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Festival-Bericht
Summer Breeze
mit Soulfly, In Extremo, Amon Amarth, Dark Tranquillity, Oomph!, Bolt Thrower, Nevermore, Finntroll, Doro, Die Apokalyptischen Reiter, Pain, Rage, Caliban, L´Ame Immortelle, Dark Funeral, Tanzwut, Poisonblack, Suffocation, Dornenreich, The Black Dahlia Murder, Moonsorrow, Crematory, Tankard, Volbeat, Krypteria, Xandria, Sirenia, Eisbrecher, After Forever, Immolation, Maroon, Necrophobic, Communic, Blitzkid, Lacrimas Profundere, Impious, Hardcore Superstar, Illdisposed, Hevein, Powerwolf, Disillusion, Fear My Thoughts, Machinemade God, Secrets Of The Moon, Swallow The Sun, Justice, Helrunar, Koldbrann, Eluveitie, Dagoba, Sycronomica, Karkadan, President Evil, Unblest, Might Of Lilith, Stitch, Karma.Connect, Last One Dying & Breschdleng
Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 16. - 18. August 2007
So, endlich isses so weit, mein erstes Festival seit ewiger Zeit steht bevor: Das Summer Breeze! Mit etwas gemischten Gefühlen ging's los Richtung Dinkelsbühl. Wieso gemischte Gefühle? Weil ich eigentlich keine Lust habe, im Zelt zu wohnen, die Beschaffung eines Wohnmobils für das Festival aber leider nicht geklappt hat. Zusätzlich kam noch hinzu, dass wetter.com für die Zeit des Festivals durchgehend Regen angesagt hatte. Das kann ja heiter werden...
Egal, da muss man(n) durch, wird schon nicht so schlimm werden. Immerhin hab ich mit meiner Frau ja eine professionelle Camperin mit dabei, da sollte nix großartig schief gehen.
Angekommen beim Gelände, war natürlich das Erste, die Festivalbändchen abzuholen, immerhin kann man sich mit so einem VIP-Teil ja unheimlich wichtig vorkommen. Da ging's auch schon los: Da auf meiner Akkreditierung der Zusatz "Foto" draufstand, ging ich davon aus, dass ich Fotos von mir für irgendeine Art Ausweis oder Karte mitbringen sollte und habe diese auch brav am Schalter vorgelegt. Doch das etwas verwirrte Gesicht des Mannes hinter dem Tresen sagte mir, dass da etwas falsch lief. Und genau da hab sogar ich es kapiert: "Foto" heißt nicht, dass ich einen Ausweis mit Foto bekomme, sondern, dass ich (auch im Graben) Fotos machen darf! Hui, war mir das peinlich...
Solchermaßen ernüchtert ging's nun aber daran, die Behausung für die nächsten Tage aufzubauen. Dazu wurden wir erst mal auf den VIP-Campingplatz gelotst, der sich im Laufe der Zeit als viel zu klein erwies (im Moment aber gab es noch keine Platzprobleme, da wir ja recht früh dran waren). Aber das Wichtigste an diesem "Snob-Areal" waren natürlich die eigenen Dixies! Zwar nur vier Stück, aber trotzdem ein riesiger Vorteil gegenüber dem Rest. (Angeber! - Kara) Das Zelt war dann auch recht flott aufgebaut und eingerichtet, eine kleine Stärkung eingenommen und sogar ein wenig Zeit, durchzuschnaufen und richtig anzukommen.
Zuerst hatten wir auch vor, uns die komplette Newcomer-Stage anzuschauen, aber bei den Menschenmassen, die sich dort am Eingang versammelt hatten, zogen wir es vor, erst einmal den Campingplatz abzugehen und uns ein wenig umzuschauen. Doch, das war schon beeindruckend!
Gegen 16:30 Uhr haben wir es dann aufs Party-Zelt-Gelände geschafft, leider zu spät, um Breschdleng, die erste Band des Tages, mitzubekommen. Somit beginnt der eigentliche Festivalbericht also am 15.08. gegen 16:30 Uhr mit dem Auftritt von Unblest (Breschdleng sollen aber laut einiger Augen- und Ohrenzeugen recht gut gewesen sein).
(Hannes)
Zum zehnjährigen Jubiläum gab es dann auch gleich einige Neuerungen im Programm. Zum ersten Mal gab es ein richtiges Partyzelt, das Donnerstag bis Samstag von 16:00 Uhr nachmittags bis 04:00 Uhr morgens zum Feiern einlud. Dort gab es nicht nur laute Musik vom Plattenteller, sondern auch Live-Bands, die im Anschluss an die letzte Band von Main- und Pain-Stage aufspielten und so jedem noch so Feierwütigem zu seinem Recht verhalfen. Wie gut die Sache allerdings ankam, weiß ich nicht, da ich nur Mittwoch zu einem Kurzbesuch dort aufgetaucht bin.
Auch neu, bereits am Mittwoch gab es Live-Musik auf die Lauscher. Von 16:00 - 02:30 Uhr gaben sich die verschiedensten Bands die Ehre und spielten sich, so wie Justice zum Beispiel oder das Publikum für die anstehenden lauten Stunden schon mal warm. Das Partyzelt soll wohl auch in Zukunft fester Bestandteil des Summer Breeze bleiben.
(Lord Obirah)
Mittwoch, 15.08.2007
Unblest:
Um ehrlich zu sein: Nicht mein Ding. Gepflegte Langeweile mit einem durchaus fähigen Sänger. Nicht wirklich schlecht, aber alles andere als mitreißend.
So kam der Auftritt auch beim Publikum an, wenn ich die Reaktion desselben richtig zu deuten vermochte.
(Hannes)
Might Of Lilith:
Ein sehr feiner Auftritt! Hier war wesentlich mehr Stimmung in der Bude. Das Publikum ging bei dieser Mischung aus Melodic Death und Symphonic Black richtig mit und auch mich wusste der Auftritt der sechs Stuttgarter durchaus zu überzeugen. Da war ein heißer Kandidat auf den morgigen Eröffnungsgig am Werke.
(Hannes)
Stitch:
Anfangs kam mir diese Mischung aus Hardcore, Metal und was weiß ich noch ein wenig chaotisch vor (Sorry, Jungs), aber mit der Zeit wurde klar, dass hier einer der heißesten Acts des ersten Tages auf der Bühne stand. Denn die Stimmung im Zelt erreichte im Laufe dieses Auftritts den ersten wirklichen Höhepunkt. Man merkte den fünf Ravensburgern die Spielfreude einfach an und das wurde vom Publikum sehr wohl honoriert. Außerdem wurde der Sound im Laufe des Gigs immer besser (oder habe ich mich einfach daran gewöhnt?). Sehr fein!
