Review
Interitus Dei - In Motion
VÖ: 03. April 2009
Zeit: 48:50
Label: Black Bards Entertainment
Homepage: www.interitusdei.ro
Nun, an metallische Klänge denkt man ja nicht zu aller erst, wenn's um Land der Muränen geht. Dann schon eher an den grimmen Grafen Christopher Lee (wahlweise Bela Lugosi - gab's noch andere?), oder, wenn schon musikalisch, dann an den ebenso grimmen Traum aller deutschen Hausfrauen, die schon immer davon träumten, dass er 16 war, und sie 58. Ja, der Peter, das ist die wichtigste Aktivpost in Fragen der Musik, und das tut den Karapathenländlern durchaus unrecht.
Denn es gibt auch Alternativen zu den Sieben Brücken, z.B. die Kollegen von Interitus Dei, die schon seit 1994 durch die finsteren Wälder werkeln und in ihrer Karriere immerhin vier vollgültige Scheiben fabriziert haben. Produziert hat man das im landläufig umjubelten Kunst-Mekka Castrop-Rauxel unter der Ägide der Sound Of Steel-Studios - obs dran liegen mag, dass man in Deutschland wiederholt auf dem Steel Meets Steel-Festival auftreten durfte?
Wie dem auch sei, In Motion präsentiert die Herren um Bandgründer Bogdan Boeru (Bass & Gegrunze) und Cristian Þenþu (Guitarre) durchaus gut aufgelegt. Die Formel Gothic Metal sticht hier allerdings nur teilweise, bisweilen finden sich absolut feine traditionelle Metal-Attacken im Stile der guten alten Maiden-Doppel-Gitarren-Melodien-Harmonien - und statt eine Frontelfe trällern zu lassen, wechselt Herr Boeru zwischen weitgehend cleanem Gesang und derben Grunz-Attacken ab, so wie sich das für eine eigentliche gothische Band ja immerhin auch gehört.
Das Songmaterial erwischt mit "In Motion" und "When The Metal Meets The Flesh" (ja, textlich sind wir ganz vorne mit dabei) nicht gerade einen glücklichen Start, das klingt alles zu hölzern und zu wenig schmissig - aber spätestens ab Song Nummero Drei, "Pagan And Proud" (Text: siehe oben), kriegen sie die songwriterische Kurve und liefern durchaus unterhaltsames Material ab. Spieltechnisch im grünen Bereich, durchaus brauchbare Ideen, wobei die ganz große Sause nicht stattfindet - ordentliches Material, aber nichts, was einem den Atem verschlägt. Variationen haben sie auch an Bord, "Arabia" bietet orientalisches Flair, ohne in bei solchen Seitenblicken oft nervige Schrammeleien abzugleiten, und mit "Hasta Siempre Commandante Che Guevara" gibt es dann auch textlich doch noch was abseits des sattsam Bekannten.
Das Rad erfinden sie nicht neu, aber alleine schon die Tatsache, dass es in Rumänien nicht nur heißt, es sei ein gewisser Herr Sommer gewesen, ist ja schon etwas wert.