Review
Panchrysia - Massa Damnata
Das Debutalbum dieser 1998 gegründeten Belgier konnte anno 2002 meinen geschätzten Kollegen Lord Obirah nur bedingt begeistern. Nun, zehn Jahre und zwei weitere Alben später rotiert nun der vierte Longplayer dieser Blackies bei mir im heimigen Schacht.
Eines ist gleich beim ersten Durchlauf deutlich hörbar: mit dem seinerzeit beschriebenen Hochgeschwindigkeits-Black-Metal haben Panchrysia nicht mehr wirklich viel zu tun. Vielmehr haben sie ihren Sound um einiges bereichert, was Massa Damnata zu einer erlebnisreichen musikalischen Reise macht. Leicht progressiv, etwas apokalyptisch und open-minded, so präsentieren sich die Belgier im Jahre 2012. Treibende Nummern wie "In Gloria, In Excelsis" wechseln sich mit ruhigen, andächtigen und bisweilen auch melancholischen Klängen ab, die es bei "The 13th Horseman" zu hören gibt. Zumindest anfänglich, dann preschen die Jungs gut nach vorne los. Doch diese Geschwindigkeitsausbrüche sind klar in der Unterzahl, auf Massa Damnata beherrscht das Midtempo meist das Geschehen. Dabei legen Panchrysia viel Wert auf Abwechslung und verlangen vom Hörer durchaus, sich mit den Songs nicht mal so eben nebenbei zu beschäftigen, schließlich schafft auch nur ein Song den Sprung unter (!) die fünf-Minuten-Grenze. Sieben und acht Minuten Spielzeit sind keine Seltenheit. Und es passiert eine Menge, am besten zu hören beim finalen "The Curtain Of Darkness And Death", der eine nicht zu leugnende epische Note aufweist. Aber auch völlig genrefremde Klänge sind zu verzeichnen, so klingt etwa "Black God" recht jazzig aus.
Wie schon erwähnt braucht Massa Damnata durchaus den ein oder anderen zusätzlichen Durchlauf, aber der ist es wert.
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