(Hannes)
Karma.Connect:
Auch nicht wirklich mein Ding. Mal wieder so etwas wie gepflegte Langeweile, wobei die Stimme von Frontfrau Carmen durchweg zu überzeugen vermochte.
(Hannes)
Last One Dying:
Mal wieder "Metalcore by the numbers", nicht sonderlich originell. Ich fand's eher langweilig, besonders die Passagen mit cleanem Gesang.
(Hannes)
Damit war der Newcomer-Wettbewerb beendet, meine persönlichen Favoriten waren Might Of Lilith und Stitch und das war beim Publikum anscheinend nicht anders. Wer der Gewinner des Contest war, dazu später mehr. So, nach den Newcomern folgte nun der Auftritt einer Band, die seit fast 20 Jahren existiert: Justice
Und während Justice im Verlauf des Festivals auch noch einen Auftritt mit eigenem Liedgut auf der Hauptbühne haben sollte, gab es jetzt im Partyzelt einen Auftritt, der aus Coverversionen bestand. Und das machten die Franken sehr ordentlich. Der ganze Auftritt stand unter dem Motto "Party on", das machte Laune, das war einfach gut. Und auf eines muss noch besonders hingewiesen werden: Der Gig dauerte sage und schreibe vier (!) ganze Stunden!! DAS nenne ich mal ausdauernd.
(Hannes)
Zumindest ausdauernder als der Berichterstatter, der nun so langsam seinem biblischen Alter sowie den Anfahrtsstrapazen Tribut zollen musste. Eigentlich wollte ich noch Impious sehen, aber gegen Mitternacht war dann der Lockruf des Bettes... äh... Schlafsacks so deutlich, dass er die Musik von der Bühne zu übertönen anfing. Deswegen gibt es an dieser Stelle leider auch keinen Bericht über Powerwolf und Impious, ich bitte um Nachsicht.
Allerdings habe ich es dann doch nicht sofort in die Heia geschafft, Stitch hatte unweit unseres Zeltes das Lager (und einen Pavillon) aufgeschlagen, da konnte ich nicht dran vorbei. Und hier erfuhr ich auch, dass die sympathischen Ravensburger den Newcomer-Wettbewerb für sich entscheiden konnten. Herzlichen Glückwunsch noch mal an euch!
Doch das gemütliche Beisammensein hatte dann für mich ein Ende, als es zu regnen anfing. Und es war auch gut, dass ich mich zurückzog, denn in dieser Nacht hat das Wetter doch recht heftig gewütet, da hat es einige Pavillons zerlegt.
Donnerstag, 16.08.2007
So, nun war's also so, wie ich befürchtet hatte: Nächtliches Regenwetter und dadurch natürlich auch sumpfige Verhältnisse auf dem ganzen Gelände. Doch zumindest jetzt sah der Himmel gar nicht so schlecht aus, vielleicht regnet es ja nicht komplett durch... Aber eins war klar: Mit Cowboystiefeln und Jeans war ich nicht wirklich angemessen gekleidet, also musste erst mal neue Ausrüstung her. Macht ja nix, an den Ständen haben die ja so viel Klamotten, die verkaufen die sogar! Allerdings stand vor dem Einkauf erst mal Anstehen in der Schlange auf dem Programm. Erst viel später wurde uns klar, dass die grünen Bändchen neben den "Privatdixies" noch einen weiteren gewaltigen Vorteil haben: Man kommt ohne Anstehen aufs Konzertgelände! (Angeber! - Kara) Aber bis dieser Lernprozess abgeschlossen war, hieß es halt erst mal warten.
Und durch die ganze Warterei haben wir dann auch leider den Auftritt des Newcomer-Stage-Gewinners verpasst. Wir haben es erst zur zweiten Band des Tages aufs Gelände geschafft.
(Hannes)
Newcomer-Wettbewerbe sind zur Zeit in und es steht viel auf dem Spiel. Mal winkt ein Plattenvertrag, mal dürfen die frisch gekührten Sieger auf einer Tour oder einem Festival den Einheizer spielen. Stitch sind so eine Band, die einen dieser Wettbewerbe gewonnen hat und zwar den Newcomer Stage Contest und die Belohnung dafür war der Eröffnungsslot beim zehnjährigen Summer Breeze-Jubiläum. Mit ihrer Mucke irgendwo zwischen Hardcore, Metal und Punk, früher hätte man Crossover gesagt, konnten Stitch zumindest eine ordentliche Visitenkarte hinterlassen. Die Anwesenden hatten sichtlich Spaß, auch wenn der ganz große Jubel noch ausblieb. Lag vielleicht auch an der frühen Stunde zu der Stitch auf die Bühne mussten. Stattdessen gab es die ersten Versuche eines Circle-Pits, der aber aufgrund des schlammigen und rutschigen Bodens erstmal wieder eingestampft wurde. Für Stitch trotzdem ein sauberer Einstand und somit ein guter Einstieg ins Jubiläums-Fest.
(Lord Obirah)
Wenn man so schaurig schöne, düstere und mächtige Musik macht wie Swallow The Sun, dann steht ein Auftritt mittags um halb zwei bei beinahe bestem, sieht man von den vielen Wolken ab, Tageslicht unter keinem guten Stern. Entsprechend emotionslos schallten die Lieder aus der PA, zwar mühten sich vor der Bühne einige wenige Banger ab, ihre Matte nach Kräften zu schütteln, richtig Stimmung wollte aber zu keinem Zeitpunkt während des Gigs aufkommen. Zudem waren die Ansagen von Mikko Kotamäki eher zögerlicher, reservierter und schüchterner Natur, so dass auch über diese Möglichkeit, für Stimmung oder Kommunikation zu sorgen nichts ging. Passenderweise setzte während des Gigs ganz zaghaft ein leichter Nieselregen ein. Schade um die verpasste Chance.
