Review
Lion Twin - Nashville
VÖ: 15. Oktober 2013
Zeit: 45:50
Label: Sonic Revolution
Homepage: www.liontwin.com
Ein deutsches Pop-Metal-Duo, so sagt es der Waschzettel, au Backe, erwartet uns so etwas in die Richtung Helene Fischer singt Weihnachtslieder von Metallica (hey, so absurd ist das nicht!!)? Oder etwa Country-Weisen, wie der Titel nahelegt? Nein, in keinster Weise, man darf beruhigt sein. Hier ist nämlich durchaus was geboten: die beiden Streiter Jan (Gitarre) und Li (Gesang) fabrizieren seit 2011 eine durchaus schmackhafte Kreation von sehr eingängigem Hard Rock, der relativ klar im Zeichen der großen Zeit dieser Stilrichtung steht: den formidablen 80ern, als es neben Thrash- und Haarspray-Metal eben auch den gefälligen melodischen Part gab.
Die beiden Herrschaften werkeln seit 2011 zusammen umher und konnten für ihr Album nicht nur Produzent Michael Wagener an Bord ziehen: mit dem deutschen Tarnhosenkommando Udo schmettert eine echte Szenegröße bei "Day Of Anger" beherzt mit ins Mikro. Das Material ist schmissig zusammengebastelt, von der ersten Nummer "Ready To Rock" geht es fröhlich zur Sache, schneidige Riffs, ordentliche Refrains und eine saubere Produktion wissen zu überzeugen. Lis Gesang passt - weitab von Opernhöhen oder ähnlichem, das gabs in den 80ern nicht - wunderbar zum Geschehen. Textlich versucht man sich sozialkritisch-tiefschürfend ("Tristan & Isolde", "Eco Warrior", "Behold The Man" über Jesus, "Occupy!" als Wirtschaftsschelte), und wenn das bisweilen etwas schablonenhaft daherkommt, zählt doch der gute Wille mehr.
Feine Leistung für alle, die die goldene Phase des kommerziellen Hard Rocks schätzen.
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