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Festival-Bericht
Suffering Life Festival
mit Belphegor, Disbelief, Aborted, Obscenity, V8 Wankers, Fleshless, Lay Down Rotten, Rancura, Mortal Agony, Cropment, Weberknecht, Noise Forest, Jack Slater, Fleshcrawl, Debauchery, Falling Down, Koroded, Gorilla Monsoon, Dryrot & Undertow
Festivalgelände Wachenroth, Wachenroth 09. - 11.06.2006
(Fotogalerien: Sufferinglife2006 Freitag, Sufferinglife2006 Samstag, Sufferinglife2006 Sonntag)
Die 2000 Seelen Markt Wachenroth hat an diesem Wochenende einen gehörigen Einwohnerzuwachs bekommen, wenn auch nur temporär. Denn zwischen dem neunten und dem elften Juni war es wieder soweit, das dritte Suffering Life Festival fand im schönen Franken statt. Und so pilgerten rund 600 - 700 Metalheads aus allen Richtungen zu diesem kleinen aber dafür umso feineren Festival, um sich bei herrlichstem Wetter die Ohren mal wieder so richtig durchpusten zu lassen.
Bevor es zu den Bands geht, ein paar Worte zum Drumrum an diesem Festival. Sehr löblich war das kostenlose Parken und Campen direkt neben dem Festivalgelände, was heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich ist. Nachdem man das Zelt dann in leichter Hanglage (die so manchem Besucher im späteren Verlauf zum Verhängnis werden sollte) aufgebaut hatte, ging es aufs eigentliche Gelände, das zu Fuß in ca. drei Minuten erreicht werden konnte. Zudem befindet sich das Ganze noch gut einen Kilometer außerhalb von Wachenroth, was die Lärmbelästigung der Nachbarn wohl in einem erträglichen Rahmen hält.
Die Bühne befindet sich in einem nach drei Seiten offenen Zelt und bietet rund 500 Nasen ausreichend Platz, mit Schutz wahlweise vor der Sonne (gab es reichlich an diesem Wochenende) oder Regen (war nicht anzutreffen). Genau gegenüber ist das Partyzelt zu finden, in dem extra für die Fußball-WM eine Leinwand installiert wurde, damit man(n) ja auf nichts verzichten musste. Auch für das leibliche Wohl wurde gut gesorgt, den Becher Hopfenkaltschale (0,5l) gab es für schlappe zwei Sufferings. Ach ja, sein Geld durfte man in Bons (Essen) oder Sufferings (Getränke) umtauschen, wobei ein Euro gleich einem Suffering war... Der Futterstand wurde stetig belagert, was angesichts der Auswahl auch kein Wunder war. Sehr zu empfehlen war das Schnitzelsandwich, dass es für 3,50 Euronen zu erstehen gab. Also preislich alles im absolut grünen Bereich.
Als einzigen Kritikpunkt bleibt nur das Sanitäre anzuführen. Man hatte hier zwar einen entsprechenden WC-Anhänger mit fließend Wasser am Start (also nix Dixi), der auch regelmäßig gewischt und gesäubert wurde, jedoch entpuppte sich der einzige Porzellanthron für die männliche Ausführung der Spezies Mensch als arge Geduldsprobe, benötigte man(n) doch mehrmalige Anläufe, bis es schließlich zur gewünschten Entleerung kommen sollte. Hier wäre angesichts der doch überwiegend männlichen Klientel der ein oder andere Thron besser gewesen.
Freitag, 09. Juni 2006
Pünktlich um 18:00 Uhr wurde es dann im Partyzelt richtig voll, denn schließlich eröffnete zu diesem Zeitpunkt unsere allseits geliebte Gurkentruppe die diesjährige Weltmeisterschaft und schlug sich auch brav und artig. Gleich im Anschluss daran durften dann die schwerstens tätowierten V8 Wankers das dritte Suffering Life Festival eröffnen. Die Jungs konnten einem fast leid tun, sie bemühten sich redlich, doch es wollten sich zu diesem Zeitpunkt einfach kaum Fans vor der Bühne einfinden. Da war es schon ein schweres Stück Arbeit bis drei Bangfreudige gefunden wurden. Nach einer halben Stunde war dann unter Höflichkeitsapplaus auch schon wieder Schluss. Da hätten die Jungs aber mehr verdient gehabt.
