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Festival-Bericht

Rock Im Park

mit Metallica, Depeche Mode, Tool, Reamonn, Opeth, Cradle Of Filth, Soulfly, In Flames, Lacuna Coil, Placebo, Bloodhound Gang, Korn, Bloodsimple, Dir En Grey, Deftones, Bela B., Trivium, Bullet For My Valentine & The Darkness

Volkspark Dutzendteich, Nürnberg 02. - 04.06.2006

(Fotogalerien: Rockimpark2006 )

Das diesjährige Rock Im Park fand aufgrund der Fußball WM mitten im Park des Luitpoldhains statt. Das lag daran, dass das bisherige Festivalgelände gegenwärtig für die Fußball WM und für die dortige 60m² Leinwand präpariert wird.
Zwar war das Ambiente dadurch etwas schöner, wie ich finde, nur wurden die Bühnen sowie der Zeltplatz etwas verteilter aufgestellt. Das hatte den Vorteil, dass sich der Sound nicht überlappt, wie es teilweise z.B. aufm Wacken Open Air der Fall war, allerdings dauerte der Fußmarsch von einer Stage zu einer anderen dementsprechend länger. Das war insbesondere aufgrund der knappen Zwischenphasen zwischen verschiedenen Bands und Bühnen häufiger ein Hemmnis.
Während sich die Centerstage im Park befand, platzierte man die Alternastage auf den Parkplatz des Doku-Zentrums (ehemaliges Reichsparteitag-Collosseum). Die Club-Stage war noch ein weiteres Stück außerhalb.

Bis kurz vor Beginn des Festivals waren noch unzählige Karten zu bekommen, was jedoch auch an den hohen Kartenpreisen lag. Bei Preisen von 126 bzw. 131 Euro, sofern man campen wollte, wurden doch recht viele abgeschreckt. Zudem wurde der Kartenpreis im März aufgrund der Ankündigung des Headliners Metallica nochmals erhöht.
Immerhin konnten die Heimschläfer, die im Raum Nürnberg wohnten, für die Dauer des Festivals kostenfrei mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Das ist wiederum ein Pluspunkt für die Veranstalter.
Da an jedem der drei Spieltage mindestens eine bekannte und viel versprechende Band spielte, bot man in diesem Jahr zudem auch Tagestickets zum Preis von 70 Euro an.
Angesichts dessen, dass ein Ticket für Metallica-Konzert schon knappe 60 Euro kostet, ist dieser Tagespreis noch einigermaßen verständlich. Dennoch aber zählt das RIP/RAR zu einem der teuersten Festivals Europa; dafür hingegen bekommt man auch den einen oder anderen Hochkaräter geboten.

An die Verpflegung und anderweitige Versorgung der Festival-Besucher wurde selbstverständlich auch gedacht.
Neben unzähligen Thai-, Döner-, Pizza- und Getränke-Ständen gab es noch eine ganze Menge Souvenir- und Klamottenläden.
Allerdings musste man um diese Bedürfnisse zu decken, teils tief in die Tasche greifen. Ein Döner veranschlagte 4 Euro und war in vielen Fällen äußerst spärlich belegt. Ebenso kostete ein Bier mit 3,30 Euro (0,4 l) auch nicht gerade wenig. Für ein Festival-Shirt durfte man 20 Euro hinlegen, für ein ausgefalleneres Shirt durften gar bis zu 40 Euro berappt werden.
Bei vielen Festivals werden die Hygienebedingungen ziemlich kritisiert. Das wiederum gilt zumindest nicht für das aktuelle Rock Im Park.
An günstigen Stellen wurden Dixie-Klos aufgestellt, ebenso gab es auch Duschmöglichkeiten. Die Klos wurden regelmäßig geleert und gereinigt. Genauso wurden diese auch ständig mit frischem Klopapier versorgt.
Anders als bei vielen Festivals werden Bands per Durchsage angekündigt, um die Stimmung noch mal zusätzlich aufzuheizen. Insgesamt ist das eine recht gute Idee, doch hört man den gleichen Text mehrmals am Tag... Kurzum: Es nervt mit der Zeit. Bei ganz großen Acts hingegen verzichtete man auf die Ansage.

Wegen der Größe des Festivals und der Vielzahl der Besucher sind die Veranstalter aus Sicherheitsgründen angewiesen mehrere Wellenbrecher zu verwenden, wie man sie auch von großen Konzerten kennt. In den vordersten Wellenbrecher und damit in die ca. ersten 50 Reihen konnte man nur gelangen, wenn man sich früher anstellte. Je nach Band musste man dementsprechend früher kommen und sich geduldig in die Reihe einordnen.

Freitag, 2. Juni 2006

Der erste Festivaltag starte bereits um 12:20 Uhr mit der Band 18 Visions, allerdings ließen meine Kumpels und ich die ersten Bands ausfallen und widmeten uns erst Opeth, welche sich um 14:40 Uhr ins Zeug legten.
Eigentlich hatten wir vor zusätzlich Alter Bridge anzuschauen, doch da wir uns mit der Stage irrten und zuerst zur Centerstage gingen und dann wieder zur Alternastage zurücklaufen mussten, haben wir dummerweise diese Band verpasst...
Sogleich ist uns aufgefallen, dass die Alternastage deutlich gemäßigter und leiser ausgerichtet war. Während die Beschallung der Centerstage so ausgerichtet war, dass man selbst in den hintersten Reihen einen einigermaßen guten Klang genießen konnte, musste man bei der Alternastage ein deutliches Stück weiter nach vorne gehen.

Sobald Opeth die Bühne erstürmten legten sie mit einem brachialen Einstieg los und prügelten erst einmal gegen die Müdigkeit der Spätaufsteher ein. Opeth waren auf jeden Fall um ihre Bühenshow sehr bemüht und versuchten das beste Flair zu bieten, was aber irgendwie nicht ganz gelingen wollte. Das lag zum einen daran, dass nicht allzu viele Leute den Weg zur Alternastage geschafft hatten. Zudem war das Material teilweise sehr verspielt und musikalisch auf sehr hochwertigem Niveau: Eben genau wie man es von Opeth gewöhnt ist. Insofern ist es schon eine Kunst, diese Songs live zu präsentieren. Was die Songauswahl angeht, so haben Opeth ein ziemlich breites Spektrum geboten, sich aber sehr auf ihr neueres Material gestützt.
Um zusätzlichen Schwung reinzubekommen, heizte der Sänger die Zuschauer mit verschiedenen humorvollen Sprüchen auf, wie in etwa: "We're Europe from Stockholm, Sweden. We love to play pop rock. What about you? Do you like pop rock?" Ein lautes YEAAHH donnert ihm daraufhin entgegen. Der Sänger daraufhin "No, we're Opeth from Stockholm, Sweden. We think, when you have a tiny penis then you like pop rock!". Als Antwort darauf bretterte die Band nochmal richtig los...