(Lord Obirah)
Fear My Thoughts: Wollte ich mir eigentlich ansehen, weil ich die Band schon im Vorprogramm von Kataklysm sehr gut fand. Aber irgendwie machten mir das Wetter und körperliche Bedürfnisse da einen Strich durch die Rechnung, so dass ich von diesem Gig leider nichts mitbekommen habe. Dafür durfte ich feststellen, dass es im VIP-Zelt kostenlosen Kaffee gab, wenn man das gefärbte Wasser denn so nennen wollte... (Angeber! - Kara)
(Hannes)
Zumindest zur nächsten Band habe ich es aber dann doch noch geschafft.
Immolation:
Gespannt war ich auf diesen Auftritt, New York Death Metal ist schon eher meine Musik. Und schlecht war der Auftritt nicht, nur irgendwie hat's bei mir noch nicht gezündet. Lag's etwa an der doch noch frühen Tageszeit? Auf jeden Fall fand ich keine echten Zugang zu dem Auftritt.
(Hannes)
Lacrimas Profundere:
Nö, muss ich nicht sehen, langweilen kann ich mich auch so. Dann lieber was essen und noch einen kleinen Bummel.
(Hannes)
Was allerdings dazu führte, dass ich die nächste Band auch nur aus der Ferne mitbekam:
After Forever:
Die hatten aus meine Sicht das Pech, zwischen zwei für mich völlig uninteressanten Bands aufzutreten und da die Schlange beim Einlass immer noch ewig lang war, sparte ich mir das Anstehen. Immerhin war After Forever die erste Band, die so richtig laut war, weswegen ich auch vom Zelt aus eine Menge mitbekommen habe. Und das hatte den Anschein, als wäre hier zum erstenmal am heutigen Tag so etwas wie Stimmung aufgekommen. Und wenn mich mein geschändetes Gehör nicht völlig trog, hat auch Doro einen Gastauftritt bei den Holländern abgeliefert!
(Hannes)
Krypteria:
Auch nicht meine Art von Mucke, da macht auch ein rotes Ledertop keinen Boden gut.
Aber zumindest war jetzt wieder die Zeit angebrochen, in Richtung Bühne zu schauen, denn die nächste Band wollte ich keinesfalls verpassen.
(Hannes)
Als Rage die Bühne betraten, herrschte nicht nur vor der Bühne eine Bombenstimmung, nein, auch auf der Bühne war Spaß pur angesagt. Der Zugang von Neu-Drummer Andre Hilgers scheint beim Herner Metalflagschiff eine regelrechte Frischzellenkur gewesen zu sein. Ich habe Rage glaube ich nicht mehr so spielfreudig und gut gelaunt erlebt, seit sie mit den damaligen Neuzugängen Viktor Smolski und Mike Terrana und Nightwish im Vorprogramm auf Tour waren. Alle Musiker sprühten nur so vor Energie, es wurden Witze gerissen und nebenbei wurden noch allerhand Gassenhauer der Marke "Great Old Ones", "Soul Survivor", "Down", "Refuse", "Straight To Hell" oder "Don't Fear The Winter" rausgehauen, wobei Peavy bei letzterem auch ein kleines Mitsingspiel veranstaltete. Ein überragender Auftritt und schon zu diesem Zeitpunkt definitiv ein Highlight des noch jungen Festivals.
(Lord Obirah)
The Black Dahlia Murder wurden seitens der Presse für ihre beiden Alben Unhallowed (2003) und Miasma (2005) mit nicht gerade wenig Lob überhäuft, und auch live, darf man der Fachpresse glauben, sollen die Jungs aus Detroit wahrlich eine Macht sein. In der Tat fetzen die ersten paar Lieder wie Sau und vom Energielevel, der da von der Bühne schwappt, kann so manche alteingesessene Band noch etwas abschöpfen. Aber so ungestüm Trevor Strnad und Co. auf angefangen haben, so schnell ließ meine Begeisterung an The Black Dahlia Murder wieder nach. Nach dem spätestens dritten Lied hört sich die Chose für mich recht monoton an, weswegen ich die Spielzeit von "nur" 45 Minuten sehr begrüßte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich mit dem Material des Quintetts nicht so gut vertraut war, den Anwesenden war es jedenfalls egal, hier wurde gebangt, gesurft und gepitted was das Zeug hielt, so dass man den Auftritt von The Black Dahlia Murder durchaus als gelungen bezeichen muss.
(Lord Obirah)
Dass bei Doro der Platz vor der Bühne bis zum Bersten voll werden würde, war vorher schon klar, dass sich aber die Sonne und das Wetter zu diesem Zeitpunkt auch von ihrer besten Seite zeigten, war nicht unbedingt zu erwarten. Bei strahlendem Sonnenschein durfte die inzwischen leicht gealterte Rock-Lady also auf die Bühne und ein Feuerwerk ihr nicht unbeachtlichen Zahl an Rock-Hits abbrennen. Klar, dass die Backing-Band bei Songs wie "Burning The Witches", "Fight" oder "True As Steel" auch mal den Poser raushängen ließ, was aber für die Show der kleinen Dame absolut adäquat war. Natürlich durfte neben enthusiastischen Dankesreden in Richtung Judas Priest, die Doro vor einigen Jahren mit auf Tour nahmen und von denen "Breaking The Law" in einer etwas seltsamen Version den Weg auf die Setlist fand, genauswenig fehlen wie der Schmachtfetzen "Für Immer", der vom Publikum wie viele andere Songs ausgiebig mit gesungen wurde. Souveräner Auftritt, bei dem ich nur den Mischmasch aus deutschen und englischen Ansagen etwas verwirrend fand.
(Lord Obirah)
Suffocation:
Ja, jetzt gab's endlich mal wieder was für den Papa und diesmal habe ich richtig Gefallen dran gefunden! Ein absolut geiler Auftritt der fünf Amis. Hier herrschte vom ersten Ton an Ausnahmezustand vor und auf der Bühne. Besonders die Performance von Frontmann Frank Mullen wusste zu gefallen, er zeigte deutlich, dass man eine total intensive Vorstellung abliefern kann, ohne übertrieben umherkaspern zu müssen. Der nächste Höhepunkt war also gesetzt.
