Notice: Undefined variable: descriptiontitle in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_titledescription.php on line 365
Heavyhardes.de
10 Headbänga online
Suche:
18.04.2024 Warkings
19.04.2024 Schützenhaus Of Death
20.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 1914
21.04.2024 Feuerschwanz
21.04.2024 Crypta
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Omnia

Interview:
Burden Of Grief

Live-Bericht:
Subsignal

Video:
Ted Nugent
RSS RSS
Atom Atom
 

Notice: Undefined variable: zaehl in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_livefest.php on line 177

Notice: Undefined variable: zaehl in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_livefest.php on line 300

Festival-Bericht

Bang Your Head!!!

mit Dio, Hammerfall, U.D.O., Twisted Sister, Destructor, Bitch, Rob Rock, Amon Amarth, Axxis, T.N.T., Annihilator, Dokken, Sodom, Hirax, Masterplan, Brainstorm, Pink Cream 69, Hypocrisy, Y&T, Overkill & Thin Lizzy

Messegelände Balingen, Balingen 27. & 28.06.2003

(Fotogalerien: Bangyourhead2003 )

Organisator Horst Odermatt und die Jungs von Heavy, oder was?? luden wieder zum süddeutschen "Power-Metal" Festival der Superlative. Auch wir waren diesmal wieder mit von der Partie und haben ein geniales Festival erlebt.

Die erste Neuerung des Jahres erwartete uns diesmal wieder am Eingang zum Campinggelände. Da zu dem Zeitpunkt, als wir ankamen, die Campingtickets aus waren, mussten wir ein paar Minuten warten. Während dieser Zeit gesellten sich ein paar Kumpels zu uns, die uns auch sofort die neuen Stoffbändchen präsentierten.
Die ockerbraunen Bändchen wurden an einem Container auf dem Campinggelände ausgegeben, was sich am Freitag und Samstag allerdings als Staufalle herausstellte, weil früh am Morgen der Andrang ziemlich hoch war und die zuständigen Damen und Herren an den beiden Fenstern doch einigermassen überfordert waren. Vielleicht sollte der ein oder andere in Erwägung ziehen, die Bänder am Tag zuvor zu holen (abgesehen von denen, die eh nur ein Tagesticket gekauft hatten oder erst Freitag/Samstag kommen konnten) oder ein, zwei Ausgabestellen mehr wären hilfreich.
Andererseits hatte die Ausgabestelle auch am Donnerstag schon offen, da hätte sich so mancher vielleicht schon früher sein Bändchen abholen und somit zur Entzerrung der Situation beitragen können.

Zweite groß angekündigte Neuerung für dieses Jahr war die sogenannte EMP-Lounge. Dort luden die Veranstalter von Mittags bis Abends zu Autogrammstunden, kurzen Live-Interviews und DVD-Präsentationen. Die meisten Bands, die man dort treffen konnte, standen auch auf dem Billing (u.a. Amon Amarth, Annihilator, Dokken, U.D.O. oder Pink Cream 69), aber auch solche die am Wochenende nicht spielen sollten, gaben sich dort die Ehre (u.a. Edguy, Primal Fear oder Destruction), um Autogramme zu schreiben und neue DVDs zu präsentieren. Die Idee ist schlichtweg genial, so hat man die Möglichkeit, kurz mit den Musikern zu quatschen, sich ein Autogramm abzuholen oder kurz über den aktuellen Stand der Bandangelegenheiten informiert zu werden. Das darf's nächstes Jahr ruhig wieder geben.

Die Warm-Up Gigs am Donnerstag mit Stormwitch, Destructor und Hirax, die den Vorauftakt bildeten, fielen wieder mal für uns flach, da wir erst gegen 22 Uhr ankamen und dann noch bis 23 Uhr mit Zeltaufbauen und Abendessen beschäftigt waren.

Freitag, 27.06.2003

Am Freitag hatten dann Destructor, die ja wie grade erwähnt am Vorabend im WOM schon mal Aufbauarbeit geleistet hatten, die undankbare Aufgabe, das Festival zu eröffnen, doch vor der Bühne hatten sich doch schon einige noch schlaftrunkene Nasen versammelt und mit der Band die Eröffnung gefeiert. Destructor waren in den 80er einer der Geheimtips des Thrash Undergrounds und berühmt-berüchtigt für energiegeladene Gigs und genau so präsentierten sie sich den Anwesenden und feuerten eine Thrash-Granate nach der anderen in die Menge. Und so feierten das Publikum und die Band eine gelungene Eröffnung des diesjährigen BYH.
(Lord Obirah)

