Review
Angel Dust - Of Human Bondage
Meine Herren! Was in letzter Zeit an innovativen Power Metal rauskommt, lässt einem wirklich das Metal Herz im Dreieck springen. Langsam hat sich die Szene vom Rhapsody und Hammerfall Syndrom erholt. Of Human Bondage trägt seinen Teil dazu bei.
Bei diesem Album haben Angel Dust den Härtegrad etwas heruntergeschraubt, was der Band aber gut zu Gesicht steht und Sänger Dirk Thurisch noch besser in Szene setzt. Überhaupt hat dieser Mann eine beeindruckende Stimme, die je nach Song zwischen rauh und glasklar pendelt und durchweg sehr eigenständig klingt. Der Stil den Angel Dust pflegen, hat trotz des hymnenhaften Charakters, mehr von der amerikanischen Schule. Von der Thrash Vergangenheit sind eigentlich nur noch Nuancen im Gitarrenspiel zu vernehmen.
Auf Of Human Bondage schrecken die Jungs auch nicht davor zurück mal abgedrehte Synthie Sounds zu benutzen, wie zum Beispiel bei "Forever". Dabei verlassen sie jedoch nicht die Power Metal Struktur und geben dieser Musik somit ein zeitgemässes Gewand. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die musikalischen Zutaten auf diesem Album von Lied zu Lied schwerpunkttechnisch verlagern. Jedes der Elemente ist in allen der Songs vertreten. Doch durch Gleichgewichtsverlagerung erhalten die fünf Mannen die Spannung aufrecht. So betonen "The Cultman" und "Disbeliever" die mystisch, tragende Seite der Band, während "Killer" spontan vor sich hinrockt. (Dieses ist übrigens eine Coverversion von Adamski (feat. Seal), und dieser Song war 1990 mehrere Wochen Nummer eins der englischen Charts. Ausserdem könnte man ihn von Georg Michaels Variante von "Killer/Papa Was A Rollin' Stone" kennen - Red.)
Jedem Metaler mit Qualitätsbewusstsein sei dieses Album wärmstens empfohlen.
David
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