Da seit der letzten Nahrungsaufnahme (und ich spreche hier von fester Nahrung) schon einige Zeit ins Land gestrichen war und sich das ein oder andere Torbierchen doch nun zu Wort meldete, fielen Gorilla Monsoon komplett dem Besuch des Futterstandes zum Opfer. Sorry Guys.
Da Koroded ausfielen, rutschten Lay Down Rotten unverhofft einige Positionen im Billing nach vorne, was sich doch glatt als Vorteil entpuppte. Denn anstatt erst um kurz nach zwei Uhr morgens bretterten sie nun um kurz vor zehn Uhr abends über die Bühne. Und sowohl auf als auch vor der Bühne war eine Menge geboten. Die Jungs zelebrierten einen gelungenen, melodischen und frischen Death Metal, der sofort in den Nacken fuhr und dort für stärker werdende Zuckungen sorgte. Lediglich beim Wechselgesang zwischen Daniel Jakobi (Guitars / Vocals) und Sänger Jost Kleinert merkte man, dass der eigentliche Fronter etwas zu leise abgemischt war, verlor er doch rein lautstärkentechnisch gegen seinen Klampfer. Nichtsdestotrotz hatte Jost seinen Spaß an diesem Gig und konnte sich das ein oder andere Grinsen einfach nicht verkneifen. Mit "Murder Instinct" wurde dann der Schlusspunkt unter einen sehr gelungenen Gig gesetzt.
Mit Fleshless wurde man unweigerlich in die frühen 80er Jahre zurück katapultiert. Das lag jedoch weniger am Sound, als vielmehr an DER ultimativen Vokuhila-Frisur des Gitarristen. So was hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen. Jedenfalls trafen Fleshless mit ihrem Death/Grind so ziemlich genau den Nerv der Fans, denn sofort entbrannte ein ordentlicher und nicht gerade kleiner Pit direkt vor der Bühne, während auf der Bühne umso weniger Bewegung angesagt war. Doch der Pit war nicht von permanenter Dauer, vielmehr kam immer mal wieder ein kleines Lodern auf, dass aber nach relativ kurzer Zeit wieder versiegte, um kurz darauf wieder aufzuflammen. In ihrer guten dreiviertel Stunde Spielzeit bollerten Fleshless einen Song nach dem anderen durch die PA, erfreuten sich an den Reaktionen, aber so richtig aus sich raus gingen die Jungs nicht. Schade, denn mehr Action auf der Bühne wäre hier das Tüpfelchen auf dem i gewesen.
In den jeweiligen Umbaupausen dann gab es an diesem Abend fast nur Iron Maiden zum hören, "Two Minutes To Midnight", "Running Free" oder der Klassiker "The Trooper" wurden ständig zum Beschallen aufgelegt. Und irgendjemand hat mir dann doch tatsächlich auch noch mein Bierchen stibitzt... Sachen gibt's ts ts ts
Danach waren Disbelief an der Reihe. Mit "To The Sky" ging es in den fast einstündigen Set, der keine Wünsche offen ließ. Auch die dann doch schon recht späte Zeit konnte kaum einen der Festivalbesucher davon abhalten, kräftig die Matte zu schwingen. So war es nicht verwunderlich, dass sich bei den vielen Anwesenden auch wieder schnell ein Moshpit bilden konnte, der auch diesmal von längerer Lebensdauer war als noch vorher bei Fleshless. Und die Jungs ließen sich auch von den Reaktionen anstacheln und legten noch ein paar Briketts nach, auch wenn die Songs eher im mittleren Tempo angesiedelt sind. Aber egal, alle hatten ihren Spaß und die Fans forderten unnachgiebig noch Nachschlag, den die Jungs in Form von drei Zugaben auch gerne gaben.