(Hannes)
Wer Nevermore anno dunnemal auf dem Bang Your Head hat spielen sehen, der weiß, dass dieser Auftritt (an Langeweile - Kara) nur schwer zu toppen ist, weswegen ich zwar in freudiger, aber nicht überschwenglicher Erwartung vor die Mainstage pilgerte. Und wow, Nevermore schafften es, den Platz bis hinter die Soundtürme auszufüllen, die Menge fraß Warrel Dane, der sich übrigens die Haare massiv gekürzt und einige Kilogramm zugenommen hat, regelrecht aus der Hand. Nach jedem Song gab es kräftig Beifall und die Pommesgabeln reichten bis weit, weit nach hinten. Anfangs wirkte Warrel noch ein wenig reserviert, war aber dann sehr schwungvoll unterwegs und gegen Ende hin taute der stimmgewaltige Knirps völlig auf und bot eine gute Leistung. Ebenso wie seine Nebenmänner, allen voran Jeff "Gitarrengott" Loomis, die ein tightes Set aus älteren und neuen Bandhymnen ("My Acid Words", "No More Will" oder "Final Produkt") zockten. Weit nicht so stark wie auf dem Bang Your Head, aber stark genug, um zu den Besten des Festivals zu gehören.
(Lord Obirah)
Tanzwut:
Ein Farbtupfer am Abend. Zwar habe ich die Band nur vom Raum vor der Mainstage aus mitbekommen (der Platz für Amon Amarth musste ja gesichert werden), aber was mir da entgegenschallte, war gar nicht schlecht. Ein Auftritt, der für sehr viel Stimmung sorgte, auch wenn er etwas im Schatten des kommenden Headliner-Gigs stand. Gute Unterhaltung!
(Hannes)
Amon Amarth:
Der wohl am meisten herbeigesehnte Auftritt des ersten Tages. Und auch der bombastischste. Die Bühnendekoration war sehr beeindruckend, auch die Show mit den Jomswikingern und den ganzen Pyros war faszinierend. Was man von der Musik leider nicht sagen kann. Ok, dass recht viel von der Fate Of Norns gespielt wurde, nehme ich noch hin, immerhin haben sie ja die besten drei Stücke ausgesucht. Dass man Hegg kaum gehört hat (zumindest während der Stücke, bei den Ansagen ging's ja), kann an meinem Platz gelegen haben (wobei ich mich dann frage, warum man die Ansagen so gut verstanden hat), aber die Leistung der Band war für mich indiskutabel, gerade, wenn man die Headlinerrolle bedenkt. Beim Bass habe ich gar nicht mal was zu meckern, aber die Gitarren haben mehr als einmal ein ziemlich unpassendes Jaulen ins Publikum losgelassen. Und am schlimmsten war das Schlagzeug: War ich persönlich fast davon überzeugt, dass hier ein Ersatzdrummer hinter den Kesseln sitzen musste, so hat Kollege Obi die Sache wohl eher auf den Punkt gebracht: "Der Typ muss ja wohl völlig besoffen gewesen sein". Da hat's andauernd an der Abstimmung gehapert, ein Verspieler jagte den anderen. Besonders schlimm war's bei "Asator", das Stück hat man Anfangs gar nicht wiedererkannt.
Nö, das war nix...
Und da mir die Laune dadurch ziemlich verhagelt war, habe ich mir danach weder Dornenreich noch die Bands im Partyzelt angetan. Lieber noch nen Absacker mit Stitch und danach ab zur Überprüfung der Augenlieder auf innere Verletzungen.
(Hannes)
Freitag, 17.08.2007
Black Heavy Metal dröhnte diesmal zum Auftakt des Festivaltages aus den Boxen und die Protagonisten Karkadan gaben sich dabei alle Mühe, die noch müden Festivalbesucher aus dem (Halb-) Schlaf zu reißen. Leider hatten die Schwaben um Frontmann Robby gut 15 Minuten früher angefangen, wodurch viele wohl das erste Lied verpassten. Auch wenn oder gerade weil zu Beginn des Tages weit weniger Leute vor der Bühne standen als am Vortag, gaben sich Karkadan redlich Mühe, den Leuten ordentlich eins vor den Latz zu knallen. Leider reichte es nur zu vier Liedern, von denen mich "Passing Away" am meisten überzeugen konnte, aber auch der brandneue Song "Ignorance And Despair" machte Appetitt auf ein neues Album. Sehr guter Auftritt.
(Lord Obirah)
Irgendwo wurden Dagoba mit Gojira verglichen. Fakt ist, Dagoba kommen wie Gojira aus Frankreich, Fakt ist, Dagoba gehen weit nicht so kompliziert zu Werke wir Gojira, aber Fakt ist auch, dass die Jungs einen absolut Wahnsinnigen hinter dem Schlagzeug sitzen haben. Was dieser Knirps, anders kann man den Kerl nicht beschreiben, hinter seinem riesigen Kit veranstaltet hat, ist einfach nur der Hammer. Technisch hoch versiert und absolut präzise wurde da das Drumkit in handliche Einzelteile zerlegt. Dazu gesellte sich dann noch souveränes Gitarrenmonster, das sowohl groovige als auch Maschinengewehr-artige Riffs in die Runde feuerte und ein fett drückender Bass, der für den dicken Sound verantwortlich war. Auch Sänger Shawter sorgte für ordentlich Dampf, auch wenn mir sein Gesangsstil nicht ganz so gut reinlief. Dafür war der "Hüne" extrem viel unterwegs und immer bemüht, das Publikum anzufeuern, das sich schon nach zwei Liedern zu einem kleinen Circle-Pit animieren ließ. Dagoba waren für mich definitv eine der Überraschungen des Festivals. Sollte man im Auge behalten.
(Lord Obirah)
Eluveitie:
Die Überraschung für mich! Absolut toller Auftritt der Schweizer und das sorgte auf für einen deutlichen Stimmungsaufschwung im Publikum. Besonders der derwischartige Auftritt von Sevan Kirder riss mit; unglaublich, wie viel Luft der Mann haben muss!
(Hannes)
Koldbrann:
Das war mir für die Tageszeit zu schwarz, da legte ich lieber mal eine Pause ein.
(Hannes)
Illdisposed:
Genau das Richtige, um nach der Pause wieder in die Gänge zu kommen. Besonders, weil ich wissen wollte, wie Frontgrunzer Bo Summer live klingt. Und es war ein gelungener Auftritt der Dänen. Kam die Musik schon sehr gut rüber, wurde die Stimmung durch Bos Ansagen noch um ein Vielfaches gesteigert. Der Mann war zwar voll wie ein Eimer, das tat seiner Performance aber keinerlei Abbruch (hier sei noch die Veredelung eines Plectrums angesprochen). So stelle ich mir eine gute Live-Band vor.
