Review
Chaosbreed - Brutal
Zugegeben, das Cover erinnert auf den ersten, flüchtigen Blick eher an Hardcore mit ganz, ganz toughen Guys. Nach dem Genuss des Promofotos beziehungsweise des Promowischs, der vorsichtig ausgedrückt der überzogenste Krampf ist, den ich jemals in die Finger bekommen hab, gleichzeitig aber für einige gute Lacher sorgen kann, ist dieser Eindruck verflogen.
Ich will es mal kurz machen. Ihr kennt Dismember? Entombed? Unleashed? Grave? Dann kennt ihr auch Chaosbreed. Im Prinzip könnte ich hier aufhören, mehr gibtÂ’s nicht zu sagen. "Brutal" ist produziert wie alter Schwedentod, hat dieselben Riffs wie alter Schwedentod, sogar der Bandname ist der Titel eines alten Schwedentod-Songs. Kommt aber überraschenderweise aus Finnland und wurde auch von finnischer Metalprominenz eingespielt (mein Lieblingsheld Timo Tolkki ist leider nicht dabei). Amorphis-Gitarrist Esa Holopainen, Oppu Laine, der ebenfalls früher bei Amorphis in den Vierseiter griff, Nalle Östermann, seines Zeichens Ex-Schlagwerker bei Gandalf, Marko Tarvonen, Klampfer von Moonsorrow und der Ehemalige Sentenced-Vokalakrobat Taneli Jarva zeichnen sich für dieses Album verantwortlich.
Und trotz meiner All-Star-Band-Brandmarkung durch The Ravenous (uah) muss ich gestehen: die Kerle machen ihre Sache wirklich verdammt gut. Denn obwohl die Scheibe in etwa so originell ist wie ihr Titel macht das Ding einfach Laune. Natürlich muss man dazusagen, dass einige Riffs hart an der Grenze zum Ripoff vorbeischrammen, zum Beispiel ist "Faces Of Death" so weit südlich des Himmels dass selbst dem Gehörnten das Wasser in die Augen schiesst. Das machen die fünf aber mit jeder Menge Power und Spielwitz wieder wett, so daß am Schluss die Daumen für Chaosbreed immer noch nach oben zeigen. "Brutal" ist halt einfach Musik mit den sprichwörtlichen Eiern. Für Schwedentod-Freaks ein Muss.
Erinc