Wir blieben gleich bei der Alternastage und freuten uns auf Cradle Of Filth. Jene Band habe ich noch nie live erleben dürfen und daher war ich umso gespannter.
Wieder erfolgte die Ankündigung und die dunklen, englischen Vampire huschten auf die Bühne. Als Obervampir Dani Filth die Bühne erstürmte, entgegneten die Fans dies mit einem überaus beeindruckenden Schrei, welchen man sonst nur von Dani selbst kennt.
Besonders im vordersten Wellenbrecher ging nunmehr das Gedränge los. Als die ersten Klänge erfolgten, fing die Masse bereits an, sich in einen gewaltigen, tobenden Teppich zu verwandeln. In den ersten Reihen entwickelte sich ein gigantischer Moshpit, was der Band sichtliche Freude bereite: Ständig lobte und feuerte sie das Publikum an. Soundtechnisch entwickelte sich das Cradle Of Filth Konzert zu einem brachialen Gebolze. Als ebenso genial erwies sich die Bühnenshow. Besonders positiv reagierten die Zuschauer auf "From The Cradle To Enslave" und vor allem auf "Her Ghost In The Fog". Während bei ersterem Song sich die Reihen zu einem einzigen Moshpit formierten, stellten die Fans bei "Her Ghost In The Fog" ihre Textkenntnisse nochmals deutlich unter Beweis und sangen den Song lautstark nach. Beim Refrain wurden schließlich alle anderen zum Mitsingen animiert, so dass bei diesem Song eine richtig geile Stimmung aufkam.
Das ganze Cradle Of Filth Konzert war auf jeden Fall ein einziger Genuss. Pech dem, wer es nicht gesehen hat ;) Allerdings empfinde ich die Uhrzeit für etwas schlecht gewählt; bei abendlicher Stimmung wäre das Cradle of Filth Konzert wohl noch besser gewesen.

Und nun hieß es "Get the fuck up!" Cavalera und Co erklommen die Bühne und bretterten gleich richtig los. Das Publikum war nicht mehr zu stoppen und gröhlte, tanzte und sprang bei jedem Song mit. Als an dritter Stelle schließlich "Prophecy" gespielt wurde, wurde wieder jeder zum Mitgröhlen animiert. Während bei den Bands zuvor der Sound noch etwas zurückgestellt wurde, legte man bei Soulfly den Schalter um, so dass die Riffs noch fetziger erklangen. Zudem umschloss der Zuschauer-Teppich bereits den hinteren Bierstand, so dass man die Lautstärke noch weiter erhöhen musste, damit auch die hinteren Reihen den vollen Genuss erleben durften. Als schließlich der Sepultura Song "Roots Bloody Roots" gespielt wurde waren alle am Ausflippen. Max Cavalera stimmte die Fans mit einem passenden "Get the fuck up" ein und brachte so nochmals die Menge zum Toben. Als besonderes Gimmick für alle Metallica Fans spielten Soulfly als Outro noch das Fade-Out von "One", was nochmals mit einem lauten Gröhlen gedankt wurde. Damit endete nach fast einer Stunde wieder ein geniales Konzert.

Die nächsten Bands auf der Alternastage wären Danko Jones und Bushido gewesen, doch hier entschlossen wir uns erstmal zu einer ausgiebigeren Pause.
Zu Bushido sei noch zu erwähnen, dass jener Herr einfach die schlechteste Location und die schlechteste Spielzeit bekommen hat, die man einem solchen Künstler nur geben kann: Um in den vordersten Reihen stehen zu können, musste man notgedrungen bei den bekannteren Bands deutlich früher kommen, um dann einen der heiß begehrten Plätze zu ergattern. Nur, sobald man den Wellenbrecher verließ, konnte man nicht mehr hinein, außer man stellte sich auf eine erneute Wartezeit ein. So kam es, dass bei Bushido eine ganze Menge Leute in den ersten Reihen standen, welche ihre Wartezeit auf In Flames und Lacuna Coil verkürzten wollten. Dementsprechend ungnädig wurde Bushido von den sonst so braven Metal-Fans empfangen. Einige brachten gezielt große Transparente mit der Aufschrift "Buuuhhhschido" mit. Sobald nun Bushido auf die Bühne kam und anfangen wollte zu spielen, platzte den In Flames Fans die Geduld und sie entschlossen sich, ihren Frust lautstark und demonstrativ zu zeigen. So flogen sämtliche Werbeartikel, welche T-Mobile und Konsorten davor verteilt hatten auf die Bühne, sowie allerlei anderer Müll, wie leere Tetrapacks, etc. die vorne herumlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bushido selbst über die Spielzeit glücklich war. Zwar fragt man sich, wieso Bushido auf einem solchen Festival spielt; die gewählte Zeit ist umso fragwürdiger. Man kann einen Rapper nicht zwischen mehreren Metal-Bands und quasi als Vorband von In Flames platzieren. Das passt einfach nicht. Auf einer anderen Bühne wäre er wohl besser aufgehoben gewesen.

Wie es bei großen Festivals nun einmal leider vorkommen kann, muss man auch mit Überschneidungen rechnen. So kam es, dass die erste größere Überschneidung auf Lacuna Coil und Placebo fiel. So gingen wir zuerst direkt zur Centerstage zu Placebo und nahmen das größtmöglichste mit, um danach gleich zu Lacuna Coil und In Flames zur Alternastage zu gehen.

Obwohl wir pünktlich zu Placebo kamen, war der Platz vor der Bühne bereits zum Bersten voll. Man sah überall nur Köpfe und freudestrahlende Gesichter. Als dementsprechend genial stelle sich dann auch die Stimmung heraus. Die Jungs und Mädels in den Reihen sangen jeden Song lautstark mit und hatten einfach jede Menge Spaß. Vor allem bei "Every You Every Me" sangen wohl alle 50.000 Anwesenden mit. Das war schon ziemlich eindrucksvoll. Passend zur aufkommenden Abendstimmung versprühte dieser Song einfach eine ungemein positive und euphorische Stimmung. Super Flair!
Was ich zwar eher etwas seltsam ansehe, aber eben zu Placebo gehört ist, dass sich der Sänger nach beinahe jedem Song eine Zigarette anzündet und sich gelangweilt von den Leuten abwendet. Aber das gehört eben auch zur Show.
Auf jeden Fall zählt das Placebo Konzert auch zu meinen persönlichen Highlights diesen Abends.

Kaum waren die letzten Töne von Placebo verklungen wandten wir uns ab und marschierten so schnell wie möglich rüber zur Alternastage, um dort noch was von Lacuna Coil und vor allem In Flames sehen zu können.

Nach Bushido gesellte sich dann die attraktive Italienerin Christina Scabbia mit ihren Jungs von Lacuna Coil auf die Bühne der Alternastage. Mit großer Erleichterung wurde dementsprechend auch das Ende von Bushido und der Auftritt von Lacuna Coil aufgenommen.
Lacuna Coil konnten insgesamt eine knappe Stunde spielen, leider aber beschränkte sich die Songauswahl zu sehr auf das neue Album. Aber gut, anbetracht dessen, dass die Band Karmacode vorstellen möchte, ist es auch verständlich, dass man viele Songs hiervon zu hören bekommt. Blöd ist es dann aber nur, wenn man die alten Sachen deutlich besser findet als das neue Material. Aber mei... ;)
Passend zum Tages-Headliner spielten Lacuna Coil noch ein paar Depeche Mode Cover und brachten nochmals etwas Schwung in die Bude.

