights, Disbelief, Dornenreich, Fleshless, Poppy Seed Grinder & Ravenlore

Festplatz Hauzenberg, Hauzenberg 01.05. - 02.05.2009

(Fotogalerien: Wmd9 Freitag, Wmd9 Samstag)

Freitag, 01.05.2009

RavenloreFestival-Opener waren in diesem Jahr Ravenlore. Die vier Jungs aus Bayreuth/Oberfranken begannen pünktlich um 15:00 Uhr mit ihrem 40-minütigen Gig. Für den sonst oft unliebsamen Posten als erste Band des Tages war das Festzelt sehr gut gefüllt. Bereits ab Spielbeginn hatten sich eine Menge Festivalbesucher vor der Bühne versammelt um zum Sound von Ravenlore, der sich am besten aus einer Kombination Death- und Black Metal, gepaart mit einer Portion Melodie beschreiben lässt, abzugehen. Ravenlore gaben Songs wie "Silent Killer" aus ihrem ersten Album Where The Last Laughter Died (damals noch unter dem Namen Dod Aernst) und vom erst frisch Ende 2008 erschienenen Werk Through The Raven's Eye zum Besten. Für die Jungs selbst war das Walpurgis Metal Days sogar der erste offizielle Gig in 2009. Und ich bin der Meinung, dass sie ordentlich gerockt und für ihren Auftritt wohlverdienten Applaus geerntet haben.
(Madeleine)

Nach einer 20-minütigen Umbaupause ging's dann mit fettem Grindcore weiter. Poppy Seed Grinder aus Prag übernahmen das Ruder und konnten sich von Beginn an einer großen Fangemeinde vor der Bühne erfreuen. Die fünfköpfige Band konnten mit Songs ihres aktuellen Albums Humanophobia überzeugen und für einen deftigen Moshpit vor der Bühne sorgen und wurden auch nach 40 Minuten Spielzeit gut abgefeiert.
(Madeleine)

FleshlessFür die nun folgenden Fleshless aus der tschechischen Republik war somit der Boden bereitet. Seltsamerweise war der Platz vor der Bühne jedoch anfänglich noch spärlicher besucht als bei den Poppy Seed Grindern, was sich jedoch in relativ kurzer Zeit ändern sollte. Der Brutal Death mit Hang zum Grind lief ordentlich gut rein, und die Jungs konnten schnell die Sympathien auf ihre Seite ziehen, was nicht zuletzt an Songs wie "Scream Of Decapitated" lag. Die Fans dankten es zu dieser doch noch recht frühen Uhrzeit mit reichlich Haareschütteln und einem gepflegten Pit. Erwähnenswert ist noch, dass Gitarrist Ludek Hrzan seine Vokuhila-Frisur weiter ausgebaut hat. Sehr kultig!
(Ray)

DornenreichNach so viel Grind und Geprügel tat eine Abwechslung dringend Not und Dornenreich, der Stolz aller österreichischen Schwarz-Metaller, kam da gerade recht. Viel Nebel, die Bühne ganz in blaues Licht getüncht - das ist die rechte Plattform für Eviga und Inve, die seit kurzem live auch wieder zu elektronischen Zutaten greifen. Los ging's mit "Trauerbrandung" vom Klassiker Her Von Welken Nächten, dicht gefolgt vom Titelstück desselben Albums. Schnell wurde klar, dass die Summe aus E-Gitarre + Violine + Schlagzeug an diesem Abend nicht so recht funktionieren wollte, was aber in erster Linie am verworren klingenden Sound lag, der viele Details der aufwendigen Kompositionen verschlungen hatte. Die Freunde aus Österreich, die die ersten Reihen bevölkerten, störte das natürlich nicht. Und so wurden "Schwarz Schaut Tiefsten Lichterglanz" & Co dort vorne trotzdem ordentlich gefeiert. Als Zuckerl gab's schließlich noch ein neues Stück in Form einer Live-Premiere. Jedoch schienen hierfür die Texte noch nicht geschrieben zu sein - es blieb bei einer Instrumentaleinlage.
(Dagger)

