Review
Symphorce - Godspeed
Eins mal vorweg: Ich kannte Symphorce bisher nicht. Daher kann ich nichts dazu sagen, was Godspeed von den vier Vorgängeralben allgemein und vom direkten Vorläufer Twice Second speziell unterscheidet. Ich kann nur sagen wie sich mir die Sache darstellt.
Symphorce, 1988 von Sänger Andy B. Franck gegründet, spielen Power Metal. Nicht das eingängige Bombast-Zeug, das Andy zusammen mit Brainstorm (zu denen er übrigens erst später gestoßen ist) zockt, sondern richtig powerlastig und modern. Und genau da hakt auch gleich meine Kritik ein: Dieser moderne Power Metal wirkt ziemlich verfrickelt und verfranzt. Ein Break jagt das nächste, die eigentlich schon in Menge vorhandenen Melodien haben dadurch keine Chance, sich zu entwickeln und Wirkung zu entfalten. Diese zerhäckselte Struktur und das immer gleiche Tempo ist fast allen Liedern eigen und macht es ziemlich schwer die einzelnen Songs auseinanderzuhalten. Man weiß auch nach mehreren Durchläufen nicht, welcher eigentlich sehr schöne Song da gerade auseinander genommen wird. Und da dieses partout auf modern Gemachte, was auch aggressive Sangeslinien beinhaltet, nach zwei Dritteln des Albums ziemlich nervt, hört man nicht mehr so gerne hin.
Der einzige Lichtblick ist die Ballade "Crawling Walls For You", wo die Melodie sich mal so richtig austoben darf und sowas wie Stringenz erreicht wird.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich Andy und seine Kollegen partout von den Happy Power Metallern von Brainstorm absetzen wollten, so dass alles was an Brainstorm erinnerte rigoros hinausflog. Dabei ist aber leider die Eingängigkeit komplett auf der Strecke geblieben. Symphorce könnten gute Melodien und Songs schreiben, trauen sich aber nicht so richtig und bringen eine künstliche Verkrampftheit in die Lieder, die gar nicht sein müsste. Schade drum.