Review
Diabolos Dust - The Reaper Returns

VÖ: 24. August 2018
Zeit: 36:44
Label: Massacre Records
Homepage: www.diabolosdust.de
Zutiefst traditionell und dennoch für alle Seiten offen. So lässt sich wohl am kürzesten das neue und mittlerweile dritte Album der Landshuter Band Diabolos Dust beschreiben. Nach einigen Wechseln im Line-Up ist die Truppe natürlich nach wie vor im Metal der 1980er und insbesondere im Thrash jener Tage verwurzelt. Man hat sich aber weiter geöffnet und bringt mit dem neuen Album einen dezent bunten Mix ganz unterschiedlicher Stile an den Start.
Nach kurzem Intro ist es natürlich Ehrensache, dass mit "Roll The Dice" ein knackig-aggressiver Thrasher das Geschehen auf The Reaper Returns einläuten darf. Zwischen Speed und dickem Groove kommt bei Diabolos Dust die Melodie niemals zu kurz, wie gleich das folgende "Sanity" mit seinen Priest-mäßigen Riffs demonstriert. Bei "Fall Of The Gods" gesellen sich zu den offenkundigen Heavy-Parts schließlich noch Melodic-Death-Riffs der Marke Children Of Bodom zum Repertoire der Niederbayern. Ja sogar der Gesang klingt in diesem Stück ein wenig wie bei den Finnen. Leicht punkig angefressene Aufmüpfigkeit verbunden mit einer gehörigen Schippe Thrash gibt der Nummer "Blood And Fire" mit ihrem mitsingbarem Refrain eine besondere Stellung auf der Scheibe. Schließlich beherrschen in "Dust" und "Warmachine" noch einmal Groove und Traditions-Thrash das Geschehen. Letzteres hat definitiv das Zeug bei den anstehenden Konzerten den Soundtrack für einen feinen Moshpit abzugeben. Fürs Ende haben sich Diabolos Dust dann etwas Besonderes aufgespart: "Hold On The Flames" schwankt während seiner siebeneinhalb Minuten Spielzeit zwischen beklemmendem Doom, hymnischem Black und melodischem Death Metal. Dazu noch eine ausgiebige Gitarrenorgie im letzten Drittel und fertig ist das Meisterwerk der aktuellen Session.
Da findet sich wirklich kaum was zum Meckern, abgesehen von dem etwas flachen Artwork irgendwo zwischen Sodom und Children Of Bodom. 80er Thrash- und Heavy-Fans, denen es auch nichts ausmacht, wenn es zwischendurch auch mal modern und etwas heftiger zugeht, sollten The Reaper Returns unbedingt eine Chance geben!
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