Den Abschluss dieses ersten Festivaltages bildete dann die CD-Release Party von Obscenity anlässlich ihres just an diesem Tage erscheinenden Albums Where Sinners Bleed via Armageddon Music, allerdings mit rund 15 Minuten Verspätung im Fahrplanablauf, nur mal eben so am Rande bemerkt. Auch bei den Norddeutschen war noch jede Menge los, sogar der erste Diver des Festivals machte auf sich aufmerksam. Mit "Obsessed With Slavery", "Incomplete", "Die Again" und dem Titelstück hatten es dann auch bereits vier neue Songs in die Setlist geschafft. Aufgrund der bereits vorgerückten Uhrzeit machten sich schon die ein oder andere Ausfall- bzw. Müdigkeitserscheinung breit, so dass stellenweise mehr Action auf als vor der Bühne geschah. Trotzdem wurden Obscenity abgefeiert und nach einer guten Stunde in die Nacht entlassen.
Auch ich trollte mich dann Richtung Wigwam, denn in zwischen war es trotz der sommerlichen Temperaturen tagsüber doch noch recht zapfig geworden und ein leises Frösteln war nicht zu leugnen.
Samstag, 10. Juni 2006
So mag ich's: des nächtens kalt und gleich am Morgen richtig schön dampfig, dass man's kaum im Zelt aushalten kann. Supi. Also mit verschlafenem Blick aus der imaginären Koje geschält und mit noch verschlafeneren Händen einen Kaffee aufgesetzt. Langsam kommen die Lebensgeister wieder. Da es noch recht früh am Morgen ist (die Uhr hat glaub ich gerade mal neun geschlagen), ist der Rest des Vormittags mit Warten und vor-sich-hin-dümpeln zu verbringen. Zu mehr ist mein Körper nicht fähig. Bei dieser Gelegenheit fiel auf, dass bereits an diesem Vormittag viele freiwillige Helfer und Helferinnen unterwegs waren, den Campingplatz von dem zu befreien, was manch einer wohl "eine gepflegte Festivalatmosphäre" nennt, nämlich Müll. Die Ruhe und Gelassenheit dieser Leute war bewundernswert, denn gepflegt sah es an manch einer Stelle bereits nach einer Nacht nicht mehr aus. Respekt hierfür!!!
Gegen 13:00 Uhr dann geht der musikalische Reigen in die zweite Runde, Rancura aus Sardinien haben extra den langen Weg auf sich genommen, um vor einer Handvoll Leutchen zu spielen. Ihre teilweise interessante und streckenweise strange (deutsch: seltsame - Kara) Mischung aus Death, Thrash und Nu (Rap) Metal tut ihr Übriges dazu, dass es vor der Bühne und im Zelt nicht wirklich voller wird. Der Fronter, bekleidete mit einem St. Pauli Shirt, versucht zwar anfänglich, die Leute zu animieren, doch stellt er diese Bemühungen ebenso rasch wieder ein. Eine nette Erfahrung, am Morgen italienische Texte um die Ohren geballert zu bekommen, mehr aber auch nicht.
Da an diesem Tage wohl die angekündigten LCN ausgefallen waren, sorgten kurzerhand Mortal Agony mit ihrem Grindcore für Stimmung. Jetzt war schlagartig mehr los im Zelt, was auch kein Wunder ist, denn hier ging es mal wieder voll auf die Zwölf. Diesmal ohne Ringelsocken bewaffnet grindeten sich Mortal Agony durch ihren Set, lediglich durch kurze "Mortal Agony hat euch alle lieb" Ansagen unterbrochen. Ein wirklich kurzweiliger Set, dessen regulärer Teil mit einer Zugabe nur für Kotfetischisten endete. So muss Grindcore sein: frisch und von der Leber weg. Noch'n Bier, bitte!