"Ugatschaka, ugatschaka!!", danach waren Betsy Bitch und Kollegen an der Reihe. Für die kleine Rocklady mit der Reibeisenstimme, die mit Bitch von Anfang bis Mitte der 80er drei Alben bei Metalblade veröffentlichte, versammelten sich schon ne ganze Ecke mehr Leute vor der Bühne, um den ersten (laut Betsys Ansage) Gig der reformierten Band in Deutschland seit geraumer Zeit zu feiern. Und mit ihren Songs, die sich vornehmlich um das Thema Sex drehen, kam die Band mehr als nur gut an und untermalte die Songs zudem mit passenden Showeinlagen durch die kleine Frontfrau, zum Beispiel lutschte Betsy bei "Skullcrusher" (hier geht's um Oralsex) auf nem seltsam anmutendem Ding rum, das wohl so ne Art Dildo darstellte oder packte bei "Live For The Whip" die Neunschwänzige aus und feuerte damit das Publikum an. Danach war für mich erstmal frühstücken und "Schichtwechsel" angesagt, weswegen ich mir "Rob Rock" geklemmt hab.
(Lord Obirah)

Was allerdings schade ist. Rob Rock und seine Mannen zelebrierten traditionellen True Heavy Metal, der perfekt dargeboten wurde. Rob führte denn auch gleich die absolut true Kleiderordnung ein, die über den Großteil des von mir beobachteten Festivals eingehalten wurde - der Sänger muss enge schwarze Leder/Strech-Hosen tragen - obs gut ausschaut oder nicht ;). Egal, die musikalische Leistung stimmte. Der mehrstimmige Gesang wurde astrein rübergebracht, alle Schreie saßen, und was der Gitarrist ablieferte....Leute, seine Arme und Hände sind vielleicht nicht so gewachsen wie bei uns, aber von "behindert" kann man absolut nicht reden - tolle Soli, eine Affengeschwindigkeit...der Mann ist klasse! Bei diesem Gig lernte ich auch gleich noch, dass man auch Bassspielen kann, indem man mit der Faust auf das Ding einhämmert... Einem langen Instrumentalteil folgte dann zum Schluss des Auftritts die Vorstellung der Band, bis sich die Herren mit "Judgement Day" für diesen Tag empfahlen.
(Kara)

Relativ früh am Tag und vor allem bei strahlendem Sonnenschein durften dann Amon Amarth auf die Bühne und bildeten den ersten Kontrapunkt zum rock- und powerlastigen Billing. Hier merkte man dann doch, dass man in Balingen und nicht in Wacken war, denn die Anzahl der Bühnenbesucher reduzierte sich ein wenig, doch die Stimmung blieb auf hohem Niveau, kein Wunder wenn Fronthüne Johann Hegg und Co. Granaten wie "Of Pagan Blood", "Bleed For Ancient Gods" oder "Versus The World" ins Publikum feuern, was sich in extremem Dauerbangen und grossem Jubel äusserte. Nach vierzig Minuten beendeten die Wikinger ihren "Siegreichen Marsch" und liessen doch so manche Wuschelfrisur zurück und verkündeten, dass sie nun saufen gehen würden. Sympathisch!
(Lord Obirah)

Beim Axxis-Auftritt kamen die Mannen des Roten Kreuzes mit Bahre an mir vorbei - anscheinend wurden schon die ersten Opfer abtransportiert. Werden bestimmt ne Menge gewesen sein, immerhin war es die ganze Zeit über heiss und strahlender Sonnenschein - zumindest bisher. Das Keyboard war mit einer Art Tarnnetz überzogen, was für mich nicht so richtig Sinn ergab (und das Banner im Hintergrund hing auch schief ;)). Jedenfalls hielt sich Bernhard Weiss an die Kleiderordnung (enge schwarze Strechhose, ihr erinnert euch) und gab so richtig Gas. Mit "Eyes Of Darkness" begann ein absolut energiegeladener Gig, der allen Anwesenden mächtig Spaß machte. So hielt Bernhard gleich beim zweiten Song "When The Sun Goes Down" die Fans zu "Hohoho"-Mitsingspielchen an. Überhaupt waren Axxis eh nur da, um Spaß zu haben und besseres Essen zu bekommen, weil sich die Band beim letzten BYH sowohl Sonnenbrand (von der Sonne) als auch Durchfall (von den Fischbrötchen) holte - zumindest behauptete Bernhard das ;). Dann gings mit "Moonlight" und "My Little Princess" gleich weiter. Bei "Flashback Radio" löste Petrus das Versprechen ein, das er zu Beginn des Axxis-Gigs mit großen dunklen Wolken gemacht hatte: Es fing leicht an zu regnen. (Wahrscheinlich ging ihm der hohe Gesang derart auf die Eier, dass er den Sänger ersäufen wollte!! - Anm. Lord Obirah) Dies steigerte sich bis zu "Save Me" zu einem ausgewachsenen Gewitter - es schüttete wie aus Eimern. Einige Leute verzogen sich in dieser Zeit lieber in Deckung, aber die meisten blieben einfach stehen und feierten weiter. "Living In A World" wurde begeistert mitgesungen und auch der Schlusssong "Little Look Back" kam super bei den mittlerweile ziemlich durchnässten Fans an. Für die männlichen Besucher wars natürlich super, weil sich die anwesenden Damen unfreiwillig in einer Art Impromptu-Wet-T-Shirt-Wettbewerb befanden ;). Nach dem Gig hörte der Regen jedoch gleich wieder auf, um nicht wiederzukommen. (Sag ich doch, der wollte den Sänger ersäufen!! - Anm. Lord Obirah) Ich ging dann glücklich zum Zelt, um mich umzuziehen.
(Kara)

