Review
The Whiskey Hell - Bitchhiker

Was 2013 mit Booze'n'Boogie unter Wallenberg's Whiskey Hell begann, fand 2015 mit Bullets'n 'Borritos unter The Whiskey Hell seine Fortsetzung und wird nun unter selbigem Banner um Bitchhiker erweitert. Dabei tauchen Bandchef Olly Wallenberg und seine beiden Mitstreiter immer tiefer hinab in die Sümpfe der amerikanischen Südstaaten. Sein Mix aus Boogie, Rock'n'Roll und ganz viel Blues klingt so ehrlich und authentisch, dass man glatt vergessen könnte woher dieses schwerst tätowierte Trio eigentlich stammt, nämlich aus Hamburg.
Der Einstieg ins neue Werk erfolgt wie gewohnt knackig und rasant mit "Bad Ass Boogie". Auch "Trailer Park Queen", "Bitchhiker" und das hymnische "Whorehouse Love Affaire" hauen ordentlich auf die Zwölf. Beginnend mit "Memphis 97" gerät die zweite Albumhälfte nach und nach ruhiger und atmosphärischer. Bei all dem Blues und trockenen Groove im Sound fühlt man sich nicht selten an ZZ Top erinnert. Ein anderer unüberhörbarer Einfluss wird sogar im Text von "Keep On Searching" namentlich genannt: Lynyrd Skynyrd. Das musikalische Zitat lässt nicht lange auf sich warten - in der unplugged Version des 2013er Gassenhauers "Cocaine Cowboys" taucht schließlich auch das markante Riff von Skynyrds "Simple Man" auf. Mit einer weiteren akustischen Neufassung von "Weed'n'Whiskey" aus 2015 endet ein erdiges Blues-Rock-Erlebnis, das den Griff zur Whiskeyflasche provoziert. Keine Frage: mit Bitchhiker im Gepäck gerät The Whiskey Hell zum brandheißen Live-Tipp für das nächste Biker oder Trucker Festival.
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