Notice: Undefined variable: descriptiontitle in /home/m1uxu5d5fxn2/public_html/webseiten/include/include_titledescription.php on line 365
Heavyhardes.de
7 Headbänga online
Suche:
10.11.2025 Beasto Blanco
10.11.2025 Dad
10.11.2025 Aephanemer
12.11.2025 Asp
12.11.2025 The Plot In You
13.11.2025 Harlem Lake
Reviews (10495)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Multiball

Interview:
Mar De Grises

Live-Bericht:
Arch Enemy

Video:
Hopscotch
RSS RSS
Atom Atom
 

Notice: Undefined variable: zaehl in /home/m1uxu5d5fxn2/public_html/webseiten/include/include_livefest.php on line 177

Notice: Undefined variable: zaehl in /home/m1uxu5d5fxn2/public_html/webseiten/include/include_livefest.php on line 300

Festival-Bericht

Metalcamp

mit Slayer, Soulfly, Anthrax, Hammerfall, Suidakra, Noctiferia, In Extremo, Yngwie Malmsteen, Eminence, Belphegor, Hatesphere, Graveworm, Kataklysm, Exciter, Obituary, Hatred, Vanitas, Possession, Neandertal, Perishing Mankind, Thunderstorm (IT), Sweet Sorrow, Dissection & Therion

Festivalgelände Tolmin, Tolmin 24. - 26.06.2005

(Fotogalerien: Metalcamp2005 )