T.N.T. mussten dem verspäteten Mittagessen weichen, aber den Massen von Leuten vor der Bühne zufolge, die ich beim letzten Lied noch sehen konnte, kamen die Jungs mehr als nur gut an. Und zwar so gut, dass ihnen am Schluss sogar die Instrumente ausgestöpselt werden mussten - sie wollten unter dem Jubel der Massen gar nicht mehr zu spielen aufhören.
(Kara)

Annihilator präsentierten Dave, ihren neuen Sänger ("Das Baby", wie er von einigen Schweizer Fans liebevoll genannt wurde) - ein ziemlich junger Hupfer, noch dazu kurzhaarig, der seine Sache jedoch bravurös meisterte. Der Soundmann drehte ziemlich laut auf, so dass ich über meine Ohrstöpsel froh war, ansonsten war der Mix jedoch ganz in Ordnung. Auch hier, wie bei einigen anderen Gigs, donnerte die Bassdrum alles in Grund und Boden - ein Kritikpunkt, der sich wie gesagt bei mehreren Bands anbringen lässt. Ich will ja nicht rumpienzen, aber muss es denn immer so laut sein?? Der Gig jedenfalls war geil, Annihilator sind live einfach eine Macht. Ein kräftiger Beginn mit "The Box" und "UltraMotion" und schon hatten sie die Meute im Griff. Jeff Waters fetzte auf der Bühne herum wie ein Derwisch und Dave konzentrierte sich aufs selbstbewusste Auftreten. "The Blackest Day", gefolgt von Pausenmusik vom Band (?, da war einen Moment mal Verwirrung auf der Bühne), dann wieder ein Kracher ("Set The World On Fire"). "Refresh The Demon", "Phantasmagoria", Dave wurde immer besser (zog sich auch immer mehr aus ;)). Die Stimmung kochte über, ein Fan schaffte es sogar auf die Bühne und spielte hingebungsvoll mit Jeff um die Wette (Luftgitarre natürlich). Mit "Alison Hell" verabschiedeten sich die Kanadier und liessen eine erschöpfte, aber glückliche Fanschar zurück. Man kann nur sagen, der neue Sänger ist wirklich klasse, oder mit den Worten der Schweizer: "Das Baby hat seine Sache sehr gut gemacht!" ;).
(Kara)

Dokken wurden bei mir Opfer des Hungers. Wie ich allerdings vom Campingplatz aus mitbekam, spielten sie gefälligen Mainstream-Rock. Der Sänger versuchte die Zuhörer zu diversen Mitsingspielchen zu animieren und war anscheinend beleidigt, weil sie nicht mitsingen wollten. Nächstes Mal vielleicht?
(Kara)

Danach war es Zeit für die "Grossen Drei" des Tages: Sodom, Hammerfall und DIO. Was soll ich zu Sodom grossartig sagen, entweder man liebt sie, oder man hasst sie und dass sie live ein Macht sind, dürfte auch jedem bekannt sein und genauso verhielt es sich bei diesem Gig. Egal ob beim Opener "Among The Weirdcong" oder bei den Klassikern "Wachturm", "Outbreak Of Evil" oder "Bombenhagel", Tom Angelripper ist einfach ein Frontmann par excellence, dem das Publikum aus den Händen frisst. Hier gabs dann auch die ersten grösseren mir bekannten Showeinlagen in Form von Explosionen bei "Remember The Fallen" oder auf der Bühne umherkriechende Soldaten in Flecktarnausrüstung mit Helm und Uzi, die Tom bei "The Saw Is The Law" eskortierten. Tom liess sich an dieser Stelle auch die Gelegenheit nicht nehmen, mit dem Statement "Fick den Krieg!" seine Position nochmals klarzustellen und erntete dafür auch entsprechende Zustimmung. Warum Sodom aber den Gig knapp zehn Minuten früher als geplant beendeten, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Wahrscheinlich brauchte man die Zeit um Hammeroscar mittels Kran auf die Bühne zu hieven. ;)
(Lord Obirah)

