Review
Beyond The Black - Heart Of The Hurricane
VÖ: 31. August 2018
Zeit: 64:48
Label: Airforce 1 Records
Homepage: www.facebook.com/beyondtheblackofficial
Dem dritten Album sagt man ja eine gewisse prophetische Wirkung nach, wie sich der weitere Werdegang einer Band gestalten wird. Im Falle Beyond The Black kann man sich diese Prognose vermutlich ersparen. Die Senkrechtstarter um Frontfrau Jennifer Haben stehen von Beginn an im Rampenlicht der Szene und haben schon zu ihrem zweiten Album dermaßen viele Erfolge gefeiert, von denen andere junge Bands nur davon träumen können. Dass das Qualitätslevel nun nach unten geht, ist daher eher unwahrscheinlich.
Wie erwartet legt die Band auf Heart Of A Hurricane mit dem Opener "Hyteria" gleich einen knackigen Rocksong vor, der vom folgenden Titeltrack und Vorab-Single noch getoppt wird. Da treffen vergleichsweise deftige Gitarren auf hymnische Melodien, was dem Hörer den ersten Ohrwurm beschert. Davon gibt es auf Heart Of A Hurricane übrigens so einige! Nach der hymnischen Power-Ballade "Through The Mirror" heißt der nächste Kandidat fürs Langzeitgedächtnis "Million Lightyears" - definitiv der Anwärter für den Hit des Albums. Ein Video zu dem Song gibt es bereits und man darf davon ausgehen, dass er sich auch im Set der künftigen Konzerte finden lässt.
Hier und dort lassen sich schließlich auch die Inspirationen von Beyond The Black heraus hören. Die Folk-Melodie in "Song For The Godless" erinnert z,B. an Within Temptations "Mother Earth", während der Einstieg in "My God Is Dead" in Richtung "My Immortal" von Evanescence tendiert. Der Song löst sich dann aber recht schnell vom vermeintlichen Original. Zuletzt könnten die Chöre in "Beneath A Blackened Sky" aus der Feder von Sirenia-Boss Morten Veland stammen und selbstverständlich haben auch Nightwish hier und dort dezente Spuren hinterlassen. Alles halb so wild, was zählt ist die Anzahl wirklich guter Songs! Mit "Fearytale of Doom" steht gleich der nächste Ohrwurm an, poppige Einlagen finden sich in den Refrains von "Dear Death" und "Echo From The Past", dem nächsten Gassenhauer. Balladen dürfen auf der Scheibe natürlich auch nicht fehlen: "Escape From The Earth" und das sehr kommerziell gestrickte "Breeze" schlagen ruhige Töne an. Dafür liefert "Freedom" erfreulicherweise deutlich härtere Gitarren und einige Grunts vom Kollegen. Gerade die Gitarren hätten auf diesem Album nämlich schon ein wenig mehr Dreck vertragen können. So klingt alles ein wenig zu glatt produziert. Aber diesem Problem begegnet man ja bei so mancher jüngeren Erfolgsband. Anscheinend steht der Metal-Nachwuchs drauf.
Was soll man noch sagen? Heart Of A Hurricane stellt sich problemlos in eine Reihe mit seinen beiden Vorgängern. Beyond The Black haben geliefert und werden die Fans definitiv nicht enttäuschen.