Zum zweiten Mal öffnete das Metalcamp im wunderschön gelegenen Tolmin seine Pforten und rund 6.000 Metaller fanden sich zur Party ein. Auch meine Wenigkeit machte sich am Donnerstag morgen auf den Weg ins ferne Slowenien. Bedingt durch diverse Baustellen und eine falsche Abzweigung dauerte die Anreise dann leider etwas länger als geplant, was die Stimmung aber kaum drückte, denn so hatte man mehr Zeit zum Biertrinken während der Fahrt ;-)
Am Ort des Geschehens schließlich angekommen kam jedoch gleich mal die Ernüchterung: entgegen den Ankündigungen auf der Webseite konnte man nicht neben dem Zelt parken. Das heißt, man hätte schon sein Zelt auf dem Parkplatz aufstellen können, jedoch wäre dann der Weg zum Festivalgelände und zum nächsten Dixi erheblich weiter gewesen. Nun denn, also kurzerhand die Sachen geschultert und aufgeladen und ab zum Zeltplatz. Die ganze Prozedur wurde dann noch zusätzliche drei Mal wiederholt, bis man seinen ganzen Krempel vor Ort hatte. Völlig durchgeschwitzt (es hatte ja milde 30 Grad) dann fix und fertig noch das Domizil aufgebaut und die Örtlichkeiten begutachtet. Die Hauptbühne befand sich diesmal an dem Ort, an dem sich angabegemäß im letzten Jahr der Eingang befunden hatte. Links von der Bühne war ein kleiner Hang, von dem aus man einen guten Blick auf die Stage hatte. Direkt am Eingang befand sich das große Futterzelt, in dem es gegen Vorlage von Bons (die man im Vorfeld kaufen musste, denn nur mit diesen konnten man Essen und trinken beziehen) entsprechendes gab. Einmal ums Gelände rum (hinter dem Haus) fand sich dann die Beachstage, auf der sich im Halbstundentakt Bands die Klinke in die Hand gaben. Doch der absolute Hammer war der Fluss (...) der mit seinem türkisfarbenen Wasser einfach nur zum reinspringen einlud, was man angesichts der schon fast subtropischen Temperaturen gerne mehrmals am Tag tat. Sehr (!!!) positiv aufgefallen im Verlauf des Festivals sind vor allem die mehrmals am Tag geleerten Dixis. Mindestens drei Mal am Tag war der Güllewagen vor Ort und sorgte für saubere stille Örtchen. Hier können sich die großen Festivals mal eine gehörige Scheibe von abschneiden.
Weniger positiv dagegen war das Chaos am Freitag morgen, bei dem sämtliche Festivalbesucher durch die Security aufgefordert wurden, sich umgehend die Armbändchen zu besorgen. Der einzige Stand hierfür befand sich auf halben Weg zwischen Park- und Zeltplatz und dementsprechend unkoordiniert erfolgte die Bändchenausgabe, da sich ungefähr alle Besucher gleichzeitig um den Stand drängten. Hier sollte man für das nächste Jahr Abhilfe schaffen.
Und dann gab es ja auch noch Musik. Die ungünstige Position des Festivalopeners hatten in diesem Jahr die deutschen Suidakra, die vor anfänglich spärlicher Kulisse beginnen mussten. Mit "Reap The Storm" vom aktuellen Longplayer Command To Charge wurde die gute halbe Stunde Spielzeit eröffnet. Zudem hatte die Band mit leichten technischen Problemen zu kämpfen, so war Matthias (Guitar, cleane Vox) stellenweise kaum zu hören, was sich erst ab der Hälfte des Gigs besserte. Trotzdem machten Suidakra das beste draus und boten mit "Wartunes", "Havoc", "Pendragons's Fall" und "A Vision's Demise" einen unterhaltsamen Gig, der im Verlauf immer mehr Leute vor die Bühne zog und unter großem Beifall beendet wurde.
Anschließend waren die Lokalmatadoren Noctiferia an der Reihe. Wobei man hier von Matadoren nicht wirklich reden kann, denn hier war deutlich weniger Zuspruch und "Andrang" als noch zuvor bei Suidakra. Ihr teils hüpfkompatibler Darkmetal mit deutlichem Samael Einschlag wusste dennoch zu gefallen, vor allem weil hier der Sound recht fett aus den Boxen kam. Trotzdem war es auffällig ruhig zwischen den Songs. Doch im Laufe des Sets konnten Noctiferia punkten und am Schluss kam auch hier der erarbeitete Beifall zu recht. Vielleicht lag es aber auch an der Optik des Fronters Gianni Poposki, den wohl die Damenwelt ansprechend fand. Schließlich meinte unsere weibliche Begleitung, die nicht namentlich genannt werden will: "Der Sänger ist eine geile Drecksau!" (gelle, Madeleine?).
Dann war es mal an der Zeit, die Beachstage in Augenschein zu nehmen. Dort angekommen, zockten gerade Brutart ihren melodischen Thrash mit leichten Death Metal Einflüssen in die Anwesenden. Der Sänger war der einzig Agile auf der Bühne und suchte ständig den Kontakt zu den Fans, während der Rest der Band etwas zu verkrampft im Hintergrund stand. Zudem wurde der Gig ständig durch Autos gestört, die sich den Weg durch die Fans bahnen mussten, was ziemlich ärgerlich war. Ansonsten gute Mucke, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Da es hier vor der Beachstage im Schatten der Bäume schön angenehm war, blieb ich gleich noch hier, bevor es bei In Extremo wieder in die pralle Sonne ging. Als nächstes waren Irreverence am Start, deren Thrash Metal mich ziemlich an die deutschen Holy Moses erinnerte. Die immer noch recht wenigen Fans veranstalteten jedoch einen schönen Moshpit, dass gleich der Staub in die Luft stieg, was die Band noch zusätzlich anstachelte. Guter Gig. Da jedoch in Kürze die Berliner Mittelalterband In Extremo auf der Hauptbühne ihren Gig beginnen sollten, machte ich mich hier vorzeitig vom Acker.