Achwas, so schwer war sein Schuppenpanzer doch gar nicht. Ausserdem hatte er kaum was anderes an, nur noch die obligatorische schwarze Hose ;). Jedenfalls hatten Hammerfall mit das aufwändigste Bühnenbild, nämlich ein Zentralbanner mit Geistertyp in der Wüste drauf samt passenden Seitenteilen sowie aus der Entfernung winzig wirkende Totenschädel auf Stöcken aufgespießt, zwei brennende Fackeln am Schlagzeug...absolut true halt. Joacim in schwarzer Strechhose setzte den true Trend fort, allerdings muss sich Oscar diesmal den Preis für das dämlichste Outfit (Ich hab mich erstmal gekugelt vor Lachen, als ich im Fotograben stand und Oscar die Bühne betrat!!;) - Anm. Lord Obirah) mit dem Hammerfall-Bassisten Magnus Rosen teilen: Oscar punktete mit bereits erwähntem Schuppenpanzer, zu dem die milka-lila Gitarre natürlich voll scheisse aussah, dafür hatte Magnus eine Sado-Maso-Hose und ein Netzoberteil an und eine Frisur, die (sorry) an einen Ratten-Hund erinnerte - ein kleines Zöpfchen mitten auf dem teilblondierten Kopf. Und der Preis für das übelste Posing geht auch an Magnus - er schnitt Grimassen, fetzte auf der Bühne herum und verrenkte sich, dass es schon fast übel anzuschauen war.
Musikalisch war's hammermäßig im grünen Bereich. Die Fans fuhren voll auf die Kracher wie den Opener "Riders Of The Storm" oder "The Metal Age" ab. Hier gab's auch die ersten Pyros und Feuerstöße. Der Sound war leider nicht so richtig der Bringer: Das Schlagzeug war viel zu laut, dafür waren Gitarren und auch der Sänger vor allem anfangs kaum zu hören. Den Fans war's egal, die sangen begeistert mit. Joacim ernannte das BYH zwischendrin zum "best festival in Germany" und lobte wie auch einige andere Künstler das Ein-Bühnen-Konzept. Nach "Way Of The Warrior" wurde die Sängerlautstärke langsam besser, die Gitarren hörte man nach wie vor kaum. Trotzdem war die Stimmung vor der Bühne super. Nach "At The End Of The Rainbow", "Legend Reborn", "Let The Hammer Fall", "Crimson Thunder" und zwei Liedern von der "Renegade", die ich leider nicht erkannte, gingen die Herren erstmal in die Pause und ließen sich dann zu einer "Zugabe" wieder rausklatschen. Das fand ich ziemlich daneben, schließlich sind wir hier auf einem Festival. Als zweiten Teil spielten sie dann noch die obligatorischen "Heeding The Call", "Hearts of Fire" und als furiosen Schlusspunkt "Hammerfall". Ich muss sagen, mir wars zuviel Gepose und wenn ich das schon sage...
(Kara)

"Ozzy Osborne ist der Prince of Darkness. Wir aber haben den King of the Night: Ronnie James Dio!" So wurde der Freitags-Headliner angekündigt. Dieser fing rockstarmäßig ne knappe Viertelstunde zu spät an, entschädigte die Fans aber mit einem tollen Auftritt. Auch er hielt sich brav an die Kleiderordnung und legte eine Sohle auf die Bretter, die sich gewaschen hatte. Stimmenmäßig voll auf der Höhe, trug er allein fast die ganze Show. Der Sound war super, Dios Stimme stand natürlich im Vordergrund, aber man hörte auch alle anderen richtig gut. So geht das! Nach Hits wie "Straight Through The Heart" und "Stand Up And Shout" übernahm kurzzeitig der Schlagzeuger Simon Wright, der ein furioses Solo spielte. Mal was Neues: Nach einigen Minuten routinemäßigem Geklopfe (ich mag keine Schlagzeugsoli!) spielte man vom Band die letzten Minuten von Tschaikowskis Ouvertüre 1812 Op. 49 ein, die er schlagzeugmäßig veredelte. Tolle Idee! Hat zwar auf nem Festival auch nicht wirklich was zu suchen, aber egal, kam gut und war auch nicht zu lang. Danach stieg der Rest der Band wieder ein mit "The Mob Rules" und "the stupid things that stupid people do": "Rock'n'Roll". Nach "I Speed At Night" und "Lord Of The Last Day" war's Zeit für ein kurzes Gitarrensolo von Doug Aldrich, bevor nach "Evil Eyes" DER Dio-Song überhaupt gespielt wurde: "Holy Diver". Damit war's aber noch lang nicht zu Ende, noch drei Songs wurden gespielt, bis sich die Band erstmal verabschiedete. Als "Zugabe" gabs dann noch "Rainbow In The Night", "We Rock" und zum Abschluss "Man On A Silver Mountain". Man kann nur sagen: Bis zum nächsten Mal!
(Kara)