Nach Lacuna Coil war es endlich soweit - In Flames betraten die Bühne.
Um es gleich vorweg zu nehmen, das Warten auf die Schweden hat sich allemal gelohnt! Die Jungs zeigten sich äußerst vielseitig und flexibel. Sie lieferten eine absolut gigantische Bühnenshow mit einer Menge Pyrotechnik ab, wie man es von In Flames kennt und erwartet. Die Songauswahl war überaus gut strukturiert und passend gewählt. Neben neuen Hits wie "Come Clarity" gab es natürlich auch noch eine Vielzahl bekannter Songs wie "Only For The Weak" zu hören.
Sehr schade find ich aber, dass die Security viel zu viele Leute zusätzlich in den Wellenbrecher hineingelassen hatte. So standen auf wenige Quadratmeter so viele Leute, dass bereits beim ersten Mosphit erstmal alle aufeinander stürzten und am Boden lagen. Das ergab ein heilloses Durcheinander und Gebolze. Aufgrund dessen, da absolut keine Ordnung vorherrschte und es einfach zu überfüllt war, wandte ich mich auch wieder dem Ausgang zu und entschloss mich das Konzert von einer anderen Position zu verfolgen. Viele andere, darunter auch viele Mädels bekamen durch das endlose Gedränge Panik und versuchten auch möglichst schnell zum Ausgang zu kommen. Nachdem dann eine ganze Menge gegangen waren und sich eine andere Position gesucht hatten, ging es wieder. Nur, dieses Problem hätte vermieden werden können, wenn die Security einfach besser aufgepasst hätte. Es standen satte zwei Security Leute am Eingang des inneren Wellenbrechers, doch reagierten sie nicht und ließen einfach jeden rein. Durch dieses Durcheinander ist meiner Meinung nach auch einiges vom In Flames Flair verloren gegangen. Das hätte nicht sein müssen....
Die Band sah das Problem und reagierte sehr positiv. So legten sie nach den ersten Songs erstmal eine kleinere Pause ein, um dadurch die Leute gezielt zu beruhigen und wieder eine gesittetere Umgebung zu bewerkstelligen.
Nach dem Gemetzel erfolgte die zweite Phase des Konzerts. In Flames bretterten einen Klassiker nach einander runter und hatten sichtlich Spaß, vor so vielen begeisterten Leuten spielen zu können. Genauso sangen und gröhlten sehr viele der Zuschauer bei den Songs mit. Trotz der Panne am Anfang hat das Konzert eine Menge Spaß bereitet.

Nach In Flames war erst einmal ein Wechsel der Location angesagt. So ging es nun rüber zur Centerstage, auf der in Kürze der zweitgrößte Headliner des Festivals, Depeche Mode spielen sollten.

Depeche Mode spielen zwar keinen (Hard)Rock, geschweige denn Metal, dennoch sollte diese Band jedem ein Begriff sein. Richtig bekannt wurden Depeche Mode vor allem in den 80ern durch das Album Black Celebration And Music For The Masses, sowie mit der bekannten Single "People Are People". In den 90ern erfolgte dann ein weiterer sehr bekannter Titel "Personal Jesus", der auch sehr häufig gecovert wurde, darunter auch von Interpreten wie Marilyn Manson.
Depeche Mode nutzten für ihre Bühnenshow die gesamte Fläche der Centerstage, so dass man den hinteren Trennvorhang entfernte, um dadurch noch mehr Platz zu schaffen.
Man platzierte eine riesige, abstrakte Kugel mit einem Display, auf dem während des Konzertes bestimmte Schlagworte angezeigt wurden, darunter die Namen der Bandmitglieder, Songtitel oder bestimmte Textpassagen.
Sehr abstrakt die Videos, welche Depeche Mode auf den beiden großen Leinwänden abspielten. Teils zeigten sie die Kamerabilder der Bühne, teils passend zum gespielten Song ein dementsprechendes Video.
Die Bühne an sich war rundum in tiefen blauen bzw. roten Farbtönen gehalten, was angesichts der aufkommenden Dunkelheit richtig genial aussah.
Unter den Zuschauern konnte man zudem auch eine ganze Reihe von Leuten mit Bändchen für Tagestickets sehen, so dass ganz deutlich wurde, wie viele Leute nur wegen Depeche Mode kamen. Selbiges zeigte sich in noch krasserer Form am dritten Spieltag, als Metallica spielten. Auf jeden Fall war der Park restlos voll. Die ganze Wiese war mit Leuten gefüllt, die allesamt der Musik lauschten, tanzten oder mitsangen. Genauso konnte man viele Pärchen sehen, die angesichts einer romantischeren Textpassage oder ruhigeren Songs sehr zärtlich wurden.
Ich kenne Depeche Mode seit meiner frühen Jugend und daher war ich über diese Wahl des Headliners auch sehr positiv angetan. Sehr schön fand ich es daher auch, dass sehr viele mir noch gut bekannte Songs gespielt wurden.
Ganz sicher kann man sagen, dass Depeche Mode einen sehr würdigen Headliner für diesen Abend darstellten.

Nach Depeche Mode ging es dann wieder r&;uuml;ber zur Alternastage, auf der nun die Bloodhound Gang spielen sollte.
Nun ja, was soll ich dazu sagen? Irgendwie erinnert mich die Bloodhound Gang an eine amerikanisierte und extrem primitive Kopie der Herrn aus Erlangen, JBO. Während JBO noch Humor mit Niveau verknüpfen können, konnte man mindestens das Niveau bei der Bloodhound Gang vergeblich suchen.
Die ganze sprachliche Wahl des Sängers war extrem vulgär und anstößig. Jedes zweite Wort fing mit F an. Auch das lächerliche und kindische Verhalten zeugte nicht sonderlich von Reife. Klar, das Ganze soll nur Show sein, aber primitiv ist es allemal, und über Geschmack lässt sich bekanntlich auch sehr gut streiten.
Es fing damit an, dass der Sänger versuchte eine bestimmte Kamasutra Stellung nachzuahmen bis hin, dass er sein Shirt auszog und zerriss, es in die Hose steckte, dann seinen Arsch abwischte und es mit einem dementsprechenden Kommentar in die Menschenmenge warf. Ebenso seltsam war, als der Gitarrist sich mitten auf die Bühne stellte, von seinem dringenden Bedürfnis erzählte und dem Sänger in die Mütze pisste, die dieser danach wieder freudestrahlend aufsetzte... Dann wiederum holt der Sänger eine Bier-Bong hervor und stellt sich stolz mittig auf die Bühne, um seine Primitivität noch eindrucksvoller unter Beweis zu stellen und eine (angebliche) Flache Jägermeister auf ex runterzuhauen. Aber so wie ich die einschätze, wars wohl eher irgendein nicht alkoholisches Getränk, welches zuvor in die Jägermeisterflasche gefüllt wurde... Soll halt extrem evil und true wirken...
Der Song "Foxtrot Uniform Charlie Kilo" wurde mit der deutschen Nationalhymne auf einer Trompete eingeleitet. Kaum erklangen die ersten Töne, sangen alle die dritte Strophe der Hymne mit.
Die ersten Buchstaben jenes Titels vermitteln ungefähr auch das Niveau, welches die Bloodhound Gang an diesem Abend zeigte.

Damit war unser erster Festival-Tag des Rock im Park zu Ende. Wir gingen dann frohen Mutes nach Hause und freuten uns auf einen weiteren Rock im Park Tag mit Bands, wie Tool, Korn & Co.

Samstag, 3. Juni 2006

Bloodsimple hatten die Ehre den zweiten Spieltag zu eröffnen. Das ist eine noch relativ unbekannte Band aus den USA, welche experimentellen und modernen Nu Metal mit Thrash Metal verbindet. Diese Mischung scheint zwar recht abstrakt zu klingen, doch letztendlich scheinen ihre Experimente zu klappen. Manche Songs erinnern eher an Slipknot, während andere Strukturen deutlichere Ähnlichkeiten mit Machine Head aufweisen.
Live bewiesen sie ihre Souveränität und zeigten auch, dass sie ihr Material auch durchaus gut rüberbringen können. Zwar verirrten sich um 13 Uhr noch nicht allzu viele Leute auf das Gelände vor der Centerstage, doch konnten Bloodsimple dennoch die wenigen Leute, die bereits anwesend waren zum kräftigen Headbangen animieren. Insofern an passender Einstieg für den zweiten Festival-Tag.

