Review
Frostbitten Kingdom - The Winter War Symphony
Bei Frostbitten Kingdom sprechen Bandname, Logo, Coverartwork und der Albumtitel eine klare Sprache. Keine Frage, hier gibt es nordischen Black Metal auf die Pudelmütze. Bereits 2007 haben sich die Finnen durch gefrorenen Boden bis ans Tagelicht gewühlt - The Winter War Symphony ist ihr mittlerweile viertes Langeisen. Darauf geboten wird hymnischer Black Metal im Up-Tempo-Sektor mit Augenmerk auf ergreifenden Melodien. Neben der vollen Palette genretypischer Accessoires - Synthesizer werden nur punktuell und sehr zurückhaltend verwendet - überraschen die Schergen aus Turku jedoch mit ausgiebigen Gitarrensoli, die fester Bestandteil eines jeden einzelnen Stücks sind. Davon gibt es innerhalb der winterlichen Kriegssymphonie fünf an der Zahl, vier davon jenseits der Sechs-Minuten-Marke.
Längste Nummer mit über zehn Minuten Spielzeit ist gleich der Opener "Warfare & Wilderness", dessen initiale drei Minuten ein instrumentales Intro ersetzen und sehr schön die Atmosphäre des Artworks widergeben, ehe der schwarzmetallische Winter Einzug hält. Zugegeben, der Song hat seine Längen und hätte durchaus etwas gekürzt werden können. Davon abgesehen erahnt man schon das Potential hinter Frostbitten Kingdom, das in der finalen Hymne "Lucid Nightmares Of Barbaric Brutality" sicherlich seinen Höhepunkt erreicht. Gerade in handwerklicher Sicht lassen die Finnen nichts anbrennen und haben manch einem Underground-Act, der seinen spieltechnischen Dilettantismus mit grauenvollem Sound zu übertünchen versucht, ordentlich was voraus. Da kommt es gerade recht, dass man sich für eine saubere Produktion entschieden hat. Lediglich einen etwas individuelleren Vortragsstil hätte man sich für das Album wünschen können. Nichtsdestotrotz ist The Winter War Symphony eine runde Sache, die Freunden von gut gemachtem Black Metal empfohlen werden kann.