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Konzert-Bericht

Running Wild, Crystallion & Screamatorium

Backstage, München 23.09.2005

(Fotogalerie)

Wenn Deutschlands berüchtigste Piraten die Clubs dieser Welt bereisen und dabei auch in München vor Anker gehen, zieht das jung und alt magisch an und jeder will Kapitän Rock'n'Rolf samt humanoider Entermannschaft bestaunen. Denn wer weiß, wie lange die Piratenkogge noch auf den Weltmeeren ihr Unwesen treibt, da Rolf nun auch schon ein paar Jährchen dem Piratenleben frönt und nicht mehr der Jüngste ist. Dementsprechend viele und vor allem auch ältere Semester fanden sich im Hafenbecken des Backstage ein, um eine zünftige Party zu feiern.

Dafür hatte das Piratenflaggshiff eine kleine Schaluppe namens Screamatorium im Schlepptau, die zuerst im Hafen einlief, um die Stimmung der Landratten an zu heizen. Das wollte der Mannschaft aus Cham aber nicht so recht glücken, vielleicht lag es daran, dass zum Zeitpunkt ihres Auftauchens noch nicht so viel Landvolk anwesend war, vielleicht aber auch einfach daran, dass man geduldig auf die Ankunft der eigentlichen Attraktion wartete. Dabei gaben sich das Quartett um Kapitän Wolfgang Scheinert redlich Mühe und präsentierte einen ansprechenden Auftritt, der durch gute handwerkliche Fähigkeiten überzeugte. Die von der NWOBHM inspirierte Musik war zwar nicht immer sonderlich innovativ und hatte hin und wieder einige Durchhänger, wurde aber souverän und mit einer gewissen Routine dargebracht, die auf so manchen Auftritt in der Vergangenheit schließen lies. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend.

Das zweite Begleitschiff war da schon imposanter, aber auch wenn die Anwesenden inzwischen zahlreicher waren, zu Beginn gab man sich auch hier etwas reserviert. Vielleicht lag es daran, dass Crystallion mit ihrem von Rhapsody, Stratovarius, Helloween und Sonata Arctica beeinflussten Bombast Metal einen etwas herben Kontrast zum erwarteten Auftritt von Running Wild boten. Auch der Gesang von Thomas Strübler war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, denn der bewegte sich sehr oft in sehr hohen Regionen und überforderte zunächst etwas. Das legte sich aber sehr schnell, denn die gesangliche Performance war astrein und Thomas überzeugte das ein oder andere Mal mit beeindruckenden lang gezogenen hohen Schreien, während denen einige im Publikum nach Luft schnappten, wie die Fische an Land, weil der Mann diese Schreie und Töne scheinbar mühelos länger und länger zog, ohne Luft holen zu müssen. Aber auch die restliche Mannschaft bot eine gute Leistung, und die Double-Bass und Keyboard-dominierten Nummern kamen immer besser an. Spätestens bei "Under The Weight" hatten Crystallion gewonnen, dumm nur, dass das anschließende "Burning Bridges" auch schon der letzte Song war und sich die Jungs danach in ihre Kajüten zurückziehen mussten.

Inzwischen war am Pier jede Menge los und immer öfter wurde nach dem großen Rock'n'Rolf gerufen, der schließlich, Überraschung, ohne großartige Kostümierung erschien (Remember Bang Your Head 2000), und auch im weiteren Verlauf des Auftritts nur einmal das Gewand wechselte bzw. ergänzte. Das tat aber der Stimmung keinen Abbruch, im Gegenteil, von Beginn an ging die Post ab, Fäuste wurden gen Himmel gereckt, Songs mitgegröhlt und Matten geschwungen. Das freute die Priatencrew auch, also gab es zur Belohnung kräfiges Bangerfutter wie "Raise Your Fist", "Riding The Storm" oder "Bad To The Bone", die allesamt heftig abgefeiert wurden. Erstaunlicherweise kamen nicht nur die alten bzw. älteren Songs gut an, nein auch die Lieder neueren Datums sorgten für Stimmung, egal ob sie nun von The Brotherhood, Victory oder vom aktuellen Longplayer Rogues On Vogue stammten, wobei natürlich auf letzterem das Hauptaugenmerk lag. Die gute Stimmung bei diesen Liedern hatte ihren Grund sicherlich auch darin, dass die Drums von jemandem bedient wurden, der wahrlich aus Fleisch und Blut war und nicht nur ein elektronischer Geist oder so verstellt wurde, dass er sich nach Elektronik pur anhört. Aber halt, Angelo will ja nur nicht in der Öffentlichkeit stehen... mein Fehler... Nein, die Drums hatten wirklich Punch und einen satten Sound, warum nur will Rolf das nicht auch auf Platte so haben?? Da klingt die ganze Choose doch gleich zehn mal so gut!
Im Laufe des Abends wurde also jedes Lied besungen, die Manschaft bejubelt und eine kräftige Party gefeiert, wobei fast jedes Album aus der langen Schaffensphase Running Wilds mit mindestens einem Song bedacht wurde. Ausnahme davon bildeten das Branded And Exiled Album, von dem bedauerlicherweise kein Lied gespielt wurde, ebenso wie die Masquerade-Scheibe. Schade, denn sowohl der Titeltrack selbiger als auch das kultige "Chains And Leather" hätten sich sicherlich gut in der Setlist gemacht. Aber wenn Rolf und Co. (die sich trotz guter Stimmung wohl altersbedingt relativ wenig auf der Bühne bewegten, vor allem Bassist Peter Pichl bewegte sich immer sehr vorsichtig, als ob er auf Eiern gehen würde) alle Hits ihrer Karriere hätten spielen müssen, hätten wohl drei Stunden auch nicht ausgereicht. So war stattdessen nach knapp 70 Minuten Schluss, aber Running Wild kamen nochmals für zwei Zugaben zurück. Hier trug Rolf bei "Under Jolly Roger" ein hübsches Piratenkopftuch zur Schau. Danach war aber dann endgültig Schicht im Schacht und die Piraten setzten Segel Richtung Osnabrück, wo sie sicherlich schon sehnsüchtig erwartet wurden.
Alles in allem ein sehr gelungener Abend, bei dem Crystallion positiv überraschten und sich mit ihrem Auftritt den ein oder anderen Fan gesichert haben dürften.

Setlist Crystallion:
Intro
Spirit
Battle Gods
Nemesis
Under The Weight
Burning Bridges

Setlist Running Wild:
Draw The Line
Raise Your Fist
Riding The Storm
Black Wings Of Death
Skeleton Dance
Black Gold
Bad To The Bone
Welcome To Hell
Drum Solo
Soulless
Little Big Horn
Prisoners Of Our Time
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Conquistadores
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Under Jolly Roger

Lord Obirah


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