Danach war für uns erst einmal eine Pause angesagt, so dass wir Stone Sour und Alice in Chains ausließen.
Gegen 16:00 Uhr ging es dann gleich mit den japanischen Jungs von Dir En Grey weiter.
Dir En Grey ist ebenfalls hierzulande noch eine relativ unbekannte Band, doch konnten sie schon einiges an Aufsehen erregen. Das liegt aber nicht unmittelbar an deren Musik, sondern viel eher am exzentrischen Verhalten des Frontmanns und Sängers. Der Sänger hat die merkwürdige Eigenart, sich bei seinen Live-Performances noch stärker in Szene zu setzen und greift daher auch gerne auf befremdlichere Elemente des Showbusiness zurück. Einerseits hat er sich irgendwelche Schriftzüge auf seine Brust geritzt, andererseits nutzt er Blutkapseln, welche man aus dem Theater oder Fernseher kennt. Dieses Kunstblut schmierte er sich dann ins Gesicht und auf seinen blanken Oberkörper.
Bereits als er die Bühne betreten hat, blickte er bereits mit extrem geweiteten Augen ins Publikum und ließ einen ziemlich bedrohlichen, fast schon krankhaften Eindruck zurück. Sein Blick und seine Handlungsweise erweckt irgendwie den Eindruck, als habe er sich davor etwas reingeworfen... Irgendwie seltsam.
Musikalisch waren Dir En Grey aber dennoch sehr gut. Während sie früher eher ruhigeren japanischen Metal, genannt Visual Rock spielen, greifen sie jetzt auf den doch etwas härteren japanischen J-Rock zurück. Die weitgehend allesamt in japanischer Sprache gehaltenen Songs hören sich zumindest nicht schlecht an. Fragt sich nur, worüber sie da singen ;) Allerdings jene Songs, welche sie in Englisch präsentieren sind extrem seltsam. Zumindest geben die Sätze absolut keinen Sinn, oder ich habe diesen noch nicht finden können ;).
Somit lässt sich zusammenfassend sagen, dass Dir En Grey allemal hochwertige Musik ablieferten und dabei auf eine etwas merkwürdige Bühnenshow zurückgriffen.

Nach Dir En Grey war erst einmal eine Runde Abrocken mit den Deftones angesagt.
Noch bevor die Band auf der Bühne war, wurde sie von lauten Rufen und Jubeln begrüßt, das umso kräftiger wurde, als sie die Stage betraten und gehörig rockten.
Beängstigend war es auf jeden Fall, als die Leute versuchten nach vorne zu kommen und vor den vordersten Wellenbrecher zu kommen. Zuvor gab es auf der linken wie auf der rechten Bühnenseite je einen Eingang, doch nachdem das Gedränge auf der rechten Seite derartig stark war und die Security nur noch mit Mühen die Leute zurückdrängen konnten, schlossen sie kurzerhand einen Eingang und beschränkten sich auf den linken, um diesen besser unter Kontrolle zu haben. So kam es, dass dann alle zum anderen Eingang stürmten und dort ihr Glück versuchten. Nach teilweise sehr langem Anstehen, manchmal bis zu zwei Stunden oder länger, haben es die einen oder anderen geschafft doch noch in den vorderen Bereich zu kommen, um dann die Deftones bzw. später Korn und Tool genießen zu können.
Anscheinend versuchte die Security aus den Fehlern bei In Flames zu lernen und ließ dementsprechend nur noch eine deutlich begrenzte Anzahl an Leuten rein. Nur lief die Umsetzung ihrer Pläne leider vollkommen schief...
Sehr daneben fand ich zum Beispiel die Aktion, als die Freundin von jemanden hineingelassen wurde und ihr Freund dementsprechend die Security bat auch hineinkommen zu dürfen, dieser ihn aber dann brutalst in die Menge zurückgedrängte. So etwas sollte man in Zukunft tunlichst vermeiden! Wir alle erwarten ein friedliches Festival und dann ist es absolut deplatziert, wenn einer der Securitys meint nun mal aggressiver werden zu müssen.
Ebenfalls sehr komisch fand ich, dass man die Leute erst hinein ließ, nach dem die Deftones bereits die ersten Töne gespielt haben. Sowas sorgt nicht nur dort für Unmut.
Teilweise wurde es ziemlich seltsam aufgefasst, dass zeitweise nur Vertreter der Presse und VIPs hineingelassen wurden, während die anderen warten mussten, bis die Band bereits zu spielen anfing.
Insgesamt spielten Deftones 1 ½ Stunden. Dabei griffen sie sowohl auf neuere Materialien wie auch auf ältere Sachen zurück, so dass im Prinzip für jeden etwas geboten wurde.
Nach einer recht eindrucksvollen Show verabschiedeten sich die Jungs und überließen Korn das Feld.

Pünktlich um 19:30 Uhr betraten Jonathan und die anderen Jungs und Mädels von Korn die Bühne. Anfangs munkelte man, dass der Auftritt von Korn total in die Hosen gehen könnte, da Jonathan kurz davor an Grippe erkrank war und er sich noch immer nicht 100% erholen konnte. Doch letztendlich hat man sich weit getäuscht. Zwar merkte man seiner Stimme an, dass sie noch etwas kratzig wirkte, doch hat das der Live Performance schlussendlich nicht geschadet. Korn haben absolut selbstbewusst und ohne jegliche Probleme ihre Songs runtergespielt und dabei besonders mit dem Publikum gearbeitet. Immer wieder wurden die Fans zum Mitgröhlen oder Klatschen animiert.
Interessant fand ich aber auch das neue Image, welches Korn zeigten. So präsentierte sich die Band in Masken, welche man sonst z.B. von Slipknot kennt. Lediglich Jonathan verzichtete auf die Maske.
Während viele andere Bands die beiden Leinwände ausschließlich dazu nutzten, um damit das Bühnenbild zu übertragen, stellten Korn damit auch ihre Alben vor. Je nach gespieltem Song wurde das dazugehörige Album Cover auf der Leinwand gezeigt.
Die Songauswahl konnte sich sehen lassen: So spielten Korn im Prinzip jeden ihrer bekannten Songs, angefangen von "Falling Away From Me", "Freak On A Leach", "Clown" sowie "Blind". Zwar hatten Korn ungefähr 1 ½ Spielzeit, doch hätte das nicht ausgereicht, um jeden Titel komplett zu spielen. Daher griffen Korn auf die raffinierte Methode zurück und wählten einige Songs aus, die sie zu einem Medley kombinierten. Dazu gehörten auch "Need To", "A.D.I.D.A.S" und "Twist".
Als "Falling Away From Me" gespielt wurde kam es zu einer gewaltigen Metamorphose des Publikums, so dass sich alles zu einem riesigen lebendigen Haufen entwickelte und alle jenen Song mitsangen. Ziemlich im Zentrum des vorderen Bereichs kam es dementsprechend noch zu einer größeren Moshpit.

