Review
Spanking Hour - Divination
VÖ: 05. Juni 2014
Zeit: 62:00
Label: Buil2Kill Records
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Der aus Mailand stammende Vierer Spanking Hour zieht auf seinem Zweitwerk Divination den Hut vor jenem auf Groove basierendem Neo Thrash Metal, der in den 1990ern dank großartiger Kapellen wie Machine Head, Pantera oder Fear Factory die Metalwelt im Sturm eroberte. Ganz im Geiste nie vergessener Everblacks der Marke "Walk" oder "Davidian" sind auch bei Spanking Hour alle Nummern bis zum Anschlag auf Aggression getrimmt. Die Shouts, die Riffs, die Drums - alles strotzt nur so vor Testosteron und man muss glatt Obacht geben, dass man in den eigenen vier Wänden nicht anfängt ungeduldig im Kreis zu marschieren und gegen sein Mobiliar zu treten, wenn Divination im Player rotiert. "Wake up! The time has come! Wake up! Free your minds! Wake up! Stand up and fight! (...) This is new democray" - zur sofortigen Handlung auffordernde Texte, wie etwa in "Against" besiegeln dann das Schicksal des Inventars. Zum Glück haben sich auch immer wider melodische Parts und harmonische Gitarrensoli in die Songs geschlichen, die vor dem nächsten Tritt in die Magengegend kurze Verschnaufpausen bieten.
Mit "Echoes Of Violence", dem bereits zitierten "Against" oder "Symmetries" haben Spanking Hour zwar ein paar amtliche Nackenbrecher am Start. Dennoch gibt es einen Haken: Die Links zu oben genannten Flagschiffen sind bisweilen so offenkundig, dass sich die Italiener zwangsläufig auch mit ihnen vergleichen lassen müssen. Da können sie im Grunde ja nur den Kürzeren ziehen. Dazu kommt noch, dass die Scheibe gegen Ende hin etwas ermattend wirkt. Die Spielzeiten der Songs liegen ja allesamt über dem Durchschnitt, aber gerade die letzten beiden Nummern mit zehn und achteinhalb Minuten wollen nicht so recht auf den Punkt kommen. Dennoch ist Divination, auch dank seiner wuchtigen Produktion, ein ordentliches Brett geworden. Genrefans sollten ein Ohr riskieren.