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Black 'N Blue - Hell Yeah!

Black 'N Blue - Hell Yeah!
Stil: Sleaze Metal
VÖ: 13. Mai 2011
Zeit: 49:47
Label: Frontiers Records
Homepage: -

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Als die Sleaze- und Glam Metal-Bewegung Mitte der 80er in die Gänge kam, dann ex- und später implodierte, waren Black 'n Blue rund um Jaime St. James (vocals), Tommy Thayer (guitar) und Jeff Warner (guitar) von Anfang an dabei. Doch trotz des ergatterten Major-Deals bei Geffen, einer Tour mit Kiss und dreier starker Alben - Black n' Blue (1984), Without Love (1985), Nasty Nasty (1986) - blieb ihnen der große Durchbruch verwehrt, was nach In Heat (1988) zur vorläufigen Auflösung führte. Dennoch kamen seit 1997 immer wieder Compilations und Live-Mitschnitte der Band in die Läden und siehe da: dieses Jahr nun Hell Yeah! Mit 14 brandneuen Tracks. St. James (der bekanntlich von 2004 bis 2008 am Micro von Warrant Jani Lane bis zu dessen kurzem Wiedereinstieg ablöste) und Warner sind genauso wie Original-Basser Patrick Young und Ur-Drummer Pete Holmes mit an Bord. Lediglich Thayer, der mittlerweile bei Kiss den Space Ace gibt, wurde durch Shawn Sonnenschein ersetzt.
Die neuen Songs sind ausnahmslos kitschfrei, einigermaßen rough produziert und liegen auf der ursprünglichen schwarz-blauen Linie. Verortet kann das Liedgut in etwa zwischen der Mucke von Faster Pussycat und Dangerous Toys werden. Harter Sleaze Rock also oder besser: Sleaze Metal.
Einige Tracks gewinnen schon beim ersten Hördurchlauf die ungeteilte Aufmerksamkeit des gespitzten Ohrs. Allen voran der schön schmierige Opener "Monkey". Ein Sleazer vor dem Herrn, der direkt aus einer dunklen Seitenstraße in irgendeinem Außenbezirk von Hollywood zu kommen scheint. Die klasse Basslines von Young schieben außerdem den Rotz n' Roll-Spit Out "Angry Son Of A Bitch" unwiderstehlich an und der Uptempo-Rocker "C'Mon" ballert extrem kratzig und schorfig aus den Boxen. Ein echter Vorzug der Scheibe ist ihr Abwechslungsreichtum. "Hail, Hail" erscheint im hymnischen mitgröl-kompatiblen Outfit als Ode an den Rock in seiner ursprünglichen Form, "So Long" erinnert in seiner Midtempo-Wucht an den Klassiker "I Don't Need No Doctor" (der durch W.A.S.P. nachträgliche Berühmtheit erlangte) und mit "Falling Down", das vom exzellenten Gitarren-Instrumental "Trippin' 45" eingeleitet wird ist Black n' Blue eine erstklassige, blues-angehauchte Halbballade im Cinderella-Stil, bar jedes Zuckergusses gelungen. Auch der Partykracher "Candy" und der Titelsong (mit geilem Nugent-ZZ-Top-Flair) liegen deutlich oberhalb der Grenze, was als 0815-Sleaze-Standard bezeichnet werden kann.
Black 'n Blue darf folglich attestiert werden, eine richtig starke Comeback-Scheibe auf Plastik gebrannt zu haben. Erfrischend, dirty ohne Ende und musikalisch ausgereift. Wäre 'ne tolle Sache diese stets unterbewertete Band mal auf Deutschlands Bühnen erleben zu dürfen, aber zunächst darf sich die Szene darüber freuen eins ihrer Originale wieder zu haben.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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