Gerade noch rechtzeitig, denn schon donnerten die ersten Takte von "Erdbeermund" durch die Boxen. Inzwischen hatten auch schon deutlich mehr Fans den Weg aufs eigentliche Gelände gefunden und so wurden In Extremo herzlich empfangen. Aufgrund des internationalen Publikums (Slowenen, Italiener, Deutsche, Österreicher) entschied man sich weitestgehend für englische Ansagen, um es allen Fans recht zu machen. Neben "Poc Vetem" kamen dann mit "Horizont" die ersten Songs des aktuellen Albums Mein Rasend Herz, bevor es mit "Der Wind" weiterging. Die Band zeigte sich gewohnt agil und auch mit Pyros wurde nicht gespart. Auch hier wurde mehrfach "Spielmannsfluch" gefordert, der allerdings erst später auf dem Programm stand. "Nur Ihr Allein", "Vollmond" und "Nymphenzeit" rundeten den Gig ab, bevor "Villeman Og Magnhild" wie schon die Woche zuvor den Abschluss bildete. Ein souveräner Gig, vor allem wenn man bedenkt, dass das letzte Einhorn mit 39 Grad Fieber auf der Bühne stand, was der Band gleich noch mal ne Extraportion Beifall bescherte.
Yngwie Malmsteen mag ja ein Gitarrengott sein, aber trotzdem nutzte ich seinen Auftritt, um mir auf dem Gelände mal etwas die Beine zu vertreten und nach lecker Essen Ausschau zu halten. Da mich dieser Weg von der Bühne wegführte, ging dieser Gig komplett an mir vorbei.
Rechtzeitig zu den powermetallischen Klängen von Hammerfall fand ich mich jedoch wieder an der Hauptbühne ein. Relativ pünktlich eröffneten sie mit "Renegade" eineinhalbstündigen Set. Die Bühne war einfach nur spartanisch nackt gehalten außer dem Backdrop hinter den Drums. Keine Burgen oder Schlösser oder Zugbrücken, wie vor gar nicht allzu langer Zeit. Hier stand die Musik für sich und die traf genau ins Schwarze. Jeder Refrain wurde von den inzwischen sehr zahlreichen Fans textsicher mitgesungen mit emporgereckten Fäusten. Egal, ob "Let The Hammer Fall", "Crimson Thunder" oder "Hammer Of Justice" - dieser Gig war einfach Party pur. "Heading The Call" markierte dann den Schlusspunkt des regulären Sets. Doch damit gaben sich die Fans nicht zufrieden und Hammerfall mussten nochmals für "Templars Of Steel" und das unausweichliche "Hearts On Fire" auf die Bühne zurück kommen, bei dem es auch das obligatorische Mitsingspielchen gab.
Pünktlich um Mitternacht war es dann soweit: die Götter Slayer traten an um diverse Rüben abzumontieren. Wie schon bei der letzten Tour wurde auch hier der Set mit "Darkness Of Christ" gefolgt von "Disciple" eröffnet. Und sofort war in der Menge vor der Bühne der Teufel los. Hier wurde gemosht und gebangt was die Nacken hergaben. Das meistens eher dunkel gehaltene Licht auf der Bühne tat sein übriges zur gelungenen Show dazu. Slayer feuerten eine Granate nach der anderen ("War Ensemble", "Necrophiliac", "Hallowed Point") in die Meute, die nicht genug bekommen konnte. War man angesichts des Stilwechsels zur vorherigen Band (Hammerfall) skeptisch gewesen, ob es funktionieren würde, wurde man schnell eines Besseren belehrt. Sämtliche Fans, die noch zu Hammerfall mitgesungen hatten schwangen einträchtig die Matten, als gäbe es kein morgen mehr. Musik vereint halt doch! Die Ansagen waren meist gewohnt minimalistisch gehalten von Tom Araya (Vox, bass), so wie man ihn kennt. Nur einmal erlaubte er sich einen faux pas, denn er setzte zur allgemein bekannten Ansage zu "Dead Skin Mask" an, doch Kerry King (Guitar) machte Tom darauf aufmerksam, dass er seiner Zeit voraus sei worauf sich Mr. Araya ein breites Dauergrinsen nicht mehr verkneifen konnte. Wie von Slayer gewohnt und auch gefordert lag das Hauptaugenmerk wieder einmal auf den älteren Songs. Kerry King und Jeff Hannemann wechselten stets brav die Plätze von links nach rechts während Tom Araya stets den Mittelpunkt markierte. "Postmortem", "Raining Blood", "South Of Heaven" und "Silent Scream" schlossen den Gig gut ab bevor es mit "Mandatory Suicide" zum Finale ging. Doch was wäre ein Slayer Gig ohne "Angel Of Death"? Eben, nix. Also gab's den Todesengel noch als Zugabe obendrauf bevor dann endgültig Schicht im Schacht war.
Glücklich und zufrieden ging es dann zurück zum Zelt, wo bereits das warme Bier auf uns wartete. Mjam, lecker. Nach ein paar Schlummertrunks war dann auch hier die Luft raus und wir stolperten mehr oder weniger kontrolliert in die Kojen.

