Review
Killers - Menace To Society (Re-Release)
Wenn eine Band eine andere imitiert, kann das gutgehen, siehe Pantera imitiert Exhorder, was Rex Brown, Dimebag Darrel, Phil Anselmo und Vinnie Paul letztendlich zu Weltruhm geführt hat. Oft aber gehen solche Unternehmungen sauber in die Hose, ein Beispiel dafür sind Killers, die mit ihrem zweiten Album Menace To Society auf eben den durch Pantera populär gewordenen Aggro-Groove-Zug aufspringen wollten.
Grund für den Umschung war der kurze Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen in den USA, der Paul wohl ziemlich in Rage versetzt hat. Auch ein Grund dürfte der seinerzeit aufkeimende Hype um Pantera und Machine Head gewesen sein, der eine goldene Zukunft versprach. Wie man es dreht und wendet, Killers entfernen sich mit Menace To Society so weit von ihren britischen Wurzeln, dass man diese nur noch marginal erkennt. Auch Pauls Gesang, wenn man das so bezeichnen mag, ist nicht das, was Pauls Gesang ausgemacht hat. Di'Anno versucht einen auf angepisst zu machen, und shouted mehr als dass er singt. Natürlich klingt das nicht unbedingt, stattdessen wirken die Vokals aufgesetzt und künstlich. Auch die Backing-Band weiß in den Midtempo-dominierten Nummern nur wenig zu glänzen. Dafür sind die Pantera-Clon-Riffs viel zu unspannend und werden außerdem viel zu oft wiederholt. Trauriger Höhepunkt oder besser Tiefpunkt der Geschichte ist das unsägliche "City Of Fools" bei dem Killers versuchen, Rap-Vocals und entsprechende Attitüde einfließen zu lassen.
So fragt man sich nach gut 51 Minuten, wo die einst starke Band hingekommen ist, die mit Murder One zwei Jahre vorher ein richtig starkes Album eingespielt hat. Ein neuer Bandname wäre hier sicherlich angemessen gewesen, so aber schaufelt man am eigenen Grab. Die Neuauflage von Metal Mind Productions bietet nun neben den Originalsongs auch fünf Aufnahmen aus dem Proberaum, die die Songs der regulären Tracklist etwas rauer zeigen. Trotzdem bleibt Menace To Society wohl eher was für Sammler und Komplettisten.
Ohne Wertung
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