Review
Riot - Army Of One
Eine Ein-Mann-Armee, das sind Riot zwar nicht ganz, aber es ist doch der Energie von Gründer und Gitarrist Mark Reale geschuldet, dass diese Kombo auch über 20 Jahre nach ihrer ersten Inkarnation noch am Ball ist.
Riot hatten Anfang der 80er mit Alben wie Fire Down Under oder Narita einigen Erfolg, tourten mit Szene-Größen wie AC/DC und Kiss und sicherten sich sogar einen Platz beim ersten Monsters Of Rock-Festival in England. Mitte der 80er löste man sich erst mal auf, raufte sich aber wieder zusammen und brachte unermüdlich Alben und Touren unter die geneigte Hörerschaft.
Mit Army Of One legen sie nun ihr mittlerweile dreizehntes Studio-Album vor, und nach einigen Experimenten sind Riot nun wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt: klassischer, melodischer Metal, wie man ihn in den 80er Jahren zu Hauf vorfinden konnte, der heute aber in wirklich guten Ausprägungen rarer geworden ist. Umso vergnüglicher ist die Beschäftigung mit Stücken wie "Army Of One", "One More Alibi" oder "It All Falls Down", die allesamt die Ingredienzen eines zünftigen Metaller-Fests liefern: gute Riffs, feine Melodien, kraftvoll-herber Gesang, der sich wohltuend vom Gezirpe diverser Power-Formationen abhebt. Man liegt hier irgendwo im Spannungsfeld zwischen Helloween und Pretty Maids, was bei Freunden traditioneller Klänge durchaus für Zufriedenheit sorgen dürfte.
Anspruchsvoll wird's dann mit "The Mystic", wo man ein etwas komplexere Songstruktur mit sehr schmissigen Melodien und einem fesselnden Spannungsbogen garniert.
Summa summarum: die Welt wird nicht aus den Angeln gehoben, aber das Material kommt überraschend frisch, sauber produziert, sehr enthusiastisch aus den Boxen. Macht Freude.
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