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Stier - Hart Am Wind / Geisterschiff

Stier - Hart Am Wind / Geisterschiff
Stil: Deutschrock
VÖ: 28. März 2014
Zeit: CD 1 46:52 - CD2 51:29
Label: SPV
Homepage: -

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Hans-Martin Stier mögen manche als Schauspieler aus dem deutschen Fernsehen kennen und die ältere Generation erinnert sich vielleicht auch noch an die Törner Stier Crew, die bereits 1980 im WDR-Rockpalast über die Mattscheibe flimmerte. Für Herrn Stier ist es nun wieder an der Zeit, als Musiker auf sich aufmerksam zu machen. Mit Geisterschiff und Hart Am Wind bringt er zu diesem Zweck gleich zwei Alben an den Start. Beide Scheiben enthalten bis auf einige Ausnahmen dieselben Songs, jedoch in anderer Reihenfolge und, was wichtiger ist, anders arrangiert. Während sich das Geisterschiff dem Material auf reduzierte und akustische Weise nähert, setzt die Band mit Hart Am Wind dem Titel gemäß auf harten Rock und schwere Gitarren. Da diese Variante auch eher dem Geschmack unserer werten Leserschaft entsprechen dürfte, werden wir uns mit ihr ein wenig genauer befassen.

Zunächst muss einmal festgestellt werden, dass die Band zu Recht den Namen ihres Frontmannes und Sängers trägt. Denn neben dem stimmlichen Volumen von Hans-Martin Stier, das ebenso imponiert wie seine körperliche Erscheinung, tritt der instrumentale Part doch deutlich in die zweite Reihe. Mal mit tiefem Bass, dann wieder schütter und zerbrechlich erzählt Herr Stier ganz unterschiedliche Geschichten bzw. schlüpft er in verschiedene Rollen, wie er es von seinem zweiten beruflichen Standbein gewohnt ist. Mal ist er Matrose, mal Obdachloser, dann Besitz ergreifender Vater oder gar Vampir. Entsprechend facettenreich reagieren schließlich die Titel selbst und pendeln zwischen düsterem Rock, Seemannslied, Chanson und Heavy Metal. Zu den stärksten Augenblicken zählen sicherlich das hymnische "Jeden Tag Hinaus", das Stiers Vergangenheit als Seebär gewidmet ist und sicherlich auch manch einem Santiano-Fan begeistern dürfte. Dann die Vorzeigenummer "Mein Schatz", im Übrigen nicht der einzige Moment, in dem man sich ein klein bisschen an deutschen Elektro-Rock der Marke Rammstein oder Oomph! erinnert fühlt. Mit "Frost" und "Schwarz" finden wir zwei melancholische Nummern, die tief unter die Haut gehen. Beinahe metallische Klänge bieten hingegen "Nachtschicht" und "Vampire". Völlig schräg geraten ist "Rauhaar", das in seiner Kombination aus Text, beklemmender Musik und ausuferndem Gesang im Refrain am Ende auch wieder etwas an Rammstein erinnert.

Natürlich sind auch ein paar schwächere Nummern dabei und gelegentlich wirken die Texte ein wenig aufgesetzt. Davon abgesehen ist Stier mit Hart Am Wind ein aufregendes und eben auch etwas anderes Deutschrockalbum gelungen, das begeistern kann und zudem von seinem ruhigeren Zwilling Geisterschiff nicht nur prima ergänzt sondern irgendwie auch vollkommen gemacht wird. Denn erst in ihrer Kombination aus Licht und Schatten entfalten viele der Stücke ihre eigentliche künstlerische Kraft.

Dagger

5 von 6 Punkten

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