Auf die Österreicher Dornenreich war ich sehr gespannt. Na ja, mehr wie drei Leutchen haben es nicht auf die Bühne geschafft. Gitarre, Violine und Schlagzeug - reduced to the max oder was? Dementsprechend drucklos kommen Hits wie "Trauerbrandung", "Schwarz", oder die "Jagd" rüber und das nichtvorhandene, statische Stageacting von Eviga und Co. geben dem Auftritt den Rest. Vor allem das Nachjustieren der Instrumente nach jedem Song störte einen flüssigen Auftritt ungemein. Man sollte meinen die Jungs hätten genügend Live-Routine. Dabei sind die Songs gut und die Mimik von Evola sehenswert. Ihre Fans jubeln zwar, aber sie könnten es besser.
(Gabor)

DisbeliefWährend beim folgenden Umbau nicht nur die Becken an den Drums gewechselt wurden, erfolgte auch vor der Bühne eine Art Umschichtung. Denn nun stand Death Metal auf dem Plan und zwar solcher von der brachialen Sorte: Disbelief sind eine jener Bands, die man aus hundert schon während der ersten Takte eines ihrer Stücke erkennt. Und ab 19:30 Uhr demonstrierten sie, dass man sich in diesem Zelt nicht zwangsläufig mit einem minderwertigen Sound zufrieden geben muss. Für die folgenden 50 Minuten verwandelten Nackenbrecher der Marke "66Sick", "Navigator", "Spreading The Rage" oder "The Return Of Sin" den Raum vor der Bühne in ein einziges lebendes, im Takt groovendes Mosh-Monster. Frontmann Karsten Jäger, alias Jagger, schrie sich in gewohnter Manier die Seele aus dem Leib und selbst langsamere Stücke wie das hypnotisierende "Misery" ließen die Stimmung im Zelt nicht abreißen. Bravo! Die Jungs aus Gundernhausen waren definitiv das erste große Highlight dieses Tages. Aber es standen ja noch zwei Schwergewichte auf dem Programm.
(Dagger)

Tankard
Schwergewicht ist ein gutes Stichwort: Die Thrasher Tankard aus Frankfurt sind in the house! Gerre und seine Mannen geben einen Best Of Set, außer "Octane Warriors" und "Stay Thirsty" vom aktuellen Album Thirst, zum Besten, der sich gewaschen hat: "The Morning After", "Zombie Attack", das von Gerre mit den Worten "Tankard ist sowieso die einzig seriöse Band auf diesem Festival" angekündigte "Die With A Beer In Your Hand", das als Liebesballade verkaufte "Rectifier" über "666Packs", "Freibier" bis zum obligatorischen Abschluss namens "Empty Tankard". Gerre war auch wieder einmal sehr zeigefreudig und entblößte nach kurzer Eingewöhnungszeit bei jeder Gelegenheit seine Bierplautze. Basser Frank hielt gegen Ende des Sets auch nichts mehr auf der Bühne und so wanderte er bei "Zombie Attack" sogar im Photograben umher. Sehr unterhaltsamer Auftritt der Frankfurter Bierkrüge, der dementsprechend bierselig vom vollen Zelt abgefeiert wurde.
(Gabor)
Vital Remains22:20 Uhr - Zeit für den Headliner des ersten Tages! Mit Vital Remains aus den Staaten konnten die Veranstalter ein echtes Großkaliber in Sachen Todesblei an den Start bringen. Doch wo war Glen Benton, der seit zwei Alben für diese Truppe ins Mikro brüllt? Vermutlich ist er damit beschäftigt seine Campagne "Benton For President" weiter auszubauen, aber ist auch egal. Der Kerl, der an seiner Stelle nun das Mikro aufzufressen drohte, machte seine Sache ebenfalls sehr gut. Nach dem Intro "Where Is Your God Now?" mit einigen Samples aus Mel Gibsons Passionsspielen brach mit "Icons Of Evil" die Hölle über uns alle herein. Vital Remains agieren klar an den Grenzen des Möglichen, wenn es um Geschwindigkeit und Brutalität geht. Obgleich Songs wie besagtes Titelstück des aktuellen Albums durchaus melodische Passagen besitzen, fegte ein Blast-Gewitter nach dem anderen durch das Zelt. Wirklich schade, dass der Sound abermals sehr undifferenziert ausgefallen war, dafür donnerten die Drums umso wuchtiger aus den Boxen. "Let the killing begin!" stellte die Weichen für den großen Vernichtungsschlag: "Dechristanize" und schließlich "Hammer Down The Nails". Was jedem bibeltreuen Christen die Tränen in die Augen treibt oder vielleicht vor Zorn ein Äderchen auf der Stirne platzen lässt, spornte die Fans in dieser Kathedrale zu letzten körperlichen Höchstleistungen an. Nach 70 Minuten hatte man sich den Feierabend und all die feinen Drinks, die schon bei den Zelten warteten, redlich verdient.
(Dagger)

