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Bulldozer - Alive... In Poland

Bulldozer - Alive... In Poland
Stil: Thrash Metal
VÖ: 06. April 2009
Zeit: 44:02
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.geocities.com/neurodeliri

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Da haben wir wieder den vielfach bemühten Begriff "Kult", denn mit nichts Geringerem wird die italienische Thrash-Kapelle Bulldozer bedacht. Allerdings ist das in diesem Fall kein Etikettenschwindel, denn die Thrasher der ersten Stunde haben sich diese Auszeichnung redlich verdient.

Das Live-Album Alive... In Poland war sozusagen der Schwanengesang für die Band, denn danach gab es von den Italienern nur noch Wiederaufgüsse ihres Materials in Form von Box-Sets, Compilations und anderen mehr oder weniger obskuren Releases. Aufgenommen 1989 in Kattowitz, ein Jahr nach dem Selbstmord des Gründungsmitgliedes Dario Carria, stellt dieses Live-Album sozusagen das Vermächtnis einer der einflussreichsten europäischen Thrash-Bands der 80er Jahre dar und bekommt mit der Neuauflage durch das polnische Label Metal Mind noch einmal die Aufmerksamkeit, die es verdient. Eine Auflage von nur 1.000 Stück, ein Digipack mit Klappcover und kleinem Booklet und ein 24-bit Remastering sollten dem Gewicht des Outputs angemessen sein. Leider gibt es dabei auch ein paar technische Mängel, die ich hier nicht verschweigen will. Denn erstens wirkt der Silberling nur bis zum fünften Stück wie ein authentischer Live-Mitschnitt, weil nur bis dorthin durchgehend aufgenommen wurde. Danach gibt es zwischen den Stücken Soundpausen, als hätte man da etwas herausgeschnitten. Kann natürlich sein, dass das Material gar nicht anders vorliegt, aber im Vergleich zur Originalscheibe hat sich die Setlist etwas geändert, so dass da wohl noch etwas reingeschnitten wurde. Nun will ich mich ja nicht beklagen, wenn mehr Material auf der CD vorhanden ist, aber das hätte man auch etwas eleganter einflechten können. Zweitens muss ich doch relativ starke Lautstärkeschwankungen auf der Scheibe feststellen, und zwar nicht nur von Lied zu Lied, sondern es gibt auch mal kurzfristig leiser geratene Stellen. Da hätte man doch im Prozess des Remasterings ein wenig Hand anlegen können.

Musikalisch gibt es räudigen Old School Thrash der ersten Stunde auf die Ohren, spür- und hörbar beeinflusst vom Punk. Keine technische Meisterleistung, aber damals zeitgemäßer Sound, der ehrlich (und auch ein klein wenig versoffen) wirkt. Hommagen an die damals noch nicht in der Politik aktive Unterleibsakteurin Ilona Staller findet man genauso wie eben solche an den A.C. Milan, ernstgemeint ist dabei nichts und das ist auch gut so. Die Musik ist im positiven Sinn primitiv und bodenständig, damals war die (Musik)Welt halt noch in Ordnung.

Schöne Sache das, nur die paar kleinen technischen Patzer hätten nicht sein müssen. Ansonsten ein schönes, zeitloses Dokument einer anderen Ära.

Hannes

Ohne Wertung

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