Review
Searing I - BloodShred
VÖ: 19. September 2005
Zeit: 42:27
Label: Black Lotus Records
Homepage: www.searingi.com
Oh Mann, so langsam wird es langweilig. Was auch immer aus Schweden momentan an neuen Sachen auf den Markt kommt, klingt entweder nach In Flames oder - wenn man den Thrash Metal Sektor betrachtet - nach The Haunted. Das wäre ja alles nur halb so schlimm, wenn diese Veröffentlichungen wenigstens ansatzweise die Qualität der "Originale" erreichen würden, was aber in den seltensten Fällen zutrifft.
Womit wir bei Searing I und BloodShred wären... eine harte, rohe, gnadenlose und einzigartige Mischung aus Death- und Thrashmetal wird uns hier treffen. Das zumindest verspricht der giftgrüne Beipackzettel. Hart und roh mag man ja noch durchgehen lassen. Schließlich hat man es geschafft 14 richtig schöne Brecher aufzunehmen, die sich irgendwo in der Schnittmenge nahe den bereits genannten The Haunted und Defleshed bewegen. Das ergibt knappe 42 Minuten an Thrash-Riffs, Groove und melodischen Leads, bei denen mal mehr ("Empty Threads", "Tons Of Hate", "Head First"), mal weniger ("Gift Curse", "I Won't Forgive") brachial zu Werke gegangen wird.
Bei gnadenlos und einzigartig fange ich dann aber an, verwirrt mit den Schultern zu zucken. Das kann ich nun beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen. Gnadenlos eintönig und so einzigartig wie ein Körnchen Rollsplitt auf einer neu geteerten Straße trifft es hier wohl eher. Die Lieder wirken aufgrund ihrer immergleichen Struktur schnell eintönig und leiden zusätzlich unter der etwas sterilen Produktion und dem ideenlosen Songwriting. Ein wenig mehr Wumms hätte der ganzen Geschichte sicher gut getan, wobei dies sicher nicht die schleichende Langeweile aufgehalten hätte, die sich nach mehrmaligem Hören einstellt.
So gesehen haben Searing I ein Album eingespielt, das sich nicht sonderlich von der Masse unterscheidet. Ob sie damit viele Freunde gewinnen, wage ich stark zu bezweifeln. Schaffen sie es aber mit dem nächsten Album einen gewissen Grad an Eigenständigkeit zu entwickeln, kann hieraus noch etwas werden. Bis dahin gilt: Ganz nett - mehr nicht...
JR
Vorheriges Review: Lee Harvey And The Oswalds - Three Bullets In The Mainstream