Samstag, 02.05.2009

Welche Band schafft es um zehn Uhr in der Früh annähernd 1.000 Leute mit Brumschädel vor die Bühne zu bekommen um mit ihnen gemeinsam Party zu machen? Die Grailknights haben das Wunder hinbekommen. Musikalisch gar nicht mal ohne, wie J.B.O. meets Hammerfall oder so ähnlich. Spaßtechnisch aber irgendwie ohne Worte. Die Kostümierung der Jungs war eine Mischung aus Superheldenanzug und das, was die Leutchen im Mel Brooks' Film "Helden in Strumphosen" anhatten. Allein der Auftritt der Bierzapfstute "Zapf-Beauty" war irgendwie an Blödheit kaum mehr zu überbieten, dann trieben sich noch ein Ork, ein Totenkopf-behafteter Riese (Skeletor?), ein Drache (oder doch Dinosaurier) auf der Bühne herum, letzterer musste natürlich mit Manneskraft und Plastikschwertern erledigt werden und zum Schluss konnte - jawohl - der gemopste heilige Gral (natürlich gefüllt mit Bier) wieder zurückerobert werden. Neben all diesem Spektakel wurde auch musiziert, am geilsten kam die Bonnie Tyler-Coverversion von "I Need A Hero". Nicht zu vergessen, dass der "Metalchoir" - also wir - immer "Yes Sire" brüllen sollten bei bestimmten Interaktionen. Der Unterhaltungsfaktor der Gralsritter war hoch und entweder man fand's geil oder grottenschlecht. Ich und die Mehrzahl der Anwesenden waren fürs erstere und der Brumschädel der vorangegangenen Nacht war nun entgültig weg. Prost!
(Gabor)

Als zweite Band am zweiten Festivaltag standen Scars Remain auf dem Programm. Unglücklicherweise verließen zu diesem Zeitpunkt viele Leute das Festivalzelt, sei es um die endlich erscheinende Sonne draußen zu genießen, das gerade verzehrte Weißwurstfrühstück zu verdauen oder um einfach seinen Rausch zu kurieren oder weiter zu pflegen. Schade, denn wer den Auftritt von Scars Remain nicht gesehen hat, hat einiges verpasst. Die fünf Jungs aus Amberg schmetterten ihren Death-Metalcore nur so um die Ohren. Die Fans an der vorderen Front dankten ihnen das mit Schädelwackeln. Hervorzuheben auf alle Fälle die fetten Doublebass, die ordentlich zum Mitgehen animierten. Songs vom ersten Album Embraced By Emptiness wurden zum Besten gegeben. Leute, den Namen Scars Remain solltet ihr euch merken. Denn die Jungs haben's echt drauf und ich denke wir werden noch öfter die Gelegenheit haben, sie in Aktion zu sehen.
(Madeleine)

Weiter im Programm mit Scarecrow NWA. Die fünf Jungs aus Graz/Österreich hatten leider wie ihre Vorreiter auch mit mäßiger Besucherzahl im Zelt zu kämpfen. Auch hier sehr schade, denn der Sound von Scarecrow NWA rockt. Da die Band bereits seit 1995 existiert, haben sich viele verschiedene Einflüsse in Punkto Musikstil bemerkbar gemacht. Mit ihrem brandneuen Silberling Ishmael im Gepäck gaben die Jungs ihr breites Billing zum Besten. Hervorzuheben sind vor allem die melodischen Gesangspassagen, die durchaus mehr Zuschauerzuspruch verdient gehabt hätten.
(Madeleine)

