Review
Red Fang - Whales And Leeches
Mit Album Nummer drei halten Red Fang weiter Kurs auf Queens Of The Stone Age, Kyuss und Konsorten. Wiederkehrende Disharmonien, psychedelische Anleihen und Ausflüge in den Doom Rock verleihen dem bärtigen Vierer Profil, machen den Konsum vielerorts aber auch nicht leichter. So braucht Whales And Leeches sicherlich mehr als nur einen Durchlauf, um sein volles Potential zu entfalten. Wo "DOEN", "Blood Like Cream" oder "1516" noch relativ leicht verdauliche Kost darstellen, liegen viele andere Titel, wie etwa das vollkommen schräge "Failure" oder das brachiale "Dawn Rising", so schwer im Magen wie ein halbgares Pilzgericht. Dafür sorgen neben den verzerrten und teils bizarr arrangierten Riffs insbesondere die breit gestreuten Vocals, welche die Herren Sullivan, Beam und Giles gemeinsam beigesteuert haben. Vielleicht hätte man ja die Schwammerl, die übrigens auch auf dem Cover zu sehen sind, nicht verspeisen sollen, sondern doch eher in Rauchform konsumieren, ehe man sich mit Whales And Leeches befasst. Partymucke sollte darauf aber dennoch nicht erwarten. Stattdessen genügt der Blick auf das verworrene Coverdesign des Albums, um zu erahnen, was tatsächlich auf den Hörer zukommt. Denn in dieser bedrohlich wirkenden Collage kann man sich am Ende ebenso verlieren wie in den elf vollbärtigen Songs der Portländer Musikanten. Für wen die beinharte und haarige Mixtur aus Rock und Metal mit vielen Links zu Veteranen wie Black Sabbath und Led Zeppelin aber genau das Richtige ist, der sollte sich gleich das Digipack zulegen, auf dem zwei weitere Nummern quasi als Bonus-Bart gezüchtet wurden.