Review
Fuck Off - Smile As You Kill
Im Jahr 2010 entschied sich Pep Casas, seines Zeichens Bandkopf der spanischen Thrash Metal-Vorreiter Fuck Off, dazu^, seine Combo nach zwanzig langen Jahren zu reformieren, wobei die Begrifflichkeit "Reform" den Nagel nicht wirklich auf den Kopf trifft, denn mit komplett neuer Mannschaft kam das Projekt, Fuck Off eine zweite Chance zu geben, eher einer Neugründung gleich. Bis 1990 hatten es die Spanier auf zwei in Szenekreisen gefeierte Alben - Another Sacrifice (1988) und Hell On Earth (1990) - gebracht. Nun liegt uns Smile As You Kill vor, für welches sich Casas Albert Gracia am Mikro, Zappa am Bass, Ferran am Schlagzeug und keinen Geringeren als Dan Swanö hinter den Reglern ins Boot geholt hat. Das Resultat kann sich weitestgehend sehen lassen.
Der Auftakt misslingt jedoch noch ein wenig: "Azor" wirkt, zumindest bis der Gesang einsetzt, sehr langatmig und holprig. Erst ab Mitte des Tracks wird klar, wohin die Reise geht. Nämlich in Richtung Crossover Thrash/Speed, wobei einem im Laufe des Albums mehrere Referenzbands in den Sinn kommen. Ein Stück wie "Doomed From The Cradle" verquickt in etwa Einflüsse der ersten Alben von Anthrax mit Belladonna und early Agent Steel. Hört man sich dagegen "We Are Back In Town" an, denkt man mal an Hades, mal gar an Vicious Rumors. Oder pickt einer sich "Gardens Of Stone" zum Anspielen heraus, scheinen Querverbindungen zur ersten Xentrix und zu neueren Acts wie Gama Bomb oder Dr. Living Dead auf. Fein produziert! Muss angemerkt werden ...
Irgendwie schaffen es Fuck Off jedoch, das Ganze homogen zusammen zu schweißen und dadurch Smile As You Kill eine eigene Note zu verleihen. Die Platte wird mit jedem Hördurchlauf besser, was für den Eigenwert spricht, und man darf hoffen, dass die Band den hier eingeschlagenen Weg weiter verfolgt. Denn dann dürften Fuck Off der Thrasher-Gemeinde in Zukunft noch viel Spaß bereiten.
Fuxx
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