Review
The Reticent - Amor Mortem Mei Erit
VÖ: 22. Oktober 2008
Zeit: 40:19
Label: Heaven And Hell Records
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Ist die Damnation von Opeth eine Metal-Scheibe? Darüber habe ich mir längere Zeit den Kopf zerbrochen und so recht komme ich dabei auch nicht zu einem Ergebnis. Nun gibt es mit The Reticent, dem Projekt von Werhwolfe-Drummer Chris "Mordrid" Hathcock einen zweiten Vertreter dieser Form von melancholischer und progressiver Minimalistenmusik auf akustischer Basis. Ich ordne beide dem Metal bei, da bei beiden die Wurzeln klar in dieser Musik verankert sind und die Akustikprogramme zumindest vom Feeling her auch eine solche Musik darstellen. Es fehlen stellenweise völlig die Drums oder auch alle Instrumente, E-Gitarren wird man länger suchen müssen, aber es ist eben die Grundstimmung, das, was man nicht in Worte fassen kann, was diese Musik dennoch Metal sein lässt.
Nun aber zum Wesentlichen und weg vom Philosophieren: The Reticents Album Amor Mortem Mei Erit zeichnet sich durch eine düstere, melancholische Stimmung aus. Die Songs sind durchgehend sehr ruhig gehalten, werden gelegentlich durch mehrstimmingen Gesang oder ein kurzes Gitarrenintermezzo unterbrochen, ohne dass dabei die Stimmung als solche kippt oder sich verändert.
Die Damnation als das große Vorbild zu sehen, ist sicherlich nicht verkehrt. Chris "Mordrid" Hathcock hält sich auch stark an die Vorlage, wobei er aber durch etliche zusätzliche Elemente aus der Vorlage eine eigene Sache kreiert. Ganz schafft er es nicht, an den Knaller von Opeth heranzukommen, dazu fehlt ihm ein wenig die Stimme und dazu wirkt die Scheibe noch nicht ausgereift genug, an manchen Stellen zu verspielt. Aber der Unterschied ist nicht so sonderlich groß. Für Freunde der Melancholie ein feiner Happen.
Anspieltipps: Afterthought, Emancipate
Sophos
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