21:30 Uhr - endlich ist es soweit!
Die Winzer betraten endlich die Bühne. Wie auch ein Tag zuvor bei Depeche Mode war das Gelände nun auch restlos überfüllt und allesamt sehnten sich nach Tool, die zum ersten Mal seit Jahren wieder auf einer Bühne zu sehen waren. Wir können uns wohl glücklich schätzen, dass das Rock Im Park nicht in eine Zeit der Weinernte fällt, ansonsten hätte man diese Tournee wohl auch abgesagt. Der Sänger von Tool, Maynard Keenan widmete sich leidenschaftlich seinem kalifornischen Wein....
Die gesamte Live Performance war ebenso abstrakt und vielseitig gestaltet wie der Bandname an sich (Häh? - Kara) und deren musikalisches Werk.
Bereits der Aufbau der Bühne ist nicht mit dem anderer Bands zu vergleichen: Man platzierte drei große Leinwände, auf die man später interessante Darstellungen projizierte, die teilweise eine bestimmte Ähnlichkeit mit den Animationen des Windows Media Player hatten, aber auch bestimmte Figuren, welche man auch bereits durch die verschiedenen Musikclips kennt. Für selbige Animationen wurden auch die beiden großen Leinwände genutzt. Wie man es auch von dem Artwork und von den Musikclips zu den Alben AEnima und Lateralus kennt, zeigten Tool verschiedene Organe wie ein schlagendes Herz oder Muskelstränge. Auf den einen oder anderen wirkte das sehr befremdlich, aber dennoch ist es sehr passend und typisch für Tool von der generellen Norm abzuweichen und sich möglich vielseitig zu präsentieren.
Tool kennt man auch als äußerst zurückhaltende Band, die die Öffentlichkeit scheut. Exakt diesen Eindruck machte auch das Live-Konzert. Während bei vielen anderen Bands der Sänger automatisch der Frontmann ist und stets im Mittelpunkt steht, posierte Maynard kein einziges Mal. Er versuchte sich nicht ins Rampenlicht zu stellen und spielte auch nicht mit dem Publikum. Zwar brachte man auch an verschiedenen Teilen der Bühne Mikrophone an, doch nutzte Maynard lediglich das äußerst abgelegenste und hinterste Mikrophon, so dass er auf gleicher Höhe zum Schlagzeug stand. Im Vordergrund standen der Bassist und der Gitarrist. Auch sehr zurückhaltend erwies sich Maynard, wenn er zum Publikum sprach. Teilweise klang das eher wie ein Selbstgespräch, oder wie sehr schüchterne Versuche.
Die Musik und die Live Performance war aber dennoch gigantisch! Passend zum aktuellen Album 10000 Days spielten Tool eine sehr breite Auswahl dieses Albums. Auch scheuten sie nicht ihre über 10 Minuten Stücke zu spielen. Vom neuen Album kamen meiner Meinung nach "The Pot", "Vicarious" und "Right In Two" sehr, sehr gut rüber. Passend zur Musik bewegte sich Maynard auch sehr abstrakt. Bei "The Pot" hob er beide Arme, um spielerisch nach etwas zu greifen. Oder er lehnte sich sehr weit nach hinten, die Arme noch nach oben gestreckt und bewegte sich fast wie ein Blatt in der Luft. Das wirkte schon sehr interessant.
Aber natürlich dachten Tool auch an ihr altes Material und spielten dementsprechend von jedem Album eine gewisse Auswahl. Selbstverständlich waren auch Meisterwerke wie "Schism" dabei, das alleine durch die wunderbare Bass-Komposition beeindruckt. Insgesamt muss man aber gegenüber dem Tool-Bassisten, Justin Chancellor, große Hochachtung aussprechen. Sämtliche Songs von Tool sind sehr auf die Bass-Gitarre ausgelegt und technisch hochwertig.
Wer Tool noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen. Ich habe auf dem Festival auch viele getroffen, die mit dem Namen Tool noch zuvor noch nichts anfangen konnten, aber nach dem Konzert hellauf begeistert waren.
Tool sind live einfach eine Klasse für sich. Man kann deren Live-Performance zwar keinesfalls mit einer Metal Band vergleichen. Als z.B. jemand versuchte einen Mosphit anzufangen, wurden seine Bestrebungen sofort im Keim erstickt und alle wandten sich wieder genüsslich der Musik zu. Headbangen ist auch nicht unbedingt angesagt. Ich sah auch sehr viele, welche mit geschlossenen Augen die Musik verfolgten und fast wie in Trance Maynards Bewegungen machten.
Anbetracht dessen, wie selten Tool auf Tournee gehen, sollte man die Gelegenheit in diesem Jahr ergreifen und versuchen eines der Konzerte zu besuchen. Es lohnt sich allemal!
Übrigens, was das Wetter angeht, so hatten wir viel Glück. Während es tags zuvor am Freitag noch wunderschön war, kam es am Samstag zum Beginn von Tool kurzzeitig zum Regnen. Allerdings hörte der Regen bald auf, so dass wir nur ein paar wenige Tropfen abbekamen. Bei absoluter Dunkelheit, super Wetter und genialem Flair machte das Konzert gleich noch mehr Spaß.

Nach ca. zwei satten Stunden Spielzeit verabschiedeten sich Tool und wir gingen total gut gelaunt zu Bela B. zur Alternastage rüber.
Bela B. erwartete uns pünktlich um 24:00 Uhr und präsentierte dort sein neues Solo Album.
Zwar hat er mit den Ärzten schon etliche sehr erfolgreiche Tourneen durchlebt, doch handelte es sich bei diesem Auftritt erst um seinen vierten Auftritt mit seiner eigenen Band und seinem Soloalbum. Dementsprechend improvisiert wirkte noch der Aufbau. Ziemlich bald verabschiedete sich Belas Gitarren-Verstärker, so dass zwei Techniker herbeieilten und den Schaden möglichst rasch beheben mussten. Bela umging diesen Patzer sehr gelassen und spielerisch und wählte einfach einen anderen Titel aus, der seinen Gitarreneinsatz nicht benötigte.
Ach ja, Belas Band ist übrigens auch nicht unbekannt. So spielte der Schlagzeuger bis vor kurzem noch bei Gluecifer, während der Gitarrist bereits in England Karriere machen konnte.
Man merkte, dass Bela es richtig genoss sein eigenes Album zu präsentieren. So ließ er sich ständig bejubeln und seinen Namen zurufen. Sehr interessant ist auch, dass in den ersten Reihen hauptsächlich Mädels standen, welche ihm fröhlich zuriefen und teilweise hysterisch kreischten. Als Bela danach fragte, ob jemand sein persönliches Mädchen sein möchte, riefen ihm dementsprechend auch alle entgegen. Bela wiederholte die Frage und stellte dann fest, wie viele Kerle ihm zuriefen ;)
Passend zur Frage und zum Song "Traumfrau Again" gesellte er sich zum Publikum und spielte den Song vor einem Mädel, welches sich wohl danach sehr glücklich schätzte ;)
In Belas Band befindet sich auch eine Pianistin und Background-Sängerin, welche mit ihm den Song "Hab Keine Angst" zusammen in einem Duett sang. Das kam wahrlich sehr schön rüber.
Ich persönlich finde seine Songs nicht schlecht, wenn auch teilweise etwas zu schnulzig. Insgesamt finde ich Die Ärzte besser. Dennoch aber ist das Bela B. Konzert ein sehr schöner und auch romantischer Abklang des zweiten Tages.

Sonntag, 4. Juni 2006

Mit dem Beginn des dritten Festivaltages ging das Rock im Park 2006 allmählich zu Ende, allerdings erwartete uns noch ein gewaltiger Kraftakt und zugleich auch noch ein ungeheures Durchhaltevermögen.
Allerdings hatte der dritte Tag auch den Vorteil, dass wir den ganzen Tag auf einer Stage bleiben konnten und erst am Ende noch zu Jamiroquai auf die Alternastage wechseln mussten.