(Hannes)
Auf Disillusion war ich sehr gespannt. Back To The Times Of Splendor ist nach wie vor ein sehr geiles Album, mit ihrer neuen Scheiblette Gloria allerdings haben sie bei weiten Teilen der Metal-Welt nur riesengroße Fragezeichen hervorgerufen. Live aber, wie mir gesagt wurde, seien die Leipziger nach wie vor eine Macht. Zwar gab es in den ersten Minuten technsiche Schwierigkeiten mit einem der beiden Hauptmikros, doch Fronter Andy ließ sich davon nicht beeindrucken und sang bzw. zockte ein souveränes Set und überzeugte sowohl am Mikro als auch an der Gitarre. Aber auch seine Begleiter gaben sich alle Mühe, diesen Auftritt zu einem Erfolg werden zu lassen. Alle waren sehr engagiert und boten eine mitreißende Show, die aber trotz gutem Sound etwas verstörend war, denn die gerade die Songs vom neuen Album kamen insgesamt nicht so gut an. Lag vielleicht auch daran, dass viele nicht so vertraut damit waren, mir aber lief der Gig sehr gut rein und die vielen feiernden, mitsingenden und mattelschüttelnden Fans, die sich vor der Bühne tümmelten, waren offensichtlich genauo überzeugt.
(Lord Obirah)
Und da wir gerade unterwegs waren, ließen wir auch den Auftritt von Eisbrecher an uns vorbei gehen.
(Hannes)
Hevein:
Cello-Thrash? Könnte durchaus hörenswert sein. War's aber nicht. Das Songmaterial hat mir überhaupt nicht getaugt und die beiden Klassik-Musikanten wirkten wie Fremdkörper auf der Bühne. Schade.
(Hannes)
Sirenia:
Noch so eine Band mit Frontträllerin. Und das, was ich kannte, war auch noch langweilig. Nö, muss ich nicht hören und es war wohl auch nix, was ich so mitbekommen habe.
(Hannes)
Als Necrophobic Ende 2006 als Headliner in München auftraten, standen sie gerade mal vor 50 Hanseln auf der Bühne. Eine Wiederholung dieses Trauerspiels auf dem Summer Breeze wäre wohl eine mittlere Katastrophe, aber gottlob fanden sich einige hundert Banger und Hobbysatanisten vor der Pain-Stage ein. Aus deren P.A. donnerte dann auch u.a. so schmackhaftes Liedgut wie "Age Of Chaos", "Taste Of Black", "Into Armageddon" oder "Darkside", das durch das famose Stück namens "Eternal Winter", das die Band angeblich zum ersten Mal live zockte, ergänzt wurde. Schön mit anzusehen, dass der Pommesgabelfaktor weit über dem Durchschnitt lag und somit auch Necrophobic sichtlich Spaß an diesem Gig hatten. Kein Zweifel, Necrophobic konnten auch mit einem Minipublikum überzeugen, wenn dann aber die richtige Menge vor der Bühne feiert, jubelt und am Bangen ist, bekommt so ein Auftritt ganz andere Dimensionen. Sehr geil!
(Lord Obirah)
L'me Immortelle:
Nö, nicht wirklich...
(Hannes)
Überall konnte man von Crematory lesen, auch im Programmheft waren die deutschen Gothic Metaller noch aufgeführt, leider aber mussen die Jungs und Mädels ihren Auftritt kurzfristig absagen. Dafür sprangen End Of Green in die Bresche, ob man hier einen adäquaten Ersatz gefunden hat, darüber mag man streiten, für mich war es die bessere Alternative. Bei gutem Sound und stabilem Wetter sammelten sich viele Leute vor der Pain-Stage, um der meist depressiven Musik der Schwaben zu lauschen. Richtig Stimmung wollte aber nicht aufkommen und auch auf der Bühne machte man eher einen gelangweilten als motivierten Eindruck. Irgendwie hatte ich mir insgesamt mehr erwartet, vielleicht wollte die Musik bei Tageslicht auch einfach nur nicht zünden. Zumindest bei mir, wobei ich mir sicher bin, dass gerade die vorderen Reihen dies definitiv anders sahen.
(Lord Obirah)
Finntroll:
Der nächste Höhepunkt für mich. Und dieser Auftritt verbreitete vom ersten Ton an eine Stimmung, wie sie an diesem Tag noch nicht vertreten war. Fand ich Finntroll auf der Earthshaker Roadshock Tour "nur" sehr gut, waren sie hier fantastisch! Mein erster Pit auf diesem Festival und ein sehr lohnender dazu.
(Hannes)
Volbeat:
Hätte mich interessiert, aber ich musste erst mal im Pressezelt verschnaufen, bin ja kein Jüngling mit unbegrenzter Ausdauer mehr.
(Hannes)
Bolt Thrower:
Der Hauptgrund, warum ich mich fürs Breeze entschieden habe, mein persönlicher Headliner. Und definitiv DER Kracher des Festivals! Die Jungs um Jo Bench spielten alles in Grund und Boden. Spielten? Ach was! Überrollt haben sie das Summer Breeze! Das war kein Konzert, das war eine Walze vor dem Herren. Ja, ich geb's zu: Der ganze Bericht ist extrem subjektiv und hier ebenfalls, aber das ist mir, gelinde gesagt, sch***egal. Und mit der Meinung stehe ich nicht mal alleine da; alle die da waren und mit denen ich sprach, waren unisono der gleichen Meinung. Hier war übrigens der zweite Moshpit des Tages für mich angesagt und es war heftigst! Aber auch verdammt lohnend.
(Hannes)
Poisonblack überraschten mich erstmal dadurch, dass der Gesang Ville Laihialas weit nicht so tief rüberkam wie auf Scheibe, was aber nichts daran änderte, dass die Jungs eine tolle Show boten. Musikalisch souverän zockten Poisenblack einen Stimmungsmacher nach dem anderen: "Love Infernal", "Illusion/Delusion" vom ersten Album Escapexstacy, "The Living Dead" vom aktuellen Album Lust Stained Despair oder auch "Me, Myself And I", der auf der kommenden Scheibe stehen soll, seien hier nur einige Beispiele, mit denen Poisenblack ihre Fans verwöhnten. Poisonblack boten einen sehr professionellen Auftritt, der zwar nicht von allzu überschwänglicher Bewegungsfreude, aber von einer coolen Lichtshow geprägt wurde. Entsprechend gut war die Stimmung und entsprechend entspannt und glücklich verließen die Leute nach dem Auftritt den Platz vor der Pain-Stage.
