Review
Wetton/Downes - Icon
Es gibt ja immer noch Ikonen im Hardrockbereich und John Wetton und Geoffrey Downes gehören definitiv dazu. Schließlich waren die beiden die Hauptkomponisten beim AOR Riesen Asia, die solche zeitlose Songs wie "Heat Of The Moment" geschrieben haben.
Den Anfang für das vorliegende Album Icon macht das groovende und eingängige "Let Me Go", das von Journey beeinflusst klingt und die grobe Marschrichtung vorgibt. Das nachfolgende "God Walks With Us" besticht durch ein Flötenintro und entwickelt sich durch den geschickten Einsatz von Chören und einer tollen Melodielinie zu einer wahren Hymne. "I Stand Alone" ist ein klarer Fall von Asia meets Magnum. Das melancholische "Meet Me At Midnight" sollte jeden Stein zum erweichen bringen und lebt eindeutig von der eindringlichen Stimme John Wettons. "Hey Josephine" rockt sich wieder gnadenlos ins Ohr. Sehr fein sind auch das mit Streichern unterlegte "Please Change Your Mind" und das folkige "In The End" geworden, welches dann auch das Album beschließt. Leider haben sich zum Ende hin ein paar schwächere Songs eingeschlichen, denn "Far Away", "Sleep Angel" und "Spread Your Wings" sind meines Erachtens einen Tick zu harmlos und auch etwas zu ruhig.
Musikalisch und produktionstechnisch gibt es auf Icon nichts zu meckern, das ist schon große Klasse, was das Duo Wetton und Downes auf die Beine gestellt hat. Der Härtegrad übersteigt zwar selten den Fall Butter in der Sonne, aber das sollte schon von vornherein klar sein.
Ob der Albumtitel auf sich selbst bezogen ist, lässt sich schwer sagen, aber es ist zu mindestens unbestreitbar, dass John Wetton und Geoffrey Downes großartige Musiker sind. Summa summarum ist Icon ein schönes und ruhiges Album geworden, was für besinnliche und entspannende Stunden für jeden Melodic Rock und AOR Fan sorgen sollte.
Andi