Review
The 69 Eyes - Paris Kills
Warum "The 69Eyes" eigentlich einen Bass brauchen ist mir schleierhaft. Das könnte genauso gut ihr Sänger Jyrki 69, so im richtigen Comedian Harmonists-Stil, erledigen. Nun gut, das neue Album "Paris Kills" ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie, die 1999 mit "Wasting the Dawn" begann. Die neue Platte überzeugt vor allem durch ihre dunkle Energie, die durch diese Stimme umso mehr versprüht wird. Wenn ich mir das so anhöre haben sich 69Eyes beim Komponieren des fetzigen Eröffners "Crashing High" gerade eine Systers of Mercy CD einverleibt, was durch den Hintergrundchor noch mehr den Eindruck vermittelt. Bei der bereits ausgekoppelten Single "Dance D'Amour", die in Finnland recht erfolgreich ist, kann man die süße Melodie schon richtig herrauschmecken. Richtig metallisch geht's natürlich nie zur Sache, was der Sache keinen Abbruch tut und besonders beim atmosphärischen "Radical" zum Ausdruck kommt.
Manchmal meint man die Gothic-Partner HIM rauszuhören, was natürlich auch an der Stimme des Sängers liegt, wobei HIM die direkten Nachbarn sind, und ebenfalls aus Finnland kommen. Durch das ganze Album zieht sich dieser warme Keyboardteppich, bei dem man ins Grübeln kommen könnte ob es in Finnland wirklich so kalt ist. Mein persönlicher Anspieltipp wären die zwei letzten Songs "Still Waters Run Deep" und "Dawn's Highway", die entweder zum laut mitsingen oder zum genüsslichem Zuhören am besten geeignet sind, wobei es aber schwierig ist einzelne Lieder herauszuheben, denn das ganze Album ist ein besonderer Hörgenuss und für jeden etwas, der ab und zu mal von der Musik gestreichelt und nicht gewatscht werden will.
Matthias