(Lord Obirah)
In Extremo:
Ein schönes Konzert, schöne Show, lauter Hits, da kann nichts schief gehen. Für mich ein netter Ausklang des Abends, für mehr hat's bei mir an diesem Abend nicht gereicht.
(Hannes)
Ein dunkles grollendes Intro läutete das ein, für was Dark Funeral stehen: fiesen, kalten Black Metal. Die Band gab sich dabei sehr, hmm, wie soll ich sagen, nennen wir es martialisch. Mit ihren Lederrüstungen, die vor allem den Oberkörper und die Schulterpartien stark betonten, wirkten die Protagonisten sehr beeindruckend. Ebenso beeindruckend war auch hier die Lichtshow, die viel zum Gelingen des Gigs beitrug, auch wenn die Band meist wie festgenagelt auf der Bühne stand. Nach dem Intro gab es entsprechend auf die Mütze. Mit "Attera Totus Sanctus", "The Secrets Of The Black Arts", "The Arrival Of Satan's Empire", "666 Voices Inside", "An Apprentice Of Satan" oder "Open The Gates" gab es dann auch einen interessanten Querschnitt aus dem reichhaltigen Dark Funeral-Fundus, der die zahlreich angetretenen Zuschauer aber auch nicht davon abhalten konnte, verstärkt Richtung Zeltplatz zu pilgern. Vielleicht war es dem ein oder anderen doch zu viel Geprügel oder aber die handzahmen Ansagen von Emperor Magus Caligula, der sich bei jeder Gelegenheit überschwänglich bedankte und so überhaupt nicht böse sondern lieb und nett rüberkam, verschreckte hier und da einige Black Metal-Jünger. Insgesamt ein cooler Auftritt, der für die nötige Abwechslung im Billing und für einen gelungenen Tagesabschluss sorgte.
(Lord Obirah)
Samstag, 18.08.2007
Morgens ging's gleich los Richtung Kasse, um von meinem Missgeschick mit dem Bändchen zu berichten, das ging bei Bolt Thrower verloren. Und was soll ich sagen? Mir wurde sofort und völlig unkompliziert geholfen! Dabei war sogar das ein oder andere kleine Problem zu lösen (grüne Bändchen z.B. waren nicht an der normalen Kasse vorrätig, sondern nur am VIP-Schalter beim Flugplatz), aber sämtliche Hindernisse wurden ganz flott aus dem Weg geräumt. So kam ich sogar in den Genuss einer kostenlosen Quad-Fahrt, um das Band abzuholen. Mein Danke geht hier speziell an Harry, der sich bei dieser Sache wirklich bis in die Haarspitzen engagiert gezeigt hat. Hut ab vor diesem Einsatz!
Der Konzerttag begann mit den Schwarzmetallern von Sycronomica.
Und er begann gut, der Auftritt war sehr fein. Zwar war der Platz vor der Bühne noch nicht wirklich voll, aber die Anwesenden nahmen den Gig dankbar an.
(Hannes)
Helrunar:
Nein, hat mir nicht gefallen, der Sound war arg dürftig, die Songs kamen nicht wirklich bei mir an und auch die Performance auf der Bühne war nicht dazu angetan, mich mitzureißen.
(Hannes)
Dass Justice live eine Macht sind, haben sie nicht nur in all den Jahren ihrer Existenz bewiesen, wo sie zu Beginn ausschließlich als Cover-Band die süddeutschen Regionen unsicher gemacht haben, heutzutage aber auch verstärkt mit eigenem Material an den Start gehen. Beim Summer Breeze-Jubiläum durften die Franken sogar zweimal auf die Bühne. Am Mittwoch-Abend standen Justice mit einem Vier-Stunden-Cover-Programm im Party-Zelt auf der Bühne, der Samstag war dann ausschließlich für eigenes Material reserviert. Wie gewohnt waren Justice mit vollem Einsatz dabei, hatten Spaß ohne Ende und boten trotzdem eine professionelle Show, die aber nie aufgesetzt wirkte. Durch das engagierte Auftreten und das tighte Zusammenspiel konnten Justice auch dazu beitragen, dass im Publikum einiges los war, auch wenn die Reihen bei weitem nicht so dicht besetzt waren, wie am Mittwoch zuvor. Trotzdem ließen es sich Justice nicht nehmen, während ihres kurzen Auftritts auch zwei neue Nummern zu spielen, die auf dem in Bälde erscheinenden neuen Album stehen werden. Der eine Song davon hört auf den Namen "Bleeding God" wenn ich mich nicht verhört habe, ist eine Uptempo-Double-Bass-Nummer, die sich hervorragend zum Bangen eignet und mit mehrstimmiger Bridge und Chorus überzeugen kann. Den Titel des zweiten Songs hab ich leider nicht ganz verstanden, hier aber handelt es sich um eine Prügelnummer mit fettem groovigen Mittelteil. Wenn die neue Scheibe so überzeugt, wie diese beiden Auszüge und dieser Auftritt, dann steht uns ein ziemliches Donnerwetter ins Haus!
(Lord Obirah)
Machinemade God:
Noch mehr Metalcore, noch mehr, was ich ignorieren kann.
(Hannes)
Secrets Of The Moon wollten dann doch ein paar Leutchen sehen, auch wenn ich hier wieder der Meinung bin, dass erneut die richtige Band zum falschen Zeitpunkt gespielt hat. Die bedrückende und unheimliche Atmosphäre, die Secrets Of The Moon-Songs auf CD versprühen, kann und will mittags gegen 13:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein einfach nicht rüberkommen. Trotzdem versuchten die Jungs cool zu sein, verzichteten auf großartige Ansprachen Richtung Publikum und spielten einfach ihre Songs. Schön, dass dadurch nicht unnötig Zeit geschunden wurde, aber irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Secrets Of The Moon nur ihren Job auf der Bühne erledigten, ohne den geringsten Anflug von Spaß. Aber es sind ja auch Black Metaller, die dürfen ja nur im Keller lachen. Für mich ein zwiespältiger Auftritt.