Samstag, 28.06.2003

Am Samstag morgen viel das Aufstehen doch um einiges schwerer als noch tags zuvor, weswegen ich auch recht bedödelt und ein wenig zu spät zum Gig der (wieder mal) 80er Jahre-Legende Hirax kam. Aber das was uns die Herren DePena (Voc.), Carrero (Git.), Brickman (Bass), Rogers (Git.) und Iacobellis (Drums) da um die Ohren bliessen, war allererste Sahne und sorgte dafür, dass auch der müdeste Banger (also ich) wieder munter wurde. Dabei fetzte Brüllwürfel Katon W. DePena wie von der Tarantel gestochen auf und vor der Bühne umher, kletterte in den Fotograben und feierte mit den Fans, während die restlichen Bandmitglieder ebenfalls voller Enthusiasmus aufspielten und ihre Thrash-Hardcore-Eruptionen dem Publikum ins Gesicht schmetterten. (Also wenn das nicht eindeutig zweideutig klingt... - Anm. Kara) Dabei kamen u.a. "El Diablo Negro", "Bombs Of Death" oder "Hate, Fear And Power" zum Zuge, wobei letzteres keine 10 Sekunden dauerte und somit der kürzeste Song des gesamten Festivals gewesen sein dürfte. Beim letzten Song kam dann noch Ex-Virgin Steel Gitarrist Jack Starr auf die Bühne und beging an der dritten Axt (die später anscheinend verlost wurde) einen würdigen Abschluss dieses Gigs, nach dem sich so mancher erstmal die Haare zurechtrücken musste.
Danach war mal wieder Zeit für's Frühstück, zu leiden hatten darunter Angelwitch, die wir leider nicht gesehen haben.
(Lord Obirah)

Masterplan waren für mich der Beginn des Samstags. Sie ließen erstmal ein Intro vom Band laufen und begaben sich dann recht behäbig einzeln auf die Bühne. Man kann Roland Grapow nur bewundern: Seit mittlerweile fast dreißig Jahren läuft er nun schon mit seiner Pudelfrisur durch die Gegend, einfach unglaublich. Frontmann Jorn Lande schummelte ein bisschen: seine Hose bestand aus normalem Jeansstoff ;). Blickfang der Truppe war der Bass von Jan S. Eckert, der wie ein Fischgerippe geformt war. Tolles Teil. Ja, ich rede viel über die Äußerlichkeiten. Will von der Musik auch gar nicht reden. Jorn hatte das zahlreiche Publikum recht schnell im Griff, poste angemessen rum, war gut bei Stimme, der Sound stimmte ebenfalls. Leider blieb das musikalische Material der CD live genauso farblos wie auf Tonträger. Mir fehlt da der Biss, die Seele. Das Ganze klingt einfach zu konstruiert. Dies hielt die Fans jedoch nicht davon ab, gut mitzugehen, worüber sich Roland sichtlich freute.
(Kara)

Brainstorm hatten ja in Balingen sowas wie ein Heimspiel und dass sie einen Mordsspass daran hatten, war ihnen mehr als anzumerken. Brainstorm, allen voran Sänger Andy B. Franck, legten einen furiosen Gig hin und sprühten regelrecht vor Spielfreude. Das liess natürlich auch das "heimische" Publikum nicht kalt und so wurde der Auftritt von Brainstorm zu einer richtig geilen Party. Und Andy schaffte es, die Stimmung immer mehr anzuheizen, sei's durch seine enorme Bewegungsfreude (mal hier, mal da, mal im Fotograben, um mit den Fans zu feiern), durch die sympathischen Ansagen oder durch die Longsleeves, die er grosszügig ans Publikum verteilte. Zudem boten sie als Schmankerl den Song "Shivas Tears" vom zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienen Album Soul Temptation, der auch optisch durch drei indische Tänzerinnen (? Naja, es waren indisch gekleidete Damen, samt Kopfschmuck, die sich mehr oder weniger synchron und passend zur Musik bewegten - sah ein wenig bekifft aus *g* - Anm. Kara) gut in Szene gesetzt wurde. Leider war die Spielzeit viel zu kurz und so schallte nach dem Gig auch passenderweise die Titelmelodie vom rosaroten Panther aus den Boxen.
(Lord Obirah)

