Review
Eis - Stillstand Und Heimkehr (EP)
![Cover von Eis - Stillstand Und Heimkehr (EP) Eis - Stillstand Und Heimkehr (EP)](cover/10055.jpg)
VÖ: 23. Februar 2018
Zeit: 21:42
Label: Lupus Lounge
Homepage: www.the-eis-reich.de
Das Bielefelder Kollektiv Geist hatte mich mit seinem Album Galeere im Jahr 2009 mächtig beeindruckt. Kurz darauf mussten sich die Musiker aus namensrechtlichen Gründen in Eis umbenennen und ich habe die Band irgendwie aus dem Blick verloren. Doch so eine Auszeit als Konsument kann mitunter auch ganz gut tun - schließlich wird die Weiterentwicklung der Musik noch deutlicher, wenn man mal zwei Alben zwischendrin verpasst.
Die nun vorliegende EP Stillstand Und Heimkehr ist als Digisleeve auf 1.000 Kopien begrenzt und wird erneut über Lupus Lounge, einem Tochter-Label von Prophecy Productions, unters Volk gebracht. Ihre gut 21 Minuten Spielzeit teilen sich auf gerade einmal zwei Songs auf. Den Einstieg bildet der 13-minütige Longtrack "An Den Schwarz Besandeten Gestaden", der eher still mit Brandungsgeräuschen und Pianotropfen beginnt. Doch die Ruhe ist trügerisch und wird auch gleich durch rasenden Black Metal samt der genretypischen Gitarrenteppiche und heiserem Krächzen unterbrochen. Auf eine Rückkehr zur Besinnung folgt ein doomig stampfender Part, ehe sich die Band erneut zu wütend peitschenden Riffs hinreißen lässt. Stilistisch hat sich bei Eis seit meinem letzten Kontakt im Grunde nicht viel geändert. Poetische Verse treffen nach wie vor auf facettenreichen und mancher Orts avantgardistisch wirkenden Black Metal, der tief unter sie Haut geht.
Die verbleibenden acht Minuten Spielzeit laufen dann unter dem EP-Titel Stillstand Und Heimkehr, welcher den Hörer zunächst mit einem geisterhaften, unheilschwangeren Riff empfängt. Im Midtempo arrangiert entfaltet diese Nummer eine unglaubliche Kraft und erzeugt eine beklemmende Atmosphäre, die sich immer weiter verdichtet, ehe es während der letzten beiden Minuten dann zur Eruption und Strömen aus rasanten Drums und dicht gewebten Gitarren kommt. Wo die erste Nummer zwar solide, aber auch nicht wirklich herausragend geschrieben ist, zeigt der Titeltrack die große Klasse dieser Band. Fans und Sammler sollten sich die EP daher auch nicht entgehen lassen.