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Kreator - Phantom Antichrist

Kreator - Phantom Antichrist
Stil: Thrash Metal
VÖ: 01. Juni 2012
Zeit: 45:33
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.kreator-terrorzone.de

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Über Kreator viele Worte zu verlieren, wäre nichts anderes als die berühmten Eulen gen Athen zu tragen. Nicht, dass es derzeit sonderlich lohnend wäre angesichts der wirtschaftlichen Lage der Hellenen...

Lohnend allerdings ist das neueste Werk der Thrash Metal-Institution aus Essen. Ach was schreib' ich da lahm von lohnend, ein absoluter Brecher ist das verflixte 13. Album geworden, ein Hammer, ein Wahnsinnswerk. Waren die Vorgängerscheibletten schon nicht von schlechten Eltern, um es mal zurückhaltend auszudrücken, ist der Einstand bei Nuclear (nein Homer, das heißt nicht nukular) Blast zu einer echten Offenbarung geworden. Man nehme die besten Zutaten des typischen Kreator-Thrashs, garniere sie mit den gelungensten Elementen der Endorama-Phase und mische noch ganz klassischen Heavy Metal maiden'scher Schule unter und fertig ist das facettenreichste, überraschendste und abwechslungsreichste Album der Bandgeschichte. Melodische Leads und vor allem Soli, wie sie bei Kreator in dieser Menge, aber auch Finesse bisher nicht zu finden waren, bilden den Kontrapunkt zu thrashiger Riff-Raserei, wie man sie vom Quartett aus dem Ruhrgebiet erwartet. Thrash-Granaten vom Kaliber eines "Civilization Collapse" dürften auch dem größten Stil-Konservatisten die Freudentränen in die Augen treiben, während z. B. die grandiose Iron Maiden-Verbeugung "Until Our Paths Cross Again" in seinem völlig unschmalzigen Pathos die Fanbasis der Band gewaltig erweitern dürfte. Und nein, für mich ist das keine Aufweichung des Sounds von Kreator, sondern eine mehr als gelungene Erweiterung desselben. Überhaupt fällt es sehr schwer, einzelne Songs hervorzuheben, weil hier jedes Stück absolute Weltklasse ist.

Genau diese Bezeichnung verdient auch der Sound der Scheibe, denn so geil hat bisher noch keine der CDs der Essener geklungen. Keine Ahnung, ob das originär mit dem Label-Wechsel zu tun hat, aber solch einen runden, kompletten Klang hatte schon ewig keine Scheibe mehr, die in meinem Player lief. Hier hat der Mischer die absolute Balance zwischen Kraft und Transparenz gefunden, wer auch immer da die Finger am Regler hatte, verdient höchsten Respekt. Ein feines Artwork von Wes Benscoter und eine ansprechende Spieldauer runden das gelungene Gesamtpaket ab, auch wenn ich persönlich gar nicht genug bekommen könnte von Material dieser Qualität. Aber für eben jene Qualität spricht auch, dass Phantom Antichrist auch nach den drölften Umlauf immer noch etwas zu bieten hat.

Ich finde beim besten Willen nichts, was ich an diesem Monumentalwerk aussetzen könnte. Kreator haben hiermit ihr meiner bescheidenen Meinung nach bestes Album abgeliefert, so etwas kann nur mit der Höchstnote belohnt werden. Da haben die anderen beiden Mitglieder der großen Drei des deutschen Thrash ganz schön zu knabbern, diese Messlatte auch nur zu erreichen, geschweige denn zu überbieten.

Hannes

6 von 6 Punkten

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