Der Sänger von Pink Cream 69, David Readman, hatte sichtlich noch unter den Nachwirkungen des letzten Abends zu leiden, wie er auch selbst sagte. Aber ein wenig Kopfweh und zu heller Sonnenschein hielten die Karlsruher nicht davon ab, ordentlich Party zu machen, obwohl etwas weniger Leute vor der Bühne mitfeierten als bei Brainstorm. Dafür waren sie lauter als Brainstorm und ließen es mit Songs wie "Living My Life For You" und "Talk To The Moon" richtig krachen. Und das, obwohl keiner der Jungs so richtig lange Haare hat, alle tragen sie maximal knapp schulterlang. Ich finde, das verleiht ihnen einen einzigartigen Schulbubencharme :). Witzig war auch, dass David ein silber-pinkes Hemd trug, das ihm regelmäßig hochrutschte, sobald er die Arme hochnahm. Er hat es jedesmal wieder heruntergezupft. Nächstes Mal das Hemd vielleicht ne Größe größer kaufen ;)). PC69 stellten mit diesem Auftritt auch ihren Live-Aushilfsgitarristen vor, einen wirklich hübschen Kerl. Seinen Namen hab ich nicht mitgekriegt, muss irgendwie abgelenkt gewesen sein....Uwe vielleicht?... Der Junge rührte sich jedenfalls im Gegensatz zum Rest der Band kaum von der Stelle, obwohl er nicht singen musste. Überhaupt hatten die Jungs den besten Gesangssound vom ganzen Festival, keine Band brachte ihre Chöre so gut rüber. Unter anderem spielten sie Hits wie "Break The Silence", "Lost In Illusion", "Welcome The Night", "Games People Play, "Seas Of Madness" und zum Schluss "Shame". Toller Auftritt!
(Kara)

"We are here to bring the Death Metal to this Power Metal Festival!!" Unrecht hatte Workaholic und Hypocrisy-Kopf Peter Tägtgren mit diesem Statement sicherlich nicht. Und wie sie das taten. Zwar waren ähnlich wie tags zuvor bei Amon Amarth nicht ganz so viele Leute da, wie die Band es eigentlich verdient hätte, doch an der Qualität des Gigs änderte das nichts. Bei strahlendem Sonnenschein war mit Beginn des Intros von "Fractured Millennium" sofort Stimmung im Haus. Hypocrisy boten einen geilen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens in Form von "Left To Rot" und "Osculum Obscenum" über "Apocalypse", "Killing Art" und "Buried" zu "Fire In The Sky" und "Destroyed", was sich natürlich darin äusserte, dass vor der Bühne jede Menge fliegender Haare vorzufinden waren. Als kleines Schmankerl holte Peter dann Schreihals Schmier von Destruction auf die Bühne und zusammen mit diesem zockten die Jungs dann "Total Desaster", was die Fans vor der Bühne dann nochmals um einiges mehr austicken liess. Als Krönung des Ganzen gab's dann den Hypocrisy-Hit "Roswell 47", mit dem sich die Band mehr als würdig verabschiedete.
Alle Bands die jetzt noch kamen, konnten aus meiner Sicht eigentlich nur noch Zugabe sein!! Eigentlich...
(Lord Obirah)

Der Stilwechsel zur nächsten Band hätte krasser kaum ausfallen können, zockten Hypocrisy doch ein durchaus heftiges Set, so "beruhigten" Y&T die Gemüter mit ihrem 80er Jahre Gitarrenrock, der heutzutage unter die Kategorie Poprock fallen würde (Wie uns glaubhafte (d.h. noch halbwegs nüchterne ;)) Quellen versicherten - Anm. Kara). Doch da dieser Stil nicht so ganz meins ist, nutzte ich die Gelegenheit für's Abendessen, denn bis zum Dienstschluss um elf war doch noch einige Zeit hin - und ich wollte ja nicht vor der Bühne mit nem Loch im Bauch umkippen. Kurz vor dem Ende der Spielzeit von Y&T machte ich mich dann aber dann doch auf den Weg zum EMP-Zelt zum Live-Interview von Hypocrisy und musste folglich einmal quer durchs Gelände stapfen, das zum Bersten gefüllt war. Von wegen ruhiger Gitarrenrock, die Menschenmasse, die sich zu dem Zeitpunkt vor der Bühne befand, klatschte und bejubelte Y&T, von der ersten bis zur "letzten" Reihe, so dass es für die Band ein wahrer Triumphzug gewesen sein dürfte.
(Lord Obirah)

