Review
In Mourning - Afterglow
VÖ: 20. Mai 2016
Zeit: 53:55
Label: Agonia Records
Homepage: www.inmourning.net
Als Geheimtipp in Sachen dunkler, melancholischer Musik wird die im Jahr 2000 aus der Taufe gehobene Formation In Mourning gehandelt. Manch einer munkelt, es handle sich bei den Schweden sogar um die legitimen Erben dessen, was Opeth einst mit ihren gefeierten Werken Blackwater Park und Deliverence in schwarzen Granit gemeißelt haben. Hat man erst einmal den mittlerweile vierten Longplayer Aftergolw im Player laufen, lässt sich der angestellte Vergleich schon nach kurzer Zeit nachvollziehen.
Von Beginn an scheint es, als suchen die sieben Kompositionen den Kontrast zwischen hart und weich gezeichneten Klangbildern, den Wechsel zwischen Spielfluss und technischer Progression. Da treffen tiefe Growls und heisere Screams auf sanft vorgetragene Verse und engelsgleichen Gesang. Progressiv rockende Passagen stehen im Gegensatz zur gerüstbildenden Mixtur aus Melodic Death und Doom Metal. Das macht jeden einzelnen Song zu einem spannenden und unvorhersehbaren Erlebnis - eine Spielart, die man nicht besonders oft finden kann. Der Vergleich mit den frühen Opeth und vielleicht auch mit Ausnahmebands wie etwa Agalloch ist daher durchaus gerechtfertigt.
Man könnte an dieser Stelle nun anfangen zu erzählen, etwa von den feierlichen Melodien in "Below Rise To Above" oder über die explosiven und richtig deftig vorgetragenen Gefühlsausbrüche in "The Lighthouse Keeper". Ja, da müsste man auch erwähnen, dass der Konsum von Afterglow nicht immer ganz leicht verdaulich ist, wie das progressive "The Call Of Orion" demonstriert. Schlussendlich würde der Versuch, alle Facetten des Albums zu erfassen, aber zu einem ellenlangen Aufsatz führen. Nein, hier kann dem interessierten Leser nur empfohlen werden, selbst einzutauchen in die vielen unterschiedlichen und dennoch harmonisch zusammengefügten Schichten, die Afterglow zu bieten hat. Ein Titel übrigens, der passender nicht sein könnte. Denn dieses Album wirkt tatsächlich nach und spiegelt seine dunkle Atmosphäre in einem wunderbaren Artwork von Kristian Wahlin. Ein gelungenes Gesamtkunstwerk eben!
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