Mit einer brachialen Mischung aus Metalcore und Thrash Metal wurden wir gegen 14:00 Uhr von Trivium aus den Staaten empfangen.
Trotz der frühen Stunde schafften es beachtlicherweise recht viele aufs Festivalgelände, um Trivium zu sehen. Sehr interessant ist auch, dass jeder zweite ein Metallica Shirt trug. Dementsprechend konnte man vorab schon mit einem ziemlichen Andrang am Abend rechnen.
Mit kraftvollen Hieben legten die Amerikaner los und knüppelten auf die Menge ein. Überall konnte man Leute headbangen sehen. Es entschlossen sich auch einige zum Crowdsurfen, was sonst eher etwas seltener zu sehen war.
Nach einer knappen halben Stunde war das Spaß aber leider schon wieder vorbei. Allerdings durften wir vorab einen kleinen Auszug vom neuen Album hören, das bereits jetzt schon einen sehr viel versprechenden Eindruck macht. Man kann gespannt sein, was uns im Herbst erwartet!

Nach einer kurzen Pause gings dann für uns um 16:00 Uhr mit Bullet For My Valentine weiter.
Um es gleich vorweg zu nehmen, diese Band hätte als Vorband zu Metallica allemal mehr getaugt, als das, was danach kam.
Bullet For My Valentine mischten die Menge richtig auf und brachten wirklich jeden zum Toben. Aufgrund dessen, da die Centerstage auch von außerhalb recht gut zu hören war, wurden noch mehr Leute angezogen, die sonst nur Metallica sehen wollten. Dementsprechend verwandelte sich die Meute in einen tobenden Koloss. In den vorderen Reihen entwickelte sich später auch ein fetziger Moshpit. Als die bekannte Singleauskoppelung "All These Things I Hate" gespielt wurde waren letztendlich alle außer Rand und Band, so dass auch jeder animiert wurde, den Refrain mitzusingen.
Leider war es nach einer ¾ Stunde schon wieder vorbei, so dass wir uns auf The Darkness einstellen mussten.

Um 17:30 Uhr kamen schließlich The Darkness auf die Bühne. Zum Freunden aller überraschte die Band gleich zu Beginn mit dem Intro von "Thunderstruck" von AC/DC. Schade nur, dass sie den Song nicht gleich ausgespielt haben, aber das wurde dafür später nachgeholt. Nach den eindrucksvollen Vorlagen von Trivium und Bullet For My Valentine war es für The Darkness sehr schwierig, die Leute zum Mitmachen zu bewegen. Noch schwieriger war es, da im Prinzip alle auf Metallica warteten und daher die Erwartungen an die Vorgruppen nochmals erhöht wurden. Nur, The Darkness schafften es leider keinesfalls diesen Erwartungen und Hoffnungen gerecht zu werden. Der Sänger, Justin Hawkins, verfügt zwar über das Talent extrem hohe Töne zu singen und gleich danach wieder auf eine tiefere Tonlage zu wechseln, doch hört sich der britische Rock von The Darkness einfach nicht so viel versprechend an wie ursprünglich erhofft. Die Gitarre, welche Justin anfangs verwendete war zusätzlich noch mal abgeklemmt, um noch schrägere und höhere Töne zu bekommen, was allerdings äußerst schrill klang und allen irgendwann ziemlich auf die Nerven ging. Als sehr true muss man allerdings das Outfit von Justin, der übrigens seinen Namen auf dem Oberarm stehen hat, bezeichnen. Anfangs trug er ein weites rot-weißes Hemd, das fast wie ein Rüschen-Hemd aussah, sowie eine knallenge schwarze Jeans, welche er wohl von Joey DeMaio ausgeliehen hat...
Aber was das Equipment angeht, so bieten The Darkness wirklich einiges. Fette Mesa Boogie Verstärker und schicke Gitarren von Les Paul sollten eigentlich für einen anständigen Sound sorgen, doch sie schafften es mit den besten Geräten einen richtig nervigen Sound zu erzeugen. Noch trauriger ist es, dass erst ein bisschen Stimmung aufkam, als sie die AC/DC Cover "Highway To Hell" und "Thunderstruck" spielten. Ansonsten blieb die Stimmung einfach aus. Das Resultat war, dass sich viele irgendwann entnervt auf den Boden gehockt haben und hofften, dass diese "Schmach" endlich vorübergehen wolle. Auch hier gab es wieder das große Problem. Sobald man einmal im Wellenbrecher war, konnte man zwar raus, aber nicht wieder rein. Wer also bei Metallica vorne stehen wollte, musste somit notgedrungen früher kommen und die Stunden davor ausharren und sämtliche Bands verfolgen.

Nach The Darkness folgte schließlich Reamonn, welche auch die unmittelbare Vorband von Metallica darstellten.
Richtig bekannt wurden Reamonn mit den beiden Singles "Supergirl" und "Josephine". Wer mit dem Namen Reamonn nichts anzufangen weiß, dürfte aber zumindest die Singles kennen. Zumindest liefen sie einst ständig in den Radios.
Bereits am ersten Tag zeigte sich mit der Platzierung von Bushido ein unglückliches Missgeschick und ein ähnliches Schicksal sollte sich leider bei Reamonn wiederholen. Der sympathische irische Sänger Rea kann durchaus gesangliches Talent bieten, was man auch bei allen seiner Songs merkt, nur wollte dennoch keine richtige Stimmung aufkommen. Auch nicht, als er den bekannten Hit "Supergirl" spielte. Vor ihm standen einfach weit über 65.000 Leute mit Metallica Shirts, die alle wegen einer Band gekommen waren. So konnte er trotz des vielseitigen Talents die Massen nicht überzeugen und kaum zum Mitmachen animieren. Nur ein paar wenige haben mitgesungen. Rea versuchte mit Sprüchen, wie "You are the people! You are the power!" die Leute zu bewegen, aber irgendwie schlugen seine Versuche ziemlich fehl. So gab er schlussendlich auch ziemlich genervt auf und verabschiedete sich lediglich mit einem äußerst knappen "Goodbye" von der Bühne.
Dennoch fand ich's auch sehr schön, als ihm bei einem Song Nelly Furtado zur Hilfe eilte und mit ihm zusammen eine sanftmütige Ballade sang.

Nun begann die letzte Phase des Durchhaltens. Während alle anderen Bands bisher mit einer Umbauphase von einer knappen Viertelstunde (bis auf Depeche Mode) auskamen, mussten wir uns bei Metallica eine satte Stunde gedulden.

