Review
Blutnebel - Niedergang
![Cover von Blutnebel - Niedergang Blutnebel - Niedergang](cover/9293.jpg)
VÖ: 28. Oktober 2013
Zeit: 48:15
Label: Eigenproduktion
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Drei Jahre hat es gedauert, bis die Blackies aus Sachsen mit ihrem Zweitlingswerk Niedergang ans Licht der Öffentlichkeit getreten sind. Hat mir das Debutalbum Seelenasche durchaus gefallen, so kann mich Niedergang begeistern. Man merkt schon nach den ersten Klängen, dass hier fleißig gearbeitet wurde, wirken die Songs doch um einiges durchdachter und "runder" als noch auf dem Debut. Doch der Reihe nach...
Auch anno 2013 erwartet uns melodischer Black Metal mit deutschen Keif-Vocals. Den Underground-Touch, den die Jungs noch auf dem Debut hatten, haben sie vor allem produktionstechnisch abgelegt. Niedergang kommt ordentlich und druckvoll durch die Boxen, jedoch ohne an Authentizität verloren zu haben. Gleich der Opener poltert mit ordentlichem Black'n'Roll nach vorne los, variiert dann aber mehrfach das Tempo, was den Song trotz der Spielzeit von fast sechs Minuten sehr kurzweilig hält. Wie auch auf dem Debut fühlen sich Blutnebel im Midtempo sichtlich am wohlsten, was aber nicht heißen soll, dass das Tempo nicht auch mal ordentlich angezogen wird ("Geboren Im Feuer", "Verdammnis"). Das rein instrumentale Stück "Zeitenwende" sorgt dann mit seinen anfänglich ruhigen Klängen für eine kleine Verschnaufpause, ehe es im "Nebelwald" wieder groovender zur Sache geht. Damit treffen sie genau den Nerv des Hörers. Dabei werden die unterschiedlichen Parts und Tempi geschickt miteinander verbunden, dass trotz der Teils gravierenden, kurzfristigen Tempowechsel der rote Faden nie verloren wird.
Niedergang ist ein melodisches, abwechslungsreiches Album geworden, das trotz seiner oben angesprochenen druckvollen Produktion über einen ordentlichen Touch Kälte verfügt. Für Freunde melodischer Schwarzwurzelkunst eindeutig zu empfehlen.