Und der nächste Beitrag aus Ösilanden. Artas wirbelten so dermaßen über die Bühne, dass es den Basser beim zweiten Song neben dem Schlagzeug hinschmiss. Die Wiener feuerten ihren Neo Thrash in die stetig anwachsende Meute, waren permanent in Bewegung und bangten, dass es eine Freude war. Der erste Highlight des Tages. Mit der aktuellen CD The Healing im Gepäck gaben die Mannen 40 Minuten Vollgas und die Überraschung war die Coverversion "Gangsta's Paradise" von Coolio. Live noch um einiges brachialer als auf Konserve. Schweinegeiler Gig!
(Gabor)

Auf die Thüringer Fjoergyn war ich sehr gespannt, hat mich deren zweites Album Sade Et Masoch mehr als überzeugt. Vor allem war ich gespannt, wie sie die Songs live umsetzen würden aufgrund des doch durchaus vorhandenen Bombastfaktors. Wie sich herausstellen sollte (und eigentlich auch nicht anders zu erwarten war), kamen dann diese Passagen aus der Konserve. Mit "Ich Sah Den Himmel Weinen" stieg man nach einem etwas zu langen Intro dann in den Set ein. Sänger und Gitarrist Stephan machte eine guten Job, wenn auch die Vocals stellenweise zu leise waren, so dass man die leiseren Passagen nicht wirklich vernehmen konnte. Aber hier war eh andächtiges Lauschen seitens der Fans angesagt. Der Rest der Band begnügte sich damit, sich ganz auf seine Seite der Bühne zu konzentrieren, was nichts anders heißen will als dass kaum Bewegung auf der Bühne war. Zudem glänzte der Bassist mit dem wohl teilnahmslosesten Blick des Festivals. Die zahlreich anwesenden Fans gaben ordentlich Beifall, als die Töne des letzten Songs "Katharsis" verklungen waren. Bei mir bleibt der Beigeschmack, dass die Jungs auf CD einfach besser funktionieren.
(Ray)

In SlumberKurz vor drei betrat die nächste Combo aus unserem Nachbarland das Podium. Im Grenzland sind die Linzer von In Slumber ein oft und gerne gesehener Gast. Schließlich steht ihr Name für qualitativ hochwertigen Melodic Death, dessen Quell der Eingebung sicherlich irgendwo in Schweden zu suchen ist. Der Schwerpunkt ihres Sets rekrutierte sich aus dem aktuellen Album Scars: incomplete, das mittlerweile auch schon wieder zwei Jährchen auf dem Buckel hat. Dank des druckvollen und transparenten Sounds verfehlten "Seduce My Sentenced Pain", "All Demons Entwine Me", "One Bullet For One Aeon" und manch andere Perle aus In Slumbers kleiner Schatztruhe ihre Wirkung nicht. Viel war zu dieser Zeit zwar nicht gerade los im Festzelt, die Anwesenden ließen aber ordentlich die Matten kreisen und hatten sichtlich ihren Spaß bei dieser sehr kurzweiligen Angelegenheit. In Slumber zählen definitiv zu jenen Bands, denen man gerne noch 20 weitere Minuten Spielzeit zugestanden hätte.
(Dagger)

WolfchantBereits im vorigen Jahr standen die Wolfjungen aus dem Bayrischen Wald auf der Bühne und sorgten als Hausherren (Veranstalter der WMD) für einen zünftigen Gig. Diesmal mit höherem Bekanntheitsgrad und brandneuen Songs im Ärmel, ist der Zulauf im Zelt umso größer. Mit von der Partie waren an diesem Tag auch Rebellion/Ex-Grave Digger-Gitarrist Uwe Lulis, in dessen Studio die neue CD aufgenommen wurde und als Gast am Mikro Rebellion-Barde Michael Seifert, der auch auf der Scheiblette zu hören ist. Man merkte, die Jungs haben sich weiterentwickelt und die neuen Songs können sich hören lassen. Dem Heidenvolk und dem Rest gefällt's, nur an ihr typisches Outfit (ehemals weiße, jetzt dreckige T-Shirts) kann ich mich nicht gewöhnen. Ansonsten gelungener Auftritt.
(Gabor)

