Review
Cripper - Hyena
Die Hyäne ist berüchtigt für ihre außergewöhnliche Beißkraft. Im Rudel, das von einem dominanten Weibchen dirigiert wird, nimmt es die Hyäne gerne auch mit stärkeren Gegnern auf, womit wir schon mitten in der Materie wären. Denn mit ihrem vierten Streich setzen die Hannoveraner Thrasher Cripper zum Sprung an in die erste Reihe, wo sie Genrekollegen wie Legion Of The Damned oder Onslaught das Fressen streitig machen. Rudelführerin Britta Görtz faucht, keift und röhrt dabei, als hätte sie die Tollwut, während ihre Kollegen mit messerscharfen Riffs alles kurz und klein sägen.
Neben ungeschminkten Up-Tempo-Abrissbirnen wie etwa "Torniquet", "A Dime For The Establishment" oder "Patterns In The Sky" regieren Groove und Rhythmus das Gros des Albums. Je gedrosselter die Taktung, desto unheilvoller scheinen die Botschaften des Fünfers. "Bloodshot Monkey Eye" und "7''" gehen durch Mark und Bein. Neben dem ständigen Spiel mit der Geschwindigkeit sorgt das nötige Quantum Melodie dafür, nicht in stumpfer Prügelei zu enden. Gesprochene Verse, einige annähernd gesungene Passagen in "The Jackhammer" und doomig rockende Riffs im finalen "Pure" erweitern außerdem das stilistische Repertoire von Cripper, das unterm Strich natürlich stets vom Thrash der alten Schule gespeist wird.
Das Covermotiv mit seiner skizzenhaften Darstellung ist ein echter Hingucker geworden und fängt das Geschehen auf Hyena, seine finstere und unheilvolle Atmosphäre, aber auch die Angriffslust der fünfköpfigen Rotte hervorragend ein. Ein starkes Stück und sichere Investition für alle Fans des etwas gröberen Thrash Metal!
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