Review
Dominanz - Noxius
VÖ: 14. November 2014
Zeit: 45:30
Label: Industrial Silence Productions
Homepage: www.dominanz.no
Dominanz aus Bergen, Norwegen, wurden 2008 ins Leben gerufen und brachten mit As I Shine 2011 ihr Debutalbum auf den Markt. Nun, drei Jahre später, erblickt das Nachfolgewerk Noxius das dunkle Licht der Welt.
Das Trio umschreibt seinen Stil selbst als atmosphärischen, Industrial-Metal, was man so im Groben auch stehen lassen kann. Die Grundzutat ist, wer hätte das angesichts der Herkunft gedacht, Black Metal, der sich leichter Industrial-Anleihen bedient. Wer jetzt aber gleich an die ebenfalls auch Bergen stammenden The Kovenant denkt, liegt deutlich daneben. Denn auf Noxius werden die Industrial-Elemente eher zurückhaltend eingesetzt. Dabei brechen die Jungs zu keiner Zeit irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde. Vielmehr regiert hier das erhabene Midtempo, mit gelegentlichen kurzen "Ausreißern" nach oben. Bestes Beispiel ist hier "Dream Of Fire", das recht flott beginnt, dann aber abrupt das Tempo nach unten korrigiert und sich langsam und unheilvoll vor einem aufbaut. Zudem werden hier auch klare, unverzerrte Vocals eingesetzt, die den düsteren Touch des Songs noch verstärken. Dominanz verstehen es, mit ihren Kompositionen eine dunkle Atmosphäre aufzubauen. Da stören auch die bei "Salvation" bewusst eingebauten Dissonanzen nicht, sondern fügen sich vielmehr ins Gesamtbild mit ein. Unterstützt wurden die Jungs zudem von Abbath (Immortal), Olav Iversen (Sagh) und Doro Korsvold (Fairy), wobei mich vor allem erstgenannter nicht verwundert, erinnert mich der Sound von Dominanz ab und an auch an Immortal. Dies wird vor allem beim finalen Titelsong deutlich, bei dem ab der Hälfte der Groove-Hammer in bester Immortal-Manier geschwungen wird. Wo wir schon bei Vergleichen sind: der Einstieg zu "Servile Lackeys" erinnert mich aufgrund des stampfenden Rhythmus und der bratenden Gitarren arg an Rammstein. Doch das sei hier nur am Rande erwähnt, denn die Jungs hier als Kopien abzustempeln, würde den Songs nicht gerecht.
Wer auf atmosphärischen, teils dicht gewebten Black Metal mit leichter Industrial-Schlagseite steht, sollte die Bergener unbedingt antesten.