Doch auch beim Grindcore gibt es kleine aber feine Unterschiede. Nur drauf los grinden ist es halt auch nicht. Diese Erfahrung mussten die folgenden Cropment machen, denn schlagartig wurde es leerer vor der Bühne. Zwar grindeten sie, was das Zeug hält, wirkten aber irgendwie auf der eh nicht recht großen Bühne verloren. Oder lag es nur am wenigen Zuschauerzuspruch? Da Mortal Agony ihren Set wohl etwas überzogen hatten, hatten Cropment dementsprechend weniger Zeit zur Verfügung. So war nach nicht mal einer halben Stunde und wenig Beifall Schluss.
Was danach kam, kann man getrost als Entertainment pur bezeichnen. Weberknecht aus dem Frankenland kamen, sahen und siegten auf der ganzen Linie. Zum Beweis war das Zelt auf einmal ziemlich voll, und das für diese noch recht frühe Uhrzeit. Eröffnet wurden die unterhaltsamen 30 Minuten von "Beastman", dem "The Knecht Strikes Back" und "Motörknecht" folgten. Zwischen den Songs bewies Marc "Weberknecht" Wolfshöfer seine Qualitäten als Alleinunterhalter und fand es mit einem breiten Grinsen voll geil, "die Fans anpöbeln, voll rockstarmäßig...". Auch die Erklärung, warum sein Hosenstall ständig offen stand, blieb er nicht schuldig. Doch leider drängte auch hier die Zeit, so dass die zurecht gelegte Setlist um ein paar Songs gekürzt werden musste. Nicht fehlen durften jedoch "Eat Shit Or Be Shit" und das von allen mitgegrölte "Human Body Burger Bud'n". Hier alle Highlights dieses Gigs zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Aber haltet die Augen auf nach Weberknecht, es lohnt sich!!!
Danach verabschiedete ich mich mal wieder in Richtung Futterstand, um meine Kauleiste mit einem Schnitzelsandwich und einer Pizza zu beschäftigen. Da das Ganze noch nach Flüssigkeit verlangte, lag es nahe, dem nebenstehenden Getränkestand ebenso einen Besuch abzustatten. Und da ich schon mal in einer Richtung unterwegs war, ging es im Anschluss noch ins Partyzelt um mich an dem Debakel der schwedischen Mannschaft zu erfreuen.
Crowd, Dryrot und Undertow fielen somit den obigen Ritualen zum Opfer.
Bei den Kielern Noise Forest war ich jedoch wieder mit von der Partie. Die Jungs waren nur zu dritt angereist, da der zweite Gitarrist gemäß Angaben seinen Pint in den Staubsauger gesteckt hatte und somit "verhindert" war J Trotz der vielen anwesenden Fans wollte nicht so richtig Stimmung aufkommen, auch traute sich keiner zu nahe an die Bühne heran, ein respektvoller Sicherheitsabstand wurde gewahrt. Die Jungs legten trotzdem eine gute Show auf die Bretter und konnten somit doch noch einige Banger auf ihre Seite ziehen.