Am Tag zwei des Camps war es an den Brasilianern Eminence (haben nix mit den deutschen Blackies zu tun), den musikalischen Reigen zu eröffnen. Ihre Mischung aus Sepultura und Ektomorf konnte jedoch nicht wirklich viele an die Bühne locken, dementsprechend leer war es dann auch. Kaum die erste Reihe war belegt. Lag wohl aber nicht an der Mucke, vielmehr war es zu diesem Zeitpunkt tierisch heiß und die meisten kühlten sich im Fluss Soca ab. Trotzdem nutzten sie die Chance, eine Visitenkarte dazulassen. Netter Gig.
Dann wurde es dunkel in Slowenien, Belphegor waren gekommen, um alles niederzuknüppeln, was sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatte. Mit einer mächtigen Double-Bass-Wand machten sie auch keine Gefangenen. Vor der Bühne hatten sich zwar inzwischen mehr Leute eingefunden, jedoch war es immer noch mehr als spärlich besucht. In der guten halben Stunde Spielzeit bollerten Belphegor Songs wie "Lucifer Incestus" oder "Sepulture Of Hypocrisy" in die Anwesenden bei gewohnt minimalistischem Acting auf der Bühne. Dieser Gig hat auch das letzte Hirn durchgeblasen.
Bei den darauffolgenden Hatesphere zog es mich ebenfalls zur Abkühlung an den Fluss mit anschließender Nahrungsaufnahme.
Dass Graveworm livetechnisch was drauf haben, braucht nicht gesondert erwähnt zu werden. So wurde es zum ersten Mal an diesem Tag schön voll vor der Bühne als die Südtiroler mit "(N)Utopia" ihre Set begannen. Sofort flogen die Haare der zahlreichen Fans. Mit "Dreaming Into Reality" vom vorletzten Album Engraved In Black ging es weiter, gefolgt von der stürmisch geforderten Coverversion des Iron Maiden Songs "Fear Of The Dark". Graveworm genossen sichtlich die euphorische Stimmung, auch wenn es wohl auf der Bühne noch ein paar Grad heißer war als davor. Jedenfalls floss der Schweiß sowohl oben als auch unten in Strömen, während sich die Stimmung von Song zu Song noch steigerte. "Never Enough", der letzte Songs, traf es dann wohl auch auf den Punkt. Wenn es nach den Reaktionen der Fans gegangen wäre, hätten Graveworm noch Stunden weiter spielen müssen.
Danach zog es mich zur Pressekonferenz von Kataklysm in den kühlen Club im Backstagebereich, wo es sich wunderbar aushalten ließ. Die Jungs zeigten sich megasympathisch und machten damit Laune auf den bevorstehenden Gig. Da ich sie bislang noch nicht live gesehen hatte, freute ich mich um so mehr. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Kracher wie "Illuminati", "As I Slither" und "Serenity In Fire" wurden mit amtlichen Pits belohnt. Auch einen neuen Song, dessen Titel ich leider nicht verstanden habe, war im Repertoire. Bei "In Shadows & Dust" nahm die Staubwolke über dem Pit schon fast beängstigende Ausmaße an. Leider war dies auch schon der letzte Song des viel (!!!) zu kurzen Gigs. Doch nach einer kleinen Dankesrede auf die europäischen Fans, die schließlich nicht wie alle Amis "stupid Metalcore..." hörten legten sie mit "Face The Face Of War" noch ein Brikett ins Feuer.
Kurz vor 21:00 Uhr an der BeachStage, ganz unscheinbar spielten Exciter (jaja genau die!!), ca. 150 Leute hatten sich eingefunden. Aber Exciter räumten gnadenlos ab, animierten die Metaller bei jedem Lied zum Mitmachen, ob bangen oder singen, was dankbar angenommen wurde. Rechts und links von mir sah ich nur Zuschauer die ihrem Nachbarn Daumen nach oben zeigten und als ich im Programm schaute wer denn hier so hämmert waren sofort vier Leute um mich rum die gleich fragten "Wer is das, das ist ja so geil." Kracher wie "Violence & Force", "War Cry", "Heavy Metal Maniac" und "Violator" fetzten durch den Gehörgang. Man merkte sofort: Exciter sind alte Hasen und wissen was Metalmann/frau gefällt. Beide Gitarristen legten jeder ein kurzes aber feines Solo hin. Die 45 Min waren rum wie nix, nach diesem geilen Brett verharrte ich noch einigen Sekunden regungslos und dankte still, dass zeitgleich JBO auf der Mainstage spielten - sonst wäre ich nie hierher "geflüchtet".
(Harry)