Wie agil Y&T im Endeffekt waren, kann ich nicht beurteilen, aber die Mannen um Schreihals Bobby "Blitz" Ellsworth waren es ganz bestimmt nicht. Vielleicht lags auch daran, dass "It's getting fucking scheiss heiss!", wie "Blitz" die steigenden Temperaturen und den krassen Sonneneinfall auf der Bühne so treffend beschrieb. Aber wie gesagt, zwar hatten Overkill die Massen jeder Zeit im Griff und feierten eine Riesenparty, aber von Bewegung war auf der Bühne irgendwie gar nix zu sehen. Blitz und Co. standen alle wie festgenagelt an ihren Plätzen, sorgten aber mit Songs wie "Elimination", "In Union We Stand" oder "The Rip'n'Tear" für jede Menge Bewegung vor der Bühne und auch der ein oder andere Crowdsurfer flog über die Köpfe der anweseneden Banger hinweg. Und die überkochende Stimmung dürfte mir Recht geben, wenn ich sage, dass Overkill einen zwar bewegungsarmen, aber famosen Gig abgeliefert haben. Und wie oben schon gesagt, spielte auch das Wetter mit, denn bis auf den Axxis-Gig gab's die ganze Zeit Sonne pur.
(Lord Obirah)

Eigentlich wollte ich zu Overkill gar nichts sagen, weil sie musikalisch so gar nicht meins sind, aber ich kann mir nicht verkneifen, über die Deko zu lästern: diese fünf Stoffbahnen mit dem Overkill-Symbol sahen aus wie Fahnenstreifen vom Schützenverein... einfach doof. Sollten sie nächstesmal lassen.
(Kara)

Zum anschliessenden Gig des deutschen Metal-Urgesteins Udo Dirkschneider versammelten sich dann noch ne ganze Ecke mehr Menschen auf dem Gelände als bei Overkill. Die Band präsentierte ein ausgesprochen professionelles Stage-Acting, stellte zumeist den Altmeister in den Vordergrund, aber auch die Solisten an der Gitarre kamen nicht zu kurz und durften zeigen, was sie auf der Pfanne haben und die Band als Kollektiv kam ebenfalls nicht zu kurz. Nachdem die Band beim dritten Song "Metal Heart" die ersten Singalong-Spielchen veranstaltet hatte, liess es sich Udo Dirkschneider nicht nehmen, die "geile Stimmung" und das "geile Publikum" zu loben. Aber das verwunderte auch irgendwie keinen, denn mit Songs wie "Living For Tonight", "Princess Of The Dawn" oder "Balls To The Wall" in der Hinterhand ist es kein Wunder, wenn das Publikum abgeht wie ein Zäpfchen und dem sympathischen Frontman aus der Hand frisst. Allerdings verabschiedeten sich U.D.O. ca. 20 Minuten früher als geplant, kehrten aber aufgrund der heftigen Zugabeforderungen (wer hätte es gedacht??) mit "Holy", "I'm A Rebel" und dem durch "Hei-Di-Hei-Do-Hei-Da"-Gesänge intonierten "Fast As A Shark" nochmals auf die Bühne zurück und hinterliessen ein breit grinsendes und glückliches Publikum.
(Lord Obirah)

Eine Feuerwehrsirene läutete den Gig der legendären Thin Lizzy ein, die meiner Meinung nach einen sehr undankbaren Platz im Billing hatten, denn wer zuerst bei U.D.O. war und dort Party gemacht hat, muss sich ja irgendwann erholen, um bei Twisted Sister alle noch vorhandene Energie aus sich herauszuholen. Die Folge davon war, dass sich das Gelände zusehends leerte und viele Leute Songs wie "Cold Sweat", die Ballade "Still In Love With You", die vornehmlich dem weiblichem Anteil der Zuhörer gewidmet wurde, oder das rockige "The Boys Are Back In Town" verpassten. Zwar war in unmittelbarer Nähe zur Bühne durchaus einiges an Bewegung auszumachen, aber irgendwie hatte ich den Eindruck dass Thin Lizzy nicht so ganz die Erwartungen erfüllen konnte und der Funke nicht so recht überspringen wollte, obwohl ich viele Stimmen gehört habe, die die Performance von Thin Lizzy zur besten des ganzen Festivals ernannt haben. In meinen Augen ein netter Gig.
(Lord Obirah)

