Review

Fast 25 Jahre sind sie schon im Untergrund unterwegs, die französischen Grinder Blockheads und doch komplett an mir vorbei gegangen. Aber nur bis jetzt, denn ihr aktuelles Album The World Is Dead hat mittlerweile auch den Weg in meinen Player gefunden.

Mit der Bezeichnung "Grinder" ist denn auch das musikalische Spektrum dieser Veröffentlichung klar und umfassend umrissen. Grindcore pur ohne Sperenzchen oder Ausflüge in andere Spielarten der stromgitarrenlastigen Musik. Nicht mal ansatzweise wird das Genre verlassen oder auch nur ein wenig über den Tellerrand gescheut und trotzdem wird dieser Output eigentlich nie eintönig. Dabei drehen die Franzmänner nur sehr selten an der Temposchraube, fast durchweg regiert der Knüppel in Überlichtgeschwindigkeit. Nur an ein paar Stellen (z. B. bei "Pro-Lifers" oder beim äußerst langen Rauswerfer "Trail Of The Dead") gehen unsere westlichen Nachbarn etwas weniger rabiat, dafür aber umso intensiver zur Sache. Aber die überschaubaren Tempowechsel stören so gut wie gar nicht, das macht die Intensität der Stücke und ihrer Darbietung mehr als wett. Ja, man muss sich nicht immer verrenken, um über längere Zeit interessant zu bleiben, es geht auch durch puren Einsatz.

Apropos Zeit: Mit einer Spieldauer von über 40 Minuten kann die Scheibe eine schon opulent zu nennende Spieldauer vorweisen, wenn man das Genre bedenkt, um das es sich hierbei handelt. Verdammt brachial ist das Massaker dann auch produziert, die Grindcore-Keule wird hier mit voller sonischer Wucht geschwungen. Trotzdem klingt das Werk an den richtigen Stellen immer noch deutlich nach Underground, eine viel bessere Abmischung kann ich mir bei einer derartigen CD nur schwerlich vorstellen. Ähnlich überzeugend gehen die vier Hornochsen auch beim Eintrümmern ihres Albums zu Werke und verlieren bei aller Intensität, mit der sie ihre Werkzeuge bearbeiten, nie die Kontrolle über ihre Instrumente. Sogar Sänger Xav kann mich komplett überzeugen, verliert er sich doch nicht in hysterischen Untertönen, die mir bei manch ähnlich gelagerter Combo manchmal den Spaß versauen. Nein, er geht sogar recht variabel zu Werke, Lob auch dafür.

Wer auf Kapellen wie Nasum, Rotten Sound oder alte Napalm Death steht, der bekommt mit The World Is Dead die Vollbedienung in Sachen organisierten Lärms. Das Cover der Scheibe ist eh der absolute Hammer, fast schon eine Aufwertung wert. Ach Blödsinn, nicht nur fast, für die beste Grindcore-Scheiblette, die mir seit über zwei Jahren in die Quere gekommen ist, kann es nur die Höchstwertung geben. Und das heißt für euch: Kaufen!

Hannes

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