Die old school Thrash Legende Obituary stand diesem Gig in nichts nach, außer dass man die Ansagen von John Tardy so rein gar nicht verstand. Aber das macht auch nix, denn was zählt, ist die Mucke. "Redneck Stomp" bildete den Opener des Sets und auch hier war klar, Obituary sind so stark wie in den 90ern. Ein Querschnitt durch die bisherige Schaffensperiode folgte, bei dem diverse Nackenmuskeln auf Hochtouren liefen. John gefiel diese Szenerie sichtlich und stachelte sie noch weiter mit entsprechenden Forderungen nach einem noch größeren Pit an. Auch diese Band hat einen unsterblichen Klassiker, ohne den sie einen Set nicht beenden dürfen und "Slowly We Rot" durfte auch an diesem Tag nicht fehlen.
Wo eben noch die Rüben geschüttelt wurden, wurde nun bei Soulfly gehüpft. Max Cavalera kam, sah und hüpfte äh... moshte. Gleich zu Beginn schoss er mit "Prophecy" scharf und legte mit dem alten Sepultura Klassiker "Roots Bloody Roots" noch einen drauf. Die Menge ging mit was ging und nirgends im vorderen Bereich stand jemand still. Als nächstes war "Jumpdafuckup" an der Reihe, dem wieder mit "Territory" ein Sepultura Song folgte. Wenn's am schönsten ist soll man bekanntlich aufhören und so verließ ich den Ort des Geschehens um auf der Beachstage mir Vanitas anzusehen, die laut Zeitplan gleich anfangen sollten.
Tja, und wie das mal so ist mit Zeitplänen, gerade als ich dort angekommen bin, war deren Gig auch schon wieder zu Ende. Sch.... ade. Na ja, wo ich schon mal hier war, wartete ich auf die letzte Band des Abends auf der Beachstage, Hatred. Wie schon beim diesjährigen Metal Battle bei uns in München waren die Jungs wohl wieder mit einer ganzen Wagenladung an eigenen Fans angereist, denn vor der Bühne war mächtig was los. Hatred gaben aber auch alles, um ihren Thrash Metal unters Volk zu bringen. Egal ob "Two Faced" oder "Metal Massacre", die Songs überzeugten auf ganzer Linie und die nicht gerade wenig Anwesenden sahen das wohl genauso. Respekt für die Jungs, vor allem wenn man bedenkt, dass parallel eben Soulfly spielten.
So war nun auch Tag zwei des Metalcamps 2005 Geschichte und der Abend nahm einen ähnlichen Verlauf wie der davor, aber breiten wir hier lieber den Mantel des Schweigens aus.....