DebaucheryDanach wurde es so richtig blutig. Debauchery, die Herren des Lebenssaftes, kamen, spielten und siegten. Leider hatte Thomas seine lecker "Blood-Bitches", mit denen er sich auf diversen Covern umgibt, nicht mit dabei, so dass man "nur" mit den vier Herren Vorlieb nehmen musste. Der Platz vor der Bühne war mehr als ordentlich gefüllt, als die Bluthymnen "Back In Blood", "Savage Mortician" oder "Killing Ground" durch das Zelt donnerten. Letzterer Song wurde von einem schönen, großen Pit begleitet. Natürlich durfte auch "Blood For The Blood God" nicht fehlen, das von vielen Fans mitgegrölt wurde. Thomas und seine Mannen hatten sichtlich viel Spaß auf der Bühne, und dieser übertrug sich spielend auf die Fans davor. Sogar der extrem cool wirkende, sonnenbebrillte Bassist ließ sich ab und an zu einem Lächeln herab. Zum letzten Song verlangte Thomas dann noch eine Wall of Death, von der Bühne bis zum Mischpult. Nach einigem guten Zureden kamen dann auch alle im betreffenden Bereich stehende Fans seinem Wunsch nach, und die Wand des Todes entlud sich ein einem fulminanten Moshpit.
(Ray)

Sinister
Nachdem Debauchery alles in Schutt und Asche gelegt hatten, wurde es leer im Zelt und das, obwohl mit Sinister ein echter Hochkaräter als nächstes auf dem Programm stand. Die Holländer hätten sich einfach nicht von ihrer Sängerin trennen dürfen. Denn mit der schönen Rachel hinterm Mikro wäre das Zelt sicherlich brechend voll gewesen. So mussten sich die drei nicht ganz so attraktiven, glatzköpfigen Herren mit deutlich gelichteten Reihen zufrieden geben, ließen sich davon aber nicht beirren. Den anfangs recht dünnen Sound hatte der Mischer ab dem dritten Song glücklicherweise ausmerzen können, dennoch wollte der Funke einfach nicht überspringen. Die beiden neuen Stücke "Summit Of Sacrifice" und "The Silent Howling", die Sinister von einer neuen, teils sehr melodischen Seite zeigten, waren vielleicht noch nicht bekannt genug, um ordentlich einzuschlagen. Aber auch Nackenbrecher wie "Afterburner", "To Mega Therion" und das uralte Stück "Corridors To The Abyss" konnten an der Zurückhaltung der Anwesenden nicht viel ändern, eigentlich schade... und doch selber Schuld: erst die schöne Rachel nicht mit nach Hauzenberg bringen und dann auch noch "Aggressive Measures" nicht in die Setlist nehmen! So etwas muss nun einmal bestraft werden!
(Dagger)

EnthronedMit den Belgiern Enthroned hatten sich die Veranstalter ein schwarzmetallisches Schwergewicht aufs Festival geholt. Nach dem Intro ging es mit viel Nebel und dem Geruch von Räucherstäbchen in der Nase mit "Radiance Of Mordacity" ab in eine gute Stunde Schwarzmetall, gefolgt von "Pray" vom derzeit aktuellen Album Tetra Karcist. Gitarrist/Sänger Nornagest hatte die Anwesenden fest in seinem Griff, zeigte allen, wie sich Black Metal made in Belgien anzuhören hat und wurde damit mit reichlich Bang-Sport belohnt. Leider machte ihm da der etwas verwaschene Sound einen Strich durch die Rechnung, wie das leider bei vielen Black Metal-Konzerten so der Fall ist. Dem vollen Zelt war's jedoch egal und Songs und Band wurden gefeiert. Dabei reichte die Setlist bis ins Jahr 1995 zurück mit "At The Sounds Of The Millenium Black Bells". "Vermin" und "Pantheon Of Oblivion" markierten dann auch leider schon den Schlusspunkt, meines Zeitgefühls nach schon vor der eigentlichen Zeit. Enthroned lieferten einen soliden Gig ab, jedoch hatte ich die Jungs auch schon mal einen Zacken intensiver gesehen.
(Ray)