Wer schon einmal Metallica live gesehen hat, kann sich auch ungefähr vorstellen, wie die Bühne aussieht.
Im hinteren Teil der Stage befindet sich eine größere Rampe, mit je einem Zugang auf der linken und rechten Seite. Diese Rampe ist normalerweise äußerst dunkel gehalten, in diesem Fall war sie mit einem weißen Tuch umkleidet, das mit blauen, schwarzen und roten Mustern leicht straffiert (was is'n des? - Kara) war. Der eine oder andere erkennt das Farbschema vielleicht sofort. Es handelte sich dabei um das Muster des aktuellen Tournee-Logos "Escape from the studio 2006".
Der Hintergrund einer typischen Metallica Bühne ist sehr dunkel gehalten, häufig auch in einem Tarnnetz der Army. In diesem Fall aber befand sich eine riesige Leinwand an der Rückseite der Bühne, auf der später verschiedene Videos gezeigt sowie noch eine zusätzliche Übertragung der Bühnen-Kameras bewerkstelligt wurde.
Was während der Umbauphase sehr positiv aufgenommen wurde war, dass an vielen verschiedenen Stellen der Bühne Mikrophone aufgestellt wurden, sowie die großen Spotter auf der Bühnenseite freigemacht wurden. Genauso auch wurden einige pyrotechnische Anlagen aufgestellt.
Während der gesamten Umbauphase huschten ständig irgendwelche Techniker auf der Bühne rum.
Bereits im Vorfeld wurde schon getuschelt, dass man mit vielen älteren Songs zu rechnen hat, weswegen die Erwartungen und die Vorfreude auch sehr groß waren.
Dann erklangen punktgenau um 21:00 Uhr die Klänge von "The Ecstasy Of Gold" und jeder wusste, worauf er sich einzustellen hat.
Als erstes huschte Robert auf die Bühne, danach folgten Lars, Kirk und James. Die Meute begrüßte das Erscheinen mit einem lauten Schrei und war schier nicht zu bremsen. Übrigens, das Leben im Studio scheint die Bandmitglieder etwas gealtert zu haben. Besonders James Hetfield zeigte sich mit einem längeren, grauen Ziegenbart, was ihn ein paar Jahre älter erscheinen ließ.
Viele tippten als Opener auf "Blackened", doch damit haben wir uns weit geirrt. Als die ersten Töne von "Creeping Death" erklangen, waren die Leute nicht mehr zu bremsen. Von allen Seiten donnerte ein lautes "Yeah" entgegen und Tausende Menschen fingen an im Takt headzubangen. Der Die-Part ging dann schließlich richtig ab. Aus Tausenden von Kehlen schallte den Four Horsemen der Text entgegen. Das war eine absolut geile Stimmung, die sich gleich zu Beginn vollkommen entfaltete und auf alle übergriff. Ich konnte auf jeden Fall niemanden ausmachen, der sich nicht zur Musik bewegte.
Nach "Creeping Death" stellte sich die Band erstmal vor und freute sich anscheinend richtig, wieder vor einer solch großen Menschenmenge spielen zu können und nicht im Studio arbeiten zu müssen. So gleich hieß es dann "Give me a L! I say give me an L! Gimme an E, Gimme a T, Gimme an A, Gimme an L, Gimme an R! Gimme fuel! Gimme fire! Gimme that which I desire!" und wurde damit der nächste Song "Fuel" eingeleitet.
Nach "Fuel" legten Metallica eine kurze Durchschnaufpause ein und kündigten einen Song an, den sie seit langem nicht mehr gespielt hatten. Überraschenderweise wandten sich Metallica nun ihrem gleichnamigen Album zu und spielten "The God That Failed". Ein Song mit dem zumindest ich niemals gerechnet hätte.
Die größte Überraschung kündigte sich aber gleich danach an. Metallica legten wieder eine kurze Pause ein und zogen sich kurzzeitig zurück. Währenddessen kamen einige Techniker auf die Bühne und brachten einen neuen Mikro-Ständer, sowie eine akustische Gitarre auf die Bühne. Hm? Was sollte das werden? Was kommt jetzt? "Nothing Else Matters" als Akustik-Version? Nein, für den Song war es noch zu früh. Vielleicht etwas von Load, oder Reload? Aber diese Sachen haben sie seit einer Weile nicht mehr gespielt, da Metallica mittlerweile eher zu schnelleren Titeln tendieren. Was aber dann erfolgte, war die Überraschung schlechthin. Damit hat absolut niemand gerechnet. Hetfield schnappte sich die Akustik-Gitarre und fing an die ersten Töne von "The Unforgiven I" zu spielen. Das war echt der Abschuss! Der Song ist live richtig traumhaft. Die Bühne wurde in einem tiefen Blauton beleuchtet und Tausende fingen an jenen Song mitzusingen. Live war das ein absolut geniales Erlebnis.
Nach "The Unforgiven" kündigten Metallica einen schnelleren Titel und an schon fing das Intro von "Battery" leise an vor sich hinzuspielen. Wenig später legten die Jungs richtig los, ließen ihre ESP-Gitarren krachen und fetzten über die Bühne hinweg.
Nach "Battery" stellte sich Hetfield ganz oben auf das Podest und erwähnte das 20jährige Jubiläum des Master Of Puppets Albums. Kaum hat er seine Sätze ausgesprochen, erschallte ein lautstarkes "Happy Birthday" aus den vordersten Reihen, was die Band mit einer sehr gerührten Reaktion aufnahm. Gleich darauf kündigte James an, dass Metallica passend zum Jubiläum das gesamte (!) Master Of Puppets Album zocken werden. Das war dann die zweite riesige Überraschung, die Metallica mitbrachten. Passend zur Ankündigung wurde auf der Leinwand das Master Of Puppets Logo gezeigt und natürlich gleich der nächste Song des Albums gespielt, welcher zufälligerweise auch der Titelträger des gesamten Albums ist.
Anders als bei manch anderen Konzerten spielten Metallica den Song komplett aus und brachen ihn nicht zu Beginn des zweiten längeren Solos ab. Als James fragte, ob sie das Album denn alle kennen und welcher Song der nächste sei, schallte ihm zugleich der Songtext von "The Thing That Should Not Be" entgegen.
Danach kam natürlich "Sanitarium", einen Song welchen ich bereits schon mal live erleben durfte und auf den ich mich besonders gefreut habe.
Nach "Sanitarium" zockten Metallica munter das restliche Album runter und wurden von lautstarken und tobenden Fans begleitet. Besonders zu erwähnen wäre hierbei noch mal das Instrumental "Orion". Fragt sich, wer vor dem Wochenende noch mit diesem Song gerechnet hat. Live war das Instrumental auf jeden Fall gigantisch und wurde erst einmal von einem schicken Bass Solo eingeleitet. Nach dem Song wurde in riesigen Lettern "RIP Cliff Burton" angezeigt und Metallica zog sich kurzzeitig für eine weitere kleine Pause zurück. Gleich darauf folgte der abschließende Track des Master Of Puppets Albums "Damage Inc".
Nach "Damage Inc" verabschiedete sich die Band und zog sich wieder zurück. Nach heftigem und lautstarkem Gebrüll der Fans kamen die Four Horsemen zurück und griffen nochmals auf das Metallica Album zurück.
Als schließlich "Nothing Else Matters" ertönte, ragten 120.000 Hände nach oben und schwangen passend zum Song mit. Genauso konnte man unzählige Feuerzeuge und Leuchstäbe sehen, die die Dunkelheit erhellten und diesen Song eindrucksvoll begeleiteten. Wer die anderen Texte nicht in und auswendig konnte, konnte zumindest etwas mit diesem Titel anfangen und sang mit. Als die Band die Melodie spielte und Tausende Stimmen den Songpart übernahmen und eine laute Karaoke Show boten, hätte man wohl fast den letzten Lordi Rekord für das Guiness-Buch der Rekorde gebrochen. Nur schade, dass kein Punkterichter anwesend war. ;) Die Stimmung ist nachträglich kaum zu beschreiben. Das hätte jeder selber sehen und hören müssen.
Inzwischen hatten Metallica das gesamte Master Of Puppets runtergezockt, etliche ihrer bekannten Songs gespielt, doch wo bleibt die Pyrotechnik? Bisher wurde diese aufgehoben, doch wie lange sollte das noch geschehen? Als die Menge noch nach "Nothing Else Matters" jubelte und klatschte, hörte man langsam den Beginn von annahenden und immer lauter werdenden Schüssen, Granaten und Schreien, welche aus den PA Anlagen Playback abgespielt wurden. Damit war klar, welcher Titel als nächstes erfolgen sollte. Kaum hörte man eine Granate sich annähern schlug sie auf der Bühne mit einer gewaltigen Explosion ein. Viele weitere Detonationen ließen die Bühne und alle Davorstehenden erschaudern. Eine gewaltige Druck- und Hitzewelle überrollte die Zuschauer. Feuerfontänen wälzten sich über die Bühne, Feuerwerkskörper und Raketen beleuchteten den Himmel sowie die Umgebung und plötzlich war alles vorüber und Metallica spielten "One". Beim letzten Part ab "Landmine" krachten noch einmal gewaltige Detonationen über die Bühne hinweg.
Nach "One" brauchten erst einmal alle eine gehörige Verschnaufpause, die allerdings nur äußerst kurz gewährt wurde. Schon gleich griffen Metallica noch einmal zu ihrem schwarzen Werk und spielten das Lied vom Sandmann.
Nach "Enter Sandman" kamen alle vier Jungs zum vordersten Rand der Bühne und verabschiedeten sich endgültig für den Abend. Plektren und Drumsticks wurden in die Massen geworfen und die Band zog sich zurück. Die Meute war aber immer noch nicht zu bremsen und verlangte nach noch mehr Stoff. Wenige Minuten später kehrten Metallica zurück und spielten die letzte Überraschung für den Abend und zwar "So What". Wieder ein Titel, mit dem keiner gerechnet hat. Die ersten Reihen mutierten zu einer gewaltigen Mosphit und alle sangen den Song mit Begeisterung mit.
Als endgültigen Abschluss spielten Metallica schlussendlich "Seek And Destroy" und verabschiedeten sich nach 2 ½ Stunden Spielzeit endgültig.