Während man sich noch verkatert den Schlaf aus den Augen wischte holzten bereits Possession auf der Hauptbühne. Ob viel los war, ließ sich von meiner Position aus nicht genau sagen, irgendwie war ich froh, zu diesem Zeitpunkt überhaupt gerade aus sehen zu können.
Den Beginn des letzten Festivaltages widmete ich erst einmal den Bands auf der Beachstage (zudem war es hier schattiger unter den Bäumen). Als erstes ließ ich mir von den Slowenen Neandertal (toller Name übrigens) die Birne freipusten. Der Dreier ohne Bass prügelte seinen Death Metal /Grindcore ohne Rücksicht auf Verluste zu dieser noch frühen Stunde durch die Boxen. So richtig konnten sei damit aber keinen hinter dem Ofen vorlocken und so gab es nicht mehr als Höflichkeitsapplaus der Zuhörenden.
Perishing Mankind aus der Alpenrepublik dagegen konnten mit ihrem melodischen Thrash / Death Metal weitaus mehr punkten, zogen sie doch schätzungsweise rund 150 Fans vor die Bühne. Ein gelungener Gig, den die Band gleich dazu nutzte, Promo-CDs unters Volk zu bringen. So muss Marketing laufen ;-)
Ein kurzer Blick in Richtung Mainstage zeigte mir Thunderstorm (IT) aus Italien, die sich redlich bemühten, aber vor fast leerem Gelände spielten. Diejenigen, die da waren, waren wohl gerade auf dem Weg zum oder vom Soca, wenn man mal die Badetücher als Maßstab nimmt. Der doomig angehaute Metal konnte auch nicht wirklich punkten und so ging es zurück zur Beachstage, wo deutlich mehr los war.
Dort war bereits die Kurzhaarfraktion am Werk. Sweet Sorrow aus Slowenien gaben sich mit ihrem melodischen Thrash / Death Metal die Ehre. Hier war wirklich deutlich mehr los als zur selben Zeit auf der Hauptbühne. Die Songs mit dem abwechslungsreichen Gesang (mal ultratiefe Growls, mal hohes Kreischen mit spitzen Schreien) wussten durchaus zu überzeugen, auch wenn das Probellerbangen mit Stiftelkopf eher komisch aussah.
Dann war es soweit für das erste Highlight des Tages. Die wohl nicht ganz unumstrittenen Dissection um Mastermind Jon Nödtveidt begannen ihren Set pünktlich mit "Night's Blood", nachdem Jon vor den Drums kniend seine schwarzen Kerzen angezündet hatte. Auch wenn die alten Songs schon einige Jährchen auf dem Buckel haben, so haben sie doch rein gar nichts von ihrer Anziehungskraft und Ausstrahlung verloren. "Frozen", "Soulreaper" oder "Storm Of The Light's Bane" zaubern noch immer eine Gänsehaut nach der anderen auf des Bangers Haut. Natürlich ließ es sich Jon nicht nehmen, den neuen Song "Maha Kali" ebenfalls darzubieten, der eigentlich nicht wirklich schlecht ist, aber keinesfalls Dissection Maßstäben entspricht. Jon und seine Mannen jedenfalls wurden vor amtlicher Kulisse abgefeiert, als wären die Jahre nie ins Land gezogen.
Der Soundcheck von Therion zog sich unerwartet in die Länge, schließlich musste bei den komplexen Arrangements alles stimmen. Der Soundmischer war dementsprechend genervt, denn entweder waren die Monitore zu laut oder nicht zu hören. Doch was lange währt wird endlich gut und Therion betraten incl. dem Chor der letzten Tournee die Bühne. Zu diesem Zeitpunkt stand die Sonne schon recht tief am Horizont was es für die Musiker nicht wirklich einfach machte. Das Areal vor der Bühne war zu diesem Zeitpunkt etwa zur Hälfte gefüllt. Wie schon bei der letzten Tour durch unsere Lande konnten Songs wie "The Rise Of Sodom And Gomorrah", "Asgard" oder "Seven Secrets Of The Sphinx" bedenkenlos überzeugen. Das war kein Gig zum abgehen, vielmehr einfach nur dastehen und genießen. Mit "To Mega Therion" wurde der Set würdig abgeschlossen. Aufgrund des fortgeschrittenen Zeitplans war leider an eine Zugabe nicht mehr zu denken.
Die Kinder des Bodom hatte ich livetechnisch bereits ein paar Mal gesehen, so dass ich mich beim bevorstehenden Gig eingehend mit der Flüssignahrungsaufnahme beschäftigen konnte.
Mit Anthrax hatten die Veranstalter einen würdigen Headliner für den letzten Abend an Land gezogen. Die Thrash Legende hat sich in der Urbesetzung noch einmal zusammengerauft und legte einen denkwürdigen Gig hin. Rein optisch gesehen sind die letzten Jahre an Joe Belladonna nicht wirklich spurlos vorüber gegangen, doch stimmlich macht ihm so schnell keiner was vor. Den passenden Einstieg gelang ihnen mit "Among The Living", gefolgt von "Got The Time" bevor es mit "Caught In A Mosh" mal so richtig zur Sache ging. Der komplette Set bestand eh nur aus Klassikern der alten Schule, es fehlten lediglich "Madhouse" und "Gung Ho" zum vollkommenen Glück. Aber Klassiker des Kalibers "NFL", "Medusa" und dem finalen "Indians" (allerdings ohne Kopfschmuck) machten den Set extrem kurzweilig, so dass sich manch einer verwundert die Augen rieb, als schon wieder alles vorbei war. Doch noch nicht ganz, denn für die Zugaben "Metal Thrashing Mad", "Be All, End All" und "I Am The Law" mussten die Jungs noch mal ran. Dann war es auch schon vorbei, das Metalcamp 2005.

Zusammenfassend kann man das Metalcamp nicht als reines Festival sehen, vielmehr handelt es sich hier um einen wahren Metal Urlaub. Wenn die Organisatoren nun noch die diesjährigen Defizite in den Griff bekommen (entschärfte Bändchenausgabe, Parken am Zelt bzw. kürzere Wege vom Auto zum Zelt) lässt es sich an diesem wunderschönen Fleckchen Erde durchaus aushalten.


© www.heavyhardes.de