Mit einem ähnlichen Problem hatten im Anschluss die Deather/Grinder Jack Slater zu kämpfen. Zum einen waren auch sie aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung des Gitarristen mit einem Mann weniger angereist. Und trotz vieler Anwesender wollte keine so richtige Stimmung aufkommen. An der energiegeladenen Show der Jungs konnte es allerdings nicht liegen. Vielleicht fehlte den Leuten einfach nur Schlaf??? Dann war das Problem allerdings hausgemacht, denn wie sich heraus stellen sollte, war es der Gitarrist der Band, der morgens mit einem Megaphon bewaffnet und einem freundlichen "Aufwachen, Wachenroth" auf den Lippen für einen guten Morgen sorgte. Ob er sich damit wirklich Freunde gemacht haben sollte??? Wohl dem, der Ohropax dabei hatte he he. Wie dem auch sei, "Eisenwichser" vom zweiten Album Metzgore kam ordentlich durch die PA und auch die Ansagen von Stefan Horn ("Ich reib mich mit Scheiße ein und fühl mich gut dabei") verfehlten ihre Wirkung nicht, so dass zwischendurch und hin und wieder ein Moshpit entflammte, der allerdings aufgrund der Uhrzeit noch eine kurze Lebensdauer hatte. Auch einen neuen Song gab es zu belauschen der auf den Arbeitstitel "Reihenhaus" hört. Mit einem ernstgemeinten "Ich hoffe, ihr werdet noch wach" verabschiedeten sich Jack Slater vom Suffering Life.
Als nächstes waren dann Fleshcrawl an der Reihe. Auf einmal waren alle hellwach, denn gleich von der ersten Note an war ein stattlicher Pit vor der Bühne, der von dort auch nicht mehr weg ging. Klar, dass sich die Jungs von dieser geilen Stimmung auch anstacheln ließen. So war sowohl vor als auch auf der Bühne jede Menge Bewegung zu verzeichnen. Egal ob bei "As Blood Rains From The Sky" (geil), "Beneath A Dying Sun" (geiler) oder "Under The Banner Of Death" (noch geiler), jeder Song war ein Treffer ins Schwarze und wurde mit ordentlich viel Beifall belohnt. Leider hattben sich im Laufe des Tages einige Verzögerungen eingeschlichen, so dass Fleshcrawl gezwungen waren, ihren Set um einige Songs zu kürzen. Schade drum, denn dieser Gig hat definitiv Lust auf ganz viel mehr gemacht. Aber wie heißt es doch so schön: wenn's am schönsten ist, soll man aufhören.
Danach war es an den Belgiern Aborted, das Suffering Life wieder einmal in Grund und Boden zu grinden. Und Aborted machten hier wahrlich keine Gefangenen. Das von Fleshcrawl vorgelegte hohe Stimmungslevel konnte locker gehalten werden, auch hier von Anfang bis Ende ein großer Moshpit, in dem u.a. auch Stefan Horn (Jack Slater) auszumachen war und gar lustig umher flog. Auch machten sich einige Crowdsurfer auf, den Pit von oben zu betrachten, was mal mehr, mal weniger gut gelang. Aborted legten sich jedenfalls ordentlich ins Zeug, bewegten sich viel auf der Bühne und wussten einfach zu gefallen. Death-Grind at it's best.
Als der Headliner des Samstags abends, Belphegor, endlich die Bühne betraten, war der Zeitplan schon um 45 Minuten aus den Fugen geraten. Aber egal, in atmosphärisches Rot und Blau getaucht, konnte der musikalische Reigen um kurz vor Mitternacht beginnen. Und wer die Österreicher schon live erlebt hat, weiß, dass auf Belphegor Verlass ist. Gewohnt souverän und überaus tight beschallten sie das volle Zelt, in dem sich diesmal mehr Banger als Mosher befanden. Überall nur fliegende Haare, soweit das (zugegebenermaßen nicht mehr ganz nüchterne) Auge reicht. Belphegor hatten zwar das ein oder andere Mal mit technischen Problemen zu kämpfen, die zu etwas längeren Pausen zwischen den Songs führten, doch davon ließen sie sich nicht aus der Ruhe, geschweige denn aus dem Konzept bringen. Problem behoben und los kann's wieder gehen. Auch die Surfer machten wieder auf sich aufmerksam, diesmal schafften sie es sogar bis zu Bühne und wurden mit einem Dive belohnt. Nach einer Stunde war dann auch schon wieder Schluss, doch ohne Zugabe durften die Österreicher natürlich nicht gehen, bei der u.a. Sodom's "Outbreak Of Evil" zum besten gegeben wurde. Helmuth (Vocals, Guitar) lud dann eben mal die Fans ein, mit auf die Bühne zu kommen, was erst mit vornehmer Zurückhaltung quittiert wurde. Erst als der erste Fan die Bühne erklommen hatte, brach der Damm und plötzlich waren mehr Fans auf als vor der Bühne und bangten, was die Nackenwirbel hergaben. Die Band war zwischen all den fliegenden Haaren kaum mehr auszumachen. Das nenne ich einmal gelebte Fannähe! Hut ab!!!