GraveHatten sich aus der Schweden-Tod-Liga bis jetzt Entombed, Unleashed oder Dismember auf dem WMD die Ehre gegeben, hat eine Legende noch gefehlt. Grave. Eine Reise in die Vergangenheit sollte es werden, welche schon beim zweiten Song "Obscure Infinity" begann, mit "You'll Never See", "Deformed" (vom ersten Into The Grave-Album) fortgesetzt wurde und sogar der Titelsong von der 94er EP "And Here I Die..." war in der Setlist. Spargeltarzan Ola Lindgren war durch Gesang/Gitarre oft an sein Mikro gebunden und überließ die Action seinen beiden Mitmusikern, vor allem Isaksson legte sich ins Zeug. Vom Erstlingswerk spielten sie zu meiner Überraschung "Extremly Rotten Flesh" und als Zugabe gar den Titeltrack des 91er Debütalbums der Elchtod-Legende. Ich fühlte mich um Jahre zurückgesetzt in die Anfangszeit des Schwedentods, nahezu 80% der Songs stammten von den ersten beiden Alben der Grabschänder. Neben "Christi(ns)anity" wurde auch ein "Morbid Way To Die" (beide vom You'll Never See...-Album ) in die Lauscher geblasen. Lediglich "Soulless" wurde für meine Ohren zu langsam gespielt. Die Fans wussten es zu schätzen und feierten ihre Helden. Einfach nur geil! Jetzt könnt ihr mich zu Grabe tragen.
(Gabor)

VaderEs war ja schon zu befürchten, dass große Massen die wuchtige Detonation von Grave nicht überlebt hatten und folglich auch den Weg zurück ins Zelt nicht finden würden. Doch diese Furcht blieb unbegründet, denn als der polnische Zerstörer Vader um 22:20 Uhr seinen gewohnt militärischen Introitus erschallen ließ, war noch einmal alles, was nicht besoffen irgendwo auf dem Zeltplatz lag, vor die Bühne gekommen. "Willkommen im Krieg" lautete Peters kurze Ansprache und schon schossen einem Blastbeats wie die Salven einer M-60 um die Ohren. Was für ein Mörder-Sound! Lediglich Peters Gitarren-Soli wirkten deutlich übersteuert und zerrissen einem fast die Trommelfelle. Doch das schien hier niemanden zu stören. Stattdessen entflammte mit den ersten Takten ein sauberer Circle-Pit vor der Bühne und tobte nicht zum letzten Mal an diesem Abend. Granaten wie "Epitaph", "Black To The Blind" oder "Silent Empire" heizten die Stimmung immer wieder von neuem an, und auch Peter brillierte einmal mehr in seiner Rolle als Frontmann, wenn er sich, lässig auf die Klampfe gestützt, um deutsche Ansagen bemühte. Für den finalen Genickschuss sorgten die Hits "Carnal" und "Wings" - Rufe nach einer Zugabe wurden am Ende mit einem letzten Killertrack belohnt: "This Is The War" beendete nicht nur einen grandiosen Gig sondern auch ein wunderbares Festival - zumindest in Sachen Live-Darbietung. Denn für viele, die sich schon soweit taub gesoffen hatten, um die heraufziehende Kälte nicht mehr zu spüren, begann nun die After-Show-Party.
(Dagger)

Und so nahm die neunte Auflage der Walpurgis Metal Days seinen Abschluss und ein feines Festival ging zu Ende. Da wir uns entschlossen hatten, bereits des nächtens wieder die Heimreise anzutreten sei allen noch geraten: tankt lieber noch am Anreisetag voll, denn die Suche nach einer um diese Uhrzeit noch offenen Tanke kann sich durchaus schwierig gestalten. Ich weiß es. Ansonsten freue ich mich schon auf das zehnjährige Geburtstagsfestival im nächsten Jahr.

Für euch waren in Hauzenberg unterwegs: Ray, Dagger, Madeleine und Gabor.


© www.heavyhardes.de