(Lord Obirah)
Ich sage es gleich, wie es ist, ich bin kein Freund von Metalcore und auch kein Freund von Maroon, egal, wie angesagt und groß sie in der Szene sein mögen. Aber immer wieder liest man, wie gut die Nordhausener live sein sollen, weswegen mich meine Neugier vor die Pain-Stage trieb. Der Gig begann dann auch so furios, wie ich mir das erwartet hatte, blieb furios und endete furios. Vom ersten Moment an war die Stimmung auf dem Höhepunkt, die Band agierte professionell und brachte trotzdem jede Menge Spaß rüber, das Publikum feierte vom ersten Moment an und bildete vor der Bühne einen wilden Haufen, der moshte, Crowd surfte und Circle pittete was das Zeug hielt. Es war ein stetes Geben und Nehmen von beiden Seiten, das sogar die Ordner vor der Bühne veranlasste, etwas aus sich heraus zu gehen und mitzufeiern. Maroon gaben dann auch noch einen brandneuen Song namens "Funeral Song" zum Besten, bedankten sich bei den Summer Breeze-Verantwortlichen und schickten die ausgepowerte Meute nach leider nur einer halbe Stunde wieder Richtung Main-Stage. Auch wenn ich nach wie vor kein Freund von Maroon oder Metalcore werde, dieser Auftritt war richtig fett!
(Lord Obirah)
Communic:
Schon der Vergleich mit Nevermore hat mich abgeschreckt, musste ich mir auch nicht antun.
(Hannes)
Blitzkid:
Wäre bestimmt lustig geworden, aber irgendwie hatte ich grad ein Motivationsloch, zu viele Durchhänger gab's dann doch bisher am heutigen Tage.
(Hannes)
Auch Hardcore Superstar gehörte für mich zu den Durchhängern, lieber doch noch eine kleine Shoppingtour.
(Hannes)
Xandria:
Habe ich den Begriff "Gepflegte Langeweile" schon mal erwähnt? Genau! Aber zumindest nutze ich den Auftritt, um mich wieder in Konzertlaune zu versetzen und einen guten Platz vor der Mainstage zu ergattern.
(Hannes)
Die Apokalyptischen Reiter:
Ja, endlich wieder Stimmung! Die Reiter sind eh eine tolle Liveband, da konnte beim Breeze auch mit Sicherheit nichts schief gehen. Tat es auch nicht, erstklassige Unterhaltung ward dem geneigten Hörer hier geboten, mitsamt einer etwas unfreiwilligen weiblichen Zuschauerin und einem sich, nun, nennen wir es mal "sehr freizügig" darbietenden Schottenrockträger, die beide in die Show mit einbezogen wurden. Abgeschlossen wurde der tolle Auftritt von einem "Schlauchbootwettcrowdsurfen" (ich liebe dieses Wort) und der Gewissheit, dass man die Reiter mehrmals im Jahr sehen kann, ohne sich zu langweilen.
(Hannes)
Tankard:
Nun, ich war auf Betriebstemperatur und ein weiteres persönliches Highlight stand auf dem Programm: Die Partythrasher von Tankard. Und Party war genau das Wort, das dazu gepasst hat. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr im Pit. Auch hier gilt ähnliches wie bei Rage: Gute handgemachte Mucke von sympathischen Künstlern, obwohl hier das Wort Handwerker eher angebracht wäre. Ganz fein war auch Gerres Bad in der Menge nach dem Gig sowie sein Erscheinen im Pressezelt, das nicht gerade von Berührungsängsten zeugte. Das nenne ich Fannähe!
(Hannes)
Auf Dark Tranquillity hatten sich neben mir auch viele viele andere Leute gefreut und entsprechend dicht bevölkert war es vor der Main-Stage. Die Band selbst hatte ich wohl auch auf diesen Auftritt gefreut, ich habe wohl selten eine Band gesehen, die so freudestrahlend die Bühne betrat. Allen voran war es Mikael Stanne, dem man das Grinsen aus dem Gesicht hätte herausmeißeln müssen, hätte man gewollt, dass der Gute auch nur eine Sekunde lang ernst dreinblickt. Zusammen mit neuen und alten Songs der Marke "The Lesser Faith", "The Treason Wall", "My Negation", "The New Build" oder "The Final Resistance", das Dark Tranquillity laut Mikael immer am Ende einer Show spielen, das hier aber mitten im Set erschien, hatten die Schweden von Minute eins an gewonnen und wurden abgefeiert ohne Ende. Da geriet sogar ein vom Ständer fallendes Keyboard zur Nebensache, Hauptsache, die Band weicht keinen Millimeter von ihrem Kurs ab. Und das tat sie während der gesamten Stunde Spielzeit nicht, was das Publikum dankbar aufnahm und die Band schließlich mit lautem Jubel in den Feierabend verabschiedete. Starker Gig!
(Lord Obirah)
Moonsorrow:
Da gefiel mir der stimmungsvolle Auftritt der Finnen schon wesentlich besser, das hat mir sehr gefallen. So eine Art "gediegene Finntroll", kann ohne Einschränkung weiterempfohlen werden. (Hannes)
Oomph!:
Nö, das wollten wirklich nicht viele sehen und ich schon gar nicht. Das war der Zeitpunkt, an dem das Festival für mich so langsam zu Ende ging.
(Hannes)
Caliban:
Ach ne, schon wieder Metalcore? Dann werde ich da schon wieder fehlen...
