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Konzert-Bericht

Contradiction, Armistice & Zodiac Ass

Titanic City, München 17.03.2007

Nachdem ich mich mit meinem Kollegen Lord Obirah in einer nahe gelegenen Kneipe vortrefflich bei Schnitzel und Bier gestärkt hatte, fielen wir restlos satt ins TC ein, um uns eine Prise Teutonenthrash der alten und bisserl neuen Schule reinzuziehen. Bei einem Eintrittspreis von sechs Euro konnte eigentlich nichts schief gehen, jedoch sind nicht viele Fans der preislich attraktiv gestalteten Einladung gefolgt und so waren beim Opener Zodiac Ass um Punkt 20:00 Uhr ca. zehn zahlende Nasen im TC verteilt.

Mit einem gepflegten Sicherheitsabstand von zwei bis drei Meter zur Bühne verteilte sich die Meute. Trotz dieser Wohnzimmeratmosphäre und der sehr geringen Anzahl von Gästen ließen die Knaben um Frontbrüller Wolfi nichts anbrennen. Der Sound des niederbayerisch-rot-weiß-roten Thrashkommandos drückte recht ordentlich und erntete durchaus höflichen Applaus. Sänger Wolfi, mit geilen Tattoos an Arm und weiß der liebe Gott sonst noch wo verziert, shoutete in bester Phil Rind-Manier ins Publikum, bedankte sich nach jedem Song artig über die leider etwas spärliche Unterstützung vor der Bühne und freute sich auf den labenden Schluck Gerstensaft nach getaner Arbeit. Der kontrollierte Thrash des Quartetts bot gute Moshpitparts und es wurden zum Schluss - dem Thrashgott sei Dank - vor der Bühne einige kreisende Matten gesichtet. Nach 40 Minuten fiel mit einem "Mein letzter Dank des Abends gilt dem Publikum!" der Vorhang und machte durchaus Appetit auf mehr. Kurz danach konnte ich mich noch mit dem zweiten Gitarristen und dem Bassisten ein wenig unterhalten und erfuhr bei der Gelegenheit, dass die beiden Burschen regelmäßige Forumsbesucher unserer heiß und innig geliebten Homepage sind. Recht so und dafür die Scheibe Lefthandmasturbator abgegriffen.

Armistice waren Band Nummero zwei an diesem Abend und hatten anscheinend ihren eigenen kleinen Fanclub mit. Die auf die beachtliche doppelte Anzahl Anwesender gestiegen Menge hatte einen sichtlichen Heidenspaß an der Old School Mucke. Da wurde gebangt, gejubelt, gefeiert und geprostet, was der Atem, der Nacken und das Bierglas hergaben. Kein Wunder aber, durfte ich die Mannen um Sänger und Explorer-Guitarhero Stef zum wiederholten Male livehaftig genießen. Und wie immer überzeugten auch an diesem Abend die Old School-Riffs, die geilen agil gespielten Licks und Leads von Manfred und das tighte Zusammenspiel der Rhythmustruppe, in der ein alter Bekannter den Bass zupfte. Ob Stefano Casto dauerhaft in die Band einsteigen wird, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, sieht aber wohl ganz gut für den Mann aus. Nach 50 Minuten und der Zugabe "Berserk" war Schicht im Schacht. So galt es für die/den bangende/n Metalfreund/in, sich erst mal der Nackenpflege und dem Durst löschen zu widmen. Starker solider Auftritt des Vierers, bei dem mir wiederum einfällt, warum zur Hölle hier kein "größeres" Label anbeißen will.

Bei Contradiction wurde wieder ein kleiner Sicherheitsabstand vor der Bühne gewahrt, um sich nicht allzu heiße Ohren vom Sound der Männer um Sänger und Gitarrist Koffer zu holen. Routiniert und souverän agierten die vier Wuppertaler und zeigten der nach dem Opener "Your God" nicht mehr so zurückhaltenden Gemeinde, was eine feine Thrashharke mit leichtem Bay Area-Schuss ist. Bei "The Voice Of Hatred" vom gleichnamigen Album wurde dann der erste amtliche Moshpit aufgerufen und mindestens vier Jungs und ein Mädel ließen sich nicht lange bitten und hüpften wie Gummiflummis vor der Bühne umher. Leider wurde mein Bandfave "Arguments" nicht gespielt, dennoch hinterließen die Jungs nach guten 50 Minuten mit dem Abschlusstrack "Dead Embryonic Cells" von Sepultura nur zufrieden grinsende Gesichter und schwitzende Körper. Auch meine Wenigkeit musste an die frische Luft und eine kurze Erholungspause einlegen, um sich danach mit den restlichen noch fehlenden Scheiben der sympathischen Truppe einzudecken. Ein gelungener Gig der professionell agierenden Westfalen. Bleibt uns in dieser Form bitte noch lange erhalten!

Die kleine Fangemeinde, die da war, hat ihr Kommen sicherlich nicht bereut, wurde doch fanfreundlich amtliche Thrashmucke überzeugender Bands gespielt. Die, die nicht anwesend waren, haben drei sehr gute Bands verpasst. Leider muss man sagen, dass das so genannte Thrashrevival komplett abgeebbt ist und sich wirklich nur eine kleine Anzahl Eingeschworener findet, die sich aber dafür mit Leib und Seele der Mucke verschrieben haben und sich und ihre Lieblingsmusik bedingungslos feiern.
Ein weiterer Grund für den spärlichen Besuch dürfte die nicht vorhandene Werbung im Vorfeld des Konzerts gewesen sein, zumindest konnte ich weder Flyer in Clubs und Gaststätten noch Anzeigen in den einschlägigen Gazetten finden.
Trotzdem war es ein starkes Konzert und überaus gelungener Abend, das ich durch die günstig gekauften Scheiben und der netten Unterhaltung mit der Dame am Tresen so schnell nicht vergessen werde. Und eines möchte ich von den so genannten Szenepäpsten über die teuren Preise für Konzerte, Merchandise und so weiter und so fort nicht mehr hören. Fanfreundlicher wie an diesem Abend geht es nicht mehr, denn hier hat wohl jeder der Beteiligten eher draufgelegt als ein goldenes Näschen verdient. Für die "Metalhochburg" München war das Fanaufkommen ein Armutszeugnis. Sehr sehr schade!

Setlist Zodiac Ass (ohne Gewähr!):
Redeemer
Six Feet
Dirty Love
New Enemy
Sub Zero
Frozen
Maniac Madness
Scum Of This Earth
I Know Them / This Is Now

Setlist Armistice:
Waiting For My Death
Return Of The Aggressor
This Life Of Mine
Dance In The Fire
The Run
Symptom Of The Universe
Airraid Siren
Nail Me To The Cross
Child Soldier
Berserk

Setlist Contradiction:
Your God
The Warchitect
Tunes Of War
Nation Of Fear
What Am I
Hate Patrol
Rules Of Peace
The Voice Of Hatred
Engines Of Greed
Old Demon
Pretender
Dead Embryonic Cells

Siebi


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