Danach war es dann soweit, der langersehnte Auftritt der reformierten Twisted "Fucking" Sister stand auf dem Programm. Twisted Sister waren wieder da und wie. In Originalbesetzung traten sie zum ersten Mal seit 17 Jahren wieder in Deutschland auf, in Originalbesetzung, die da lautet: AJ Pero, Jay-Jay French, Eddie "Fingers" Ojeda, Mark "The Animal" Mendoza und Dee "Fucking" Snider und alle natürlich in den Kostümen, die vor 20 Jahren schon scheisse aussahen, aber andererseits auch wieder verdammt cool rüberkamen! Ich glaube, mit diesem Auftritt ging so mancher Traum einiger Anwesender in Erfüllung, es kommt zwar in letzter Zeit des öfteren vor, dass sich die ein oder andere Band wieder zusammentut, aber die meisten tun sich selber damit keinen Gefallen. Nicht so bei Twisted Sister, die "Sick Motherfuckers" zeigten von der ersten Sekunde an, was noch in ihnen steckt und ballerten Hits wie "Ride to live, live to ride", "Stay hungry" oder "You can't stop Rock'n'Roll" in die Menge, die wie eine ausgetrocknete (Musik-) Wüste wirkte (und das nach diesem Wochenende!!) und folglich jeden Ton und jedes Wort begierig in sich aufsog. Und dass Dee Snider ein wahrer Meister seines Fachs ist, weiss man nicht erst seit heute und folglich hatte der Frontmann das Publikum fest im Griff und dirigierte es, wie es ihm beliebte. Dabei fetzte Dee unheimlich agil über die Bühne, bangte wie ein Irrer, zog die obligatorischen Mitsingspielchen (man kriegt schon ne Gänsehaut, wenn 20.000 Kehlen gleichzeitig ein pfundiges "ROCK!!!" in Richtung Bühne schmettern) und bot auch sonst eine wahnsinnig intensive Show, die so manchem hartgesottenem Metaller die Tränen in die Augen schiessen liess. Twisted Sister sind heutzutage nicht out, im Gegenteil. Dee meinte mal zwischendurch, dass sie jetzt besser ankommen als damals vor 17 Jahren. Das fand er so lustig, dass er sich erstmal hinlegte und ne Runde ablachte :).
Danach gab's noch weiter Party-Musik und natürlich wurden auch die zwei Ober-TS-Lieder "I Wanna Rock" und "We're Not Gonna Take It" nicht vergessen, wobei letzteres auch Stunden später noch aus dem Fan-Lager erschallte. Als Zugabe gab's dann noch "Come Out And Play" und "S.M.F." und so setzten Twisted Fucking Sister einem umwerfend geilen Festival die Krone auf. Danke!
(Lord Obirah)

Zu guter Letzt gibt's natürlich auch noch ein wenig Kritik, aber nur ganz wenig und zwar wegen des ominösen Müllpfandes. Ich denke, pro angereister campender Person einen Müllbeutel auszugeben und dafür 5,- Euro Pfand zu verlangen, ist schon ein wenig heftig. Ein Beutel pro Auto würd's meiner Meinung nach auch tun. Vor allem, wenn man bedenkt, dass diejenigen, die erst am Donnerstag Abend oder Freitag Morgen anreisen, in der Regel nie und nimmer zwei dieser riesigen Mülltüten vollbekommen, auch in Hinsicht auf das neue Dosenpfand. Aufgrunddessen haben viele ihre Getränkedosen nämlich schön brav wieder eingesammelt bzw. auf sie achtgegeben und im Auto deponiert bzw. sind erst gar nicht auf die Idee gekommen, überhaupt welche mitzubringen, sondern haben lieber gleich auf stressfreiere Mehrwegflaschen gesetzt.
Die Folge davon war, dass nur ein Bruchteil der bisherigen Müllmenge anfiel und Folge davon war wiederum, dass viele bei der Abreise ihr Müllpfand nicht mehr zurückbekommen sollten, weil sie entweder einen oder mehrere leere bzw. nicht mal halbvolle Müllsäcke zurückbrachten, so wie wir. Und Bedingung für die Auszahlung des Pfandes war mindestens ein halbgefüllter Sack. Hurra! Dadurch dürften den Veranstaltern, sicherlich unabsichtlich, ein paar Euros extra in die Kassen geflossen sein. Hier gibt's für's nächste Jahr mit Sicherheit Überarbeitungsbedarf.

Ansonsten müssen wir den Veranstaltern des BYH 2003 gehörig Respekt zollen, das Festival war klasse organisiert, es gab wieder nur eine Bühne, was auch viele Künstler lobend erwähnten (bitte bleibt dabei) und die Atmosphäre war einfach gigantisch, ebenso wie die aufspielenden Bands, die sich alle sehr fanfreundlich und supersympathisch präsentierten. Wie Horst Odermatt und Co. es allerdings anstellen wollen, das diesjährige Billing nächstes Jahr zu toppen, wird wohl (vorerst noch) ein Rätsel bleiben.
Ansonsten sehen wir uns in einem Jahr und bis dahin: Bang das fucking Kopf!!!


© www.heavyhardes.de