(Hannes)
Soulfly waren nicht nur Headliner des letzten Festivaltages, sondern auch ein wenig Diva. Das äußerte sich nicht nur in Punkto Gepienze bzgl. Fotograben, sondern auch in den ersten 20, 30 Minuten des Auftritts. Während der ersten fünf, sechs Songs machte Frontmann Max Cavalera auf mich einen völlig gelangweilten und desinteressierten Eindruck. Irgendwie hatte es den Anschein, dass die Band nur deshalb auf der Bühne stand, weil sie genug Geld dafür bekam. Das wurde dann erst mit "Chaos A.D.", "Reign In Fire" und "Arise Again" besser, Max fand anscheinend immer mehr Gefallen am Auftritt, wohl auch, weil im Publikum mächtig die Post abging. Von Beginn an waren Unmengen an Crowd-Surfern unterwegs, was für viele in richtiger Schwerstarbeit ausartete, denn die Jungs und Mädels flogen im Minutentakt über die Köpfe der Leute hinweg. Dieser Spaß sprang dann schließlich auch auf Maxe über, was darin gipfelte, dass er einen Zuschauer aus dem Publikum auf die Bühne holte, der sich natürlich freute wie ein Schnitzel, Max umarmte wie seinen wiedergefundenen Papa und dann sogar noch Drumsticks in die Hand gedrückt bekam, um bei einer kleinen Percussion-Einlage mitzuwirken. Danach ging's wieder mit Volldampf weiter, "Bleed", "Back To The Primitive", "Orgasmatron", "Policia" oder "Inner Self" waren nur einige der Kracher aus dem reichhaltigen Fundus von Soulfly und Sepultura, die an diesem Abend zum Zuge kamen. Maxe hatte inzwischen so viel Gefallen am Auftritt gefunden, dass er beim letzten Song "Eye For An Eye" ganz ohne Gitarre und nur mit dem Mikro auf der Bühne unterwegs war. Hier ging's von links nach rechts und wieder zurück und Max schien wirklich bemüht zu sein, Kontakt mit dem Publikum zu halten. Dummerweise verhedderte sich sein Mikrokabel mehrfach in den Monitorboxen und auch die Hilfe einige Stagearbeiter konnten das Kabelgewirr nicht wirklich entwirren. Dadurch hatte Max natürlich nicht die Freiheit, die er gerne gehabt hätte, wurde immer angepisster, zerrte wie wild am Kabel, feuerte schließlich das Mikro ins Eck und verschwand wort- und grußlos hinter der Bühne womit der Auftritt beendet war. Seine Begleiter, die sich mehr als ordentlich schlugen, ließen den Song dann noch ein wenig ausklingen und verschwanden dann ebenso schnell und wortlos. Die heftigen Zugabe-Forderungen wurden schließlich ignoriert, so dass viele, u.a. meine Wenigkeit etwas verstört zur letzten Band des Festivals wechselten.
(Lord Obirah)
Auf der Pain-Stage sollte das Festival wieder sein Ende finden, diesmal passenderweise mit einer gleichnamigen Band. Pain mobilisierten zum Schluss nochmals alle Kraftreservern und boten einen richtig fetten Gig, bei dem vor allem der Bassist abging wie ein Zäpfchen. Peter Tägtgren und Co. zeigten auch hier wieder einmal, was für eine fantastische Live-Band sie sind. Die tanzbaren, aber dennoch harten Songs der Marke "Same Old Song", "The End Of The Line", "Dancing With The Dead" oder "On And On" kamen erneut super beim Publikum an, das es sich auch hier nicht nehmen ließ, Pain nach allen Regeln der Kunst abzufeiern. Etwas schade war, dass trotz des guten Auftritt und trotz all der Hits, die Pain brachten, ein steter Strom der Abwanderung zu verzeichnen war. Ganz im Gegensatz zum Zuwachs auf der Bühne, denn im Laufe des Gigs, fand das statt, was beim letzten Summer Breeze vergeblich gefordert wurde: Bambi durfte auf die Bühne, wenn auch nur als Randerscheinung, aber immerhin.
Was auch sehr cool war, waren Peters Ansagen zu den Songs. Hier gab es nie ein plumpes "The next song is..." sondern immer ein paar Sätze zu einem Thema, die schließlich im Songtitel mündeten. Sehr cool und sehr souverän.
Schade, schade, dass Pain nur 50 Minuten spielen durften, die Jungs könnte ich mir stundenlang anschauen. Aber nicht nur mir ging es so, den Zugabeforderungen nach wollten viele andere auch noch mehr und das bekamen sie dann asuch in Form des Handy-Songs "Shut Your Mouth". Doch leider hat auch der beste Gig irgendwann ein Ende, doch diesmal wurden die Zuschauer und Camper aber noch durch ein bombastisches Feuerwerk überrascht, das das Ende eines erfolgreichen Festivals besiegelte bevor schließlich auch die letzten Zuschauer Richtung Zeltplatz entschwanden.
(Lord Obirah)
Nachdem ich brav meine Müll abgegeben hatte und dafür ein Poster mit einem Luftfoto des Geländes in Empfang nehmen durfte (klasse Idee meiner Meinung nach), packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Heimweg.
Was bleibt als Erfahrung?
Ein ganz feines Festival, dass da auf die Beine gestellt wurde. Das ganze Funktionspersonal hat einen tollen Job abgeliefert, seien es die Ordner, die Leute im Graben oder sonst wer. Drei Euronen für 0,4 Helles fand ich zwar schon heftig, aber dafür hat man auch eine Menge Musik für sein Eintrittsgeld bekommen. Ich bin sicher, dass ich nicht das letzte Mal in Dinkelsbühl zu Gast war...
(Hannes)
Auch die zweite Runde in Dinkelsbühl war sehr gelungen, sogar so gut, dass es bei Anwohnern und Herrschenden kaum noch Vorbehalte gegenüber dieser etwas anderen Veranstaltung gibt, zumindest wenn man den lokalen Zeitungsberichten glauben darf. Lediglich die Sache mit dem Einlass bzw. Auslass und dem Glasverbot gab diesmal Anlass zum Nörgeln. Wollte man Mittwoch, Donnerstag oder Freitag auf den Campingplatz, kam es durchaus vor, dass man gut und gerne zwei Stunden im Auto verbringen durfte, bevor man die Schleusen zum Gelände passieren konnte. Hier herrscht definitiv Nachbesserungsbedarf. Auch die Kontrollen auf mitgebrachtes Glas waren sehr verwirrend. Einerseits herrschte völliges Glasverbot auf dem gesamten Gelände, deshalb durfte man sich auch nicht wundern, dass einem der Instantkaffee im Glasgefäß abgenommen wurde, andererseits konnte man im eingerichteten Supermarkt eben diesen Instantkaffee im Glasgefäß erwerben. Das kann mir dann irgendwie doch keiner verkaufen, wie das zusammengeht.
Auch ein Ärgernis, das Verlassen des Campinggeländes. Auch hier konnte man zu Stoßzeiten viele Stunden im Auto verbringen, um dann weitere Stunden auf der Straße nach Dinkelsbühl zu verbringen. Dass der Verkehr beim Einlass über eine Zufahrtsstraße kanalisiert wird, lass ich mir ja noch eingehen, dass aber beim Auslass das gleiche Nadelöhr wieder zum Einsatz kommt, verstehe ich nicht. Wo liegt das Problem, am Sonntag sämtlich Verkehrswege in alle Richtungen freizugeben? Aber wahrscheinlich war lag das dann eher in Händen der Polizei und nicht im Einflussbereich der Summer Breeze-Veranstalter.
Summa summarum, erneut ein gelungenes Festival, das man gerne wieder besucht.
(Lord Obirah)
