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Portrait - Crimen Laesae Majestatis Divinae

Portrait - Crimen Laesae Majestatis Divinae
Stil: Traditional Heavy Metal, Progressive Speed Metal
VÖ: 09. Mai 2011
Zeit: 53:44
Label: Metal Blade
Homepage: -

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Dieses ist ein Sechs-Punkte-Album ohne Wenn und Aber. Portrait schneiden sich mit Crimen Laesae Majestatis Divinae den lang erwarteten Nachfolger zu Portrait (2008) aus den Rippen und liefern damit eine Scheibe ab, die es am Ende des Jahres wohl in allen Best Of-Listen bis unter die fünf Besten schaffen dürfte. Denn: die acht Stücke des Silberlings donnern mit solch einer Sound-Wucht aus der heimischen Hifi-Anlage und strotzen nur so vor Innovativität und musikalischer Extraklasse, halten aber dabei die Fahne des Traditional Metal, wie er in den 80ern gespielt wurde, jederzeit hoch, dass sie locker den Brückenschlag zwischen der Vergangenheit harter Mucke und der heutigen Gegenwart schaffen.
Die Schweden Per Karlsson (Voc.), Richard Lagergren (Git.), Joel Pälvärinne (Bass), Anders Persson (Drums) und Christian Lindell (Git.) dürften es in ihrer bisherigen Karriere einerseits nicht ganz leicht gehabt haben, da ihr Name sicher auf immer mit ihren Vorbildern Mercyful Fate und King Diamond in Verbindung gebracht werden wird, deren Werke die Blaupause zum Schaffen von Portrait abgeben. Andererseits spielt heute sonst eben niemand solchen Metal!! Außerdem ist im Vergleich zum selbstbetitelten Debut ein offensichtlicher Sprung, eine augenscheinliche Weiterentwicklung der eigenen Kunst (denn nichts anderes liegt hier vor) zu verzeichnen, was im Umkehrschluss auch das, was einst der King, Denner und Sherman erfunden haben, auf ein andersartiges Level hebt, das allerdings nicht ganz einfach zu beschreiben ist. Wir wagen einen Versuch:
Mercyful Fate und King Diamond waren, sind und bleiben im Metal-Sektor unerreicht und nicht kopierbar. Allein schon aus dieser Blickrichtung - also von denjenigen aus, die einen solchen Sound kreiert haben - sind Kopien ausgeschlossen. Aber nicht Ähnlichkeiten: Das Crimen-Album lässt sich als auf des Kings Them und auf Mercyful Fates Don't Break The Oath basierend beschreiben, aber ein wenig ruppiger und mit einem Touch Speed Metal der Marke Metal Church und US-Metal, wie ihn Halloween zocken, versehen. Der Opener "Beast Of Fire", der mit seinem anfänglichen Gitarren-Solo stante pede, einem Hurrikane gleich, alles weg bläst, ist diesbezüglich ein gutes Beispiel. Denn hier treffen Riffs und Doppel-Axt-Soli im Denner/Sherman-Format auf eine Strophe a'la Metal Churchs "Hitman" und die Räudigkeit bei konstant hohem Tempo eines Tracks wie "Don't Metal With Evil" von Halloween. Was für ein Auftakt! Wie das Werk von Mercyful Fate stellt auch Portraits Musik eine ganz spezielle Art von Progressive Metal dar, was in den komplexen, unglaublich präzise ausdefinierten und gespielten Songstrukturen begründet liegt. Zum Beispiel in "Infinite Descension" oder dem Abschluss-Epos "Der Todesking" (darf hier eine Hommage an den Diamantenen heraus gehört werden?) werden Spannungsbögen beschrieben, in denen Hyperspeed-Melodie-Soli sich in Groovemonster-Parts verwandeln, die darauf in fließenden Übergängen zu wunderbar schaurigen, akustisch gehaltenen Passagen mutieren, ohne - und hier liegt die Betonung - dass irgendwo Brüche entstehen oder der Fluss des Songs stockt. Das ist kompositorisch höchstes Niveau und es mussten eben erst Portrait auf der Szene erscheinen, um jene Art des Metal-Making wieder ins Licht zu heben. Crimen Laesae Majestatis Divinae ist eine Scheibe aus einem Guss. Jeder Track ein Volltreffer, ganz egal, ob es sich um den sogar etwas schwarzmetallisch angehauchten Speed-Hammer "The Nightcomers", den Acht-Minuten-Brecher "Darkness Forever", der an solche King Diamond-Nummern wie "The Family Ghost" oder "Welcome Home" erinnert, aber dabei trotzdem Unikat bleibt, oder das mit herausragenden Gitarren-Leads (gespielt in einem Höllentempo) und Melodien gespickte "Bloodbath" handelt, in dem Karlsson alle exorbitanten Höhen und Tiefen seiner stimmlichen Bandbreite auslotet (ähnlich, aber eben nicht ebenso wie der King!).
Ich wage mich jetzt mal weit raus und behaupte, dass Portrait mit Crimen Laesae Majestatis Divinae einen zukünftigen Klassiker eingespielt haben, der für mich (trotz der großen Konkurrenz - Vicious Rumors, King Kobra, Alpha Tiger, etc.) bis dato das Album des Jahres ist. Daher zückt der alte Fuxx für die neue Portrait sechs Punkte - ohne Wenn und Aber.

Fuxx

6 von 6 Punkten

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