Review
Just Before Dawn - Precis Innan Gryningen
Kurz vor Morgengrauen zieht von Norden her ein Stahlgewitter auf und ein neuer Spieler erscheint auf dem weiten Schlachtfeld des Death Metals. Just Before Dawn - das sind kampferprobte Musiker wie etwa Anders Biazzi oder Rogga Johannson, die sich ihre Sporen schon in Bands wie Paganizer, Zombiefication oder Blood Mortized verdient haben, und die hier zu einem ganz großen Schlag ausholen. Meist im bedrohlichen Midtempo mit gelegentlichen Schwankungen nach oben oder unten arrangiert, sägen sich die Gitarren unerbittlich durch das Kriegsgeschehen, das auf diesem Debüt Precis Innan Gryningen (zu Deutsch: Just Before Dawn) besungen wird. Musikalisch bewegt man sich zwischen alten Entombed, Hail Of Bullets und Bolt Thrower, wobei aufgrund der gewählten Thematik gerade mit Letzteren ein enger Schulterschluss geschafft wird. Das Coverartwork, Titel wie "Pulverised" oder "Ten Megaton War Machine", wiederkehrende Samples von Gewehrsalven, Sonargeräuschen oder Schlachtenlärm sprechen eine deutliche Sprache und untermauern das weitestgehend brutale Liedgut, dem das nötige Quantum Melodie aber nie abhanden kommt. Zur Auflockerung wurden General Johannson sechs weitere Kameraden, quasi als Rückendeckung hinters Mikro gestellt, was zur Auflockerung des Materials beisteuert. An der Gitarre konnte sogar Rick Rozz (Death, Massacre) für einige Solo-Einlagen gewonnen werden!
Wer Schweden-Death der Stockholmer Schule liebt, kommt an Just Before Dawn mit ihrem mächtigen Sound im Grunde nicht vorbei. Einziger Wermutstropfen ist die knappe Spielzeit von nur 35 Minuten. Aber die sei in Anbetracht der spannenden und emotionsgeladenen Songs verziehen. Bleibt zu hoffen, dass Precis Innan Gryningen nicht nur der einmalige Streich eines Projektes zusammen gewürfelter Musiker ist.