Review
Monster Magnet - Last Patrol
VÖ: 13. Oktober 2013
Zeit: 53:00
Label: Napalm Records
Homepage: www.monstermagnet.net
Das überrascht! Und zwar im positiven Sinne. Dave Wyndorf und seine Monster Magneten melden sich mit einer richtig starken Scheibe betitelt Last Patrol zurück! Obwohl Monster Magnet eigentlich nie wirklich weg vom Fenster waren, ist es um die Spacerocker in den letzten Jahren doch immer stiller und stiller geworden. Natürlich war es damals alles andere als leicht, die beiden Topseller Dopes To Infinity (1995) und Powertrip (1998) zu überbieten, und mit Monolithic Baby! (2004) gelang der Band auch eine Scheibe, die zumindest an die beiden erwähnten heran reichte, dennoch verbindet man Monster Magnet heute mit Hits wie "Negasonic Teenage Warhead" oder "Spacelord". Nun jedoch ihr neuester Streich Last Patrol.
Schon im Opener "I Live Behind The Clouds" kreieren Monster Magnet eine rauchgeschwängerte, immer etwas mystisch angehauchte Atmosphäre, wie man sie von den Werken der 90er kennt. Akustisch-angezerrte Passagen geben sich die Klinke in die Hand mit abrupt einsetzenden Brachialgitarrenwänden und darüber flüstert, klagt und schreit Wyndorf, als gäbe es kein Morgen. Das war ihr einstiges Erfolgsrezept und es funktioniert auch heute noch. Beispiele dafür gibt es auf Last Patrol en masse. Etwa das in orientalischen Gefilden und mit Led Zeppelin-Anleihen spielende "Three Kingfishers" oder das düstere "Paradise", bei welchem die Gitarren wie auch bei diversen anderen Tracks im 60s/70s-Gewand daher kommen. Man vergleiche dazu etwa Jeff Beck oder Velvet Underground. Auch der flottere Stonerrocker "Halleluja", bei dem verzerrte Vocals endlich mal songdienlich eingesetzt wurden, weiß zu überzeugen. Gleiches gilt für "The Duke (of Supernature)", der jedem The Doors-Fanatiker oder Danzig-Anhänger gefallen dürfte.
Für diesen Überraschungscoup gibt es glatte fünf Punkte... und es hätte gar zur Höchstnote gereicht, befände sich auf der Scheibe noch der eine oder andere Übersong.
Fuxx