Review
Friedemann - Wer Hören Will Muss Schweigen
VÖ: 29. Januar 2016
Zeit: 49:01
Label: Mainstream Records
Homepage: www.friedemann-ruegen.de
Friedemann Hinz ist dem ein oder anderen evtl. ein Begriff, ist er doch Sänger bei der Harcore-Punk-Band COR, doch mit dem dort selbstbetitelten Rügencore hat Wer Hören Will Muss Schweigen mal eben rein gar nix zu tun.
Auf dem zweiten Soloalbum des Sängers werden deutlich ruhigere, überwiegend akustische Klänge angeschlagen.
Steigt der Opener "Gejammer" - abgesehen vom Text - noch in bester Lagerfeuer-Stimmungsmusik ein, werden bei "Djamila" wesentlich schwermütigere Saiten aufgezogen. Rein von Gitarren getragen, kommt der Song recht melancholisch daher. Beim folgenden Titelsong finden dann auch erstmals leicht verzerrte Stromgitarren sowie Schlagzeug ihre Verwendung. Spätestens jetzt sollte klar sein, dass Wer Hören Will Muss Schweigen kein Album zum mal eben nebenbei hören ist, denn hier sind die Texte nicht bloß schmückendes Beiwerk, sondern der Hauptbestandteil und verlangen im Grunde daher volle Aufmerksamkeit, denn zu sagen hat der Sänger mit der angenehmen Stimme so einiges, was zum Nachdenken anregt. Allein schon der genannte Opener "Gejammer" rechnet mit eben diesem heutiger Zeitgenossen ab. Dabei setzt Friedemann überwiegend auf ruhigere Klänge um seine Message zu transportieren, anders würde es wohl auch kaum funktionieren.
Allerdings muss auch erwähnt werden, dass mit zunehmender Spieldauer das Album auch so seine Längen hat und den Hörer nicht über die komplette Spieldauer zu fesseln vermag. Das wird besonders bei weiteren Hördurchläufen deutlich, bei denen man sich immer mehr dabei ertappt, abzuschweifen.
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