Es war schon recht früh, oder spät, je nachdem, wie man es sehen will, als Debauchery blutverschmiert wie man sie kennt die Bühne betraten. Wie man sie kennt? Nun, nicht ganz, man musste schon zweimal hinschauen um zu erkennen, wer denn da ins Mikro grindet, hatte sich doch der Sänger kurzerhand von seinen Haaren verabschiedet und sich eine Glatze rasiert. Den Fans war das jedoch egal und riefen den Moshpit wieder ins Leben zurück zum Death-Grind von Debauchery. On Stage war der Sänger der einzige, der sich aktiv bewegte, der Rest war eher statisch mit Bangen beschäftigt. Aber egal, der Sänger flitzte von links nach rechts und legte eine gute Show auf die Bretter. Bevor es noch eine Zugabe zu spielen gab, verschwand er allerdings noch kurz Backstage, um dort erst mal ausgiebig zu schiffen.
Sonntag, 11. Juni 2006
Der Sonntag begann in etwa so wie der Tag davor, nämlich ziemlich gerädert. Nach einem mehr oder weniger ausgiebigen Frühstück konnte man sich doch noch aufraffen, das Zelt vorsorglich schon mal abzubauen, während die erste Band des Tages (Lunatic Craze?) zum Frühschoppen aufspielte. Nach dieser schweißtreibenden Arbeit kamen wir dann gerade noch rechtzeitig zum Theaterstück. So jedenfalls sah es aus, denn alle hatten es sich mit Stuhl oder Bierbank im Halbkreis vor der Bühne bequem gemacht. Dort oben stand kein geringerer als Mr. Weberknecht himself, denn die zweite Band des Tages war ausgefallen (ja ja, auch der letzte Tag des Festivals blieb davon nicht verschont). Nach einem gutturalen Urschrei kam nur noch "Ui, jetzt ist mir schwindlig..." durchs Mikro. Die Suffering Life Crew hatte ihn extra aus dem Schlafsack geholt, um das durch den Ausfall entstandene Loch zu füllen. Und so gab es schließlich ein Metal Wunschkonzert von Weberknecht (solo) und dem Schlagzeuger von Falling Down. Es sollte sich zwar jeder berufen fühlen, sich ein Instrument zu schnappen und mit zu spielen, aber außer einem Luftbassisten war kein Freiwilliger zu finden. Nachdem der gute Mann noch ordnungsgemäß verkabelt war, ging die Sause auch schon los. Geboten wurde ein Sammelsurium von Weberknecht Songs und diversen anderen Bands, zu denen sich noch Sänger anderer Bands überreden ließen, so zum Beispiel Martin von Falling Down. Und ständig untermalt mit entsprechenden Randbemerkungen, die das Zwerchfell bereits früh am Morgen beanspruchten. Am Ende des Sets verließ der Luftbassist, der den Gig brav durchgestanden hatte, die Bühne mit den Worten: "Ich möchte mich hiermit bei allen Bassisten entschuldigen" und erntete damit ebenfalls einige Lacher. So macht Metal Spaß!!!
Von den anschließenden Falling Down bekam ich dann leider nicht mehr allzu viel mit, denn langsam war es Zeit, die Pferde zu satteln und gen München zu reiten. Jedoch mit der Gewissheit, nächstes Jahr wieder nach Wachenroth zu pilgern, denn dieses Festival ist einfach genial, klein, gemütlich und macht einfach nur Spaß!