Review

"Rising", na eine Scheibe so betiteln, da gehört schon Courage dazu. Immerhin ziert dieser Name das Cover eines der immer und überhaupt und weil es auch besser so ist legendärsten Langspieler aller Zeiten, als ein gewisser Ronnie Padavena und ein ebenso illustrer Richard Schwarmeer zu Höchstform aufliefen. Darf man das also? Ja, in gewissen begründeten Ausnahmefällen darf man das - zum einen wird es die Kooperation Dio - Blackmore ja leider nie mehr geben, und zum anderen liefern Herr Wallner und Frau Vain eine derart gute Vorstellung ab, dass man freudig an die Glanztaten der 70er erinnert wird.

Die beiden stammen aus England, liefen sich in Amerika über den Weg und hatten 2010 das Glück, den Brüdern Vinnie und Carmine Appice (also, wo die überall mitmachen, muss ich jetzt nicht aufzählen oder? Dio, Sabbath, Ted Nugent... reichts?) in die Fänge zu geraten. Die waren begeistert vom traditionellen Sound des Duos und erklärten sich flugs bereit, auf einer einzuspielenden Scheibe die Drums zu übernehmen. Hinzu wurden noch eine illustre weitere Runde von Gastmusikern gesellt, darunter so klangreiche Namen wie Brian Tichy, Rudy Sarzo, Derek Sherinian und Tony Franklin. Mit dieser, stets den klassischen Klängen verpflichteten bunten Truppe, zimmerten die beiden neun Hard Rock-Nummern ein, die erstens von einer herausragenden Gitarrenarbeit und zweitens vom stimmigen Gesang der Frau Vain leben.

Kompositorisch liegt die Messlatte hoch, die Stücke zünden allesamt, vor allem ein durchweg wohliges melodisches Grundgefühl verbindet sich hier mit teilweise sehr kraftvollem Riffing. Insofern alles in Ordnung, Titel ist genehmigt, bitte weitermachen, und wir verharren in stillem Gedenken an den, der das originale "Rising" einst vokalistisch veredelte.

Holgi

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