Vollkommen erledigt, heiser und ausgepowert wandten wir uns dem Ausgang zu und widmeten uns der Alternastage auf der bereits Jamiroquai zu spielen begannen.
Aufgrund dessen, da wir völlig erschöpft waren und zudem noch langsam die nächtliche Frische einbrach, entschlossen wir uns nach einem Aufenthalt Nähe der Alternastage zum endgültigen Abschluss und wandten uns dem Gehen zu. Somit ist für uns ein überaus genialer Pfingstsonntag mit einem absolut überraschenden und beeindruckenden Metallica Konzert zu Ende gegangen. Besonders die Auswahl der Setlist war mehr als ein Überraschungserfolg.
Sehr fasziniert hat mich auf jeden Fall "The Unforgiven".
Allerdings frag ich mich immer noch, wer es sich eigentlich leisten kann, ein 20 Jahre altes Album komplett durchzuzocken. Zwar haben das in der Vergangenheit schon einige Bands gemacht, wie auch Pink Floyd, doch nach 20 Jahren ändern sich die Zeiten. Mal schauen, ob Slayer auch ihr Reign In Blood Album demnächst komplett vorführen. Auch dieses Meisterwerk feiert in diesem Jahr das 20jährige Jubiläum.

Metallica Setlist:

Creeping Death
Fuel
Wherever I May Roam
The God That Failed
The Unforgiven
Battery
Master of Puppets
The Thing That Should Not Be
Welcome Home (Sanitarium)
Disposable Heroes
Leper Messiah
Orion
Damage, Inc.
---
Sad But True
Nothing Else Matters
One
Enter Sandman
---
So What
Seek And Destroy

Fazit:
Das Rock Im Park 2006 bot in diesem Jahr sehr viele geniale Bands, die man sonst eher selten, oder wenn zu sehr hohen Kartenpreisen sehen kann.
Trotz aller positiven Aspekte gibt es leider auch einige negative Punkte zu berichten.
Die bereits erwähnten Preise schrecken durchaus ab. Allerdings sehe ich es auch als sehr großes Manko, dass es viele verschiedene Becher gab, die man nur an bestimmten Ständen zurückgeben konnte. Nur musste man an den Ständen teilweise bis zu 15 Minuten auf ein Getränk oder auf die Pfandrückgabe warten. Das war daher nicht immer sehr positiv.
Auch die Wahl der Bands und deren Platzierungen waren nicht unbedingt ideal gewählt.
Bushido hat am Freitagnachmittag nicht auf die Alternastage gepasst, während fast alle Bands vor Metallica auch nicht reinpassten. Reamonn charakterisieren eher ruhigere Chill-Out Musik, die durchaus nicht schlecht ist. Nur eben als Vorband von Metallica ist Reamonn nicht unbedingt die beste. Auf einer anderen Bühne hätten sie wohl auch mehr Spaß gehabt... Insofern tut Rea mir leid, dass er vor dieser Masse spielen musste. Auch The Darkness waren meiner Meinung nach eine Fehlbesetzung. Es wundert mich, wieso man nicht gleich Trivium und Bullet For My Valentine genommen hat, nachdem diese Bands eh schon als Vorbands für Metallica für die kommenden Konzerte dienen.

Ebenfalls als sehr seltsam empfand ich die Security.
Während bei In Flames meiner Meinung nach die Security absolut versagte, da sie einfach nicht auf die Sicherheitsbestimmungen achteten und zu viele Leute in die Moshpit hinein ließen, stellten sie sich an der Centerstage auch nicht immer sehr geschickt an.
Dass man einen der Eingänge zum Moshpit geschlossen hat und man sich auf einen Eingang festlegte, war sogar eine gute Idee. Vor allem anbetracht dessen, dass vor Deftones der Andrang an beiden (vor allem am rechten Eingang) derartig groß war, dass schier der Zaun umgeworfen wurde, war es gut, dass die Security dann etwas Ordnung hineinbringen wollte. Nur fehlten beim großen Andrang vor Korn und Deftones einige Mann, um die Kontrolle am rechten Moshpit Eingang schneller wieder zu erlangen. Aber dieser immense Andrang hätte auch verhindert werden können, wenn es eine klare Aussage gegeben hätte, ob überhaupt noch Leute in den ersten Wellenbrecher kommen können. Aufgrund der Unklarheit versuchten es die Leute auch mit dem Gedränge. Später wurde die versammelte Meute zum anderen Eingang auf der linken Seite geschickt. Dort befand sich ein markierter Halbkreis, den man nicht übertreten durfte. Dadurch wurde eine gezielte Ordnung hergestellt, so dass die Securities reihenweise Leute auswählen konnten, die dann in den Wellenbrecher durften. Doch hier kam es leider auch zu einigen Pannen. Zum einen wurden sehr viele, die schon längere Zeit dort warteten nicht berücksichtigt, dafür hingegen Leute, die sich gezielt nach vorne durchdrängelten. Genauso auch war es sehr schade, dass teilweise mit ziemlicher Respektlosigkeit reagiert wurde. Fragen der Anstehenden wurden von manchen Securities kategorisch abgelehnt und diese wieder zurück in die Reihe gescheucht. Auch als weniger angemessen war das Verhalten jenes Security-Typen, welches ich bereits im Deftones Abschnitt erwähnt habe.
Dennoch aber gab es wiederum auch sehr viele hilfsbereite Mitarbeiter und Securities des Rock Im Parks. Als The Darkness z.B. einige Plektren den Leuten zuwarfen und diese im Bühnengraben landeten, sammelte ein Security Mann diese Pleks ein und gab sie an die Meute weiter. Genauso auch gab es Leute, die der tobenden Masse in den ersten Reihen mit einem Schluck aus ihrer Wasserflasche halfen.
Großer Respekt sei auch all jenen Helfern der Rettungsmannschaften gegönnt, die teilweise völlig ehrenamtlich dieses Festival unterstützt haben.

Insofern bleibt zu hoffen, dass die Pannen im nächsten Jahr nicht wiederholt werden und wir wieder ein friedfertiges Rock Im Park 2007 erleben werden. Vielleicht wird ja im nächsten Jahr wieder Metallica mit dabei sein, da sie eine neue Tournee für ihr kommendes Album angekündigt haben. Wir werden sehen...


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